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Sonderpädagogische Förderung in NRW

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Susanne Eßer<br />

Hillenbrand und Hennemann haben die elf von Evertson<br />

zitierten Punkte e<strong>in</strong>es effektiven classroom managments<br />

unter die Kriterien „pro-aktiv“ und „reaktiv“ geordnet. 38<br />

Auch Wood nimmt diese E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> A- und C-Strategien<br />

für die von ihr beschriebenen Interventionsstrategien vor und<br />

führt zusätzlich die B-Strategien als e<strong>in</strong>e weitere Kategorie<br />

e<strong>in</strong>, die Strategien umfasst, welche unterstützend wirken,<br />

damit sich Verhaltensprobleme nicht ausweiten, sondern<br />

wieder reduziert werden. 39<br />

Die folgende Tabelle II stellt e<strong>in</strong>e Modifizierung der Darstellung<br />

nach Hillenbrand und Hennemann dar. Die Beispiele aus der<br />

Entwicklungspädagogik s<strong>in</strong>d kursiv dargestellt.<br />

Pro-aktive Kriterien entsprechende A-Strategien der<br />

Entwicklungspädagogik<br />

Vorbereitung des<br />

Klassenraumes<br />

Planung und<br />

Unterrichtung<br />

von Regeln und<br />

unterrichtlichen<br />

Verfahrensweisen<br />

Festlegung von<br />

Konsequenzen<br />

Schaffung e<strong>in</strong>es<br />

positiven (Lern-),<br />

Klimas im<br />

Klassenraum<br />

Beaufsichtigung der<br />

Schüler<br />

Unterricht angemessen<br />

vorbereiten<br />

Festlegung<br />

von Schülerverantwortlichkeit<br />

Strukturierung des Raumes,<br />

des Ablaufs, der Aktivitäten, der<br />

Materialien<br />

Erläuterung der unterrichtlichen<br />

Verfahren und Etablierung positiv<br />

formulierter Regeln<br />

Spiegeln von angemessenen<br />

Anteilen im Verhalten der Schüler<br />

– Schüler sollen <strong>in</strong> ihrer positiven<br />

Selbstwahrnehmung unterstützt<br />

werden<br />

Ermutigung und Lob für Arbeitsergebnisse,<br />

Mitarbeit und Verhalten<br />

Benennung von<br />

Verhaltensanforderungen vorab.<br />

Motivation durch <strong>in</strong>teressanten,<br />

entwicklungsadäquaten Unterricht<br />

Etablierung positiv formulierter<br />

Regeln – die Schüler werden <strong>in</strong><br />

diesen Prozess möglichst mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

Unterrichtliche Klarheit Der Lehrer wirkt als Modell für<br />

erwar-tetes Verhalten und für<br />

Beziehungen.<br />

Kooperative<br />

Lernformen<br />

Motivation durch <strong>in</strong>teressanten<br />

Unterricht – die Schüler werden<br />

mit ihren Interessen, Vorstellungen<br />

und Bedürfnissen mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

Reaktive Kriterien entsprechende<br />

C-Strategien der<br />

Entwicklungspädagogik<br />

Unangemessenes<br />

Schülerverhalten<br />

unterb<strong>in</strong>den<br />

Strategien für potenzielle<br />

Probleme<br />

Tabelle II<br />

Konfrontation und Ermahnung<br />

Time-Out – bei älteren<br />

Schülern auch auf<br />

freiwilliger Basis – die<br />

Rückkehr zur Gruppe<br />

wird geme<strong>in</strong>sam vorbereitet<br />

Herausnahme aus dem<br />

Raum unter Klärung des<br />

Problems im geme<strong>in</strong>samen<br />

Gespräch<br />

Halten (nur für jüngere<br />

K<strong>in</strong>der) als Unterstützung<br />

zur Erlangung der<br />

Selbstkontrolle bei<br />

gleichzeitigem positiven<br />

Zuspruch<br />

entsprechende<br />

B-Strategien der<br />

Entwicklungspädagogik<br />

Nonverbale Signale,<br />

Physische Nähe<br />

Umlenken und Umgestalten<br />

– dadurch den Fokus zum<br />

eigentlichen Auftrag des<br />

Schülers zurückführen<br />

Spiegeln von positiven<br />

Verhaltensanteilen bei<br />

gleichzeitigem Ignorieren<br />

der Negativanteile<br />

Interpretation der vermuteten<br />

Gefühle bei gleichzeitiger<br />

Unterstützung<br />

positiven Verhaltens<br />

30<br />

VDS · <strong>Sonderpädagogische</strong> <strong>Förderung</strong> <strong>in</strong> <strong>NRW</strong> 2/2014

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