Strahleninduzierte Hautveränderungen - Staff.uni-mainz.de ...
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Konservierungsmittel sind immer notwendig, wenn in einer Creme o<strong>de</strong>r Lotion Wasser enthalten ist.<br />
Beispiele sind: Parabene, Formal<strong>de</strong>hyddonatoren, Komplexbildner, Isothiazolinone, Alkohole.<br />
PARFÜM<br />
Parfüms wer<strong>de</strong>n häufig aus psychologischen und marketing-technischen Grün<strong>de</strong>n zugesetzt. Sie<br />
gelten als die am häufigsten hautirritieren<strong>de</strong>n Stoffe, insbeson<strong>de</strong>re bei Patienten mit präexistieren<strong>de</strong>n<br />
Dermatosen.<br />
TOXIZITÄT DER ZUSATZSTOFFE<br />
Die häufigsten Irritanzien sind: Zimtalkohol, Hydroxycitronella, Isoeugenol, auch Terpene.<br />
Die am häufigsten berichteten Sensibilisierer sind: Formal<strong>de</strong>hyd-freisetzen<strong>de</strong> Konservierungsmittel<br />
wie Quaternium-15, Imidazolodinyl-Harnstoff, Bronopol. Kathon CG kann auch eine Dermatitis<br />
verursachen.<br />
REINIGUNGSMITTEL<br />
— Wasser<br />
Klares Wasser ist das wichtigste Mittel zur Körperpflege. Es löst die wasserlöslichen Schmutzanteile<br />
und <strong>de</strong>n Schweiß gut von <strong>de</strong>r Hautoberfläche ab. Es greift aber auch <strong>de</strong>n Säureschutzmantel an.<br />
Wirkt Wasser für längere Zeit auf die Haut ein, quillt die Haut auf, gleichzeitig wer<strong>de</strong>n wasserbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Stoffe entzogen. Die Haut beginnt auszutrocknen und muss nachgefettet wer<strong>de</strong>n. Normalerweise<br />
reicht klares Wasser für die Ganzkörperwaschung völlig aus. Problemzonen wie Achselhöhlen,<br />
Genitalbereich, Füße können zusätzlich mit Syn<strong>de</strong>ts gewaschen wer<strong>de</strong>n.<br />
Wasser hat aber auch Nebenwirkungen. Dazu gehört <strong>de</strong>r auslaugen<strong>de</strong> Effekt, <strong>de</strong>r insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
trockener Haut und bei Atopikern durch die Tensi<strong>de</strong> in Hautreinigungspräparaten verstärkt zum<br />
Tragen kommt. Auch Emulgatoren in Hautpflegecremes, die unverän<strong>de</strong>rt in <strong>de</strong>r Hornschicht<br />
gespeichert und durch Wasser wie<strong>de</strong>r aktiviert wer<strong>de</strong>n, tragen maßgeblich zu diesem Auswascheffekt<br />
bei. Kalkhaltiges Wasser löst bei einer gestörten Hautbarriere weitere Reaktionen aus, da es die<br />
hauteigenen Säuren wie Palmitinsäure als Calciumsalze ausfällen und zur weiteren Destruktion <strong>de</strong>r<br />
Barriere führen kann.<br />
Alle Reinigungsprodukte, die in Verbindung mit Wasser eingesetzt wer<strong>de</strong>n, wirken entfettend. Die<br />
Haut verliert zwangsläufig auch eigene Schutzstoffe. Dieser Effekt sollte bei sensibler Haut durch<br />
geeignete Präparate möglichst minimiert und durch eine adäquate Hautpflege ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Alternativ kann für Teilbereiche <strong>de</strong>s Körpers eine emulgatorfreie Reinigungsmilch eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein wichtiger Bestandteil <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>kultur ist die Anwendung geeigneter Pflegecremes und Lotionen<br />
nach <strong>de</strong>m Ba<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Duschen, die <strong>de</strong>m individuellen Hauttyp entsprechen.<br />
— Seifen/Syn<strong>de</strong>ts<br />
Seifen/Syn<strong>de</strong>ts sollen <strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Haut angesammelten, nicht wasserlöslichen Schmutz gründlich<br />
entfernen. Sowohl Seifen, als auch Syn<strong>de</strong>ts greifen immer in <strong>de</strong>n Säureschutzmantel ein und führen<br />
zu einer gewissen Entfettung.<br />
Syn<strong>de</strong>ts („mo<strong>de</strong>rne Seifen“) weise eine ähnlich gute Reinigungswirkung wie Seifen auf, haben aber<br />
<strong>de</strong>n Vorteil, dass sie <strong>de</strong>n Säureschutzmantel <strong>de</strong>r Haut in sehr viel geringerem Maße beeinträchtigen.<br />
Ihr pH-Wert liegt im sauren bis neutralen Bereich und variiert von pH 5 bis 7. Syn<strong>de</strong>ts haben meist<br />
auch einen größeren Anteil an rückfetten<strong>de</strong>n Substanzen. Die Hautentfettung kann dadurch aber nur<br />
zum Teil ausgeglichen wer<strong>de</strong>n, es muss nachgefettet wer<strong>de</strong>n, zumal bei Patienten mit trockener Haut.<br />
Dabei sind mil<strong>de</strong> Tensi<strong>de</strong> wie Cocamidopropyl betaine <strong>de</strong>n stark wirken<strong>de</strong>n Tensi<strong>de</strong>n vorzuziehen, da<br />
diese zu einer Zunahme <strong>de</strong>s transepi<strong>de</strong>rmalen Wasserverlusts führen.<br />
Bei trockener Haut soll möglichst keine Seife, son<strong>de</strong>rn nur klares Wasser verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. An stark<br />
verschmutzten und geruchsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Körperstellen (z.B. Achselhöhle) kommen Syn<strong>de</strong>ts zur<br />
Anwendung.<br />
Die waschaktiven Substanzen <strong>de</strong>r Reinigungsmittel sind oberflächenaktiv und können daher je nach<br />
Hautbeschaffenheit toxisch wirken [44]. Zwar sind die meisten heutzutage im Han<strong>de</strong>l befindlichen<br />
Tensi<strong>de</strong> hautverträglich, <strong>de</strong>nnoch können Hautreizungen nicht ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. In diesen<br />
Fällen ist das Mittel zu wechseln, ebenso, wenn die Haut übermäßig entfettet o<strong>de</strong>r ausgetrocknet wird.<br />
Falls ein Patient weiß, auf welche Inhaltsstoffe er allergisch reagiert, sind diese zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
PFLEGEMITTEL<br />
— ÖLE<br />
Öle wie Man<strong>de</strong>löl, Olivenöl, Avocadoöl etc. eignen sich zur Auflösung von Auflagerungen wie<br />
Schuppen o<strong>de</strong>r Borken und zur Rückfettung trockener Haut. Da Öle eine okklusive Wirkung haben,<br />
sollten sie nicht auf gereizter und nässen<strong>de</strong>r Haut aufgetragen wer<strong>de</strong>n.<br />
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