Aus der Klinik für Strahlentherapie und Nuklearmedizin
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6 DISKUSSION - 41 -<br />
Jerusalem et al. sahen ebenfalls einen zusätzlichen Informationsgewinn durch die<br />
PET [Moog et al. 1998a, Jerusalem et al. 1999b].<br />
6.1.4 Nachweiswahrscheinlichkeit einer Knochenmarksinfiltration<br />
Bei <strong>der</strong> Klärung <strong>der</strong> Frage einer Organbeteiligung bei malignen Lymphomen spielt<br />
die Knochenmarksinfiltration eine wichtige Rolle. Das übliche Nachweisverfahren,<br />
nämlich die ein- o<strong>der</strong> beidseitige Knochenmarkspunktion, kann als invasive Methode<br />
mit Komplikationen verb<strong>und</strong>en sein. Zum an<strong>der</strong>en ist das Knochenmark im<br />
gesamten Skelettsystem ausgebreitet, <strong>und</strong> bei einem fokalen Lymphombefall kann<br />
die KM-Punktion zu falsch negativen Ergebnissen führen [Moog et al. 1998b]. Die<br />
konventionelle Bildgebung kann aufgr<strong>und</strong> ihres eingeschränkten Sichtfeldes bzw.<br />
die CT bei disseminierter KM-Infiltration ohne morphologisch korrelierende Osteolysen<br />
ebenfalls unzuverlässige Bef<strong>und</strong>e liefern. Hier gewinnt die PET als Ganzkörperabbildungsverfahren<br />
zunehmenden Einfluss [Bangerter et al. 1999a]. Verschiedene<br />
Autoren haben in ihren Arbeiten <strong>der</strong> PET großes Potential zum Nachweis<br />
einer Knochenmarksinfiltration durch maligne Lymphome bescheinigt, das <strong>der</strong><br />
CT überlegen <strong>und</strong> <strong>der</strong> KM-Punktion mindestens gleichwertig ist [Carr et al. 1998,<br />
Lee et al. 2000, Kim et al. 2000, Buchmann et al. 2001]. Demgegenüber erhielten<br />
sowohl Jerusalem et al. als auch Najjar et al. – beide in Studien an niedrigmalignen<br />
Lymphomen – unzureichend niedrige Sensitivitäten <strong>für</strong> die PET [Jerusalem<br />
et al. 2001b, Najjar et al. 2001].<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit zeigte sich die PET mit 86 % Nachweiswahrscheinlichkeit<br />
bezüglich einer Skelettinfiltration durch maligne Lymphome sowohl <strong>der</strong><br />
Knochenmarkspunktion (57 %) als auch <strong>der</strong> konventionellen Bildgebung (71 %)<br />
überlegen. In Zukunft könnten diese Ergebnisse dazu beitragen, den Bedarf an<br />
komplikationsträchtigen invasiven Verfahren wie die Punktion o<strong>der</strong> zusätzlichen<br />
Ganzkörperuntersuchungen wie die Skelettszintigraphie zu reduzieren [Moog et al.<br />
1999].<br />
6.1.5 Bewertung in <strong>der</strong> Patienten-basierten Analyse<br />
Sowohl Pichler et al. als auch an<strong>der</strong>e Autoren berichten, dass die PET zwar deutlich<br />
mehr Lymphomherde detektierte als das konventionelle Staging, dass dies je-