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Kapitel 4 Zufallsvariable und Wahrscheinlichkeitsdichten

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Dies beweist man mit Induktion: (f ∗ ) n (z) ist die Dichte einer Gamma-Verteilung mit<br />

Parameter n <strong>und</strong> λ. Der Fall n = 2 wurde schon gezeigt. Sei die Aussage nun richtig für<br />

beliebiges n. Wir zeigen, daß sie für n + 1 gilt.<br />

(f ∗ ) n+1 (z) = f ∗ (f ∗ ) n (z)<br />

=<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

∫ ∞<br />

f(z − x)(f ∗ ) n (x)dx<br />

= λe −λ(z−x) 1 [0,∞] (z − x) λn x n−1<br />

−∞<br />

(n − 1)! e−λx 1 [0,∞] (x)dx<br />

∫ ∞<br />

= λ n+1 e −λz x n−1<br />

(n − 1)! 1 [0,z)(x)dx<br />

−∞<br />

= λ n+1 e −λz ∫ z<br />

= λ n+1zn<br />

n! e−λz 1 [0,∞] (z).<br />

0<br />

x n−1<br />

dx für z ≥ 0 <strong>und</strong> = 0 für z < 0<br />

(n − 1)!<br />

Eine Anwendung dieser Formel ist die Herleitung des Poisson-Prozesses.<br />

Der Poisson-Prozess<br />

Wir interessieren uns nun für die Anzahl der Atome einer radioaktiven Substanz, die<br />

in einem gewissen Zeitintervall [0, t] zerfallen. Wir nennen diese Größe N t . Sei T 1 die<br />

Zeitspanne bis das erste Atom zerfallen ist, T 2 die Zeitspanne, die nach T 1 vergeht bis das<br />

zweite Atom zerfallen ist, T 3 die Zeitspanne bis das dritte Atom nach T 1 +T 2 zerfallen ist,<br />

∑<br />

u.s.w. Wir nehmen an, daß alle T 1 , T 2 , T 3 u.s.w. unabhängig sind. Sei S n = n T i . Dann<br />

ist N t = max{k ≥ 1 | S k ≤ t}. Was ist die Verteilung von N t ?<br />

Unter Verwendung des vorangegangenen Resultats erhalten wir:<br />

P(N t = k) = P(S k ≤ t, S k+1 > t)<br />

= P(S k+1 > t) − P(S k > t)<br />

=<br />

∫ ∞<br />

t<br />

λ k+1sk<br />

k! e−λs ds −<br />

= −λ ksk<br />

k! e−λs ∣ ∣∣∣<br />

∞<br />

= (λt)k e λt<br />

k!<br />

t<br />

∫ ∞<br />

λ k<br />

t<br />

s k−1<br />

(k − 1)! e−λs ds<br />

Folglich gilt, daß N t Poisson-verteilt ist mit Parameter λ·t. Man nennt N t ; t ≥ 0 Poisson-<br />

Prozess zur Intensität λ. Es gilt E(N t ) = λ · t <strong>und</strong> Var(N t ) = λ · t.<br />

i=1<br />

4.6 Bedingte Verteilungen <strong>und</strong> Bedingte Erwartungen<br />

Wir wenden uns nun der bedingten Verteilung von X gegeben Y = y zu. Diese läßt sich<br />

über ihre Dichte festlegen. Zur Motivation betrachten wir zunächst kurz den Fall, daß X<br />

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