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Analysis I - Abteilung für Mathematische Stochastik

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4.2 Konvergenzkriterien 41<br />

4.2 Konvergenzkriterien<br />

Wir wollen nun hinreichende Bedingungen für die Konvergenz einer Reihe aufstellen. Hierbei<br />

werden uns die schon bewiesenen Aussagen über Folgen helfen. Ein oft verwendetes Kriterium<br />

ist das Leibniz-Kriterium (Theorem 4.10) für alterniernede Reihen.<br />

Lemma 4.5 (Cauchy-Kriterium). Sei (x n ) n=1,2,... eine Folge reeller Zahlen. Dann konvergiert<br />

∑ ∞<br />

n=1 x n genau dann, wenn es für alle ε > 0 ein N ∈ N gibt, so dass für alle m > n > N<br />

gilt, dass<br />

|s n − s m | = |x m+1 + · · · x n | < ε.<br />

Beweis. Klar nach Proposition 3.15.<br />

Das Cauchy-Kriterium liefert eine notwendige und hinreichende Bedingung für die Konvergenz<br />

von Reihen. Nun möchten wir auf eine weitere notwendige (aber nicht hinerichende; siehe<br />

Proposition 4.3) Bedingung für die Konvergenz einer Reihe hinweisen.<br />

Lemma 4.6 (Notwendige Bedingung für Konvergenz). Sei (x n ) n=1,2,... eine Folge reeller<br />

Zahlen, so dass ∑ ∞<br />

n=1 x n→∞<br />

n konvergiert. Dann gilt x n −−−→ 0.<br />

Beweis. Sei s N := ∑ N<br />

n=1 x N→∞<br />

n, also s N −−−−→ s für ein s ∈ R. Wir verwenden Proposition 3.7<br />

mittels<br />

lim x N = lim s N − s N−1 = s − s = 0.<br />

N→∞ N→∞<br />

Damit ist die Behauptung gezeigt.<br />

Lemma 4.7. Sei (x n ) n=1,2,... eine R + -wertige Folge. Dann konvergiert ∑ ∞<br />

n=1 x n genau dann,<br />

wenn die Folge der Partialsummen, ( ∑ N<br />

n=1 x n) N=1,2,... beschränkt ist, also wenn ∑ ∞<br />

n=1 x n <<br />

∞.<br />

Beweis. Klar nach Proposition 3.5.<br />

Proposition 4.8. Sei s > 0. Dann gilt<br />

{<br />

∞∑ 1 = ∞, falls s ≤ 1,<br />

n s < ∞, falls s > 1.<br />

n=1<br />

Beweis. Sei zunächst s ≤ 1. Dann ist 1/n s ≤ 1/n, also ∑ N<br />

n=1 1/ns ≥ ∑ N N→∞<br />

n=1<br />

1/n −−−−→ ∞.<br />

Damit ist die Divergenz im Fall s ≤ 1 gezeigt. Für s > 1 sei N ∈ N. Wir schreiben<br />

2∑<br />

N −1<br />

n=1<br />

1<br />

( 1<br />

n s = 1 + 2 s + 1 ) ( 1<br />

3 s +<br />

4 s + · · · + 1 )<br />

7 s + · · ·<br />

≤ 1 + 2 · 1<br />

2 s + 4 · 1<br />

4 s + · · · + 2N−1 ·<br />

(<br />

1<br />

+<br />

(2 N−1 ) s + 1<br />

(2 N−1 + 1) s + · · · + 1<br />

)<br />

(2 N − 1) s<br />

1<br />

2 s(N−1)<br />

= 1 + 2 −(s−1) + (2 −(s−1) ) 2 + · · · + (2 −(s−1) ) N−1 =<br />

N−1<br />

∑<br />

n=0<br />

2 −(s−1)<br />

N→∞ 1<br />

−−−−→<br />

1 − 2 −(s−1)<br />

nach Proposition 4.2. Insbesondere ist die linke Seite endlich, woraus die Konvergenz folgt.

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