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seitenbühne 01.02 - Staatstheater Hannover

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PROSZENIUM<br />

VOM ENTWURF BIS ZUR PREMIERE<br />

8. Februar 2013: Premiere Orest im Opernhaus! An diesem Tag wird für die Theaterwerkstätten<br />

der Niedersächsischen <strong>Staatstheater</strong> <strong>Hannover</strong> eine Arbeitsphase zu Ende gehen, die<br />

zehn Monate vorher im April 2012 begann. In den Theaterwerkstätten, die ich leite, arbeite<br />

ich mit Menschen, deren Beruf es ist, Bühnenbildentwürfe umzusetzen. Es sind Menschen,<br />

die ausgefeilte Konstruktionen planen, Holzbauten und Metallkonstruktionen herstellen,<br />

Stoffe und Polstermaterialien in großen Mengen fachgerecht verarbeiten, riesige Oberflächen<br />

malerisch oder auch plastisch gestalten – insgesamt 53 Handwerker, Künstler, Meister<br />

und Ingenieure in Tischlerei, Schlosserei, Malsaal, Konstruktionsbüro etc.<br />

Die Arbeit an der Ausstattung der Oper Orest ist für uns alle etwas Besonderes, da der Entwurf<br />

von Etienne Pluss einen aufwendig durchgebauten Innenraum mit einer Vielzahl von<br />

realistischen Details vorsieht, die in dieser Art nur noch selten von Bühnenbildnern erdacht<br />

werden. Der Aufwand, der bei der Realisierung des Entwurfs betrieben werden muss, ist<br />

sehr groß und bietet allen Beteiligten reichlich Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu<br />

stellen.<br />

Auftakt unserer Arbeit war die Präsentation des Bühnenbildmodells im Maßstab 1:25 und<br />

die anschließende Bauprobe Anfang April 2012. Die Bauprobe ist ein sehr wichtiger Termin,<br />

an dem der Bühnenbildentwurf mit vorhandenem oder günstig beschafftem Material nach<br />

Form und Größe im Maßstab 1:1 auf der Bühne markiert wird. Regisseur und Bühnenbildner,<br />

aber auch die Künstlerische und die Technische Leitung des Opernhauses können jetzt Proportionen<br />

und Sichtbedingungen, Bildwirkung und Beleuchtbarkeit im Originalmaßstab<br />

überprüfen. Ist ein Entwurf zu teuer oder zu kompliziert gedacht, können Alternativen besprochen<br />

und erprobt werden.<br />

Der nächste Schritt ist die Werkstattabgabe, bei der das überarbeitete Bühnenbildmodell<br />

zusammen mit gezeichneten Grundrissen, Schnitten, Ansichten und Details den Werkstattvorständen<br />

übergeben und besprochen wird. Jetzt beginnt die spannende Planungsphase,<br />

in der wir die konstruktiven Lösungen für die Ausführung finden, Kosten kalkulieren, Ausführungsmuster<br />

erstellen und viele Details klären, damit anschließend in den Werkstätten<br />

nach genauen technischen Vorgaben produziert werden kann.<br />

Alle Beteiligten arbeiten jetzt auf einen Termin hin: die Technische Einrichtung im Januar<br />

2013. An diesem Tag wird das neue Bühnenbild erstmals auf der Bühne des Opernhauses<br />

montiert. Dann beginnt die künstlerische Probenarbeit mit dem lang ersehnten Originalmaterial,<br />

und gemeinsam mit den Kollegen der Bühnentechnik, der Beleuchtung, der Maschinentechnik,<br />

der Requisite und der Tonabteilung erprobt das künstlerische Leitungsteam um<br />

Regisseur Enrico Lübbe alle künstlerisch-technischen Abläufe.<br />

Erst am Ende der Probenarbeit – die Kollegen des Staatsorchesters sind auch schon längst<br />

mit dabei – finden die beiden wichtigen Schlussproben statt: die Orchesterhauptprobe und<br />

die Generalprobe, wie üblich zwei Tage vor der Premiere.<br />

8. Februar 2013: Premiere Orest im Opernhaus – wir freuen uns darauf!<br />

Nils Hojer<br />

Leiter der Werkstätten

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