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8. April 2011 /Nr. 14 DieSparkassenZeitung<br />

meinung und hintergrund<br />

Sparkasse.de seitzehn Jahren online<br />

Ende der Neunzigerjahre hat das Internet<br />

mit der Verbreitung des World-<br />

Wide-Web neue Nutzergruppen erschlossen<br />

und eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle<br />

hervorgebracht. Die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe hat frühzeitig<br />

die Herausforderung einer zunehmenden<br />

Nutzung des Internets angenommen<br />

und eine Vorwärtsstrategie<br />

zum Aufbaueiner entsprechenden<br />

Wettbewerbsposition <strong>als</strong>Marktführer<br />

auch im Online-Kanal verabschiedet.<br />

SebaStian garbe<br />

alexander doukaS<br />

Zudieser Strategie gehörte neben<br />

der Positionierung der Sparkassen<br />

<strong>als</strong> Multikanalanbieter mit einem<br />

eigenen umfassenden Online-Angebot<br />

unter anderem der Aufbau eines<br />

bundesweit tätigen Finanzport<strong>als</strong>. Dieses<br />

Portal sollte <strong>als</strong> „Kunden-Magnet“<br />

im Internet Konsumenten anziehen<br />

und dieseauf dieInstituteder Sparkassen-Finanzgruppe<br />

überleiten.<br />

Am 29. März 2001ging die Website<br />

Sparkasse.de online. Damit gab es im<br />

Internet erstm<strong>als</strong> ein zentrales Einstiegsportal<br />

in die Sparkassenwelt. Zu<br />

dieser Zeit hatten bereits etwa 24 Millionen<br />

Deutsche einen Internetzugang.<br />

Informationsbeschaffung und E-Mail-<br />

Versand waren die Hauptargumente<br />

für die private Nutzung. Das Portal<br />

Sparkasse.de erfüllte dam<strong>als</strong> wie heute<br />

die Aufgabe, Neukunden und Bestandskunden<br />

anzusprechen und sie zu ihrer<br />

Sparkassevor Ort überzuleiten.Die erste<br />

zentrale Anwendung war der Sparkassen-Filialfinder.<br />

Damit erfährt der<br />

Kunde, wo sich die nächste Filiale oder<br />

der nächste Geldautomat befindet.<br />

Weitere Internet-Einheiten entstanden<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zu dieser Zeit. Der RSGV hatte seine<br />

Internet-Aktivitäten in das DüsseldorferTochterunternehmen<br />

sfze ausgelagert.<br />

Durch die Pflege und Weiterentwicklung<br />

der Internet-Auftritte der<br />

Sparkassen und der Entwicklung von<br />

Online-Vertriebsmodulen etablierte<br />

sich die sfze zunehmend <strong>als</strong> Service-<br />

Einheit in der damaligen SI-Gemeinschaft.<br />

Im Gebiet der ehemaligen<br />

Finanz-IT hat der OSVmit seinemTochter-Unternehmen<br />

markt_control rund<br />

um die Internet-Filiale Leistungen erbracht.<br />

Die Internet-Nutzung schritt weiter<br />

stark voran. ZumTeil verdoppelte sich<br />

ihreZahl vonMonat zu Monat. Der Kunde<br />

entdeckte das Internet immer öfter<br />

auch <strong>als</strong> Ort der Produktsuche und der<br />

Finanzprodukte werden immer komplexer,<br />

gesetzliche Vorgaben und Hürden<br />

mit ihrer eigenwilligen Sprache<br />

erhöhen dieUndurchschaubarkeit für<br />

den Käufer. Das öffnet Betrügern Tür<br />

und Tor. Werzockt ab und wie schützt<br />

sich die Gesellschaft dagegen? Der<br />

Strafrechtler Prof. Christian Schröder<br />

von der 2010 neu eingerichteten Forschungsstelle<br />

für Kapitalmarktstrafrecht,<br />

Universität Halle-Wittenberg,<br />

antwortet.<br />

dSZ: Sie haben im Freiverkehr „gewerbsund<br />

bandenmäßige Marktmanipulationen<br />

festgestellt“. Wie gehen die Tätervor?<br />

Schröder: Die gut organisierten Täter<br />

ausdem In- und Ausland manipulieren<br />

systematisch Aktienkurse. Dazu werden<br />

Gesellschaftenohne operatives Geschäft<br />

gegründet, die Anteilscheine in<br />

kleinstmöglichen Stückelungen herausgeben.<br />

Dadurch erzeugt man eine<br />

große Zahl an Aktien.Diese optisch billigen<br />

Aktien versuchen die Straftäter<br />

unter dem Label eines seriösen Finanzplatzes<br />

inden Freiverkehr einzubeziehen.<br />

Damit meiden sie die Prospektpflicht<br />

und -haftung und können den<br />

Handel ohne öffentliche Ankündigung<br />

aufnehmen …<br />

… haben aber die Aktien nochnicht verkauft.Wie<br />

werden die Kursevon Wertpapieren<br />

manipuliert?<br />

SehenSparkasse.de <strong>als</strong> Speerspitze für den Online-Vertrieb: Sebastian Garbe (links) und Alexander Doukas.<br />

Foto: Sparkassen-Finanzportal<br />

Die Tätermüssen ihreProduktefür den<br />

Käufer attraktiv machen, deshalb setzen<br />

sie auf gute Namen wie die Börse<br />

Frankfurt. Der Laie kennt ja nicht immer<br />

den Unterschied zwischen reguliertem<br />

Markt und Open Market, dem<br />

Freiverkehr. Inunseriösen Börsenbriefen,<br />

Spam-Mails und auf Internetplattformen<br />

werden die wertlosen Anteilscheine<br />

mit Fantasiegeschichten zum<br />

Kauf empfohlen. Mitunter klingen diese<br />

Geschichten durchaus plausibel.<br />

Häufig werden auch einige Tausend Euro<br />

eingesetzt, um ein positives Chartsignal<br />

zu geben.<br />

Betrüger setzen <strong>als</strong>o auf konzertierteMarketingmaßnahmen?<br />

Auf diesen Kanälen wird abgestimmt<br />

agiert, umdem Geschäft den nötigen<br />

Schwung zu geben. Wenn das Papier<br />

dann hochgejubelt worden ist, verkaufendie<br />

Initiatoren ihreAltbestände, die<br />

Kurse stürzen ab –und der gutgläubige<br />

Anleger ist der Dumme. Das ist organisierte<br />

Kriminalität.<br />

Woranerkennt ein Anleger ein kriminelles<br />

Angebot?<br />

Er solltesich fragen,obeseinen Emissionsprospekt<br />

gibt und die Angaben belastbar<br />

sind. Wichtig ist ferner, obdie<br />

vollmundigen Versprechen von einer<br />

vernünftigen Unternehmensberichterstattungund<br />

testierten Jahresabschlüssen<br />

unterlegt sind. Wenn mandiese Angaben<br />

nicht mühelos findet, ist Abstand<br />

geboten. Wo sich die Fachöffentlichkeit<br />

zurückhält, ist Vorsicht geboten.<br />

Das sollteeigentlich jeder Anleger wissen,<br />

warum greifen so viele dennoch zu?<br />

Sie wollen schnelle Gewinne oder den<br />

künftigen Weltkonzern vor allen anderen<br />

entdecken und mit wenig eigenem<br />

Geld hohe Erträge einstreichen. Mein<br />

Tipp: Auch auf die Gefahr hin, einmal<br />

eine Chance zuverpassen, sollte man<br />

Recherche. Über acht Millionen Mal hat<br />

Sparkasse.de im Jahr 2010 Kunden aus<br />

dem Content-Bereich zuden Sparkassen<br />

geleitet.<br />

2003 wurde <strong>als</strong> zweites Portal Sparkassen-Immobilien.de<br />

ins Leben gerufen.<br />

Es bietet eine zentrale Plattform für<br />

den Sparkassen-Immobilien-Handel.<br />

Heutegehört das Portal zu den größten<br />

Anbietern qualitätsgesicherter Immobilien<br />

in Deutschland und präsentiert<br />

die Immobilien der Sparkassen in der<br />

Internet-Filiale.<br />

Mit dem Neustart des Autoport<strong>als</strong><br />

Gebrauchtwagen.de Ende 2007 sollten<br />

die Sparkassen wieder stärker <strong>als</strong> Autofinanzierer<br />

wahrgenommen werden.<br />

Die Idee: Direkt neben dem Autoangebot<br />

steht die exklusive Finanzierung<br />

der Sparkasse. Das Portal belegt mit einem<br />

Bestand vonderzeit 530 000 Autos<br />

den dritten Platz unter den Automobilbörsen.<br />

Zwei von drei Sparkassen nutzen<br />

heute Gebrauchtwagen.de, um Autofinanzierungen<br />

zu akquirieren.<br />

Die Grundlage für den Multikanalvertrieb<br />

bildet die Internet-Filiale –der<br />

Auftritt der einzelnen Sparkasse vor<br />

Ort. Das Sparkassen-Finanzportal pflegt<br />

und entwickelt die Inhaltefür die Internet-Filiale,<br />

dievon 418 Instituten eingesetzt<br />

und vonrund zehn Millionen Endkunden<br />

genutzt werden. Der neue Redaktions-Service<br />

bietet den Instituten<br />

einen Komplettservice zur Pflege des<br />

Auftritts. So werden sie von Routinetätigkeiten<br />

entlastet und gewinnen den<br />

nötigen Freiraum für den Online-Vertrieb.<br />

Die jüngsteWeiterentwicklung in<br />

der Internet-Filiale ist die Online-Produkthomepage,<br />

die für den Online-Vertrieb<br />

optimiert ist. Erste Pilot-Sparkassen<br />

konnten hiermit die Produktverkäufeumbis<br />

zu 40 Prozent steigern.<br />

Online-Marketing<br />

wächst kräftig<br />

In den vergangenenJahren hat sich das<br />

Medien-Nutzungsverhalten zunehmend<br />

in Richtung Internet verschoben:<br />

Folgerichtig sprechen Sparkassen zunehmend<br />

dort ihre Kunden durch Online-Marketing-Aktionen<br />

an. Die Sparkassen<br />

nutzen dabei alle etablierten<br />

Werbeformen: Sei es klassisch mit Banner-Werbung,<br />

E-Mail-Marketing und<br />

Suchmaschinen-Marketing oder auch<br />

mobil und in sozialen Netzwerken.<br />

die Finger von Gesellschaften lassen,<br />

die nur Zukunftsaussichten und heiße<br />

Luft produzieren.<br />

Lassen sich diese Probleme –auch strafrechtlich<br />

–überhaupt dauerhaft lösen<br />

oder verschieben Gesetzgeber und<br />

Anbieternur immer wieder die Grenzen?<br />

Es gab Einzelfälle, in denen sich die<br />

Täter den regulierten Markt zunutze<br />

machten. Aber das ist schwieriger<br />

geworden, seitdem eine Pflichtberichterstattung<br />

bei einer Meldeschwelle ab<br />

drei Prozent vorliegt. Generell ist der<br />

regulierte Markt seriös, schließlich ist<br />

es nicht imSinn der Deutschen Börse,<br />

Missbrauch zuzulassen.<br />

Dann hat man die Probleme mit bandenmäßiger<br />

Marktmanipulation im Griff?<br />

Die Situation wirdlangsam, aber kontinuierlich<br />

besser. Aktuell hat die Deutsche<br />

Börse die Anforderungen an das<br />

Mindestkapital und den Mindestnennwert<br />

von Aktien imFreiverkehr verschärft,<br />

wenn ein Verkaufsprospekt<br />

fehlt. Ich könnte mir natürlich weitere<br />

Verschärfungen vorstellen, aber man<br />

solltesich auch vorÜberregulierungen<br />

hüten.<br />

Gibt es auch auf dem regulierten Markt kriminelle<br />

Aktivitäten?<br />

Ja, hier gab es Fälle, in denen auf ein<br />

Unternehmen ohne operatives<br />

Geschäft zurückgegriffen wurde. Ein<br />

Börsenmantel dümpelte im regulierten<br />

Markt, der Wert notierte im Centbereich.<br />

Die Täterund ihre Hintermänner<br />

kauften sukzessive die Aktien auf,<br />

bis sie einen bestimmten Prozentsatz<br />

Spätestens nach Zusammenschluss<br />

der IT-Dienstleister zur Finanz<br />

Informatik war eine Konsolidierung der<br />

zu Beginn des Jahrtausends entstandenen<br />

Internet-Dienstleister sinnvoll. Entsprechend<br />

wurden 2009 auf Initiative<br />

des DSGVund Unterstützung der Regionalverbände<br />

die Sparkassen-Finanzportal<br />

GmbH mit der sfze und der Internet-Einheit<br />

der markt_control zu einem<br />

neuen schlagkräftigen Unternehmen<br />

vereint. Die Internet-Aktivitäten wurden<br />

zusammengeführt, um Parallelentwicklungen<br />

zu vermeiden. So können<br />

die Sparkassen im Online-Vertrieb noch<br />

leistungsfähiger unterstützt werden.<br />

Dazu gehört auch eine optimierte Verzahnung<br />

des Produktportfolios im Rahmender<br />

gesamtenWertschöpfungskette<br />

–von der Anlassgenerierung bis zum<br />

Online-Abschluss. Für die Sparkassen<br />

ist das Sparkassen-Finanzportal somit<br />

ein Full-Service-Anbieter für alle Fragen<br />

rund ums Web.<br />

Zum Jahresbeginn hat sich die<br />

Sparkassen-Finanzportal GmbH mit<br />

den vier Geschäftsbereichen „Portale“,<br />

„Internet-Filiale“, „Online-Marketing“<br />

sowie „Beratung und Vertrieb“ noch<br />

marktorientierter organisiert. So istdas<br />

hielten. Dann konnten sie die vorgeschriebene<br />

Adhoc-Meldung für ihre<br />

irreführenden Informationen nutzen<br />

und gewannen das Interesse der Anlegerkreise:<br />

Die optisch billige Aktie wurde<br />

aufgrund des Glücksversprechens<br />

nachgefragt, der Kurs hob ab und der<br />

Abverkauf durch die Täter konnte beginnen.<br />

Ich muss nicht wiederholen,<br />

was anschließend mit dem Wertpapier<br />

geschah.<br />

Es stürztewieder ab. Auch bei Angeboten<br />

vonFinanzinstituten versprechen komplexere<br />

Produktehäufig die höhereRenditen<br />

–nicht immerzumVorteil derKäufer.Überfordern<br />

Komplexität und die auch gesetzlich<br />

vorgeschriebene Fachsprache die<br />

Kunden?<br />

3<br />

Sparkassen-Finanzportal für die Anforderungen<br />

des Marktes und die Bedürfnisse<br />

der Institute optimal aufgestellt.<br />

Die ersten drei Geschäftsbereiche wurden<br />

oben bereits kurz vorgestellt. Im<br />

vierten Geschäftsfeld „Beratung und<br />

Vertrieb“ werden im Rahmen des Vertriebs-Checks<br />

Online die Internet-Aktivitäten<br />

der Sparkassen vor Ort analysiert<br />

sowie eine ganzheitliche und individuelle<br />

Online-Strategie entwickelt.<br />

Wasdie Sparkasse an vertrieblicher Unterstützung<br />

benötigt, gibt es beim Sparkassen<br />

Finanzportal.<br />

Lösungen für<br />

die Zukunft entwickeln<br />

Der jüngsteTrend im Internet sind sozialeNetzwerkewie<br />

Facebook, Xing, Twitteretc.Gemeinsammit<br />

dem DSGV, aktiven<br />

Sparkassen und Regionalverbänden<br />

entwickelt das Sparkassen-Finanzportal<br />

passende Lösungen und Strategien,umdie<br />

Kommunikationzum Kunden<br />

aktiv zu gestalten. So werden beispielsweise<br />

neben dem Monitoring<br />

auch Komplettlösungen für Präsenzen<br />

von Sparkassen im Social Web angeboten.<br />

Auch mobile Anwendungen gewinnen<br />

immer stärker an Bedeutung. Die<br />

Sparkassen werden hier mit dem Mobilen<br />

Finanzportal –einer individualisierbaren<br />

mobilen Präsenz –sowie einer<br />

Sparkassen-App <strong>als</strong> zentraler mobilerEinstieg<br />

für die Kunden unterstützt.<br />

Last but not least werdenper Suchmaschinen-Optimierung<br />

von Sparkasse.de<br />

Kunden direkt inder Trefferliste<br />

bei Google „abgeholt“ und zu den lokalen<br />

Sparkassen-Websites übergeleitet.<br />

Dieser Bereich wird derzeit zu einem<br />

tragfähigen Marketinginstrument entwickelt<br />

und bietet viel Potenzial.<br />

Fazit: In zehn Jahren ist das Unternehmen<br />

vomreinen Plattform-Anbieter<br />

zu dem Online-Partner für die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

geworden. Es hat<br />

sich <strong>als</strong> Speerspitzefür den Online-Vertrieb<br />

etabliert. Die Gründe dafür finden<br />

sich in der starken Kundennähe, in innovativen<br />

Ideen und einer hohen Umsetzungsgeschwindigkeit.<br />

Wo sich Zukunftstrends<br />

abzeichnen, ist das Sparkassen-Finanzportal<br />

präsent. Ziel war<br />

und ist dabei immer, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Sparkassen im Finanzmarkt<br />

zu stärken.<br />

Sebastian Garbe ist Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung, Alexander Doukas<br />

ist Geschäftsführer Sparkassen-Finanzportal<br />

GmbH.<br />

interview<br />

„diemeistenwissen nicht, wovonsie nichts verstehen“<br />

Prof.ChristianSchröder .<br />

Foto N. Kaltwaßer<br />

Wie verwirrend die Fachsprache mittlerweile<br />

ist, berichtete mir ein Berater<br />

meiner Sparkasse. Über 20 Jahre habe<br />

man ein Sparkassen-Zertifikat herausgegeben,<br />

eine stocksolide Anlage<br />

gegen ein Zinsversprechen. Dann kam<br />

die Finanzkrise, und kein Kunde wollte<br />

das Papier noch kaufen. Auch die Argumentation<br />

meines Beraters, das<br />

Sparkassen-Zertifikat wäre nicht vergleichbar<br />

mit den Krisenpapieren, zog<br />

nicht. Zertifikat war ein Tabuwort geworden.<br />

Also brauchen wir differenzierteBegriffe?<br />

Ja, das wird bei Zertifikaten besonders<br />

deutlich. Darunter versteht der Normalbürger<br />

eine Bescheinigung, etwas Sicheres.<br />

Beispielsweise ein Multi-Bonus-<br />

Zertifikat aber ist im Gegenteil häufig<br />

hoch spekulativ. Die Bankenwelt muss<br />

der Neigung widerstehen, f<strong>als</strong>che Signale<br />

durch Begriffezugeben.<br />

Muss nichtjeder für sich entscheiden, was<br />

er kauft?<br />

Die Neigung von Menschen, Risiken<br />

einzugehen, kann man nicht ändern.<br />

Aber man muss der Neigung widerstehen,<br />

diesen Hang des Börsenpublikums<br />

auszunutzen. Das gilt insbesondere<br />

für Emissionsbedingungen<br />

einiger Zertifikate, die vor der Krise<br />

emittiert wurden. Generell ist richtig,<br />

dass jeder nur kaufen sollte, was er<br />

auch versteht. Aber die meisten wissen<br />

ja nicht einmal, wovonsie nichts verstehen.<br />

Das gilt in jedem Fall für Aktienzertifikate.<br />

Hier muss man für Fairnesssorgen.<br />

Das Gespräch führteThomas Schindler.

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