DKV-Magazin Nr. 1 - Chronik des deutschen Karateverbandes
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lich nervenstark. Alle Vorrundenbegegnen einschließlich<br />
<strong>des</strong> Halbfinales entschied sie im Encho-Sen<br />
davon zwei mit Kampfrichterentscheid „Hantei“ und<br />
erkämpfte sich so das abendliche Finale. Dort traf<br />
sie auf die Japanerin Fujiwara. Der Budokan wurde<br />
zum Tollhaus, denn die begeisterten lokalen<br />
Zuschauer peitschten die Japanerin nach vorne.<br />
Kora blieb jedoch genauso cool wie in den Vorrundenkämpfen<br />
und ließ der Japanerin keine Chance<br />
zu punkten. So blieb es weiterhin spannend und es<br />
ging erneut in den Encho-Sen. Dieses Mal wollte<br />
Kora frühzeitig die Entscheidung herbeiführen,<br />
stürmte nach vorne und wurde von der Japanerin<br />
ausgekontert. Obwohl zwei Kampfrichter nichts<br />
sahen und der Dritte keine wertbare Technik anzeigte,<br />
gab der Hauptkampfrichter den Punkt und erklärte<br />
so die Japanerin zur Weltmeisterin. Trotz dieses<br />
unglücklichen Ausgangs darf Kora mehr als stolz auf<br />
diese grandiose Leistung sein, war sie doch damit<br />
die erfolgreichste Kämpferin dieser WM. Silvia Sperner<br />
wollte an dem Sieg vom Donnerstag anknüpfen<br />
und startete in ihren ersten beiden Begegnungen<br />
überlegen. Diesmal war es die spanische Kämpferin<br />
Vicente, welche Silvia im Viertelfinale aus dem Rennen<br />
warf. Genauso erging es auch Jasmina Benadda,<br />
die ebenfalls in zwei gewonnen Begegnungen<br />
im Viertelfinale von einer Athletin aus USA<br />
gestoppt wurde. Jasmina hatte im<br />
Gegensatz zu Silvia mehr Glück, so<br />
dass es für sie in der Trostrunde weiterging.<br />
Jedoch war es dort Feo<br />
Gomez aus Spanien, gegen die<br />
Jasmina leider das Handtuch<br />
werfen musste.<br />
Für Jonathan Horne<br />
begann in der Kategorie<br />
+80 kg alles<br />
nach Plan. Mit einer<br />
ungewöhnlichen<br />
Cleverness und<br />
blitzschnellen<br />
Techniken schaltete<br />
er Gegner für<br />
Gegner überlegen<br />
aus und traf im<br />
Halbfinale auf den späteren italienischen Weltmeister<br />
Maniscalco. Mehr als umstritten verlor er dort<br />
knapp mit einem Punkt. Er resignierte aber nicht<br />
und mobilisierte für den Bronzekampf neue Kräfte.<br />
Von Bun<strong>des</strong>trainer Antonio Leuci nochmals mental<br />
vorbereitet, ging er sehr konzentriert auf die Tatami.<br />
Mit einem 1:0 konnte er diese Begegnung erfolgreich<br />
beenden und freute sich zu recht über seinen<br />
3. Platz an dieser WM. Ein großer Auftritt von Jonathan,<br />
der dem <strong>DKV</strong> sicher noch viel Freude bereiten<br />
wird.<br />
Ebenso zeigte sich Alexander Heimann in der Klasse<br />
-60 kg willensstark und schied erst gegen den<br />
späteren Sieger Domdjoni aus Kroatien aus. In der<br />
Trostrunde kämpfte er sich nochmals in drei spannenden<br />
Begegnungen souverän nach vorne. Schon<br />
sein erster Kampf in der Trostrunde war äußerst<br />
spannend. Alexander ging gleich mit einem Ippon<br />
1:0 in Führung, untermauerte dies darauf mit einem<br />
Sanbon, so dass es nun 4:0 stand. Sein Konkurrent<br />
konnte jedoch zum Ende der Kampfzeit ausgleichen,<br />
damit ging es mit einem 4:4 unentschieden in<br />
den Encho-Sen (Verlängerung) Erst hier konnte<br />
Alexander durch einen schnellen Zuki die Entscheidung<br />
herbeiführen. Im entscheidenden Kampf um<br />
Bronze gegen Brasilien<br />
musste er sich<br />
dann letztendlich<br />
knapp<br />
mit 1:0 verloren geben. Wenn auch ein 5. Rang<br />
immer unglücklich für jeden Athleten ist, so darf<br />
man trotzdem stolz auf diese Leistung bei einer<br />
Senioren-Weltmeisterschaft sein.<br />
Kata Team<br />
Auch aus dem Katalager gibt es erfreuliches zu<br />
berichten: unsere Kata Damen Mannschaft mit<br />
Sabine Schneider, Franziska Krieg und Denise<br />
Pawlowsky war in bestechender Form und schaffte<br />
nach drei Siegen den Einzug ins Halbfinale. Obwohl<br />
die Begegnungen sowohl gegen Frankreich als auch<br />
später um die Bronzemedaille gegen Italien verloren<br />
gingen, war dies trotzdem ein großer Erfolg<br />
von BT Efthimios Karamitsos. Er präsentierte die<br />
Mädels auf den Punkt topfit und mit einem 5. Rang<br />
in der Weltspitze durften diese nach Hause fahren.<br />
25 Mannschaften gingen bei den Herren Kata<br />
Teams an den Start. Unsere <strong>deutschen</strong> Jungs Manuel<br />
Pistner, Mohamed Abu Wahib und Michael Haas<br />
mussten gleich gegen die starken Herren aus Ägypten<br />
an den Start. Beide liefen Kanku Dai, das Kampfrichtergremium<br />
entschied sich hier letztendlich<br />
gegen unser Kata Trio.<br />
Fazit<br />
Erfolgreichste Nation war wie zu erwarten Japan.<br />
Mit einem 7. Rang im WM Medaillenspiegel dürfen<br />
der <strong>DKV</strong> und seine verantwortlichen Bun<strong>des</strong>trainer<br />
sehr zufrieden sein. Von Gold bis zur Bronzemedaille<br />
wurden alle Erwartungen übertroffen. Viele deutsche<br />
Athletinnen und Athleten setzten sich weit<br />
nach vorne durch, schieden dann oft knapp aus.<br />
Man darf nicht verkennen, das in Tokio 102 Nationen<br />
mit 900 Teilnehmern am Start waren. Das deutsche<br />
Team bewies an diesen 4 Tagen unglaublichen<br />
Zusammenhalt und sie unterstützen jeden eigenen<br />
Starter ob Kata oder Kumite auf der Tatami durch<br />
Jubel und Anfeuerungsrufen. Diese WM ist in die<br />
Geschichte <strong>des</strong> <strong>DKV</strong> eingegangen und man wird<br />
noch lange an dieses schöne Erlebnis zurückdenken.<br />
Melanie Müller<br />
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