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Der Transport stratosphärischer Luftmassen in ... - Staff.uni-mainz.de

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38 KAPITEL 3. ERGEBNISSE<br />

Troposphäre eher ausschließen. Die Höhenschichten zwischen 200hPa und 400hPa weisen<br />

zwar ke<strong>in</strong>en ausgeprägten Jahresgang für dieses Ereignis auf, aber gera<strong>de</strong> die ger<strong>in</strong>gen<br />

Ereignisse im Zeitraum <strong>de</strong>s SH- Sommers, bei <strong>de</strong>nen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Studie von Reutter [2006]<br />

noch die stärksten Massenflüsse ersche<strong>in</strong>en, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> weiteres Indiz, dass Austausch <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>r Umgebung von Zyklonen <strong>in</strong> dieser Region mit nachfolgen<strong>de</strong>m Ozone<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> die<br />

Tropen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle spielt. Man sollte be<strong>de</strong>nken, dass <strong>in</strong> diesen Regionen<br />

das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s ECMWF se<strong>in</strong>e Schwächen hat. Im gesamten südhemispherischen Raum<br />

s<strong>in</strong>d kaum Radioson<strong>de</strong>n für die Analyse vorhan<strong>de</strong>n. Genau an <strong>de</strong>n Stellen, an <strong>de</strong>nen<br />

die Austauschregionen und E<strong>in</strong>träge zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d, bee<strong>in</strong>flussen Radioson<strong>de</strong>nmessungen<br />

die Tropopausenhöhe. Es kommt daher <strong>in</strong> dieser Region zu Fehlern <strong>in</strong> <strong>de</strong>n W<strong>in</strong>dfel<strong>de</strong>rn<br />

und somit auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Trajektorien [Jonas 2007], welche als Ausgangsdatensatz für die<br />

berechneten Ozone<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> die tropische Troposphäre benutzt wur<strong>de</strong>n.<br />

Im Folgen<strong>de</strong>n soll <strong>de</strong>r Fokus auf <strong>de</strong>n Austauschereignissen im atlantischen und<br />

pazifischen Raum liegen. In bei<strong>de</strong>n Hemisphären ist, wie zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s Abschnitts schon<br />

kurz erwähnt, <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong> die Schicht von 200hPa bis 300hPa <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Monaten Dezember<br />

bis Mai am stärksten. Für September/ Oktober/ November s<strong>in</strong>d nur ger<strong>in</strong>gfügig ger<strong>in</strong>gere<br />

Werte zu sehen. <strong>Der</strong> E<strong>in</strong>trag im J<strong>uni</strong>/ Juli/ August ist allerd<strong>in</strong>gs signifikant ger<strong>in</strong>ger<br />

und leicht nach Westen verschoben. Dies spiegelt sich auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Austauschereignissen<br />

wi<strong>de</strong>r. Im Dezember/ Januar/ Februar s<strong>in</strong>d im Nord- und Südpazifik sowie im Südatlantik<br />

die Austauschereignisse stärker als im Nordatlantik, allerd<strong>in</strong>gs spiegelt sich das nicht<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>trägen wi<strong>de</strong>r, was wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r horizontalen Verdriftung liegen könnte. Im<br />

Nordhemisphärenfrühjahr und -herbst s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>träge sowohl <strong>in</strong> Intensität als auch<br />

Lage übere<strong>in</strong>stimmen<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Austauschregionen und -stärken. Im NH- Sommer s<strong>in</strong>d<br />

die Austauschregionen zwar auch i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>trägen aber wie schon erwähnt<br />

wesentlich ger<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Intensität. Schaut man sich jetzt die vertikale Struktur <strong>de</strong>r<br />

E<strong>in</strong>träge an, so fällt auf, dass <strong>in</strong> diesen 3 Monaten die E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nordhemisphäre fast<br />

nur <strong>in</strong> die 200hPa bis 300hPa Schicht geschehen. In <strong>de</strong>n restlichen Jahreszeiten s<strong>in</strong>d die<br />

E<strong>in</strong>träge auch <strong>in</strong> tiefere Schichten bis <strong>in</strong>s Bo<strong>de</strong>nniveau zu erkennen. Grund dafür könnte<br />

die jahreszeitenabhängige Neigung <strong>de</strong>r Isentropen se<strong>in</strong> (Abbildung 3.7). Vergleicht man im<br />

W<strong>in</strong>ter- (l<strong>in</strong>ks) und Sommerhalbjahr (rechts) die Bewegung <strong>de</strong>r <strong>Luftmassen</strong> entlang <strong>de</strong>r<br />

Isentropen, welche die 2PVU- L<strong>in</strong>ie bei 40 ◦ - 50 ◦ Breite schnei<strong>de</strong>t, so fällt auf, dass die<br />

Isentropen im W<strong>in</strong>terhalbjahr <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Tropen ger<strong>in</strong>ger bzw. nicht geneigt s<strong>in</strong>d. Dadurch wird<br />

klar, dass <strong>Luftmassen</strong> vertikal weniger tief transportiert wer<strong>de</strong>n, als im Sommerhalbjahr,<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>m die Isentropen nach <strong>de</strong>m Austausch durchgängig geneigt s<strong>in</strong>d und somit die unteren<br />

Schichten <strong>de</strong>r tropischen Troposphäre erreichen. Die vertikal tieferen E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Südhemisphere reichen im Sommerhalbjahr nur bis zur 500hPa- Fläche. E<strong>in</strong>träge unterhalb<br />

500hPa wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Südhemisphäre nur <strong>in</strong> W<strong>in</strong>ter- und Frühl<strong>in</strong>gsmonaten realisiert. Dies<br />

stimmt übere<strong>in</strong> mit <strong>de</strong>r ger<strong>in</strong>geren (stärkeren) Neigung <strong>de</strong>r Isentropen im Sommer (W<strong>in</strong>ter).<br />

E<strong>in</strong>e weiteres Indiz für diesen Prozess ist, dass die E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nordhemisphäre <strong>in</strong><br />

allen Schichten unterhalb 300hPa e<strong>in</strong>en signifikanten Jahresgang aufweisen, mit <strong>de</strong>m<br />

M<strong>in</strong>imum im Nordhemisphärensommer, und <strong>de</strong>m Maximum im NH- W<strong>in</strong>ter. In diesem<br />

f<strong>in</strong><strong>de</strong>n E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> alle Höhenschichten statt. Auffällig hierbei s<strong>in</strong>d vor allem die E<strong>in</strong>träge<br />

<strong>in</strong> die untersten Schichten <strong>de</strong>r Troposphäre bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Austausch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Storm Track

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