DKV-Magazin Nr. 1 - Chronik des deutschen Karateverbandes

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Am 11.10.08 war es soweit! Unser Kampfkunstfreund
und Dojoleiter von Wutöschingen
Fritz Klormann hatte mich gebeten diesen
Lehrgang mit 22 an SBSV interessierten Frauen
und Mädchen aus dem Dojo zu leiten!
Karlo, Phanumas und ich machten uns an diesem
sonnigen und warmen Samstagnachmittag von
unserem Berg aus auf den Weg hinunter nach Wutöschingen.
Irgendwie hatte es Karlo auch geschafft
8 Schlagpolster und uns drei inklusive den Trainingstaschen
in unserem Twingomobli zu „verstauen“,
von Phanumas hab ich
nur noch den Kopf mit
den leuchtenden Augen
gesehen! Sehr gespannt
waren die Frauen und
Mädchen, auch Mütter
mit ihren Töchtern
waren dabei, auf das,
was da auf sie zukommen
würde!
Gefragt nach der Motivation
einen solchen
Kurs zu besuchen
wurde wiederholt die
Argumente Angst vor
Übergriffen, ein besseres Sicherheitsgefühl erwerben,
besserer Umgang mit Angst und das allgemeine
Interesse an der Thematik geäußert. Einige der
Teilnehmerinnen hatten schon „unliebsame Erlebnisse“
gehabt, über die sie auch offen in der Vorstellungsrunde
berichteten und die von uns gemeinsam
analysiert und besprochen wurden!
Wichtig am Anfang die Gespräche über „Gewalt was
ist das?“ Von wem geht sie aus, Täter Opfer Beziehung,
die Tatorte, Gegenwehrverhalten, Angst, Intuition
und deren Wertigkeit in der SBSV und Biosozio-
Baden-Württemberg
Kooperationsprogramm im Bereich Selbstbehauptung
und Selbstverteidigung (SBSV) mit Frauen und Mädchen
zwischen dem Karate-Dojo Wutöschingen und der Abteilung SBSV
der Budogruppe St. Georgen
logische Gegebenheiten, die für die SBSV relevant
sind! Manch ein erstauntes Gesicht war zu sehen
und der Kommentar:“ Jetzt versteh ich endlich,
warum ich, wenn ich alleine unterwegs bin auch in
der Dunkelheit immer Angst habe,“ waren zu
hören!
Da es mein Ziel ist mit einer starken Selbstbehauptung
brisante Situationen zu entschärfen und die
körperliche Ebene zu vermeiden, da hier die Chancen
mit heiler Haut davon zukommen viel kleiner
sind als auf der SB Ebene, wurden dem Wehren mit
Stimme, Blick und den richtigen körpersprachlichen
Signalen sehr viel Zeit gewidmet und wir haben das
in Rollenspielen intensiv geübt, genau so wie das
Erkennen der Distanzzonen! Vielen, der vor allem
jungen Mädchen ist es wiederum sehr schwer gefallen
ohne das ewige nette Lächeln Grenzen zu ziehen
und auch zu verteidigen!
Das Nein mit Unterstützung der Hände hat da
schon besser geklappt und beim anschließenden
Schlagpolstertraining waren die Damen nicht mehr
wieder zuerkennen, die Halle hat getobt! Mit so
manch einer der Damen möchte ich nicht in Konflikt
geraten und die eine oder andere war selbst
erstaunt über die Kraft in sich! Ja Schlagpoltertraining
ist ein Mittel der ersten Wahl um Selbstbewusstsein
und das Selbstvertrauen in die eigene Kraft zu
stärken!
Die Zeit verging mal wieder viel zu schnell und nach
dem intensiven Selbstbehauptungstraining beschäftigten
wir uns noch mit Vitalpunkten, den Kampfstellungen
offen und verdeckt, unserem Schutzschild
und den verschiedenen Angriffswinkeln!
Schnell wurde den Teilnehmerinnen
jedoch
klar dass dieser Kurs nur
ein Einstieg in die sehr
komplexe Materie der
SBSV sein kann, der
berühmte Tropfen auf
den heißen Stein! Auch
hier gilt was wachsen
soll muss gepflegt werden.
Und wir werden es
weiter pflegen! Auf
Wunsch der Teilnehmerinnen
wurde ein weiterer
Termin vereinbart
und darauf freue ich
mich jetzt schon! Das war eine ganz tolle Truppe
und das Training mit den Damen hat super Spaß
gemacht! Danke auch an Fritz, Karlo und Phanumas,
die mich super unterstützt haben!
Ausklingen ließen wir den Tag noch beim „Don
Camillo“ bei einem gemütlichen Essen und netten
Gesprächen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg
auf die Höhen von St. Georgen machten!
Autorin: Susanne Weißer-Torma