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Jahresbericht 2008 - Kreissparkasse Heilbronn

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standen in einer großen Fülle qualitätvolle<br />

Objekte. Im Folgenden werden<br />

einige davon herausgegriffen<br />

und beschrieben. Leider kann es sich<br />

dabei nur um eine sehr kleine Auswahl<br />

handeln.<br />

Für die Zeit zwischen den Weltkriegen<br />

dient als Beispiel der Architekt<br />

Ludwig Knortz. Für die Nachkriegszeit<br />

stehen symbolisch ein Heilbron -<br />

ner Brückenneubau und die »Bundesmustersiedlung«<br />

Neckarsulm-<br />

Amorbach. Die Gegenwart wird durch<br />

einige öffentliche Bauten charakterisiert,<br />

welche entweder mit dem<br />

Hugo-Häring-Preis oder mit anderen<br />

Architektur-Auszeichnungen bedacht<br />

wurden.<br />

Die Zeit zwischen den<br />

Weltkriegen<br />

Der Architekt Ludwig Knortz<br />

In der Zeit zwischen den beiden<br />

Weltkriegen wirkten verschiedene<br />

profilierte Architekten in der Region.<br />

Als ein Beispiel soll Ludwig Knortz<br />

betrachtet werden. Dieser wurde<br />

1879 im hessischen Atzbach (heute<br />

Teil der Stadt Lahn) geboren. Ab<br />

1905/06 sehen wir ihn in <strong>Heilbronn</strong>.<br />

Als Architekt setzte er hier und in der<br />

Umgebung immer wieder Zeichen.<br />

So errichtete er 1908/09 in der Werderstraße<br />

Reihenhäuser und stellte<br />

dabei grundsätzliche Überlegungen<br />

zum Einbau von Toiletten und zur<br />

Klärung der Abwässer an. Häufig arbeitete<br />

er auch in der <strong>Heilbronn</strong>er<br />

Kaiserstraße. Bereits 1910/11 erbaute<br />

er ein Wohn- und Geschäftshaus,<br />

das zu den frühen lokalen Beispie len<br />

des Einsatzes der Eisenbetontech nik<br />

zählt. Knortz, der seine Positionen<br />

als Architekt gerade auch der <strong>Heilbronn</strong>er<br />

Stadtverwaltung gegenüber<br />

mit Nachdruck vertrat, wirkte darüber<br />

hinaus in verschiedenen anderen<br />

Ebenen mit. Er saß für die DDP (Deutsche<br />

Demokratische Partei) ab 1923<br />

im <strong>Heilbronn</strong>er Gemeinderat und<br />

fungierte viele Jahre als Vorsitzender<br />

des Haus- und Grundbesitzervereins<br />

<strong>Heilbronn</strong>. Außerdem engagierte<br />

er sich 1929 als Festtagsausschussmitglied<br />

beim 42. Schwäbischen<br />

Landesturnfest <strong>Heilbronn</strong>.<br />

Ei nes seiner frühesten Werke in der<br />

Region war das Rathaus von Schwaigern,<br />

bei dem er sich am Heimatstil<br />

orientierte.<br />

Laubenganghaus<br />

(<strong>Heilbronn</strong>, 1931)<br />

Architektonisch bedeutend ist das<br />

Laubenganghaus, das Knortz 1931<br />

in der <strong>Heilbronn</strong>er Kornacherstraße<br />

Das <strong>Heilbronn</strong>er Laubenganghaus von Ludwig<br />

Knortz im Bauhausstil wurde <strong>2008</strong>/09 saniert.<br />

im Bauhausstil geschaffen hat. Es<br />

han delt sich dabei um ein seltenes<br />

und wichtiges <strong>Heilbronn</strong>er Architektur-Beispiel<br />

der Klassischen Moderne.<br />

Das Gebäude weist eine klare<br />

Betonung durch waagrechte Linien<br />

auf. Auch im Hinblick auf die Entwicklung<br />

des sozialen Wohnungsbaus<br />

stellt dieser Haustyp, der sich nur an<br />

ganz wenigen anderen Stellen in<br />

Deutschland erhalten hat, einen<br />

wich tigen Meilenstein dar. Das Gebäude<br />

enthielt zahlreiche kleine<br />

Woh nungen, die vom Architekten bereits<br />

beim Bau mit Duschen ausgestattet<br />

worden sind, was für damalige<br />

Verhältnisse sehr fortschrittlich war.<br />

<strong>2008</strong> begann eine grundlegende<br />

Sanierung des Laubenganghauses,<br />

das zu diesem Zeitpunkt nur noch<br />

sehr einfachen Ansprüchen genügte.<br />

Ab 2009 stehen dort Mietwohnun gen<br />

und ein Gästehaus zur Verfügung.<br />

Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg<br />

Nach den Zerstörungen des Zweiten<br />

Weltkriegs wurde vielerorts wieder<br />

neu aufgebaut. Die Architekten suchten<br />

dabei häufig eine zeitgemäße<br />

Formensprache. Das kann man be -<br />

son ders gut in <strong>Heilbronn</strong> beobachten.<br />

Hierbei wurden u. a. bekannte<br />

Stuttgarter Architekten wie Hannes<br />

Mayer, Karl Gonser, Paul Bonatz und<br />

Hans Volkart hinzugezogen. Es entstanden<br />

Wohnhäuser, Brücken, Schulen,<br />

Firmengebäude, Kirchen, Banken<br />

und vieles mehr.<br />

Neckargartacher Brücke<br />

(1951, <strong>Heilbronn</strong>)<br />

Die Neckargartacher Brücke war 1951 die längs te<br />

Neckarbrücke ihrer Art.<br />

In der Nachkriegszeit erregten in<br />

<strong>Heilbronn</strong> verschiedene Brückenkonstruktionen<br />

eine besondere Aufmerksamkeit.<br />

Die Peter-Bruckmann-<br />

Brü cke galt bei ihrer Entstehung als<br />

die am weitesten gespannte Beton -<br />

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