SJ-Ausgabe vom: 02. 09. 2012 [41.17 MB] - Sonntagsjournal
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14 WIRTSCHAFT<br />
2. September <strong>2012</strong><br />
➠<br />
Mit einer<br />
Stimme<br />
REMEN. Mit einer gemeinsaen<br />
Kammer für Bremen und<br />
remerhaven will die Wirtchaft<br />
ihre Vertretung im<br />
leinsten Bundesland stärken.<br />
ei dem geplanten Zusamenschluss<br />
von Handelskamer<br />
Bremen (HK) und Indusrie-<br />
und Handelskammer<br />
remerhaven (IHK) sei es alerdings<br />
wichtig, beide Städte<br />
it ihren Eigenheiten zu beücksichtigen,<br />
sagte der Breer<br />
HK-Präses Otto Lamotte.<br />
Die Zeit ist reif, wir sehen,<br />
ass wir mit einer Landesammer<br />
deutlich nach vorne<br />
ommen.“<br />
Aus- und Weiterbildung,<br />
ußenhandel oder die politiche<br />
Vertretung der Wirtchaft<br />
seien heute so komlex,<br />
dass dafür Experten auf<br />
ohem Niveau gebraucht<br />
ürden. „Eine größere Laneskammer<br />
hat höhere Kometenz.“<br />
Lamotte versicherte,<br />
ass beide Kammern bei eiem<br />
Zusammenschluss fair<br />
iteinander umgehen würen.<br />
„Ich nenne das gerne die<br />
ogelperspektive, dass wir die<br />
eiden Kommunen Bremen<br />
nd Bremerhaven als Einheit<br />
ehen.“ Gleichzeitig sollen die<br />
igenheiten beider Städte<br />
um Beispiel bei der Industriestruktur<br />
oder im Einzelhandel<br />
berücksichtigtwerden.<br />
Der Zeitplan sei offen, sagte<br />
Lamotte. Die ersten Gespräche<br />
hätten bereits begonnen.<br />
„Wir möchten gerne im<br />
Herbst eine Vorentscheidung<br />
treffen.“ In zwei Jahren könnte<br />
es dann eine gemeinsame<br />
Vollversammlung geben.<br />
Kosten sparen<br />
bei Offshore<br />
DÜSSELDORF. Der Energieversorger<br />
Eon will die Kosten<br />
für Offshore-Windparks<br />
deutlich verringern. Geplant<br />
sei, bis zum Jahr 2015 rund<br />
40 Prozent weniger für<br />
Windparks im Meer auszugeben,<br />
sagte Mike Winkel,<br />
Chef von Eon Climate & Renewables.<br />
„Etwa ein Viertel<br />
davon haben wir schon erreicht.“<br />
So will er günstiger<br />
bei Lieferanten einkaufen<br />
und setzt auf leistungsfähigere<br />
Windkraftanlagen. Zudem<br />
soll bei der Projektentwicklung<br />
und dem Bau der Parks<br />
gespart werden.<br />
Der Bund will die Planungen für die Küstenautobahn A 20 ungeachtet der neuen Haltung in Schleswig-Holstein fortführen.<br />
„Politischer Druck nötig“<br />
A 20: FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzender kritisiert Schleswig-Holstein<br />
von Christoph Bohn<br />
KREIS CUXHAVEN/BREMER-<br />
HAVEN. Die Küstenautobahn<br />
A 20 wird eines der<br />
letzten großen Autobahnprojekte<br />
in Deutschland.<br />
„Solche Neubauten wird es<br />
danach nicht wieder geben,<br />
allerhöchstens noch Lückenschlüsse“,<br />
betonte der stellvertretende<br />
Vorsitzende der<br />
FDP-Bundestagsfraktion Patrick<br />
Döring, der gleichzeitig<br />
verkehrspolitischer Sprecher<br />
seiner Partei ist sowie<br />
Mitglied im Bundes-Ausschuss<br />
für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung.<br />
Döring besuchte am Mittwoch<br />
die Gemeinde Loxstedt<br />
sowie den Förderverein Pro<br />
Patrick Döring<br />
Foto: chb<br />
BERLIN. Auf den Einkaufszetteln<br />
chinesischer Unternehmen<br />
stehen immer mehr deutsche<br />
Firmen. Jüngster Fall:<br />
Der Baumaschinenhersteller<br />
Shandong Heavy Industry interessiert<br />
sich für den Wiesbadener<br />
Gabelstaplerproduzenten<br />
Kion. Eine Auswahl:<br />
! Rhenus Midgard: Das<br />
A 20. Dort drückte er sein<br />
Unverständnis über die Entscheidung<br />
der neuen Landesregierung<br />
Schleswig-Holsteins<br />
gegen die A 20 aus:<br />
„Deutschland ist ein Land,<br />
das mehr als 80Prozent seines<br />
Exports über die Häfen<br />
abwickelt. Wir brauchen gute<br />
Verkehrswege“,<br />
betonte<br />
er. Der Bund<br />
werde die<br />
Planungen<br />
für die Küstenautobahn<br />
auf jeden Fall<br />
vorantreiben. Er lobte die<br />
Niedersächsische Landesregierung,<br />
die hinter dem Projekt<br />
stehe. „Wenn genug politischer<br />
Druck da ist, kann<br />
auch Schleswig-Holstein sich<br />
nicht sperren“, meinte er.<br />
Für die Finanzierung des<br />
Elbtunnels sieht Döring keine<br />
Probleme. Es gebe genügend<br />
Liquidität im Markt.<br />
„Da werden sich Infrastrukturfonds<br />
finden, die hier investieren<br />
werden“, ist er<br />
überzeugt. Man müsse allerdings<br />
darauf achten, dass die<br />
Gebühr für die Tunnelbenutzung<br />
auch bezahlbar sei.<br />
Für den Themenbereich<br />
Ausgleichsmaßnahmen versuchte<br />
Dieter Pleyn, Erster<br />
Gemeinderat von Loxstedt,<br />
den Bundespolitiker zu sensibilisieren:<br />
„Wir haben im<br />
Landkreis und besonders<br />
auch in der Gemeinde Loxstedt<br />
einen enormen Flächendruck<br />
durch konkurrierende<br />
Nutzungen.“ Die<br />
Landwirtschaft sei ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor,<br />
und wenn<br />
jetzt noch<br />
Flächen als<br />
Ausgleich für<br />
die A20 abgegeben<br />
werden<br />
müssten, sei das kontraproduktiv.<br />
Hier könne das<br />
Prinzip der Ausgleichszahlung<br />
greifen, meinte Döring.<br />
„Es ist besser einmal mit viel<br />
Geld etwas Großes zu schaffen<br />
als viele kleine Maßnahmen.<br />
Ich hoffe, es findet sich<br />
eine Lösung.“<br />
Eine Lösung werde sich<br />
auch für die Trassenführung<br />
im Bereich der Gemeinde<br />
Loxstedt finden, die auch als<br />
„Loxstedter Schlinge“ bezeichnet<br />
wird, ist sich Döring<br />
sicher. Sein Parteikollege<br />
Bernd Vogel mahnte in diesem<br />
Zusammenhang noch<br />
einmal den Lärmschutz an<br />
sowie eine Kombi-Lösung<br />
mit der höhenungleichen<br />
„Die A 20 wird eine der<br />
letzten großen Neubauten<br />
werden.“<br />
Patrick Döring (FDP)<br />
deutsche Logistikunternehmen<br />
will in Kooperation mit<br />
der Jade Werke GmbH Wilhelmshaven<br />
zu einem Offshore-Standort<br />
ausbauen. Jade<br />
Werke ist eine 100-prozentige<br />
Tochter der chinesischen<br />
Schiffbau- und Investmentgruppe<br />
Jiangsu Hantong<br />
Heavy Industry Group.<br />
! Solibro: Das insolvente Solarunternehmen<br />
Q-Cells vereinbart<br />
den Verkauf seiner<br />
Tochterfirma mit Sitz in Bitterfeld-Wolfen<br />
an die Pekinger<br />
Hanergy Holding Group.<br />
! Putzmeister: Betonpumpen-Weltmarktführer<br />
Sany<br />
Querung der Bahnstrecke:<br />
„Wir erwarten entsprechende<br />
Unterstützung <strong>vom</strong> Bund.“<br />
Die Vertreter des Fördervereins<br />
Pro A 20 machten noch<br />
einmal deutlich, wie wichtig<br />
die Autobahn sei. „Allein für<br />
Eurogate bedeutet sie eine<br />
schnelle Erreichbarkeit der<br />
Terminals in Hamburg und eine<br />
Verkürzung der Strecke<br />
um 50 Kilometer“, betonte<br />
Emanuel Schiffer, Vorsitzender<br />
der Eurogate-Geschäftsführung.<br />
Andere Firmen<br />
könnten durch die A 20 auch<br />
Fachkräfte in diese Region<br />
ziehen. „Die Küstenautobahn<br />
muss in den vordringlichen<br />
Bedarf des Verkehrswegeplans“,<br />
forderte Pro-A-20-Geschäftsführer<br />
Wilfried Allers.<br />
Döring wies zum Abschluss<br />
aber noch einmal darauf hin,<br />
dass der Bund die A 20 nicht<br />
so ausfinanzieren könne,<br />
dass sie sofort baureif sei.<br />
„Wenn der schriftliche Planfeststellungsbeschluss<br />
vorliegt,<br />
dann entscheidet der<br />
Bundestag, wann der erste<br />
Spatenstich erfolgt.“ Vielleicht<br />
könne sie dann ja<br />
schon 2023 auf der neuen<br />
Autobahn fahren, hoffte<br />
Astrid Vockert (CDU), Vizepräsidentin<br />
des Niedersächsischen<br />
Landtags.<br />
Chinesische Unternehmen kaufen in Deutschland an<br />
Von Offshore bis Pkw-Zulieferer: Immer mehr Übernahmen und Kooperationen in allen Branchen<br />
Anlage & Strategie am Sonntag<br />
Gute Rendite bei hoher Sicherheit –<br />
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TecDax<br />
+0,72% 796,980<br />
M-Dax<br />
+0,72% 11.023,16<br />
EuroStoxx 50<br />
+1,27% 2.434,35<br />
Dow Jones<br />
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NASDAQ<br />
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Heavy Industry schluckt das<br />
schwäbische Unternehmen.<br />
! Kiekert: Der Pekinger Automobilzulieferer<br />
Lingyun<br />
übernimmt den nordrheinwestfälischen<br />
Weltmarktführer<br />
für Pkw-Schließsysteme.<br />
<br />
<br />
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<br />
Finanztipp aktuell<br />
Leben im Alter:<br />
Alles geregelt?<br />
Ein Gigant gibt sich die Ehre<br />
Großer Besuch am BLG-Autoterminal. Der mit 265 Metern<br />
Länge derzeit größte Autotransporter der Welt<br />
machte kürzlich in Bremerhaven fest. „Die Salome“ entlud<br />
792 Pkw sowie 123 Traktoren aus den USA und lud<br />
1145 Pkw sowie 90 Baumaschinen und Traktoren für die<br />
USA und für Australien. Der Neubau, der im Liniendienst<br />
für die Wallenius Wilhelmsen Lines fährt, wurde dieses<br />
Jahr von der japanischen Mitsubishi Heavy Industries<br />
ausgeliefert.<br />
Foto: BLG<br />
Nachfolge ein<br />
großes Problem<br />
Betriebsübernahmetag soll helfen<br />
Ein Tipp von Heidi Oestreich<br />
Telefon: 0 47 47 / 94 98-41 42<br />
Viele unserer Kunden haben<br />
schon richtig gehandelt und sich<br />
um ihre private Vorsorge zum Leben<br />
im Alter gekümmert. Doch<br />
noch viel zu häufig erleben wir leider<br />
das Gegenteil: Hohe Rentenlücken<br />
tun sich auf, der Überblick<br />
über Verträge ist verlorengegangen<br />
oder Renteninformationen<br />
werden falsch interpretiert. Dieses<br />
Thema ist komplex und wichtig!<br />
Wir bringen Ordnung in Ihre Vorsorge,<br />
beraten strukturiert und<br />
geben Tipps für Förderungen.<br />
Sprechen Sie mit uns über Ihr (finanzielles)<br />
Leben im Alter! Wir<br />
freuen uns auf Sie und wünschen<br />
noch einen entspannten Sonntag!<br />
BREMERHAVEN (chb). Es ist<br />
nicht unbedingt die wirtschaftliche<br />
Lage, die vielen<br />
Firmen zu schaffen macht,<br />
sondern vielmehr ein anderes<br />
Problem: das Finden eines<br />
Nachfolgers. „Etwa 40<br />
Prozent der Handwerksbetriebe<br />
in Bremerhaven und<br />
im Altkreis Wesermünde –<br />
das sind etwa 600 – müssen<br />
in absehbarer Zeit einen<br />
Nachfolger finden“, sagt<br />
Horst Lüdtke. Er kümmert<br />
sich als Koordinator der<br />
Handwerkskammer um die<br />
Ausrichtung des Betriebsübernahmetags<br />
am Montag,<br />
24. September.<br />
Dieser Tag ist unbedingt<br />
notwendig, betont Lüdtke:<br />
„Viele Betriebe finde niemanden.<br />
Das ist ein ganz<br />
großes Problem.“ Bemerkbar<br />
macht sich das unter anderem<br />
bei den Fleischereien<br />
(das <strong>SJ</strong> berichtete). So sei es<br />
heutzutage nicht mehr die<br />
Regel, dass ein Nachfolger<br />
aus der eigenen Familie<br />
komme. „Viele Kinder<br />
möchten etwas ganz anderes<br />
machen. Zudem sind die Familien<br />
instabiler geworden“,<br />
meint Lüdtke. Heute seien<br />
es hauptsächlich Mitarbeiter<br />
oder sogar Externe, die einen<br />
Betrieb übernehmen.<br />
Eines ist aber ganz wichtig:<br />
Eine gelungene Übernahme<br />
erfordert eine sorgfältige und<br />
rechtzeitige Planung –zumal<br />
der Druck auf die kleinen<br />
Unternehmen stark gestiegen<br />
ist, wie Lüdtke weiß:<br />
Die Märkte haben sich verändert,<br />
die Technik, und vor<br />
allem die gesetzlichen Auflagen:<br />
„Viele scheuen einfach<br />
das Risiko.“ Außerdem müsse<br />
bei einer Geschäftsübernahme<br />
auch alles passen,<br />
schließlich müssten auch die<br />
Mitarbeiter und die Kunden<br />
mit dem neuen Chef zurechtkommen.<br />
Mindestens drei Jahre vorher<br />
sollte man sich um die<br />
Frage der Nachfolge kümmern,<br />
rät deshalb auch Uwe-<br />
Peter Becker, Nachfolgemoderator<br />
bei der Industrieund<br />
Handelskammer Stade<br />
für den Elbe-Weser-Raum:<br />
„Es ist auch sinnvoll, sich<br />
professionelle Unterstützung<br />
zu suchen. Schließlich ist jeder<br />
Fall individuell.“ In Niedersachsen<br />
bieten die Industrie-<br />
und Handelskammern<br />
beispielsweise eine solche<br />
Beratung an, und auch Fördergelder<br />
gibt es.<br />
Das hebt auch Lüdtke hervor:<br />
„Niedersachsen hat die<br />
Herausforderung erkannt, das<br />
Land Bremen leider nicht“,<br />
bedauert er. Das könne sich<br />
schnell rächen, denn wer an<br />
falscher Stelle spare, den hole<br />
es wieder ein. „Immerhin<br />
trägt der Mittelstand einen<br />
großen Teil der Steuerlast.“<br />
„Einmalig in Qualität<br />
und Konzeption“<br />
Um Betriebe bei der Frage<br />
der Unternehmensnachfolge<br />
zu unterstützen, soll deshalb<br />
der Betriebsübernahmetag<br />
veranstaltet werden. Neben<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
sind unter anderem auch die<br />
IHK, die Handwerkskammer<br />
Bremen, die Wirtschaftsförderung<br />
Cuxhaven, die Bremerhavener<br />
Gesellschaft für<br />
Investitionsförderung und<br />
Stadtentwicklung (BIS),<br />
mehrere Umlandgemeinden<br />
von Bremerhaven sowie die<br />
Sparkassen und die Volksbank<br />
mit im Boot. Neben<br />
Vorträgen gibt es auch mehrere<br />
Foren. „Ich glaube, dass<br />
die Veranstaltung in Qualität,<br />
Breite und Konzeption<br />
einmalig ist – zumal sie länderübergreifend<br />
ist“, sagt<br />
Lüdtke, der sich viele Impulse<br />
erhofft. Die Akademie des<br />
Handwerks wird auf jeden<br />
Fall hinterher auch noch<br />
vertiefende Seminare zu dem<br />
Thema anbieten. Weitere Infos<br />
zur Veranstaltung gibt es<br />
unter 04 71/18 53 14.