Solidaris-Information 4/2012 - Solidaris Unternehmensberatungs ...

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18 Beim Personalaufwand je Vollkraft war in 2011 ein Anstieg um 2,8 % zu verzeichnen. Die Umsatzerlöse je Vollkraft sind dabei lediglich um 1,9 % gestiegen. Werkstätten für behinderte Menschen der Finanzierung von Sozialversicherungsbeiträgen und Fahrtkosten lassen sich vergleichende und damit verbunden wertende Aussagen nur bedingt treffen. Daher sind insbesondere Aussagen zur Entgelthöhe, zum Arbeitsergebnis und zu den Vergütungssätzen nur regional bezogen als aussagekräftig anzusehen. Struktur der einbezogenen WfbM In den Betriebsvergleich 2011 der Solidaris ist Datenmaterial von 35 Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) mit eingeflossen (Vorjahr 45 WfbM), die anhand ihrer Betreuungskapazität in vier Gruppen klassifiziert wurden: Verteilung der WfbM nach Betreuungskapazität (Platzzahl) 10 (29 %) 12 (34 %) 8 (23 %) Bonifatius Lata BA Köln ℡ 02203 | 8997-169 b.lata@solidaris.de 5 (14 %) Gruppe I (bis 199 Plätze) Gruppe II (200-399 Plätze) Gruppe III (400-599 Plätze) Gruppe IV (ab 600 Plätze) Im Betriebsvergleich sind sowohl absolute betriebliche Daten als auch wirtschaftliche Kennzahlen enthalten. Aufgrund der unterschiedlichen Handhabung in den einzelnen Bundesländern bezüglich der Aufnahme von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in die Tagesförderung sowie bezüglich Kapazität, Betreuungsleistung und Struktur Die Bandbreite der in den Betriebsvergleich 2011 einbezogenen WfbM reicht von 45 Plätzen bis zu 1.537 Plätzen. Die durchschnittliche Kapazität liegt bei ca. 508 Plätzen. Der Auslastungsgrad bewegt sich mit einem Wert in Höhe von 109,8 % nahezu unverändert auf sehr hohem Niveau (Vorjahr 108,2 %). Die Bandbreite erstreckt sich hier von 83,7 % bis zu 139,8 %. Die Auslastungsgrade ergeben sich auf der Basis der genehmigten Plätze, die nicht unbedingt der tatsächlich beanspruchten Platzzahl entsprechen. Erkennbar ist weiterhin, dass die vorhandene Kapazität extrem genutzt wird, bevor ein Erweiterungs- bau oder ein Neubau genehmigt wird. Im Jahr 2011 wurden in den 35 WfbM ca. 19.600 behinderte Menschen von ca. 4.000 angestellten Mitarbeitern betreut. Hieraus errechnet sich unverändert zum Vorjahr eine Belastungskennzahl von 5,0, welche besagt, wie viele behinderte Menschen von einem angestellten Mitarbeiter betreut wurden. Der Maximalwert im Jahr 2011 liegt bei 8,7 und der Minimalwert bei 3,4. Der Anteil der im Eingangsverfahren/Berufsbildungsbereich befindlichen Betreu ten beträgt wie im Vorjahr im Durchschnitt 12,4 %. Das durchschnittliche Arbeitsentgelt je Betreutem pro Jahr im Arbeitsbereich der WfbM hat sich von 2.244 EUR im Jahr 2010 auf 2.265 EUR im Jahr 2011 leicht erhöht. Die Kennzahlen für den Personalbereich in den beschriebenen Größengruppen zeigt die folgende Übersicht:
19 Mittelwert Gesamt Gruppe I Gruppe II Gruppe III Gruppe IV Anzahl Betreute 560 107 366 546 1.037 Anteil Berufsbildungsbereich (%) 12,4 16,4 11,9 10,8 11,3 Verhältnis Betreute/Angestellte 5,00 5,36 4,87 5,13 4,50 Arbeitsentgelt Arbeitsbereich (pro Jahr, EUR) Durchschn. Personalaufwand Angestellte (EUR) 2.265 2.188 2.137 2.188 2.481 46.671 43.887 45.593 48.096 47.232 Kennzahlen für den Personalbereich Jahresergebnis Das durchschnittliche Jahresergebnis ist nach einer deutlichen Verbesserung im Vorjahr (+ 36,6 %) im Jahr 2011 um 12,1 % rückläufig. Die Zusammensetzung der Jahresergebnisse innerhalb der Größenklassen zeigt ein Anwachsen der Jahresergebnisse mit zunehmender Einrichtungsgröße. Betrachtet man allerdings als Kennzahl die Umsatzrentabilität als Quotienten aus Produktionsergebnis und Umsatzerlösen im Bereich der Produktion, so ist wie in den vergangenen Jahren kein einheitlicher Zusammenhang zwischen steigender Platzzahl und der Umsatzrentabilität zu erkennen. Die Ausschüttungsquoten (Auszahlung von Arbeitsentgelten aus dem Arbeitsergebnis der WfbM an die Beschäftigten) in den WfbM liegen je nach Größengruppe zwischen 75 % und 89 % und damit im Durchschnitt über der gesetzlich vorgesehenen Mindestquote von 70 %. Die relativ hohe Auszahlungsquote führt dazu, dass diesen WfbM ein geringerer Spielraum für die Rücklage für Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen verbleibt. Die Ausschüttungsquoten im Jahr 2011 bewegen sich auf Vorjahresniveau. Liquidität Für die Einrichtungen stand im Jahr 2011 durchschnittlich ein Deckungsgrad für den betriebsgewöhnlichen Finanzbedarf, ermittelt auf der Basis der Liquiditätsreserve auf kurze Sicht (= Geldmittel abzüglich kurzfristige Verbindlichkeiten zuzüglich kurzfristige Forderungen), von ca. 3,3 Monaten (Vorjahr 3,0 Monate) zur Verfügung. Sozialstationen Struktur und Leistung der einbezogenen Sozialstationen Für das Datenjahr 2011 wurden in den Betriebsvergleich Sozial-stationen die Angaben von derzeit 67 Sozialstationen einbezogen. Größtenteils liegen diese Sozialstationen in Baden-Württemberg (35), Rheinland-Pfalz (11) und im Saarland (8). Die Verteilung nach den für die Größenstruktur herangezogenen Umsatzerlösen zeigt, dass der überwiegende Teil der Sozialstationen Umsatzerlöse zwischen 1 und 2 Mio. EUR erzielt, gefolgt von Sozialstationen mit Erträgen zwischen 2 und 3 Mio. EUR. Kontakt: Dipl.-Volksw. Felicitas Schultis ℡ 0761 | 79186-16 f.schultis@solidaris.de Solidaris Information | 4/2012
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