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16 8. April 2011 /Nr. 14 DieSparkassenZeitung<br />
dossier: mitteLstaNdsforum<br />
Sparkasse Aachen bietet anspruchsvolle Finanzierungen für den Mittelstand<br />
VomKreditbeschafferzum kundigen berater<br />
Die deutsche Volkswirtschaft hat sich<br />
2010 überdurchschnittlich gut erholt.<br />
War Deutschland <strong>als</strong> Exportnation<br />
noch Ende 2008 und Anfang 2009 besonders<br />
vonder globalen Krise betroffen,<br />
gelang 2010 eine beeindruckende<br />
Trendwende. Laut Statistischem Bundesamt<br />
stieg das Bruttoinlandsprodukt<br />
2010 saisonbereinigt um 3,5 Prozent.<br />
Norbert Laufs<br />
Ein entscheidender Faktor für diese<br />
positive Entwicklung ist die<br />
Wirtschaftskraft des deutschen<br />
Mittelstands. Mittelständische Unternehmen<br />
haben in den vergangenen<br />
Jahren konsequent dieVoraussetzungen<br />
für die aktuelle erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung<br />
geschaffen. Insbesondere<br />
die stetig verbesserte Eigenkapitalausstattung<br />
war eine wichtige<br />
Grundlage, um die jüngste Rezession<br />
relativ unbeschadet zu überstehen.<br />
Neben einem ausreichenden Eigenkapital<br />
sind Kreditetraditionell die<br />
wichtigste Finanzierungsquelle mittelständischerUnternehmen.<br />
Gleichwohl<br />
sinddie Anforderungen an die Sparkassen<br />
zur Gestaltung maßgeschneiderter<br />
Finanzierungslösungen in den vergangenen<br />
Jahren deutlich gestiegen. Die<br />
entscheidenden Komponenten hierbei<br />
sind zum einen die fachliche Kompetenz<br />
des Firmenkundenberaters und<br />
zum anderen einumfassendes, qualitativ<br />
hochwertiges Produktangebot der<br />
Sparkasse und ihrer Verbund und Kooperationspartner.<br />
Die Sparkasse Aachen hat sich<br />
selbstverständlich den in den vergangenen<br />
Jahren geänderten Anforderungen<br />
gestellt. Die Beratungskompetenz<br />
unsererFirmenkundenbetreuer haben<br />
wir durch gezielte CoachingMaßnahmen<br />
weiterentwickelt. Der Berater ist<br />
nicht mehr nur„Kreditbeschaffer“, sondern<br />
zugleich Gesprächspartner in betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen.<br />
JährlicherBilanztermin<br />
schafft Informationsbasis<br />
Das jährliche Bilanz und RatingGespräch<br />
ist zu einem unverzichtbaren<br />
Bestandteil der Firmenkundenbetreuung<br />
geworden. Entscheidend für die<br />
Qualität der Finanzierung ist daneben<br />
die Fähigkeit des Betreuers, sich in die<br />
Problemstellungen seinesKunden hineinzudenken<br />
und individuell passende<br />
Lösungen zuentwickeln. Unsere regelmäßig<br />
durchgeführten Befragungen<br />
bestätigen, dass unsere Kunden die<br />
diesbezügliche Kompetenz der Sparkasse<br />
Aachensehr positivbewerten.<br />
Ein wichtiger Baustein für anspruchsvolleFinanzierungen<br />
im Mittelstand<br />
ist die Einbindung unserer Kapitalbeteiligungsgesellschaften.<br />
Als eine<br />
„Impulse für Innovation und Wachstum“ wollte die Mittelstandstagung der Sparkassen<br />
geben, Leitmotiv des Forumswar der Bambus.<br />
Foto Himsel<br />
Sogar die Pausen wurden von den Teilnehmernbeim 11.Sparkassenforum Mittelstand zur Fachsimpelei genutzt. Lobgab es aberauch<br />
fürdie Küche und den Service.<br />
Foto Himsel<br />
der ersten Sparkassen in Deutschland<br />
haben wir bereits 1988 gemeinsam mit<br />
fünf Partnersparkassen der Region die<br />
Unternehmensbeteiligungsgesellschaft<br />
SUBG AG gegründet.<br />
Die SUBG AG entwickelt individuelle<br />
Beteiligungsmodelle für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen. Beteiligungsanlässe<br />
sind beispielsweise Unternehmensgründungen,<br />
Wachstum in<br />
neuen Märkten, Gesellschafterwechsel<br />
und Nachfolgeregelungen. Auch die Finanzierung<br />
mit MezzanineKapital gehört<br />
zum Portfolio der SUBG AG. Seit<br />
1997 hat die SUBG AG einen EarlyStageFonds,<br />
die SVC GmbH, etabliert. Mit<br />
diesem Fonds werden Startups vom<br />
Produktionsaufbau über die Markteinführung<br />
bis hin zur Wachstumsphase<br />
und gegebenenfalls zum Börsengang finanziert.<br />
Beidiesen „EvergreenFonds“steht<br />
natürlich eine nachhaltige Erfolgsorientierung<br />
der Beteiligungsgesellschaften<br />
imVordergrund. Grundsätzlich beteiligt<br />
sich die SUBG AG jedoch <strong>als</strong> Minderheitsgesellschafter<br />
und nimmt positiv<br />
Einfluss auf die kaufmännische<br />
Ausrichtungdes Beteiligungsunternehmens.<br />
Die mittlerweile 23jährige Erfahrung<br />
imManagement von Beteiligungen<br />
wirdvon den Partnerunternehmen<br />
hoch geschätzt. Zudem profitieren die<br />
Partnerunternehmen von einem regionalen<br />
Netzwerk und gut gepflegten<br />
Kontakten zu den örtlichen Hochschulen.<br />
Abgerundet wird die Fondspalette<br />
vondem 2007gegründeten Seed Fonds<br />
Aachen, der innovative technologieorientierte<br />
Firmengründungen in der<br />
Frühphase unterstützt. Gesellschafter<br />
sind die Sparkasse Aachen, die NRW.<br />
Bank und ein privater Kapitalgeber.<br />
Insgesamt stellt die Sparkasse Aachen<br />
rund 25 Millionen Euro für die<br />
drei Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung,<br />
und dies nachhaltig. Wir denken,<br />
dass ein solches Volumen ein halbherziges<br />
Engagement so mancher Großbank<br />
relativiert.<br />
Produktangebot konsequent<br />
weiterentwickelt<br />
Daneben haben wir auch unser Produktangebot<br />
konsequent weiterentwickelt.<br />
So gehören die Finanzierungsmöglichkeiten<br />
der KfW, der NRW.Bank<br />
und der Deutschen Leasing sowie die<br />
selektive Einbeziehung der Bürgschaftsbank<br />
seit vielen Jahren zum<br />
selbstverständlichen Repertoire unserer<br />
Firmenkundenbetreuer. Speziell<br />
ausgebildete Fachberater stehen unserenMitarbeitern<br />
dabei zur Seiteund sichern<br />
sodie erforderliche Beratungsqualität.<br />
Ebenso selbstverständlich gehören<br />
Zinsderivate zur individuellen<br />
Optimierung von Investitionsfinanzierungen<br />
zu unserem Angebot. Dabei haben<br />
wir in Kooperation mit verschiedenen<br />
Landesbanken in den vergangenen<br />
Jahren gute Erfolge erzielt.<br />
Gut ausgebildete, engagierte Firmenkundenbetreuer<br />
und ein Produktportfolio,<br />
das nahezu allen Wünschen<br />
gerecht wird, sind die Voraussetzungen<br />
dafür, unseren Firmenkunden auch<br />
künftig anspruchsvolle und individuelle<br />
Finanzierungslösungen zu präsentieren.<br />
Eine permanente Weiterentwicklung<br />
dieser Bausteine ist daher für uns<br />
<strong>als</strong> Marktführer bei der Mittelstandsfinanzierung<br />
selbstverständlich.<br />
Der Autor ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse Aachen.<br />
Aufmerksame Zuhörer fanden die Vorträge und Diskussionen in den Arbeitskreisen,auch<br />
bei der Darstellung aus Aachen.<br />
Foto Himsel<br />
Sparkassen-Beteiligungsgesellschaften bieten Mehrwert für ihre Region – Beispiel Aachen<br />
die passende unterstützung kommt von nebenan<br />
Expansionsvorhaben, strategische Zukäufe,<br />
Nachfolgeregelungen oder Gesellschafterwechsel<br />
– die Suche nach<br />
Eigenkapitalquellen kann für mittelständische<br />
Unternehmen ausganz unterschiedlichen<br />
Situationen resultieren.<br />
Darüber hinaus benötigen auch<br />
Gründer und Start-ups eine ausreichende<br />
finanzielle Ausstattung für ihre<br />
Vorhaben.<br />
HaraLd HeidemaNN<br />
Nicht immer sind die klassischen<br />
Kapitalgeber wie Banken und<br />
Sparkassen in der Lage, die erforderlichen<br />
Mittel bereitzustellen,<br />
weil oft erforderliche Sicherheiten<br />
fehlen. Immer mehr Unternehmer<br />
öffnen sich auch alternativen Finanzierungsmethoden,<br />
so zum Beispiel<br />
der Variante mit Private Equity (Beteiligungskapital).<br />
Diese Alternative bietet<br />
auch die SparkassenFinanzgruppe<br />
an.<br />
Die SUBGGruppe aus Aachen beispielsweise<br />
ist eine der größten und erfolgreichstenPrivateEquityGesellschaften<br />
innerhalb der SparkassenFinanzgruppe.<br />
Seit 1988 hat sie sich zum führenden<br />
PrivateEquityInvestor der Wirtschaftsregionen<br />
Aachen, Krefeld und<br />
Mönchengladbach entwickelt. Als Gesellschafter<br />
stehen die Sparkassen Aachen,<br />
Düren, Euskirchen und Krefeld sowie die<br />
Stadtsparkasse Mönchengladbach und<br />
die Kreissparkasse Heinsberghinter ihr.<br />
Ein wichtiges Element in der Philosophie<br />
der SUBG ist die Nähe zum Unternehmer.<br />
Sie ist selbst engagierter<br />
Playerinder heimischen Wirtschaftund<br />
vermittelt ihren Partnerunternehmen<br />
wertvolle Kontakte.<br />
Dazu gehört zum Beispiel ein Netzwerk<br />
aus Sachverständigen verschiedenster<br />
Disziplinen, neben Fachleuten<br />
für Marketing und Vertrieb etwa auch Experten<br />
für zukunftweisende Technologien.<br />
So kooperiert sie unter anderem<br />
eng mit der RheinischWestfälischen<br />
Technischen Hochschule, der RWTH in<br />
Aachen, den Helmholtz/FraunhoferInstituten,<br />
dem Forschungszentrum in Jülich<br />
und mit den Fachhochschulen in Aachen<br />
und Niederrhein.<br />
Die wichtigsten Grundlagen für eine<br />
Partnerschaft mit einem anspruchsvollen<br />
Unternehmer sind zunächstVertrauen<br />
und eine gemeinsame Zielsetzung<br />
mit der klaren Verständigung darauf,<br />
dass der Unternehmer das Sagen behält.<br />
So steigt die SUBG stets <strong>als</strong> Minderheitsgesellschafter<br />
ein und sieht sich <strong>als</strong><br />
strategischer Partner des Unternehmers.<br />
Neben der finanziellen Unterstützung<br />
bringt der Investor seine mehr <strong>als</strong><br />
20jährige Erfahrung in der Finanzierung<br />
und Wertentwicklung von Unternehmen<br />
mit ein. Wenn ein Unternehmer<br />
aber im Rahmen einer Nachfolge sein gesamtes<br />
Unternehmen veräußern möchte,soist<br />
die SUBG auch hier in der Lage,<br />
gemeinsam mit befreundeten Finanzpartnern<br />
bis zu 100 Prozent des erforderlichen<br />
Kapitalbedarfs darzustellen.<br />
Weitere Kriterien für ein Investment<br />
sind neben den wirtschaftlichen<br />
Eckdaten ein kompetentes Management<br />
und eine erstklassige Wettbewerbsposition.<br />
Unternehmen, die an<br />
Beteiligungskapital interessiert sind,<br />
sollten einen strategischen Plan vorlegen<br />
können, aus dem Kapitalbedarf<br />
und Ziele der Gesellschaft hervorgehen.<br />
Umsatzgröße der Zielunternehmen<br />
für eine Kapitalbeteiligung liegt<br />
zwischen zehn und 100 Millionen Euro.<br />
In der Regel liegt die Höhe einesInvestments<br />
zwischen 1,0 bis 4,0 Millionen<br />
Euro.<br />
Der Mittelstandsfonds, ausdem die<br />
SUBG investiert, ist ein sogenannter<br />
EvergreenFonds, das heißt: Er hat keine<br />
Laufzeitbegrenzungund ist auf Dauer<br />
angelegt. Das nimmt den Druck des<br />
Ausstiegs ausder Partnerschaft sowohl<br />
seitens der Beteiligungsgesellschaft <strong>als</strong><br />
auch des Unternehmers.<br />
Durchschnittlich hält die Aachener<br />
SUBG ihre Beteiligungen fünf bis acht<br />
Jahre, eine Unternehmensbeteiligung<br />
wurde sogar erst nach 18 Jahren wieder<br />
verkauft.<br />
Seit Bestehen hat die Aachener<br />
Sparkassentochter insgesamt weit<br />
mehr <strong>als</strong> 100 Unternehmen in der Region<br />
finanziert. Dazu gehören neben<br />
gestandenen mittelständischen Unternehmen<br />
auch Gründungsvorhaben<br />
und StartupFirmen. Diese werden aus<br />
zwei weiteren Fonds, dem Seed Fonds<br />
Aachen und dem Risikokapitalfonds S<br />
VC,finanziert.<br />
Ihre führende Stellung <strong>als</strong> Partner<br />
für den Mittelstand haben die Sparkassen<br />
auch in den zurückliegenden Krisenzeiten<br />
behauptet. Einen Beitrag dazu<br />
konnten die Beteiligungstöchter der<br />
SparkassenFinanzgruppe leisten –und<br />
werden es durch gute Zusammenarbeit<br />
innerhalb der Finanzgruppe auch in<br />
Zukunft tun.<br />
Der Autor ist Vorstandsmitglied der S-<br />
UBG, Aachen.