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SJ-Ausgabe vom: 02. 09. 2012 [41.17 MB] - Sonntagsjournal

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2. September <strong>2012</strong> STADT BREMERHAVEN<br />

3<br />

Von bescheiden bis spektakulär: Der erste Schultag im Wandel der Zeit<br />

Großer Schritt für<br />

kleine Füße<br />

Manche Dinge ändern sich nie, andere dafür um so mehr. Wenn ABC-Schützen heute in<br />

das Schulleben starten, sind sie wie Generationen vor ihnen voller Vorfreude. Anders<br />

als früher, ist der Einschulungstag heute aber häufig ein rauschendes Familienfest.<br />

<strong>SJ</strong>-Redakteure erinnern sich an ihren ersten Schultag.<br />

REMERHAVEN/KREIS CUX-<br />

AVEN. Wenn sich Alexis<br />

ienberg in den nächsten<br />

agen zum ersten Mal auf<br />

en Weg zu ihrer Schule<br />

acht, dann hat sie zwölf<br />

iebevolle Begleiter an ihrer<br />

eite: Mama, Papa, Omas,<br />

pas, Onkel, Tanten, Paten<br />

nd Freunde der Familie.<br />

ersüßt wird ihr diese Premiere<br />

nicht nur mit einer<br />

prall gefüllten Schultüte,<br />

sondern auch mit allerhand<br />

Geschenken. Was, das darf<br />

hier aus nachvollziehbaren<br />

Gründen nicht verraten werden–<br />

nur soviel: Die Kleine<br />

hat allen Grund zur Vorfreude.<br />

Damit sich auch die Gäste<br />

so richtig wohl fühlen hat<br />

Mutter Ina ein Buffet bestellt.<br />

Tim und Lennart Lichtenfeld<br />

haben an ihrem ersten<br />

Tag in der Gauß-Schule<br />

nicht nur sich selbst zur Verstärkung<br />

dabei: Sie werden<br />

sogar von zwanzig Begleitern<br />

ins Schulleben geschickt.<br />

Im jedoch kleinen<br />

Kreis geht es vorher noch in<br />

die Johannes-Kirche. Wie bei<br />

Alexis dürfen sich die Zwillinge<br />

nicht nur auf ihre Zuckertüten<br />

freuen – auch auf<br />

sie warten noch diverse Extra-Geschenke<br />

von den Verwandten<br />

und den Freunden<br />

der Familie. Die können sich<br />

hinterher noch beim gemeinsamen<br />

Essen im China-Restaurant<br />

an ihre eigene Einschulung<br />

erinnern.<br />

Genauso wie die Redakteure<br />

des <strong>Sonntagsjournal</strong>s:<br />

Martina Löwner: „Ein<br />

Freund, ein guter Freund ...<br />

Ein Glück, dass ich an meinem<br />

ersten Schultag in der<br />

Leher Marktschule meinen<br />

Sandkastenfreund Bernd dabei<br />

hatte. Soo lange allein<br />

von Zuhause weg, mehrere<br />

Stunden sogar, nein, das war<br />

ich zuvor ja noch nie, da war<br />

es absolut hilfreich, bereits<br />

einen besten Kumpel an der<br />

Hand zu halten. Die ersten<br />

vier Schuljahre ging das mit<br />

uns beiden so weiter. Ich habe<br />

Bernie sogar verziehen,<br />

dass beim Nachspielen des<br />

legendären Boxkampfes von<br />

Cassius Clay gegen Joe Frazier<br />

auf dem Schulhof die<br />

Träger meines von der Oma<br />

selbstgestrickten Rocks zerrissen<br />

waren. Natürlich haben<br />

wir nicht nur geboxt, etwas<br />

gelernt haben wir auch:<br />

Rechnen, lesen, schreiben –<br />

und, dass Wissen Macht ist,<br />

aber auch, dass es gut zu<br />

wissen ist, einen besten<br />

Freund an der Hand zu halten.“<br />

Martina<br />

Loewner.<br />

Christoph<br />

ohn.<br />

Matthias<br />

Berlinke.<br />

Marcus<br />

Harms.<br />

Tim und Lennart Lichtenfeld freuen sich sichtlich auf ihren großen Tag. Coole Schultaschen, Zuckertüten<br />

und vor allem viele liebe Menschen gehören bei ihrer Einschulung dazu.<br />

Foto: rm<br />

2<br />

Goldschopf mit Glitzertüte.<br />

6<br />

Engel oder Erstklässler?<br />

Christoph Bohn: „Ich habe<br />

den Pullunder und das<br />

Hemd mit dem großen Kragen<br />

gehasst, das ich zur Einschulung<br />

anziehen musste.<br />

Aber es war 1974 und galt<br />

damals als chic. Zum Glück<br />

gab es als „Schadensersatz“<br />

ja die Schultüte, prall gefüllt<br />

mit Süßigkeiten. Nach dem<br />

Gottesdienst<br />

ging es zusammen<br />

mit<br />

meiner Mutter,<br />

Oma und<br />

Großtante in<br />

die Grundschule<br />

Loxstedt,<br />

wo wir<br />

Andrea<br />

Lammers.<br />

Susanne<br />

Seedorf.<br />

unsere Klassenlehrerin<br />

kennenlernten.<br />

Mein Vater<br />

fuhr zur<br />

Regina<br />

Kahle.<br />

3<br />

Schweißtreibender Start.<br />

7<br />

Skepsis oder Vorfreude?<br />

See und konnte nicht da<br />

sein. Nach der Schule gab es<br />

noch Kaffee und Kuchen bei<br />

meiner Oma“.<br />

Matthias Berlinke: „An den<br />

Tag meiner Einschulung<br />

kann ich mich selbst gar<br />

nicht mehr erinnern. War<br />

auf jeden Fall im Sommer<br />

1977, Friedrich-Ebert-Schule,<br />

Leherheide. Eine große<br />

Party gab‘s nicht, war irgendwie<br />

auch bei meinen<br />

damaligen Kumpels nicht<br />

angesagt. Egal, wir sind zu<br />

Oma und Opa nach Ringstedt<br />

gefahren. Die Großeltern<br />

servierten Kaffee und<br />

Kuchen. Was in der Schultüte<br />

steckte? Süßigkeiten ohne<br />

Ende – sagen jedenfalls meine<br />

Eltern.“<br />

Regina Kahle: „Bei uns in<br />

Itzehoe waren die Einschulungen<br />

noch mitten in der<br />

Woche, so dass weder mein<br />

Vater noch mein großer Bruder<br />

dabei sein konnten. Dafür<br />

hat mich neben meiner<br />

Mutter und natürlich Oma<br />

und Opa noch mein Lieblingscousin<br />

begleitet, der das<br />

Jahr danach in die Schule<br />

kam, und der schon mal sehen<br />

wollte, wie das alles so<br />

funktioniert. Dann stand<br />

noch gemeinsames Essen<br />

und Kaffeetrinken auf dem<br />

4<br />

Neue Mission fürs Doppelpack.<br />

Programm. Ich selbst erinnere<br />

mich in erster Linie an die<br />

Pudelmützen, die wir damals<br />

von der Verkehrswacht bekommen<br />

haben, und die wir<br />

trotz des schönen Wetters<br />

die ganze Zeit aufbehalten<br />

mussten.“<br />

Markus Harms: „So richtig<br />

kann ich mich nicht mehr an<br />

meine Einschulung erinnern.<br />

Meine Mutter hat mir erzählt,<br />

dass sie und mein Opa<br />

dabei waren. Nachdem wir<br />

in der Aula unserer Lehrerin<br />

zugeteilt wurden, brachte<br />

man uns zu unserem Klassenzimmer.<br />

Dort konnten<br />

wir endlich die Schultüte<br />

auspacken. Auf jeden Fall<br />

weiß ich noch, dass bei mir<br />

viel Süßes, Comics und ein<br />

Lego-Bausatz drin waren.<br />

Und vergessen habe ich<br />

auch nicht, dass ich einen<br />

Tornister mit Asterix drauf<br />

hatte.“<br />

Andrea Lammers: „Fein gemacht<br />

hatten sie uns. Und so<br />

kam es, dass mein allerbester<br />

Freund Marcus und ich an<br />

unserem Einschulungstag in<br />

Alexis Nienberg probiert schon<br />

mal den neuen Schulranzen<br />

aus. Bald wird er ihr täglicher<br />

Begleiter sein.<br />

Foto: rm<br />

der Fritz-Husmann-Schule<br />

so ganz anders aussahen als<br />

an den anderen Tagen, an<br />

denen wir mit Vorliebe gemeinsam<br />

in der Sandkiste<br />

gebuddelt hatten. Aber okay,<br />

zur Entschädigung warteten<br />

in meiner blauen Schultüte<br />

wenigstens köstliche Süßigkeiten,<br />

Buntstifte und andere<br />

kleine Überraschungen.<br />

Da lässt man sich doch gerne<br />

mal korrumpieren und<br />

tauscht die Butscher-Hose<br />

gegen ein Kostümchen. Mit<br />

unseren stolzen Muttis ging<br />

es dann noch zum Gottesdienst<br />

in die Johannes-Kirche,<br />

bevor wir dann endlich<br />

wieder – ja genau – in den<br />

Sandkasten durften. Große<br />

Familienfeiern und Väter,<br />

die für dieses Ereignis Urlaub<br />

nahmen, waren Mitte<br />

der 70er-Jahre nämlich noch<br />

nahezu undenkbar.“<br />

»Sie sollten mitreden, wenn es um<br />

Ihren Abschied geht. Sprechen Sie<br />

Kistnerstraße 37 ·27576 Bremerhaven<br />

Telefon (04 71) 43124<br />

www.ellermann-bestattungen.de<br />

Zu zweit fällt der Schritt in einen neuen, manchmal vielleicht sogar<br />

etwas beängstigenden, Lebensabschnitt viel leichter.<br />

5<br />

Die Freude hält sich in Grenzen.<br />

Ü<br />

1<br />

berraschung gefällig?<br />

Dann raten Sie mit:<br />

Welcher Redakteur gehört<br />

zu welchem Einschulungsfoto?<br />

Mailen Sie uns den<br />

Namen mit der Nummer<br />

des entsprechenden Fotos<br />

an: gewinnspiele@sonntagsjournal.de.<br />

Einsendeschluss<br />

ist Mittwoch, 5.<br />

September.<br />

mit uns über Bestattungsvorsorge–<br />

eine Sorge weniger«<br />

FACHKUNDIG ·PREISGÜNSTIG ·PERSÖNLICH<br />

Susanne Seedorf: „Ich gehöre<br />

zu denjenigen, die sich<br />

nicht an ihre Einschulung<br />

erinnern können. In der Familie<br />

sind die Hinweise<br />

ebenso spärlich. Auch deshalb<br />

bin ich mir ziemlich sicher,<br />

dass es nach meiner<br />

Aufnahme in die Lunestedter<br />

Grundschule 1981<br />

keine große Feier mit Verwandschaft<br />

gegeben hat. Ich<br />

glaube, damals war das aber<br />

noch nicht so außergewöhnlich.<br />

Außerdem hat vor allem<br />

meine Mutter die bescheidene<br />

Einschulungszeremonie<br />

in den folgenden Jahren<br />

mehr als kompensiert.<br />

Bis in die 13. Klasse hat sie<br />

mir meinen vergessenen<br />

Pausensnack in die Schule<br />

gebracht. Die bis zu 15 Kilometer<br />

legte sie stets mit dem<br />

Fahrrad zurück, denn ein<br />

Auto hatten wir nie. Damals<br />

empfand ich es oft als peinlich.<br />

Heutzutage bin ich über<br />

ihre Fürsorge unendlich gerührt.<br />

Die Süßigkeiten aus<br />

einer Zuckertüte wären<br />

schnell verputzt gewesen;<br />

aber die Pausenbrote meiner<br />

Mutter werde ich nie vergessen.“<br />

Bad 3 öffnet<br />

seine Pforten<br />

BREMERHAVEN. Gute Nachrichten<br />

für alle Wasserratten:<br />

Nach den jährlichen Grundreinigungs-<br />

und Instandhaltungsarbeiten<br />

ist das Bad 3<br />

in Bremerhaven Lehe <strong>vom</strong><br />

morgigen Montag an wieder<br />

geöffnet. Und so kann man<br />

dort von montags bis freitags<br />

in der Zeit von 6 bis 8 Uhr,<br />

sowie montags bis mittwochs<br />

von 19 bis 21 Uhr baden.<br />

Sonnabends ist das Bad für<br />

alle in der Zeit von 8 bis 11<br />

Uhr geöffnet.<br />

MOMENT MAL<br />

Bonusmeilen auf<br />

der Toilette<br />

Ich kann es mir einfach nicht<br />

verkneifen. Immer wenn ich auf<br />

einem Bahnhof bin, habe ich ein<br />

dringendes Bedürfnis. Und das<br />

ist doppelt unangenehm. Nicht<br />

nur, dass es mittlerweile einen<br />

Euro kostet – nein, es sammelt<br />

sich auch immer mehr Papier<br />

an: Nicht, was Sie jetzt vielleicht<br />

denken, sondern vielmehr die<br />

Wert-Gutscheine über 50 Cent<br />

mit fälschungssicherem Holostreifen.<br />

Einlösen kann man sie<br />

bei ausgewählten Geschäften in<br />

allen Bahnhöfen Deutschlands.<br />

Leider lohnt es sich nicht, die<br />

Bons zu sammeln, um zum Beispiel<br />

meine Freundin schick auszuführen:<br />

Ich kaufe ein Niedersachsenticket<br />

und fahre mit ihr<br />

zum Italiener im Hauptbahnhof<br />

Hamburg. Nein, pro Einkauf gilt<br />

nur einen Bon und auch erst ab<br />

2,50 Euro. Kein Wunder, dass<br />

der teuerste Kaffee nur 2,49 Euro<br />

kostet. Und zwei Becher führen<br />

nur wieder zu einem neuen<br />

Bedürfnis. Und wofür gelten die<br />

Gutscheine nicht? Genau, für<br />

die Toilette. Besser wäre ein Bonus-System,<br />

ähnlich den Bonusmeilen<br />

im Flugzeug, also eine<br />

Art Bonus-Spülen. Man könnte<br />

doch einen besonderen Bereich<br />

in den Toiletten einrichten, den<br />

man nur mit entsprechenden<br />

Punkten betreten darf: eine Sanifair-Lounge<br />

mit Extra-Service:<br />

Butler, aktuellen Zeitschriften,<br />

Getränken und einer Massage.<br />

Das ist tausend Mal besser als<br />

der ganze Papierkram im Portemonnaie.<br />

Christoph Bohn<br />

LOKALES<br />

Redaktion 04 71/59 18-<br />

Werner Schwarz (ws) -141<br />

Martina Löwner (löw) -154<br />

Matthias Berlinke (ber) -142<br />

Andrea Lammers (ala) -189<br />

e-Mail:<br />

redaktion@sonntagsjournal.de<br />

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Ihre Meinung ist uns wichtig:<br />

<strong>Sonntagsjournal</strong>, Lokalredaktion,<br />

Hafenstr. 142, 27576 Bremerhaven<br />

Kulturelles (löw) finden<br />

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