Sonderpädagogische Förderung in NRW
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Pilotphase „KsF“ im Regierungsbezirk Detmold Strukturen – Praktiken – Transformationsschritte<br />
Eltern, sogar für Kitas. Beratungsanfragen werden durch<br />
die KsF-Leitungen <strong>in</strong>nerhalb weniger Tage bearbeitet und<br />
koord<strong>in</strong>iert.<br />
Bedeutsam und zukunftsweisend für die KsF-Arbeit s<strong>in</strong>d<br />
außerdem Vere<strong>in</strong>barungen für die Zusammenarbeit der<br />
Lehrkräfte (Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen/regionale Rahmenkonzepte).<br />
Hierbei geht es nicht <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um die<br />
Gestaltung professioneller Lerngeme<strong>in</strong>schaften <strong>in</strong> der<br />
Klasse, sondern um Rollen- und Aufgabenklärungen im<br />
Prozess e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>klusiven Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />
unter den strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>es KsFs. Für die<br />
Entwicklung dieser Konzepte / Vere<strong>in</strong>barungen bzw. ihrer<br />
Nutzung und Akzeptanz war es maßgeblich, dass sie<br />
unter Berücksichtigung der regionalen Bed<strong>in</strong>gungen, unter<br />
aktiver Beteiligung der Akteure und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em moderierten<br />
Prozess stattfand. An e<strong>in</strong>igen Schulen wurden sie mit<br />
Blick auf die systemischen Ausprägungen konkretisiert.<br />
Die Vere<strong>in</strong>barungen und Konzepte s<strong>in</strong>d zu f<strong>in</strong>den unter:<br />
http://www.bezreg-detmold.nrw.de/200_Aufgaben/025_<br />
Schule/026_Inklusion/042_Kompetenzzentren_K sF/<strong>in</strong>dex.<br />
php<br />
Wie wichtig es ist, sich im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>klusiven<br />
Bildungsprozesses aktiv des Themas der professionellen<br />
Zusammenarbeit <strong>in</strong> den Regionen und den E<strong>in</strong>zelschulen<br />
anzunehmen, damit K<strong>in</strong>der und Jugendliche davon maximal<br />
profitieren, ist uns durch das KsF-Projekt sehr bewusst geworden.<br />
In den Workshops wurden folgende Arbeitsaufträge<br />
entwickelt:<br />
• <strong>Sonderpädagogische</strong> Beratung an Schulen ohne feste<br />
sonderpädagogische Lehrkräfte: Weiterführung der<br />
Verfahren / Klärung von Zuständigkeiten durch die<br />
Schulaufsicht Förderschulen<br />
• Evaluation der erarbeiteten Kooperationsvere<strong>in</strong>barungen<br />
und Rahmenkonzepte zur Zusammenarbeit <strong>in</strong> den KsF-<br />
Regionen; Abstimmungen zur Weiterentwicklung auf<br />
Ebene der Schulaufsichten<br />
die regelmäßigen Steuergruppensitzungen überwiegend von<br />
den KsF-Leitungen geplant und e<strong>in</strong>berufen. Im KsF der<br />
Stadt Gütersloh hat seit längerer Zeit der Schulträger die<br />
Verantwortung für die Steuergruppe übernommen.<br />
Zu klären ist die Frage, wer nach Projektende verantwortlich<br />
ist für die regionalen Steuerungen und mit welchen<br />
neuen Legitimationen, durch welche Gremien, mit wessen<br />
Aufträgen diese Steuerungsprozesse weitergeführt und gesichert<br />
werden.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die KsFs<br />
als regionale Organisationsformen regionale <strong>in</strong>klusive<br />
Bildungsprozesse erfolgreich gestaltet haben. Es wurden<br />
tragfähige Beratungsstrukturen aufgebaut, es wurden<br />
Übergangskonzepte entwickelt und multiprofessionell ausgerichtet.<br />
In den Schulen konnte der systemische Blick<br />
geschärft werden. Die Zusammenarbeit der Lehrkräfte bezüglich<br />
Rollenklarheit und transparenter Aufgabenverteilung<br />
wurde reflektiert und an vere<strong>in</strong>barten Kriterien ausgerichtet.<br />
Für e<strong>in</strong>e gute <strong>in</strong>klusive Gestaltung e<strong>in</strong>er Bildungsregion müssen<br />
Unterrichts-, Schul- und regionale Entwicklung <strong>in</strong>e<strong>in</strong>andergreifen.<br />
Die große Herausforderung wird es nun se<strong>in</strong>, die<br />
Ergebnisse <strong>in</strong> der Transformation auch ohne den „Rückhalt<br />
KsF“, aber unter guter Nutzung der Projekterfahrungen zu<br />
sichern und weiterzuentwickeln.<br />
Rita Lackmann, LRSD<br />
Monika Ostmeier, Koord<strong>in</strong>ation Inklusion<br />
Bezirksregierung Detmold<br />
Leopoldstraße 15<br />
32756 Detmold<br />
rita.lackmann@brdt.nrw.de<br />
monika.ostmeier@brdt.nrw.de<br />
3. Die Vernetzung und Kooperation<br />
Als e<strong>in</strong> Beispiel für die vielfältigen Vernetzungsstrukturen<br />
<strong>in</strong> den KsF-Regionen führen wir hier die „Steuergruppen<br />
KsF“ an, durch die die Steuerung der regionalen Prozesse<br />
entscheidend geschieht. Die Steuergruppen s<strong>in</strong>d multiprofessionell<br />
besetzt mit Vertretern aus den Schulen aller<br />
Schulformen, der Jugendhilfe, der regionalen Schulberatung,<br />
der Schulträger, der Schulaufsichten und den Bildungsbüros.<br />
Diese gezielte Kooperation hat zur Folge, dass der Prozess<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>klusiven Bildungsentwicklung <strong>in</strong> den Kommunen<br />
mit KsF <strong>in</strong> der Regel deutlich weiter entwickelt ist als <strong>in</strong><br />
vielen anderen Kommunen. In den KsF-Regionen werden<br />
VDS · <strong>Sonderpädagogische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 2/2014 23