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06<br />
Kostenübernahmeantrag zu stellen. Grundvoraussetzung für<br />
einen solchen Antrag ist das Absolvieren eines konservativen<br />
Therapieversuchs unter ärztlicher Aufsicht.<br />
Welche Operationsverfahren werden am Adipositaszentrum<br />
der RoMed Kliniken nun angeboten und welche Effekte sind<br />
zu erwarten?<br />
An den RoMed Kliniken bieten wir alle gängigen Operationen<br />
zur Gewichtsreduktion bei Adipositas an. Ein vor einigen<br />
Jahren häufig durchgeführter Eingriff, der in den letzten<br />
Jahren aber deutlich an Bedeutung verloren hat, ist die<br />
Implantation eines verstellbaren Magenbandes. (Abbildung 1)<br />
Abbildung 1: verstellbares<br />
Magenband<br />
Hierbei wird im Bereich des Mageneinganges<br />
ein Silikonband platziert,<br />
welches über einen anhängenden<br />
Schlauch mit Flüssigkeit befüllt werden<br />
kann. Somit kann die Weite des Bandes<br />
je nach Gewichtsverlauf und Beschwerden des Patienten<br />
verändert werden. Aufgrund schlechter Ergebnisse im<br />
Langzeitverlauf hat dieses Verfahren trotz seiner Einfachheit<br />
deutlich an Bedeutung verloren.<br />
Ein häufig eingesetztes Verfahren zur Behandlung des<br />
krankhaften Übergewichtes ist die klassische Magenverkleinerung,<br />
die sog. Schlauchmagen-Operation (Abbildung 2).<br />
Hierbei werden etwa drei Viertel des Magens entfernt, so<br />
dass nur noch ein schlauchförmiger Restmagen verbleibt.<br />
Der Effekt ist, dass Patienten hinterher deutlich weniger<br />
Hunger haben und entsprechend auch weniger essen.<br />
Dieses Verfahren ist nicht mehr rückgängig zu machen, da ja<br />
der Großteil des Magens entfernt wurde.<br />
Abbildung 2:<br />
Schlauchmagen-Operation<br />
Zahlenmäßig in Deutschland am häufigsten<br />
wird die sog. Magenbypass-Operation<br />
durchgeführt (Abbildung 3). Dies ist eine<br />
komplexere Operationsmethode, bei der<br />
die Anatomie des Magendarm-Traktes so<br />
umgestaltet wird, dass die Nahrung nicht<br />
mehr in den Magen und den oberen Anteil des Dünndarms,<br />
sondern in die unteren Anteile des Dünndarms gelangt.<br />
Neben deutlich reduziertem Hungergefühl und gesteigertem<br />
Sättigungsempfinden verändern sich nachweislich auch<br />
bestimmte Magen-Darm-Hormone die unter anderem auch<br />
zu einer Veränderung des Energiegrundumsatzes führen<br />
und damit zu einer deutlichen Gewichtsreduktion beitragen.<br />
Abbildung 3:<br />
Magenbypass-Operation<br />
Mit der Schlauchmagen- und auch der Magenbypass-Operation<br />
lassen sich effektiv<br />
ca. 70-80% des Übergewichtes verlieren.<br />
In ausgesuchten Einzelfällen bieten wir im<br />
Adipositaszentrum der RoMed Kliniken auch die Implantation<br />
eines Magenballons oder das Einbringen neuartiger und<br />
spezieller Behandlungsmethoden (z. B. „Endobarrier“ etc.) an.<br />
Entscheidend für den langfristigen Erfolg dieser Behandlungen<br />
ist eine intensive und lebenslange Nachsorge. Es<br />
muss gewährleistet sein, dass unsere Patienten die nach der<br />
Operation notwendigen Vitamine und Spurenelemente gewissenhaft<br />
einnehmen, um Mangelzustände zu vermeiden.<br />
Sollte eine plastische Wiederherstellungsoperation zur<br />
Entfernung überschüssiger Haut- und Fettschürzen nach<br />
entsprechendem Gewichtsverlust, meist 2 Jahre nach erster<br />
Operation, notwendig werden, kann diese dann nach Übernahme<br />
der Kosten durch die Krankenkassen auch innerhalb<br />
des Zentrums durchgeführt werden.<br />
Die Adipositas ist eine komplexe Erkrankung. Betroffene<br />
haben oft einen langen Leidensweg hinter sich und erhoffen<br />
sich eine Linderung ihrer Probleme und die Beseitigung ihres<br />
überschüssigen Körpergewichtes. Viele Fachdisziplinen wie<br />
innere Medizin, Ernährungsmedizin, Psychologie und<br />
Psychiatrie, Chirurgie und Physiotherapie müssen eng miteinander<br />
verzahnt werden, um hier eine effektive Behandlung<br />
zu gewährleisten.<br />
Aus meiner Sicht entscheidend wichtig ist die enge<br />
Kooperation mit den vor Ort tätigen Selbsthilfegruppen. Hier<br />
erhalten Betroffene aus erster Hand Informationen von operierten<br />
und nicht operierten Patienten, finden Trost und<br />
Verständnis in der Gruppe und erhalten auch praktische<br />
Unterstützung auf dem langen Weg der Adipositastherapie.<br />
Die Notwendigkeit einer professionellen Behandlung der<br />
Adipositas ist zweifelsohne gegeben, der Bedarf steigt aufgrund<br />
der raschen Verbreitung der Erkrankung.<br />
Trotz vieler enttäuschend verlaufender Therapieversuche in<br />
der Vergangenheit und häufig spürbarer negativer Stigmatisierung<br />
der Erkrankung in der Bevölkerung, sollten sich<br />
Betroffene nicht zurückziehen.<br />
Denn: es gibt Möglichkeiten der Behandlung.<br />
Adipositassprechstunde:<br />
Jeden Mittwoch:<br />
12 – 15 Uhr<br />
Telefon:<br />
08061 – 930 121<br />
Dr. Andreas Thalheimer,<br />
Adipositaszentrum der RoMed Kliniken<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Thalheimer<br />
RoMed Klinik Bad Aibling<br />
Abteilung für Allgemein-,<br />
Viszeral- und Unfallchirurgie<br />
Harthauser Straße 16<br />
83043 Bad Aibling