„Schöne" Bescherung: Schlußstrich noch vor ... - Sudetenpost
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20 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />
Verlassene Kirche im neuen Glanz<br />
Am Allerseelentag kamen wieder viele<br />
ehemalige Glöckelberger und Freunde des<br />
Böhmerwaldes zur Totengedenkmesse und<br />
Friedhofsandacht in ihre ehemalige Heimatpfarre.<br />
Es war dies auch der letzte Tag dieses<br />
Jahres, an dem die Grenze in Schöneben<br />
überschritten werden durfte, was doch<br />
einmal ganzjährig möglich werden sollte.<br />
Ein kurzer Rückblick soll hier auf die Wiederinstandsetzung<br />
der zur Ruine gewordenen<br />
Pfarrkirche und des Friedhofes gestattet<br />
sein. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges"<br />
wurde im September 1990 von vielen<br />
freiwilligen Helfern mit der Rodung des<br />
Friedhofs-Areals begonnen und schon beim<br />
Heimattreffen am 27. Juli 1991 konnten die<br />
Teilnehmer auf der gepflegten Anlage ihrer<br />
Toten gedenken.<br />
Zu dieser Zeit wurde auch schon an der<br />
Restaurierung der Kirche gearbeitet, die<br />
bereits am 22. August 1992 von Bischof<br />
Anton Lischka wieder eingeweiht werden<br />
konnte.<br />
Ein Höhepunkt für alle Beteiligten war<br />
dann der Tag der Glockenweihe am 2. Oktober<br />
1993.<br />
In der ersten Oktoberwoche dieses Jahres<br />
wurde die Kirche innen <strong>noch</strong>mals weiß<br />
gestrichen, so daß sie nun im hellen Glanz<br />
erstrahlt. Für diese Arbeiten haben die Brüder<br />
Franz und Rudolf Micko aus Hüttenhof<br />
die weite Anreise nicht gescheut und eine<br />
Wartende Menschen <strong>vor</strong> der Kirche in Glöckelberg.<br />
ganze Woche ihrer wertvollen Zeit geopfert.<br />
Sehr viele Menschen haben zum Gelingen<br />
dieses anfangs schier unmöglich scheinenden<br />
Vorhabens durch manuelle Arbeit<br />
und Spenden beigetragen. Aber ohne dem<br />
Motor der Arbeitsgemeinschaft, Horst Wondraschek,<br />
wäre die Verwirklichung kaum<br />
möglich gewesen und an ihn soll hier gedacht<br />
und der Dank für seine Leistungen<br />
ausgesprochen werden. Er hat nicht nur<br />
ungezählte Tage für die Arbeiten in Glöckelberg,<br />
sondern darüber hinaus auch viele<br />
Vorsprachen bei kirchlichen und staatlichen<br />
Stellen geopfert. Wie wäre es möglich gewesen,<br />
mit den Arbeiten zu beginnen, wenn<br />
nicht Horst, wie ihn seine Freunde nennen,<br />
die notwendigen Maschinen und Werkzeuge<br />
zur Verfügung gestellt hätte. Von den beachtlichen<br />
finanziellen Zuschüssen von ¡hm<br />
und seiner Familie ganz zu schweigen. Aber<br />
eines dürfte allen klar sein, daß ohne Geld<br />
nicht begonnen werden konnte und woher<br />
das Startkapital kam.<br />
Mit den Wiederinstandsetzungen ist aber<br />
die Arbeit nicht <strong>vor</strong>bei, denn wenn nicht der<br />
harte Kern der Arbeitsgemeinschaft wäre,<br />
der im Sommer alle drei Wochen den Friedhofrasen<br />
mähen und sich um die Pflege des<br />
weiten Areals und der Kirche kümmern<br />
würde, wäre alles bald wieder verwildert.<br />
Auch hier wacht Host streng über alles, so<br />
daß ja nichts verschlampt wird. F.F.<br />
Zum 100. Geburtstag des südmährischen Bildhauers und Malers<br />
Prof. Ludwig Galasek 1897-1978<br />
Am 27. 1. 1897 in Grusbach (Kreis Znaim) in<br />
Südmähren geboren, hat er seine erste fachliche<br />
und künstlerische Ausbildung in der Staatsfachschule<br />
für Tonindustrie in Znaim erhalten<br />
und studierte anschließend an der Kunstgewerbeschule<br />
in Wien in der Fachklasse für Keramik.<br />
Nach seinem Wiener Studium war er als Modelleur<br />
in den „Vereinigten Wiener und Gmundner<br />
Keramischen Werkstätten" in Gmunden am<br />
Traunsee tätig. Es folgten Bistritz in Rumänien,<br />
Ragnit in Ostpreußen, Bunzlau in Schlesien und<br />
Mährisch-Schönberg, in welchen Werkstätten er<br />
sich ein gründliches Fachwissen in allen Zweigen<br />
der keramischen Industrie erwarb und wo<br />
er auch künstlerisch tätig war.<br />
1938 wurde er Assistent an der bekannten<br />
Fachschule für Porzellanindustrie in Karlsbad<br />
und schließlich Professor an dieser Anstalt.<br />
1939 übernahm er eine Professur an der<br />
Staatsfachschule für Tonindustrie in Teplitz-<br />
Schönau. Nach der Vertreibung aus der Heimat<br />
wurde Prof. Galasek 1949 Lehrer für Zeichnen<br />
in Coswig und wirkte hernach an der Keramischen<br />
Fachschule in Höhr-Grenzhausen bis zu<br />
seinem Übertritt in den Ruhestand.<br />
Zu seinen bedeutenden Schöpfungen gehört<br />
das im Jahre 1931 zu Pfingsten in Gmunden<br />
enthüllte Denkmal „Für das Selbstbestimmungsrecht",<br />
das einzige Denkmal dieser Art,<br />
welches bezeichnenderweise auf Anordnung<br />
der amerikanischen Besatzungsmacht 1945<br />
zerstört wurde, vermutlich um darzutun, daß<br />
das Selbstbestimmungsrecht der Völker nun<br />
J<br />
keine Gültigkeit mehr haben soll. Das Vertreibungsdenkmal<br />
auf dem Kreuzberg bei Klein-<br />
Schweinbarth ist ebenfalls ein Werk dieses südmährischen<br />
Künstlers.<br />
Schöpfungen von Prof. Ludwig Galasek fanden<br />
seinerzeit auf Ausstellungen verschiedener<br />
sudetendeutscher Städte wie Eger, Königsberg<br />
im Bezirk Mährisch-Schönberg und Teplitz-<br />
Schönau Anerkennung, waren aber auch auf<br />
großen internationalen Ausstellungen in Stockholm,<br />
Berlin und Paris zu sehen und wurden<br />
von mehreren Museen angekauft. H. Griehsler<br />
Euregio-Preis<br />
vergeben<br />
Mit dem diesjährigen Euregio-Egrensis-Preis<br />
sind Ende November in Auerbach im ostdeutschen<br />
Bundesland Sachsen vier Persönlichkeiten<br />
aus Bayern, Sachsen und Böhmen ausgezeichnet<br />
worden. Den mit insgesamt 35.000<br />
Schilling (5000 DM) dotierten Preis erhielten der<br />
tschechische Vizewirtschaftsminister Vaclav<br />
Menci, der sächsische Staatssekretär für Europaangelegenheiten,<br />
Günter Ermisch, und Konrad<br />
Goppel vom bayerischen Umweltministerium.<br />
Mit der diesjährigen Preisvergabe sollte <strong>vor</strong><br />
allem das hohe Engagement der staatlichen<br />
Seite für eine intakte Umwelt in der Euroregion<br />
im Dreiländereck von Bayern, Böhmen und<br />
Sachsen gewürdigt werden, so die Oberbürgermeisterin<br />
von Marktredwitz, Birgit Seelbinder.<br />
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Die 99er-Gedenkmesse findet nicht -<br />
wie angekündigt - am 15. Dezember d. J.,<br />
sondern am Samstag, dem 21. Dezember<br />
1996, um 16.30 Uhr, in der Votivkirche,<br />
statt. Bei dieser Messe, die Univ.-Prof. Dr.<br />
Karl Hörmann zelebrieren wird, gedenken<br />
wir auch unserer im Mai d. J. verstorbenen<br />
langjährigen Mitarbeiterin Frau Cäcilia Autherith.<br />
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Sudetendeutsches<br />
p r j e sterwerk unterstützt Rückkehr<br />
von Kriegsflüchtlingen<br />
Ein Jahr nach dem Frieden von Dayton sei<br />
die Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen<br />
nach Bosnien und auch nach Kroatien ein<br />
Gebot der Stunde, betonte der Vorsitzende des<br />
Sudetendeutschen Priesterwerkes (SPW), Pater<br />
Norbert Schlegel. Daher versuche das Sudetendeutsche<br />
Priesterwerk weiterhin, mit Kleiderund<br />
Lebensmitteltransporten zu helfen. Nun<br />
konnte auch zum zweiten Male in diesem Jahr<br />
ein Löschfahrzeug nach Slawonien gebracht<br />
werden, wo es Dörfer gibt, in die bis zu fünfundachtzig<br />
Prozent der Geflohenen zurückkehren,<br />
aber unter dem Wassermangel leiden, da<br />
die Serben die Brunnen zerstört und sogar vergiftet<br />
hatten. Professor Rudolf Grulich war<br />
dabei, als das Feuerwehrauto in Bogicevci im<br />
Beisein des kroatischen Fernsehens übergeben<br />
wurde.<br />
Die dort zum Wiederaufbau zurückgekehrten<br />
Kroaten hätten keinerlei Verständnis dafür, daß<br />
viele Flüchtlinge in Deutschland bleiben wollen.<br />
Dort, wo eine Rückkehr von den Serben verhindert<br />
wird, müsse die Politik die Voraussetzungen<br />
für eine Rückkehr schaffen, meinte Grulich,<br />
denn in Dayton hätten alle Vertragspartner die<br />
Rückkehr der Vertriebenen garantiert. „Das zerstörte<br />
Land braucht die Arbeitskraft aller", sagte<br />
Grulich. „Unsere Trümmerfrauen haben nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg auch selbst Hand angelegt<br />
und die Grundlage des Wohlergehens<br />
unseres Landes geschaffen. Wer hier bleibt,<br />
kann beim Wiederaufbau zuhause nicht helfen<br />
und schadet seiner Heimat." Professor Rudolf<br />
Grulich sieht sich in dieser Meinung bestätigt<br />
durch die Aussagen von Politikern und Kirchenmännern<br />
in Kroatien und Bosnien. So bat ihn<br />
der „Held von Banja Luka", Bischof Komarica, er<br />
möge auf der Frankfurter Buchmesse das Buch<br />
mit den Appellen und Hilferufen des Bischofs<br />
während des Krieges <strong>vor</strong>stellen. Grulich kam<br />
dieser Bitte gerne nach und würdigte die Rolle<br />
von Bischof Komarica als Friedensstifter und<br />
Dulder. Anwesend war auch der ehemalige<br />
kroatische Flüchtlingsminister Professor Rebic.<br />
Gerade Bischof Komarica bitte heute alle Kroaten<br />
um Rückkehr, wo dies möglich ist. Das<br />
Sudetendeutsche Priesterwerk hat inzwischen<br />
einen weiteren Lastwagen mit Kleidern nach<br />
Bosnien geschickt.<br />
Wie schon bei den bisherigen zehn Transporten<br />
soll die Hilfe an Kroaten und Muslime gleichermaßen<br />
gehen. Für die Zeit vom 12. bis zum<br />
15. Dezember 1996 bereitet Professor Grulich<br />
mit seinem Kollegen Hampel eine Konferenz in<br />
Banja Luka über die Möglichkeit verstärkter<br />
Rückkehr <strong>vor</strong>. Bischof Komarica und sein muslimischer<br />
Kollege, der Mufti von Banja Luka, werden<br />
daran teilnehmen, dazu Fachleute und<br />
Interessierte aus verschiedenen Ländern.<br />
spw.