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Das Magazin 3/2008 - Evangelische Heimstiftung

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Pflegebeispiel<br />

Zwei Liter täglich<br />

Pflegende müssen auf das Trinkverhalten achten<br />

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist notwendig, um den<br />

Stoffwechsel in Gang zu halten. Deshalb machen sich die Verantwortlichen<br />

Gedanken, wie sie die zu betreuenden Menschen zum<br />

Trinken veranlassen können. Ein Bericht aus dem Johanniterstift<br />

der EHS in Plochingen.<br />

Wasser hat als Hauptbestandteil des<br />

menschlichen Körpers wichtige Funktionen<br />

als Transport- und Lösungsmittel<br />

und bei der Temperaturregulation.<br />

Störungen im Wasserhaushalt<br />

werden von alten Menschen weniger<br />

toleriert und ziehen deutliche körperliche<br />

Beeinträchtigungen nach sich.<br />

Im Sommer bei länger anhaltenden<br />

Hitzeperioden können diese für den<br />

Körper lebensbedrohlich sein. Dann<br />

weist Hausdirektor Martin Schäfer die<br />

Pfl egekräfte verstärkt an, auf die erforderlichen<br />

Trink mengen zu achten,<br />

damit alle die belastenden Hitzetage<br />

unbeschadet überstehen. „Wir legen<br />

großen Wert darauf, dass der von uns<br />

12 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 3/<strong>2008</strong><br />

betreute Mensch ein hohes Maß an<br />

Eigen verantwortlichkeit behält“, hebt<br />

die Qualitätsbeauftragte des Johanniterstifts,<br />

Angela Veser, hervor. <strong>Das</strong><br />

bedeutet, dass jeder selbst entscheiden<br />

soll und kann, was, wann und<br />

wie viel er trinken will.<br />

„Die Pfl ege und Betreuung erfordert<br />

individuelles Vorgehen und persönliche<br />

Anteilnahme und Ansprache“,<br />

heißt es in den rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Daraus ergeben sich<br />

hohe Anforderungen an die Mit arbeiter,<br />

die sich um die optimale<br />

Versorgung der ihnen anvertrauten<br />

alten Menschen bemühen.<br />

„Unsere Mutter hat Zeit ihres Lebens<br />

nie viel getrunken“, geben die Angehörigen<br />

bei der Erhebung der Ernährungsanamnese<br />

zu Protokoll. Diese<br />

Information bei der Neuaufnahme<br />

gibt den Pfl egekräften einen Hinweis<br />

darauf, wie sie individuell ausgerichtete<br />

Maßnahmen einleiten können.<br />

Jemand, der schon immer wenig<br />

getrunken hat, wird sich als alter<br />

Mensch schwer tun, sein Trinkverhalten<br />

zu ändern. Aber sie werden der<br />

alten Dame öfter und auch außer der<br />

Reihe Getränke anbieten und darauf<br />

achten, dass sie nicht ins Flüssigkeitsdefi<br />

zit gerät.<br />

Immer genug zu trinken<br />

Beim Gang durch die verschiedenen<br />

Wohnbereiche fällt auf, dass an allen<br />

Sitzgruppen kleine Tische mit Gläsern<br />

und verschiedenen Getränken bereitstehen.<br />

Die Deckel der Flaschen sind<br />

leicht angedreht, um auch Schwächeren<br />

und denen mit gestörter Feinmotorik<br />

der Hände das selbstständige<br />

Einschenken zu ermöglichen. Eine<br />

Mitarbeiterin geht jeden Vormittag<br />

in den Wohnbereichen durch alle<br />

Zimmer und sorgt dafür, dass dort<br />

immer genügend Getränke vorhanden<br />

sind. Auch das Anbruchdatum<br />

der Flaschen gibt Auskunft darüber,<br />

wie viel die Menschen getrunken<br />

haben. Bei der Aufnahme eines neuen<br />

Bewohners werden in den ersten<br />

Wochen Trinkprotokolle geführt, um<br />

sein Trinkverhalten kennen zu lernen<br />

und um Flüssigkeitsmangel zu vermeiden.<br />

Denn bei älteren Menschen<br />

kann das Durstempfi nden so abgeschwächt<br />

sein, dass sie nicht mehr<br />

in der Lage sind, ein bestehendes<br />

Flüssigkeitsdefi zit als solches wahrzunehmen.<br />

Auch bei bereits nachweisbarem<br />

Wassermangel klagen<br />

sie nicht über ein Durstgefühl und<br />

trinken deshalb nicht ausreichend.

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