Das Magazin 3/2008 - Evangelische Heimstiftung
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Titel<br />
Franz Biesinger (Geschäftsführer Naturenergie Isny) mit<br />
Martin Benner (FBW) und Hans Hawighorst (EHS-E, FBW) auf<br />
der Baustelle für die Biogas-Anlage.<br />
Regionaldirektor Dirk Holst (2. von links) lässt sich von Bernd<br />
Böck (Naturenergie, 3. von links) die Biogas-Anlage erklären.<br />
Bei der Übergabe des ECOfi t-Zertifi kats an Hausdirektor<br />
Martin Suchaneck (rechts) und Prokurist Ralf Oldendorf (links):<br />
OB Dr. Schuster und Umweltministerin Tanja Gönner.<br />
6 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 3/<strong>2008</strong><br />
2Umweltschutz<br />
Neben einem modernen Energiemanagement<br />
für die gesamte<br />
EHS unternehmen auch die<br />
einzelnen Pflegeheime große<br />
Anstrengungen, den Energiebedarf<br />
zu reduzieren und den<br />
Umweltschutz zu fördern.<br />
<strong>Das</strong> Haus auf der Waldau der EHS in<br />
Stuttgart-Degerloch zum Beispiel hat<br />
sich im vergangenen Jahr an dem<br />
Projekt „ECOfi t“ beteiligt. Mit ECOfi t<br />
will die Landesregierung Unternehmen<br />
zum betrieblichen Umweltschutz<br />
ermuntern. „Die Stadt Stuttgart kam<br />
auf uns zu und wir haben uns sehr<br />
kurzfristig entschieden mitzumachen“,<br />
berichtet Einrichtungsleiter Martin<br />
Suchaneck. ECOfi t habe das Haus auf<br />
der Waldau vorangebracht: „Mit Hilfe<br />
des Projekts konnte die Grundlage<br />
geschaffen werden, ein vollständiges<br />
Umwelt managementsystem aufzubauen.“<br />
Zum Ende prüfte eine Expertenkommission<br />
die ergriffenen Maßnahmen.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis war positiv, und<br />
das Haus auf der Waldau ist nicht<br />
nur ausgezeichneter ECOfi t-Betrieb,<br />
sondern hat auch Einstiegsqualifi<br />
kation die Zertifi zierung nach<br />
DIN EN ISO 14001 erworben.<br />
Sensibilität für Umweltschutz<br />
Mindestens einen Meter fasst mittlerweile<br />
die Reihe der Aktenordner, in<br />
denen der Projektverlauf dokumentiert<br />
ist. Dies ist ein äußeres Zeichen<br />
dafür, dass das Projekt eine zeitliche<br />
Herausforderung bedeutete. Eine interne<br />
Gruppe, in der die Verantwortlichen<br />
für Pfl ege, Hauswirtschaft und<br />
Haustechnik zusammenarbeiteten,<br />
hat das Projekt gesteuert. Als erster<br />
Schritt wurde ein Umwelt-Leitbild<br />
erarbeitet. Dafür wurden sämtliche<br />
Bereiche in Bezug auf Energiever-<br />
brauch, mögliche Gefahrenstoffe,<br />
Abfall und Abwasser sowie die Umweltfreundlichkeit<br />
von Produkten<br />
und Dienstleistungen überprüft und<br />
ein entsprechender Maßnahmenkatalog<br />
erarbeitet. Zum Beispiel konnte<br />
durch den Einbau von Wassersparperlatonen<br />
und bewussten Umgang mit<br />
Wasser der Wasserverbrauch reduziert<br />
werden. Die Portionierung des Essens<br />
wurde verbessert und damit die Menge<br />
der Speisereste um ein Drittel reduziert.<br />
Durch eine Optimierung der<br />
Abfalltrennung fällt weniger Abfall an.<br />
Wichtig ist dem Einrichtungsleiter<br />
aber nicht nur die Kosteneinsparung,<br />
die sich durch sparsamen Einsatz der<br />
Ressourcen und Reduzierung des<br />
Energieverbrauchs erzielen lassen.<br />
Zum Projekt zählten ganz wesentlich<br />
Grundlagenarbeit wie Informationen<br />
für Mitarbeiter und Bewohner. Es sei<br />
gelungen, alle, die im Haus auf der<br />
Waldau leben und arbeiten, für die<br />
Belange des Umweltschutzes zu sensibilisieren.<br />
„Es war für alle ein Aha-<br />
Erlebnis, was sich erreichen lässt, wenn<br />
man beginnt, konsequent über Fragen<br />
des Umweltschutzes nachzudenken.“<br />
Martin Suchaneck und seine Mitarbeiter<br />
stellten fest, dass sie für ihre Maßnahmen<br />
schnell eine hohe Akzeptanz<br />
erreichten. „Einige Mitarbeiter hatten<br />
zunächst Bedenken, mehr Arbeit<br />
aufgehalst zu bekommen. Und einige<br />
Bewohner fragten nach, warum nun<br />
weniger Wasser aus der Dusche<br />
kommt. Inzwischen haben aber alle<br />
das neue System akzeptiert und wir<br />
bekommen Anregungen und weiterführende<br />
Vorschläge.“ Letztendlich<br />
sei konsequenter Umweltschutz ein<br />
wesentliches Qualitätsmerkmal für<br />
Pfl egeeinrichtungen: „Angehörige<br />
und Interessenten, die sich überlegen,<br />
welche Einrichtung für sie die richtige<br />
ist, fragen nach, was wir in Sachen<br />
Umweltschutz tun.“