Sonderpädagogische Förderung in NRW

Empfehlungen

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Herma Friedrich Regenpausenhalle etc. • angepasste Akustik (besonders wichtig bei hörgeschädigten Schülern) • Anschaffung von Resonanzinstrumenten für eine basale Förderung bzw. für sensomotorische Aktivitäten wie Cajon, Klangschaukel, Ocean drum, Steelpans • geeignete Dokumentationsformen wie Lerntagebücher, Portfolios, CD- und Video-Aufnahmen Diese allgemeinen Prinzipien eines inklusiv gestalteten Musikunterrichts würden die Chancen auf Teilhabe am vielfältigen musikalischen Geschehen für alle Kinder einer heterogenen Lerngruppe erhöhen. 6. Ausblick Fühlt der Musiklehrer sich heute schon genügend unterstützt für die Aufgaben von morgen? Wer einen Musikunterricht mit Zukunft wünscht, darf und soll alle Möglichkeiten des Faches Musik, das gesamte Förderpotential in und durch Musik, in den Blick nehmen, damit Unterricht, Ganztagsbetreuung und Schulleben von den zahlreichen musikalischen Begabungen, die trotz Lern- und Entwicklungsstörungen vorhanden sind, profitieren können. Die interessierte Öffentlichkeit wird sicherlich von einzelnen Leuchtturm-Projekten wie gemeinsamen Theateroder Opernbesuchen, inklusiven Schulbands, Instrumentalunterricht für behinderte Menschen oder schulübergreifenden Patenprojekten zwischen Gymnasien und Förderschulen beeindruckt sein. Doch nur durch ein Fachstudium Musik mit der betonten Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität wird es gelingen, den Musikunterricht auf breitere Füße zu stellen, so dass wirklich JEDER Schüler in der Ausbildung seiner musikalischen Kompetenzen gefördert wird. Wenn Musiklehrer in einer veränderten Schullandschaft vielfältige Unterstützungssysteme finden und nutzen, wenn kompetenzorientierte Standards zugunsten der Erlebnisfähigkeit von Musik erneut reflektiert und auch ergänzt werden, kann auch im inklusiven Handlungsfeld Musik-Unterricht für alle Schüler gelingen. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren leider erst wenige „best practice“-Beispiele inklusiver Ausprägung, die wirklich konkrete Konzepte für adäquates Handeln im Musikunterricht liefern können. Da eine individualisierte Förderung auch immer an eine einzigartige Situation anknüpft, die ihre ganz spezifischen räumlichen, materiellen und personellen Voraussetzungen hat, wird noch einmal ausdrücklich vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Wer „guten Unterricht“ langfristig sichern möchte, darf nicht übersehen, dass eine zentrale Gelingensbedingung der Inklusion der Aufbau von Akzeptanz und Toleranz in den Köpfen und Herzen der beteiligten Lehrpersonen ist. * Der Begriff „Schüler“, „Lehrer“ etc. wird im Text der Einfachheit in der männlichen Form verwandt, umfasst jedoch sowohl Personen männlichen als auch weiblichen Geschlechts. Literatur 1. Bundeskongress Musikunterricht Weimar, 19.-23.09.2012 (verfügbar unter: http://www.bundeskongress-musikunterricht.de/fileadmin/bkmu/Downloads/Programm_JFM_ Weimar_02.pdf). Albers, S.: Medium mit Mehrwert - Musik an der Förderschule ist mehr als Unterricht. In: Sonderpädagogische Förderung in NRW, 2 (2009). Bertelsmann-Stiftung: Gemeinsam lernen. Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule (²2012). Gütersloh: Verlag Bertelsmann-Stiftung. Bertelsmann-Studie: Musikalische Grundschule. (verfügbar unter: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/ SID-521510A5-7ECC90C5/bst/hs.xsl/102263.htm, abgerufen am 24.11.2013) Carle, U.: LehrerInnenrolle - Entwicklungschance oder Kreuz? Handout vom Vortrag am 23.01.2001. (verfügbar unter: http://www.grundschulpaedagogik.uni-bremen. de/lehre/2001ws/gspaed/literatur/Lehrerrolle%204.pdf, abgerufen am 23.11.2013) Claßen, A. (2013): Classroom-Management im inklusiven Klassenzimmer. Mülheim: Verlag an der Ruhr. Eberhard, D. (2010): „http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/volltexte/2010/1623/“ Unterrichtsstörungen im Fach Musik aus Sicht der Beteiligten und Entwurf eines Diagnosebogens zur Metakommunikation im Musikunterricht der Bayerischen Realschule. OPUS- Hochschulschriftenserver der Universität Augsburg. Eberhard, D. (2013): „Und, wie läuft‘s bei Dir in Musik?“ - Plädoyer für mehr Teamarbeit im Umgang mit Unterrichtsstörungen In: Nimczik, O. / Terhag, J. (Hg.): musikunterricht 1. Bildung • Musik • Kultur. Zukunft gemeinsam gestalten. Kassel/Hannover: AfS/VDS- Eigenverlag. Einsiedler, W; Fölling-Albers, M.; Kelle, H.; Lohrmann, K. (2013): Standards und Forschungsstrategien in der empirischen Grundschulforschung. Münster: Waxmann. Greuel, T. (2003): „was zu lernen die Kinder imstande sind.“ Musikpädagogische Diagnosefähigkeit als Ziel der Musiklehrerausbildung. In: Kruse, Matthias; Schneider, Reinhard; Musikpädagogik als Aufgabe (Hg.): Festschrift zum 65. Geburtstag von Siegmund Helms. Kassel: Bosse, S. 67-90. Greuel, T. (2004): Übungen zur Entwicklung musikpädagogisch-diagnostischen Problembewusstseins in der 38 VDS · Sonderpädagogische Förderung in NRW 2/2014
Die Rolle des Musiklehrers in einem inklusiven Lernumfeld an Regelschulen Musiklehrerausbildung. In: Heß, F. (Hg.): Qualität von Musikunterricht an Schule und Musikschule. Ergebnisse und Methoden aktueller Unterrichtsforschung. Kassel: Bosse, S. 55-75. Greuel, T.; Schilling-Sandvoß, K. (Hg.) (2012): Soziale Inklusion als künstlerische und musikpädagogische Herausforderung. Aachen: Shaker. Heimlich, U.; Wember, F. (2007): Didaktik des Unterrichts im Förderschwerpunkt Lernen. Stuttgart: Kohlhammer. Klemm, K. (2013): Inklusion in Deutschland. Eine bildungsstatistische Analyse. Gütersloh: Bertelsmann. Sekretariat der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland: Kunst- und Musiklehrerausbildung. (verfügbar unter: HYPERLINK „http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_ beschluesse/2012/2012_12_06-Kunst-und-Musiklehrer. pdf“ http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_ beschluesse/2012/2012_12_06-Kunst-und-Musiklehrer. pdf). Ministerium für Schule und Weiterbildung (2008): Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Frechen: Ritterbach. Monitor-Lehrerbildung (2013). (verfügbar unter: http://www. monitor-lehrerbildung.de/web/im-blickpunkt/Inklusion/, abgerufen am 24.11.2013). Müller, A.: Lernen ist eine Dauerbaustelle. Kompetenzraster als Arbeits-, Selbstführungs- und Evaluationsinstrumente. (verfügbar unter: http://www.bertelsmannstiftung.de/ bst/en/media/5_3_2_lehrerrollen.pdf, aufgerufen am 23.11.2013). Pathe, R.: Anregungen für strukturierte Schülerbeobachtungen im Musikunterricht zur Förderdiagnostik und Unterrichtsplanung. In: ZfH 4 (2010). Reiser, H.; Willmann, M.; Urban, M. (2007): Sonderpädagogische Unterstützungssysteme bei Verhaltensproblemen in der Schule. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Sinha, C. (2010): Wie finde ich mich als Lehrer? Rolle und Wirkung im Schulalltag gestalten. Weinheim: Beltz. Wember, F: Herausforderung Inklusion: Ein präventiv orientiertes Modell schulischen Lernens und vier zentrale Bedingungen inklusiver Unterrichtsentwicklung. In: ZfH 10 (2013). Herma Friedrich Sonderpädagogin mit den Fächern Musik und Ev. Religionslehre für Sek. I, tätig im Gemeinsamen Lernen und in der Lehrerausbildung von Sonderpädagogen im Fach Musik im Regierungsbezirk Arnsberg Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Seminar Lehramt für sonderpädagogische Förderung Otto-Hahn-Straße 37 44227 Dortmund E-Mail: hermafriedrich@web.de VDS · Sonderpädagogische Förderung in NRW 2/2014 39
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