gibt es den Jahresbericht zum download... - SPD Nürnberg
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BEZIRKSTAG MITTELFRANKEN<br />
Zukunftskonzept für das Kommunalunternehmen Bezirkskliniken<br />
Die <strong>SPD</strong> hat in <strong>den</strong> letzten Jahren mit beharrlicher Überzeugungsarbeit erfolgreich<br />
das Konzept gemein<strong>den</strong>aher psychiatrischer Versorgung vorangebracht: Tag<strong>es</strong>kliniken<br />
in Weißenburg und Neustadt/Aisch, eine Institutsambulanz in Fürth,<br />
Aufbau einer psychiatrischen Klinik mit 100 Betten in Fürth und Ausbau der Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie in Ansbach. Nicht zu verhindern war die Schließung<br />
der neurologischen Tag<strong>es</strong>klinik in Erlangen.<br />
Jahrelang haben unsere Vertreter im CSU-dominierten Verwaltungsrat ein G<strong>es</strong>amtkonzept<br />
für die medizinische und bauliche Weiterentwicklung gefordert.<br />
Vergeblich. Die bisher vorgelegten Zahlen waren, wie wir jetzt wissen, Makulatur.<br />
Statt der versprochenen Überschüsse in kleinem Rahmen tat sich beim Nachrechnen<br />
ein Millionenloch im zweistelligen Millionenbereich auf.<br />
Die <strong>SPD</strong> - seit Jahren kritisch gegenüber der Informationspolitik d<strong>es</strong> bisherigen<br />
Vorstand<strong>es</strong> - hat mit der Forderung nach einer Sondersitzung d<strong>es</strong> Bezirkstags<br />
und einem Fragenkatalog dafür g<strong>es</strong>orgt, dass die eklatante Fehlentwicklung öffentlich<br />
wurde. Wie konnte <strong>es</strong> überhaupt dazu kommen? Di<strong>es</strong>e Frage wird sich<br />
wohl nie zufrie<strong>den</strong>stellend beantworten lassen. Klar ist jedoch: Wenn aus einem<br />
kommunalen Regiebetrieb ein Unternehmen gemacht und dem Vorstand fast<br />
unumschränkte Macht eingeräumt wird, wenn durch die Dominanz der CSU im<br />
Aufsichtsgremium „Verwaltungsrat“ die demokratische Kontrolle auf Schmalspurniveau<br />
schrumpft und der Bezirkstag als politischer Souverän de facto entmachtet<br />
wird, muss man mit solchen Entwicklungen rechnen.<br />
Jetzt kommt <strong>es</strong> darauf an, die Weichen neu zu stellen. Der schwierigste Part wird<br />
aber sein, für die Kliniken in Erlangen, Engelthal und Ansbach ein Zukunftskonzept<br />
in öffentlicher Hand zu entwickeln, das nicht nur die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit<br />
sichert, sondern v.a. die Anforderungen nach einer nachhaltigen<br />
medizinischen Versorgung der Bevölkerung erfüllt.<br />
Für die <strong>SPD</strong> kommt eine Privatisierung nicht in Frage. Eine Ausweitung der Service-<br />
GmbH und betriebsbedingte Kündigungen wer<strong>den</strong> von uns abgelehnt.<br />
Sicherheitsinter<strong>es</strong>se der Bevölkerung geht vor - Keine verurteilten<br />
Gewalttäter in die forensischen Kliniken d<strong>es</strong> Bezirks<br />
Verurteilte Straftäter, die ihre Strafe verbüßt haben und möglicherweise in eine<br />
anschließen<strong>den</strong> Sicherungsverwahrung kommen, weil von ihnen noch eine erhebliche<br />
Gefahr ausgeht, gehören nicht in die Forensik. Hier sind Straffällige untergebracht,<br />
die wegen dauernder oder vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit<br />
für ihre Taten nicht verurteilt wer<strong>den</strong> können und die entsprechende Behandlung<br />
erhalten. Der ursprünglichen Absicht der Bayerischen Staatsregierung, verurteilte<br />
Straftäter kurzerhand - um Kosten zu sparen - in die forensischen Kliniken der Bezirke<br />
zu überstellen, hat sich die <strong>SPD</strong>-Bezirkstagsfraktion mit allem Nachdruck<br />
widersetzt. Mit einer R<strong>es</strong>olution im mittelfränkischen Bezirkstag haben wir w<strong>es</strong>entlich<br />
mit dazu beigetragen, dass sich letztlich der Verband der Bezirke gegen<br />
die Absicht von Seehofer und Co. positioniert und die Aufnahme an allen forensischen<br />
Standorten – Erlangen und Ansbach in Mittelfranken - verweigert hat.<br />
Das Sicherheitsinter<strong>es</strong>se der Bevölkerung soll und muss mehr Gewicht haben als<br />
das Freiheitsinter<strong>es</strong>se verurteilter Gewalttäter. Der Freistaat ist verantwortlich<br />
für die geeignete Unterbringung und muss dafür auch Finanzmittel bereit stellen.<br />
Aufgrund d<strong>es</strong> politischen und öffentlichen Drucks wurde für Bayern eine akzeptable<br />
Übergangslösung gefun<strong>den</strong> und finanziert. Die nach der neuen Regelung<br />
unterzubringen<strong>den</strong> gefährlichen Straftäter sollen in einer räumlich getrennten<br />
und nur für di<strong>es</strong>en Personenkreis eingerichteten Station d<strong>es</strong> Bezirkskrankenhaus<strong>es</strong><br />
Straubing untergebracht wer<strong>den</strong>. Das Bezirkskrankenhaus in Straubing<br />
ist die am b<strong>es</strong>ten g<strong>es</strong>icherte Maßregelvollzugseinrichtung in Bayern. Die Kosten<br />
trägt der Freistaat.<br />
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