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Aus der Klinik für Strahlentherapie und Nuklearmedizin

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2 GRUNDLAGEN - 15 -<br />

2.2.2 Produktion <strong>der</strong> [ 18 F]FDG <strong>und</strong> Qualitätskontrolle<br />

Um die gewünschte Stoffwechselfunktion mit Hilfe eines radioaktiven Tracers beurteilen<br />

zu können, ist die Integration desselben in einen <strong>für</strong> die zu bewertende<br />

Funktion spezifischen Stoffwechselprozess erfor<strong>der</strong>lich. Im Fall <strong>der</strong> [ 18 F]FDG handelt<br />

es sich um den Kohlenhydratstoffwechsel, <strong>der</strong> mit Hilfe von 18 F-substituierter<br />

Glukose verfolgt werden kann. Zur Synthese von [ 18 F]FDG wird seit einigen Jahren<br />

die nukleophile Substitution verwendet. Der gebräuchlichste Reaktionsweg ist die<br />

Umsetzung von [ 18 F]-NaF mit tetraacetyliertem Mannosyltriflat unter Anwesenheit<br />

eines Phasentransferkatalysators, wie z. B. Kryptofix o<strong>der</strong> TBA (Tetrabutylammoniumcarbonat).<br />

Mit Hilfe dieses Katalysators gelingt es, das Fluoridion in<br />

dem <strong>für</strong> die Synthese erfor<strong>der</strong>lichen organischen Lösungsmittel zu lösen. Im Laufe<br />

<strong>der</strong> chemischen Reaktion kommt es zu einem <strong>Aus</strong>tausch <strong>der</strong> am C2-Atom befindlichen<br />

Sulfonsäuregruppe durch das 18 F-Fluoridion. In einem anschließenden zweiten<br />

Reaktionsschritt werden durch saure Hydrolyse die Acetylgruppen abgespalten.<br />

Mittels chromatographischer Trennverfahren können vorhandene Verunreinigungen<br />

des Stoffgemisches entfernt <strong>und</strong> die 2-[ 18 F]-Fluoro-2-deoxy-D-glukose isoliert<br />

werden. Diese steht nach durchgeführter Qualitätskontrolle <strong>für</strong> den Einsatz am<br />

Patienten zur Verfügung. Um <strong>für</strong> das Personal einen größtmöglichen Strahlenschutz<br />

zu gewährleisten, erfolgt die Produktion <strong>der</strong> [ 18 F]FDG in einer mit Blei<br />

abgeschirmten Syntheseapparatur.<br />

Vor <strong>der</strong> Injektion müssen die Tracer im Rahmen einer Qualitätskontrolle auf ihre<br />

Reinheit überprüft werden, wobei zwischen <strong>der</strong> chemischen <strong>und</strong> <strong>der</strong> radiochemischen<br />

Reinheit unterschieden wird. Dazu kommen chromatographische Auftrennverfahren<br />

zur Anwendung, von denen die Hochdruckflüssigkeitschromatographie<br />

(HPLC) die gebräuchlichste ist. Alternativ kommen dünnschichtchromatographische<br />

Methoden zum Einsatz. Zur Prüfung <strong>der</strong> Lösungsmittelfreiheit wird ein Gaschromatograph<br />

verwendet. Neben <strong>der</strong> [ 18 F]FDG entstehen bei <strong>der</strong> sauren Hydrolyse<br />

in geringem <strong>Aus</strong>maß auch unerwünschte Zucker<strong>der</strong>ivate, die 2CIDG (2-<br />

Chloro-2-deoxy-D-glukose). Für diese wie <strong>für</strong> alle an<strong>der</strong>en Nebenprodukte <strong>und</strong><br />

Restbestandteile sind Höchstmengen <strong>für</strong> eine Einzeldosis in <strong>der</strong> Qualitätskontrolle<br />

festgelegt, welche nicht überschritten werden dürfen [Hamkens <strong>und</strong> Rösch 1999].<br />

Zum Nachweis <strong>der</strong> radiochemischen Reinheit eines Tracers wird wie<strong>der</strong>um mittels<br />

o. g. analytischer Trennverfahren <strong>der</strong> Anteil des an die Glukose geb<strong>und</strong>enen 18 F

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