Solidaris-Information 4/2012 - Solidaris Unternehmensberatungs ...
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15<br />
Virtuelles<br />
Krankenhaus<br />
KH A<br />
Leistungsdaten je Fall<br />
• Daten gem. §21<br />
• KST-Gruppen<br />
Investitionskosten je<br />
Maßnahme in<br />
modularer Struktur<br />
KH A<br />
KH B<br />
KH C<br />
• Datenzusammenführung aller Häuser<br />
• Prüfung auf Vollständigkeit und<br />
Plausibilisierung<br />
• Aggregation der einzelnen Kostenwerte auf<br />
DRG-Ebene<br />
• Ggf. Ergänzung fehlender Werte auf DRG-<br />
Ebene<br />
• Gruppierung zu I-Fallgruppen<br />
I-Kosten je Fall<br />
Quelle: modifiziert nach InEK 2010<br />
Abb. 2:<br />
Gruppierung der<br />
Daten zu Investitionsfallgruppen<br />
durch das InEK<br />
Im Prä-Test und während der Probekalkulation wurden mehrere<br />
Kalkulationshäuser in NRW und Hessen durch die <strong>Solidaris</strong>-<br />
<strong>Unternehmensberatungs</strong>-GmbH betreut. Im Rahmen dieser Betreuung<br />
erfolgt in einem ersten Schritt eine Plausibilisierung<br />
der Anlagenbuchhaltung. Im Rahmen eines Projekttreffens werden<br />
anschließend diejenigen Anlagengüter identifiziert, die<br />
nach Vorgabe des InEK Kalkulationshandbuches auszugliedern<br />
sind. Da in einem nächsten Schritt sämtliche Anlagengüter<br />
durch das Krankenhaus klassifiziert werden müssen, ist dieser<br />
Teil bei einer ersten Teilnahme an der InEK-Kalkulation relativ<br />
aufwendig. In den Folgejahren sinkt der Aufwand beträchtlich,<br />
da lediglich neu angeschaffte Anlagegüter klassifiziert und die<br />
Abgänge erfasst werden müssen. Nach erfolgreicher Klassi fikation<br />
der Anlagen ist der eigentliche Kalkulationsaufwand überschaubar.<br />
Eine große Arbeitserleichterung wird hier dadurch erreicht,<br />
dass die <strong>Solidaris</strong>-<strong>Unternehmensberatungs</strong>-GmbH eine<br />
softwaregestützte Lösung entwickelt hat, die notwendige und<br />
aufwendige Verrechnungsschritte automatisiert vornimmt und<br />
den Anforderungen des InEK gerecht wird.<br />
Die Teilnahme an der Kalkulation ist für die Einrichtungen<br />
aus mehreren Gründen interessant: Sie bekommen die Möglichkeit,<br />
aktiv an der Gestaltung der Bewertungsrelationen<br />
mitzuwirken und so die eigenen, womöglich sehr individuellen<br />
Kostenstrukturen im System abgebildet zu finden. Darüber<br />
hinaus erhält jedes Krankenhaus für die frist- und qualitätsgerechte<br />
Übermittlung der Daten eine pauschale Vergütung<br />
nach § 17b Abs. 5 KHG.<br />
Je mehr Einrichtungen sich an der Kalkulation beteiligen,<br />
umso näher wird das Gesamtbild des virtuellen Krankenhauses<br />
den realen Investitionserfordernissen eines modernen<br />
Krankenhauses entsprechen. Außerdem könnte durch<br />
die Verfügbarkeit von Bewertungsrelationen, die zu einer<br />
verbesserten Vergleichbarkeit führen, ein gewisser Druck auf<br />
nicht teilnehmende Länder entstehen, ihrerseits endlich eine<br />
bedarfsgerechtere Förderung von Investitionen anzustoßen.<br />
<strong>Solidaris</strong> <strong>Information</strong> | 4/<strong>2012</strong>