Der Transport stratosphärischer Luftmassen in ... - Staff.uni-mainz.de
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30 KAPITEL 3. ERGEBNISSE<br />
B. Struktur <strong>in</strong> 200hPa bis 1000hPa<br />
Unterhalb 200hPa sieht die Struktur <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>träge grundlegend an<strong>de</strong>rs aus als oberhalb <strong>de</strong>r<br />
200hPa- Fläche. Die stratosphärischen Ozone<strong>in</strong>träge nehmen erwartungsgemäß mit <strong>de</strong>r Höhe<br />
ab, da sich <strong>de</strong>r Abstand zur Tropopause und damit <strong>de</strong>m Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Trajektorien<br />
mit abnehmen<strong>de</strong>r Höhe vergrößert. Bemerkenswerterweise f<strong>in</strong><strong>de</strong>t aber <strong>in</strong> je<strong>de</strong> Höhenschicht<br />
e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>trag von stratosphärischem Ozon statt. Das be<strong>de</strong>utet, dass sich e<strong>in</strong>ige Luftpakete<br />
nach <strong>de</strong>m Tropopausendurchgang <strong>in</strong> 120 Stun<strong>de</strong>n bis be<strong>in</strong>ahe auf Bo<strong>de</strong>nniveau bewegen<br />
und dort das Ozonbudget bee<strong>in</strong>flussen. In allen Schichten unterhalb 200hPa erkennt man<br />
sehr gut e<strong>in</strong>en Jahresgang. Allerd<strong>in</strong>gs unterschei<strong>de</strong>t sich hier noch e<strong>in</strong>mal die 200hPa bis<br />
300hPa- Schicht von darunterliegen<strong>de</strong>n Schichten. Oberhalb 300hPa (p ≤ 300hPa) stellt<br />
sich <strong>de</strong>r Jahresgang so dar, dass <strong>in</strong> bei<strong>de</strong>n Hemisphären die größten E<strong>in</strong>träge im Nordhemisphärenw<strong>in</strong>ter<br />
stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Im Nordhemisphärensommer s<strong>in</strong>d eher ger<strong>in</strong>ge Werte auf bei<strong>de</strong>n<br />
Hemisphären zu sehen, Frühjahr und Herbst s<strong>in</strong>d nahezu i<strong>de</strong>ntisch. Unterhalb 300hPa<br />
(p ≥ 300hPa) sieht <strong>de</strong>r Jahresgang wie folgt aus. In <strong>de</strong>n jeweiligen W<strong>in</strong>tern <strong>de</strong>r Süd- und<br />
Nordhemisphäre s<strong>in</strong>d die hohen Werte zu verzeichnen. Im Sommer s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>träge seltener.<br />
Herbst und Frühjahr weisen <strong>in</strong> bei<strong>de</strong>n Hemisphären E<strong>in</strong>träge auf, aber auch von ger<strong>in</strong>gerer<br />
Intensität als im W<strong>in</strong>ter. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jahregangs ist noch e<strong>in</strong>mal ab 700hPa<br />
abwärts zu beobachten. Hier geschehen E<strong>in</strong>träge nicht mehr <strong>in</strong> Nord- und Südhemisphäre<br />
gleichzeitig. In <strong>de</strong>n jeweiligen Sommer- und Herbstmonaten kommen ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>träge vor.<br />
Die höchsten Werte s<strong>in</strong>d im jeweiligen Hemisphärenw<strong>in</strong>ter zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n. Im darauffolgen<strong>de</strong>n<br />
Hemisphärenfrühjahr zeigen sich ger<strong>in</strong>gere Werte, jedoch wie gera<strong>de</strong> beschrieben, nur auf<br />
<strong>de</strong>r Frühjahrshalbkugel.<br />
An <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> die 200hPa bis 300hPa Höhenschicht lässt sich erkennen,<br />
dass die auffälligsten und höchsten Werte im Atlantik und Pazifik zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d. Vor allem<br />
die hohen Werte im Nordhemisphärenw<strong>in</strong>ter auf bei<strong>de</strong>n Halbkugeln fallen auf. In <strong>de</strong>n zwei<br />
Höhenschichten darunter s<strong>in</strong>d im Dezember/ Januar/ Februar noch ähnliche Strukturen im<br />
pazifischen und atlantischen Raum zu erkennen. Auch die Mittel über die Monate März/<br />
April/ Mai sowie September/ Oktober/ November zeigen diese Merkmale, wobei auffällt,<br />
dass sich die E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Südhemisphäre än<strong>de</strong>rn. Vor allem aber im J<strong>uni</strong>/ Juli/ August<br />
verschiebt sich <strong>de</strong>r atlantische E<strong>in</strong>trag eher über Südafrika. Diese Struktur zwischen<br />
0 ◦ E und 60 ◦ E bleibt vertikal bis <strong>in</strong> die untersten Schichten erhalten. Die E<strong>in</strong>träge über<br />
<strong>de</strong>m pazifischen und atlantischen Raum weisen e<strong>in</strong>e starke Ähnlichkeit mit <strong>in</strong> die Tropen<br />
e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen<strong>de</strong>n stratosphärischen PV- Streamern auf, wie im Abschnitt 3.5 noch <strong>de</strong>tailliert<br />
analysiert wird.<br />
E<strong>in</strong>e weiteres Maximum, das sich allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> allen Höhen abzeichnet, bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich<br />
über Australien. Die Beson<strong>de</strong>rheit hierbei ist die Stabilität und Intensität <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>träge über<br />
mehrere vertikale Schichten. Zwischen 200hPa und 600hPa s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>träge nahezu gleich<br />
über alle Jahreszeiten und auch zwischen 100hPa und 200hPa ist dieses Signal zu erkennen,<br />
allerd<strong>in</strong>gs von stärkerer Intensität. Unterhalb 600hPa ist e<strong>in</strong> Jahresgang zu sehen. Im<br />
Südhemisphärenw<strong>in</strong>ter und -Frühjahr s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>träge fast so stark wie oberhalb 600hPa.<br />
Im SH- Sommer und -Herbst ist das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von Ozon <strong>in</strong> <strong>de</strong>n australischen Raum ger<strong>in</strong>ger<br />
bzw. gar nicht vorhan<strong>de</strong>n.