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S e l b s t h i l f e g r u p p e n<br />
Selbsthilfegruppe:<br />
Angehörige von Borderline-Betroffenen<br />
Die Selbsthilfegruppe für Angehörige von Borderline-<br />
Betroffenen existiert nun seit gut zwei Jahren.<br />
Es gibt Teilnehmer, die von Anfang an dabei sind, die gelernt<br />
haben, mit ihrer persönlichen Situation besser umzugehen<br />
und denen es inzwischen ganz gut dabei geht. Sie kommen<br />
u. a. immer noch, um andere zu unterstützen, ihnen Mut zu<br />
machen und ein Beispiel zu geben, was alles machbar ist.<br />
Der Strom von Neuanmeldungen zeigt, dass der Bedarf an<br />
Hilfe hoch ist. Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung,<br />
am Prozess jedes Einzelnen bis zum Erfolg teilhaben zu dürfen.<br />
Die meisten Angehörigen von Jugendlichen, Partnern, Eltern<br />
und Freunden haben Schuldgefühle, etwas nicht „richtig“<br />
gemacht zu haben, befinden sich in einer Co-Abhängigkeit,<br />
haben Kommunikationsprobleme mit dem Betroffenen, fühlen<br />
sich manipuliert und schlichtweg überfordert mit der ganzen<br />
Situation. Mangels Aufklärung von Ärzten, Psychologen<br />
oder anderen Fachleuten sind sie allein auf sich gestellt in<br />
einer Situation, die sie „schafft“. Manche wollen ein Rezept,<br />
klare Richtlinien für den Umgang mit ihrem Angehörigen und<br />
am liebsten nur raus aus der immens schwierigen Situation,<br />
die sie gefangen hält. Nun ist die Persönlichkeitsstörung<br />
„Borderline“ etwas ganz Unberechenbares, eine „Beständigkeit<br />
in der Unbeständigkeit“ und ein Rezept für den Umgang<br />
damit gibt es nicht. Aber es gibt für die individuell schwierigen<br />
Situationen eine Art Leitfaden, an dem man sich orientieren<br />
kann. Die professionelle Vermittlung dieses Leitfadens<br />
in Verbindung mit den Erfahrungen der „Anwender“ lässt<br />
einen Prozess in Gang kommen, der Veränderung und Erleichterung<br />
verspricht, wie sich schon oft in der Gruppe gezeigt<br />
hat.<br />
Die BPS (Borderline-Persönlichkeitsstörung) äußert sich in<br />
sehr vielen unterschiedlichen Symptomen wie „Angst vor<br />
dem Verlassenwerden, innerer Leere, ein Nähe-Distanz-<br />
Problem („ich hasse dich, verlass mich nicht“) einer Ich-<br />
Strukturstörung (verdrehter Schlaf-Wach-Rhythmus), extremem<br />
Auf- und Abwerten, Selbstverletzungen, Suizidgedanken<br />
bis -versuchen, extremen Stimmungsschwankungen,<br />
Aggression und Depression, (auch in ständigem Wechsel),<br />
Süchten und Essstörungen (oft Bulimie) und kurzzeitigen,<br />
psychotischen Zuständen. Es sind hier nur die wichtigsten<br />
Symptome genannt, wobei nach der Klassifizierung des<br />
Krankheitsbildes 5 Symptome ausreichen, um die Borderline-<br />
Diagnose gestellt zu bekommen.<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Angehörige von Borderline-<br />
Betroffenen<br />
Kontakt: Belinda Geis<br />
08062-725 13 88<br />
Treffpunkt: Bürgerhaus Mangfalltreff<br />
Von-Bippen-Str. 21<br />
(Eingang Ludwigstr.)<br />
83059 Kolbermoor<br />
19 Uhr<br />
jeden 1. Montag im Monat<br />
Da es sich hier um eine Emotionsregulationsstörung handelt<br />
und der Betroffene schwer eine Beziehung zu sich selbst<br />
aufbauen kann, fällt ihm ein Beziehungsaufbau zu anderen<br />
Menschen in der Folge wiederum sehr schwer. Daraus ergeben<br />
sich Schwierigkeiten, eine Beziehung auf Dauer führen<br />
zu können, was im Ergebnis einen häufigen Beziehungswechsel<br />
nach sich zieht.<br />
Ich möchte jeden Angehörigen ermutigen, sich die Gruppe<br />
einmal anzusehen. Als offene Gruppe ist ein Teilnehmer<br />
weder verpflichtet, regelmäßig zu kommen, noch etwas von<br />
sich zu erzählen. Manchmal hilft es auch, den anderen nur<br />
zuzuhören. Einzig auf die Schweigepflicht wird größten Wert<br />
gelegt, da es sich in den Gesprächen um sehr private<br />
Themen handelt. Aber das versteht sich von selbst.<br />
Belinda Geis,<br />
Selbsthilfegruppe Angehörige von Borderline-Betroffenen