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einigkeit-2013-2

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Bundeskonferenz jungeNGG<br />

Bundeskonferenz jungeNGG<br />

Foto: NGG<br />

Kandidat für den<br />

Hauptvorstand<br />

Patrick Bauer (24), Fachkraft<br />

für Lebensmitteltechnik<br />

bei Unilever (ehemals<br />

Knorr) in Heilbronn,<br />

wurde am 21. April <strong>2013</strong><br />

auf der 16. Bundeskonferenz<br />

der jungenNGG in<br />

Gladenbach (s. re.) als<br />

Kandidat für die Vertretung<br />

der jungenNGG im<br />

Hauptvorstand nominiert:<br />

„Ich werde mich dafür ■ Patrick Bauer<br />

einsetzen, dass junge<br />

Leute eine Zukunft mit Perspektive und somit alle<br />

die gleichen Chancen auf ein gerechtes und gutes<br />

Leben haben!“<br />

jungeNGG<br />

„Rechte durchsetzen“<br />

Auch im März <strong>2013</strong> konnte die jungeNGG Nord auf<br />

der INTERNORGA, Europas größter Gastro-Messe,<br />

in Hamburg positive Bilanz ziehen: An ihrem Stand<br />

mit dem Motto „Gute Ausbildung? Rechte kennen.<br />

Rechte durchsetzen“ informierten sich rund 1.000<br />

Jugendliche, mehr als 50 wurden NGG-Mitglied.<br />

Unterstützt von zahlreichen Ehrenamtlichen informierten<br />

die jungen GewerkschafterInnen sechs Tage<br />

lang über NGG und wie Auszubildende ihre Rechte<br />

durchsetzen können. Als häufigsten „Knackpunkt“<br />

nannten die jungen BerufsanfängerInnen, die aus<br />

ganz Deutschland angereist waren, das Thema „Arbeitszeiten“.<br />

So seien 7-Tage-Wochen keine Seltenheit. Besonders<br />

krass der Fall eines 17-jährigen Azubis, dessen<br />

Mutter per Unterschrift zustimmen sollte, dass ihr<br />

Sohn mehr als zehn Stunden arbeiten dürfe. Oder<br />

der eines Auszubildenden, der im Arbeitsvertrag unterschreiben<br />

sollte, dass er niemals streiken werde.<br />

NGG-Mitglied Isabel Artus, die den Stand der jungenNGG<br />

mit betreute, erzählt: „Da liegen Angst<br />

und Glück oft ganz nah beieinander. Eine junge<br />

Auszubildende hat gezittert, als sie den Aufnahmeantrag<br />

für NGG ausgefüllt hat: aus Angst, sich zu<br />

wehren und gleichzeitig vor Glück darüber, dass ihr<br />

nun endlich jemand helfen kann. Unser Eindruck:<br />

Der Druck in den Betrieben ist für die Auszubildenden<br />

sehr groß. Deshalb ist es wichtig, dass sie von<br />

NGG erfahren, was ihre Rechte sind und wie sie sie<br />

durchsetzen können.“<br />

■ jungeNGG-Stand auf der INTERNORGA<br />

Foto: Frederik Röh<br />

„Richtung gutes Leben“<br />

Unter dem Motto „Einen Schritt voraus<br />

Richtung gutes Leben“ tagte vom 19. bis<br />

21. April <strong>2013</strong> die 16. Bundeskonferenz der<br />

jungenNGG. Knapp 130 Delegierte und Gäste<br />

waren aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

ins hessische Gladenbach gereist, um - im<br />

Vorfeld des NGG-Gewerkschaftstages im<br />

November - über politische Leitlinien und<br />

inhaltliche Schwerpunkte ihrer gemeinsamen<br />

Arbeit zu diskutieren und abzustimmen.<br />

Benedikt Henke, Teilnehmer aus der NGG-<br />

Region Krefeld-Neuss: „Ich freue mich, die<br />

Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland<br />

kennenzulernen und inhaltlich an den<br />

Anträgen für den Gewerkschaftstag zu<br />

arbeiten, damit wir mit unseren Positionen<br />

etwas bewegen können.“<br />

„Mischt Euch ein!“<br />

In ihrer Eröffnungsrede wies die stellvertretende<br />

Vorsitzende der NGG, Michaela<br />

Rosenberger, auf die anhaltende prekäre<br />

Situation und die fehlenden Perspektiven vor<br />

allem junger Menschen<br />

in Deutschland hin. Sie<br />

kritisierte, dass ArbeitgeberInnen,<br />

unterstützt<br />

von Teilen der Bundesregierung,<br />

gezielt<br />

gesetzliche Regelungen<br />

wie das Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

aufweichen wollen.<br />

Auszubildende würden<br />

viel zu häufig als billige<br />

Arbeitskräfte ausgebeutet.<br />

In vielen Branchen<br />

herrschten noch immer<br />

miserable Ausbildungsbedingungen:<br />

Überstunden,<br />

ausbildungsfremde<br />

Tätigkeiten und<br />

fehlende qualitative Betreuung gehörten für<br />

viele Auszubildende zum Alltag. Rosenberger:<br />

„Junge Menschen brauchen bessere<br />

Ausbildung und sichere Beschäftigung.“ Ihre<br />

(Auf-)Forderung: „Mischt Euch ein, denn<br />

gutes Leben braucht starke, gut organisierte<br />

Gewerkschaften.“<br />

„Gute Arbeit“<br />

Gute Arbeit und Ausbildung heißt für die<br />

jungeNGG: faires Einkommen, von geleisteter<br />

Arbeit gut leben, Übernahmegarantie<br />

und unbefristete Arbeitsverträge nach der<br />

Ausbildung. Außerdem: eine gesunde Balance<br />

zwischen Arbeit und Freizeit sowie<br />

eine starke betriebliche Mitbestimmung.<br />

Darüber hinaus verabschiedete die Konferenz<br />

eine Resolution zum aktuellen Thema<br />

„Werkverträge“. Weitere Forderungen:<br />

starke Tarifverträge mit Übernahmeregelungen,<br />

kostenfreie Lehrmittel und qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung. „Dafür“, so Bundesjugendsekretärin<br />

Nadine Boltersdorf,<br />

„brauchen wir einen starken Rückhalt junger<br />

Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben.“<br />

„Wir gestalten Zukunft“<br />

Des Weiteren waren die Bundestagswahl<br />

<strong>2013</strong> und die damit verbundenen Positionen<br />

und Forderungen an die Politik im Fokus der<br />

Diskussion. Aus Sicht der KonferenzteilnehmerInnen<br />

stehen große Interessenkonflikte<br />

bevor. Die jungeNGG engagiert sich daher<br />

gegen die fortschreitende Prekarisierung der<br />

Arbeitswelt, für eine solidarische und gerechte<br />

Gesellschaft, für ein soziales Europa<br />

und gemeinsam entschlossen gegen jede<br />

Form von Faschismus und Diskriminierung.<br />

■ jungeNGG im Aufwind: Seit sieben Jahren steigt die Zahl der jungen NGG-Mitglieder<br />

ständig - auf mittlerweile 21.000.<br />

weitere Fotos: www.ngg.net<br />

„Keine Handbreit den Nazis“, brachte es<br />

der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg<br />

in seiner Rede auf den Punkt. „Gleiche<br />

Rechte für alle und deshalb gegen Rassismus“,<br />

so auch die einhellige Meinung der<br />

jungenNGGlerInnen.<br />

Zum Abschluss der Konferenz erklärte die<br />

Bundesjugendsekretärin Nadine Boltersdorf:<br />

„Jetzt heißt es: Weitermachen und unsere<br />

Forderungen und Ideen mit Leben füllen<br />

und viele kreative und wirkungsvolle Aktivitäten<br />

folgen lassen, ganz nach dem<br />

Motto ‚einen Schritt voraus Richtung gutes<br />

Leben’.“<br />

Foto: Frederik Röh<br />

10 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2013</strong>

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