einigkeit-2013-2
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Aktuell<br />
Vorgestellt<br />
Foto: Cintula<br />
NGG-Vorsitzender tritt<br />
nicht mehr an<br />
In der Hauptvorstandssitzung im März hat der NGG-<br />
Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg angekündigt,<br />
dass er auf dem Gewerkschaftstag im November<br />
<strong>2013</strong> nicht mehr für das Amt des NGG-Vorsitzenden<br />
kandidieren werde. Er stelle damit frühzeitig die Weichen,<br />
um den Vorsitz geordnet und planbar in jüngere<br />
Hände zu geben.<br />
Eine Findungskommission, bestehend aus Martin<br />
Schröer, NGG-Hauptausschussvorsitzender, Thomas<br />
Gauger, dienstältester Vorsitzender eines NGG-Landesbezirks<br />
(NRW), und Susanne Ferschl, ehrenamtliches<br />
Hauptvorstandsmitglied, wird im Hauptvorstand<br />
geeignete KandidatInnen für das Amt vorschlagen.<br />
Minijobs auf dem<br />
Vormarsch<br />
■ Besonders im Gastgewerbe sind Minijobs weit verbreitet.<br />
Immer mehr Menschen in Deutschland brauchen einen<br />
Zweitjob: Mehr als 2.570.370 Berufstätige waren<br />
im Jahr 2012 auf einen so genannten Minijob<br />
als zusätzliche Einnahmequelle angewiesen. Das<br />
geht aus einer Untersuchung hervor, die das Pestel-<br />
Institut in Hannover im Auftrag der Gewerkschaften<br />
NGG und ver.di gemacht hat. Demnach ist die Zahl<br />
derjenigen, die neben ihrer Hauptbeschäftigung<br />
noch einen Minijob als Nebenjob haben, in den vergangenen<br />
Jahren drastisch gestiegen: „Blickt man<br />
zehn Jahre zurück, so hat es eine Zunahme von<br />
rund 123 Prozent gegeben“, so Studienleiter<br />
Matthias Günther vom Pestel-Institut. Im vergangenen<br />
Jahr hätten sich bundesweit nahezu acht Prozent<br />
der Beschäftigten mit einem 400-Euro-Job<br />
nebenher etwas dazuverdient.<br />
■ Info:www.ngg.net (Themen von A bis Z/<br />
Minijobs)<br />
Impressum<br />
Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben<br />
vom Haupt vorstand<br />
der Gewerkschaft Nahrung-<br />
Genuss-Gaststätten,<br />
Haubachstraße 76,<br />
22765 Hamburg.<br />
Redaktion:<br />
Silvia Tewes M.A. (V.i.S.d.P.)<br />
Tel. (040) 380 13-0,<br />
Fax (040) 380 13-220<br />
E-Mail: hv.redaktion@ngg.net<br />
Internet: www.ngg.net<br />
Redaktionsschluss:<br />
23. April <strong>2013</strong><br />
Titelfoto: NGG<br />
Satz : Marita Capdepón<br />
Druck: BWH GmbH -<br />
Die Publishing Company<br />
Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Foto: privat<br />
Foto: NGG<br />
„Authentisch und teamfähig“<br />
Gerade einmal seit<br />
Herbst 2012 verkörpert<br />
Joris Maurice<br />
Bomba (23) die<br />
Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
(JAV) beim Nahrungsmittelhersteller<br />
Carl<br />
■ Joris Maurice Bomba Kühne in Straelen-<br />
Herongen am Niederrhein.<br />
Sein erstes JAV-Seminar hat er jedoch<br />
schon Anfang Dezember absolviert, das<br />
nächste steht bevor und auch sonst sind sein<br />
Engagement und Elan kaum zu bremsen.<br />
Als angehender Industriekaufmann im<br />
dritten Ausbildungsjahr weiß er zwar auch<br />
aus eigener Erfahrung, wo seinen 17 Azubi-<br />
KollegInnen der Schuh drücken könnte, aber<br />
Joris will’s genau wissen: Mit einer Checkliste<br />
will er bei den anderen Azubis abklopfen,<br />
wie er als JAV die Ausbildung verbessern<br />
kann - etwa in punkto Beurteilungsbögen,<br />
Ausbildungsplan, ausbildungsfremde Tätigkeiten<br />
und Übernahme nach der Ausbildung.<br />
Gerade Letzteres ist aus Joris’ Sicht ein<br />
wichtiges Thema: „Auch in der NGG-Tarifkommission,<br />
deren Mitglied ich bin, haben<br />
wir die verpflichtende Übernahme für zwölf<br />
Monate als Ziel formuliert. Allerdings stoßen<br />
Geworben<br />
wir damit bei unserem Arbeitgeber wohl<br />
eher auf Granit. Der will den demografischen<br />
Wandel noch nicht wahrhaben.“ Eine weitere<br />
Forderung des engagierten JAV-Vorsitzenden:<br />
„Weg von der Nasenpolitik!“ Joris gefällt es<br />
nicht, dass es bei der Frage, wer nach der<br />
Ausbildung übernommen wird, häufig nach<br />
Sympathie gehe. „Leistungen und Engagement<br />
sollten Kriterien sein und auch das<br />
Menschliche“, findet er.<br />
Volle Unterstützung und „immer ein offenes<br />
Ohr“, insbesondere für sein anderes „Großprojekt“<br />
- die Gründung einer Gesamt-JAV<br />
für die insgesamt 45 Auszubildenden bei<br />
Kühne -, findet Joris Bomba beim Betriebsratsvorsitzenden<br />
Wilfried Strucks und dessen<br />
BR-Kollegen sowie beim Jugendsekretär des<br />
NGG-Landesbezirks Nordrhein-Westfalen,<br />
Karim El-Kubeysi: „Mit Karim habe ich oft<br />
Kontakt: per Telefon oder Email. Wir gehen<br />
auch Gesetzestexte gemeinsam durch.“<br />
Joris’ Tipp für angehende „JAVis“: „NGG-<br />
Angebote zur Weiterbildung nutzen, gegenüber<br />
dem Arbeitgeber authentisch bleiben<br />
und teamfähig sein – also gemeinsam mit<br />
anderen einen Weg finden.“<br />
Teamgeist beweist der gebürtige Klever auch<br />
in seiner Freizeit: als Spieler einer (Hobby-)<br />
Fußballmannschaft.<br />
„Danach war es ein Selbstläufer ...“<br />
■ Starbucks-Beschäftigte (v.l.n.r.): Mounir Oubach (BR),<br />
Felix Neumann, Steffen Wagenknecht (BR)<br />
Manchmal ist es auch der Arbeitgeber, der<br />
NGG - bewusst oder unbewusst – bei der<br />
Mitgliederwerbung unterstützt: So geschehen<br />
bei Starbucks. Die Kaffeehauskette hatte<br />
angekündigt, sie wolle Mitglied im Arbeitgeberverband<br />
werden und Beschäftigte, die<br />
tarifliche Leistungen wollten, müssten neue<br />
(schlechtere) Arbeitsverträge unterschreiben.<br />
Doch hier hatte der Kaffeehausbetreiber die<br />
Rechnung ohne die Betriebsräte und NGG<br />
gemacht. In einer groß angelegten Info-<br />
Aktion in den Starbucks Stores hatten diese<br />
die Beschäftigten davon in Kenntnis gesetzt,<br />
dass sie keinesfalls unterschreiben sollten,<br />
da der Tarifvertrag für NGG-Mitglieder automatisch<br />
gelte. Danach, so Sebastian Riesner<br />
von der NGG-Region Berlin-Brandenburg,<br />
sei die Mitgliederwerbung ein Selbstläufer<br />
gewesen: „Allein hier in Berlin konnten<br />
wir in zwei Monaten 113 neue Mitglieder<br />
begrüßen. Das entspricht einem gewerkschaftlichen<br />
Organisationsgrad von 60 bis 70<br />
Prozent.“<br />
2 <strong>einigkeit</strong> 2/<strong>2013</strong>