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„Schöne" Bescherung: Schlußstrich noch vor ... - Sudetenpost

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Erscheinungsort Wels P. b. b.<br />

^^ß ^ ^<br />

Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Einzelpreis S 15.-<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Osterreich (SLO)<br />

Folge 24 Wien - Linz, 12. Dezember 1996 42. Jahrgang<br />

Verhöhnung statt<br />

Versöhnung<br />

VON MANFRED MAURER<br />

Von der Versöhnung<br />

zur Verhöhnung<br />

(Seite 2)<br />

Hans „Jonny"<br />

Klein ist tot<br />

(Seite 3)<br />

Mein letzter Flug<br />

über Kaplitz"<br />

(Seite 20)<br />

„Schöne" <strong>Bescherung</strong>:<br />

<strong>Schlußstrich</strong> <strong>noch</strong><br />

<strong>vor</strong> Weihnachten!?<br />

Da bahnt sich eine „schöne" <strong>Bescherung</strong> an:<br />

Nachdem sich Bundeskanzler Helmut Kohl<br />

und der tschechische Ministerpräsident Vaclav<br />

Klaus am Rande des Lissaboner OSZE-Gipfels<br />

offenbar über den Text der deutsch-tschechischen<br />

Erklärung weitestgehend einig geworden<br />

sind, könnte der „<strong>Schlußstrich</strong>" <strong>noch</strong> <strong>vor</strong> Weihnachten<br />

gezogen werden. Wobei eines festzuhalten:<br />

Rechtlich hat diese politische Erklärung<br />

keinerlei Bedeutung!<br />

Vor zwei Wochen empfing Kohl in Bonn eine<br />

Delegation der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

(SL) und sie in einem mehr als zweistündigen<br />

Gespräch über den be<strong>vor</strong>stehenden<br />

Abschluß der „Gemeinsamen Erklärung" zu<br />

informieren. Über den Inhalt des Gesprächs<br />

wurden keine Angaben gemacht. SL-Sprecher<br />

Neubauer, sagte nach dem Treffen mit Kohl, die<br />

Bundesregierung bleibe offenbar bei ihrem<br />

Plan, die Verhandlungen mit Prag <strong>noch</strong> <strong>vor</strong><br />

Weihnachten abzuschließen. Letzte Details<br />

waren also offenbar zu diesem Zeitpunkt <strong>noch</strong><br />

nicht geklärt. Die Regierung Klaus will sich <strong>vor</strong>aussichtlich<br />

am 18. Dezember mit der Erklärung<br />

befassen. An diesem Tag ist die letzte Kabinettssitzung<br />

in Bonn <strong>vor</strong> der Weihnachtspause<br />

anberaumt, so daß die Regierung Kohl spätestens<br />

dann über die Erklärung befinden könnte.<br />

Das Bild der Heimat<br />

Kinkel bliebe für seine geplante Prag-Reise nur<br />

<strong>noch</strong> der 19. oder 20. Dezember.<br />

Ein Hauptziel haben die Tschechen jedenfalls<br />

nicht erreicht - den rechtlichen <strong>Schlußstrich</strong>.<br />

Was auch immer in diesem Papier steht oder<br />

nicht - es ist lediglich politisch zu bewerten und<br />

hat keinerlei juristische Bedeutung. Dies gemeinsam<br />

mit der CSU erreicht zuhaben, darauf<br />

ist die SL in München stolz.<br />

Dafür dürfte sich Prag aber weitgehend<br />

durchgesetzt haben mit der Ablehnung einer<br />

klaren Verurteilung und Benennung der Vertreibungsverbrechen.<br />

Weitere Berichte im Blattinneren! -, „,<br />

Der Brauch, die Geburt Christi in Figurengruppen darzustellen, hat im Sudetenland eine lange, bis in das 16. Jahrhundert zurückreichende<br />

Tradition. Im Jahr 1562 wird von der ersten Weihnachtskrippe in der Prager Kiemenskirche berichtet, die, so vermerkt der<br />

Chronist, nicht nur „von Katholiken und guten Menschen, sondern auch von Hussiten" besucht wurde. Die Jesuiten verbreiteten die<br />

Krippen im Zeitalter der Gegenreformation in Böhmen und Mähren. 1677 ist eine „<strong>noch</strong> nie gesehene" Krippe in Schluckenau nachweisbar,<br />

die erste in der Reihe der „Niederlandkrippen". Im Bild: eine Niederlandkrippe aus Schluckenau.<br />

DAS DARF DOCH nicht wahr sein! Man<br />

traut seinen Augen nicht, wenn man liest,<br />

was da in den vergangenen Tagen durch<br />

den tschechischen und deutschen Blätterwald<br />

geisterte: Die sogenannte Versöhnungserklärung<br />

soll nicht nur praktisch fertiggestellt<br />

worden sein, ohne daß die Betroffenen<br />

ins seit dem Sudetendeutschen<br />

Tag berühmte „ Verhandlungsboot" genommen<br />

wurden, die sogenannte Versöhnungserklärung<br />

enthält auch Formulierungen,<br />

die alles anderes als dazu angetan<br />

sind, der Versöhnung Vorschub zu leisten.<br />

Wenn stimmt, was „Miada fronta Dnes"<br />

geschrieben hat - und leider haben die<br />

Berichte dieser Zeitung über das deutschtschechischen<br />

Verhandlungen schon oñ<br />

gestimmt -, dann kahn man kurz <strong>vor</strong> den<br />

Weihnachtsfeiertagen nur bitter feststellen:<br />

Eine schöne <strong>Bescherung</strong>!<br />

DA WURDE IMMER wieder moniert, daß<br />

die Verbrechen beim Namen genannt werden<br />

müßten, daß die Vertreibung auch<br />

Vertreibung genannt werde. Und jetzt steht<br />

der Begriff „vyhnani" tatsächlich in dem<br />

Papier, aber nicht in bezug auf die vertriebenen<br />

Sudetendeutschen, sondern im<br />

Zusammenhang mit den nach der Unterzeichnung<br />

des Münchener Abkommens<br />

und dem Anschluß des Sudetenlandes in<br />

tschechische Kernland umgesiedelten,<br />

nicht vertriebenen (!) Tschechen. Die<br />

Sudetendeutschen sollen demnach nicht<br />

Opfer der Vertreibung, sondern - feiner<br />

semantischer Unterschied - des Vertreibens<br />

gewesen beziehungsweise gar nur<br />

„ausgesiedelt" worden sein.<br />

MAG SEIN, daß die meisten Menschen<br />

in Deutschland, Österreich und Tschechien<br />

diese Begriffsverwirrung überhaupt nicht<br />

nachvollziehen können und deshalb vielleicht<br />

auch wenig Verständnis dafür haben.<br />

Doch es geht hier ja <strong>vor</strong> allem um die<br />

Betroffenen, die ein Anrecht darauf haben,<br />

wenn schon sonst nichts, wenigstens eine<br />

klare und unmißverständliche Benennung<br />

ihres Leides zu erreichen. Und gemessen<br />

an den tatsächlich passierten Schrecklichkeiten<br />

und Verbrechen ist ja schon der<br />

Begriff Vertreibung ein eigentlich viel zu<br />

weitgehendes semantisches Zugeständnis<br />

an die zynischen Verniedlichen<br />

MORD BLEIBT MORD. Massenmord<br />

bleibt Massenmord. Und Völkermord bleibt<br />

Völkermord. Daran können auch hundert<br />

deutsch-tschechische Versöhnungserklärungen<br />

nichts ändern.<br />

MAN DARF ALSO gespannt sein, ob die<br />

Bonner Regierung doch <strong>noch</strong> im letzten<br />

Moment nicht nur klare Worte, sondern <strong>vor</strong><br />

allem auch klar formulierte Anliegen der<br />

Sudetendeutschen in den Text hineinreklamiert.<br />

Wir wollen ja hoffen, daß es nur ein<br />

böses Gerücht ist, demzufolge die Verhandler<br />

von Außenminister Kinkel niemals<br />

wirklich das Heimatrecht eingefordert haben.<br />

Von Wiedergutmachung in irgendeiner,<br />

und sei es nur symbolischer Form<br />

redet ja - warum eigentlich nicht - eh<br />

schon keiner mehr.<br />

WENN STIMMT, was bislang durchgesickert<br />

ist, dann steht Helmut Kohl <strong>noch</strong> <strong>vor</strong><br />

einer schwierigen, ja unlösbaren Aufgabe:<br />

Nie und nimmer können die Vertreter der<br />

Sudetendeutschen einer solchen Versöhnungserklärung<br />

ihre Zustimmung geben.<br />

Denn auch wenn sie rechtlich irrelevant<br />

sein mag, so ist das kein Schritt zur Versöhnung,<br />

sondern bloß ein Akt der Verhöhnung,<br />

der auch politisch nicht hingenommen<br />

werden kann.


SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Von der Versöhnung<br />

zur Verhöhnung<br />

März 1990:<br />

Der tschechoslowakische Staatspräsident<br />

Vaclav Havel bittet anläßlich eines Besuchs<br />

seines deutschen Amtskollegen Richard von<br />

Weizsäcker erstmals öffentlich im Namen der<br />

Tschechen und Slowaken um Verzeihung für<br />

die Mißhandlungen und Greueltaten an Deutschen<br />

im Zusammenhang mit deren Vertreibung<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

27. Februar 1992:<br />

Havel und Kohl unterzeichnen in Prag den<br />

bilateralen Nachbarschaftsvertrag. Es ist der<br />

erste Versuch eines <strong>Schlußstrich</strong>es über die<br />

Köpfe der Betroffenen hinweg, Vermögensfragen<br />

und Entschädigungsforderungen werden<br />

nicht behandelt.<br />

Mai 1994:<br />

Der deutsche Innenminister Manfred Kanther<br />

fordert Tschechien beim Pfingsttreffen der<br />

Sudetendeutschen zum Dialog mit Vertriebenen<br />

auf. Seine Forderung wird von Prag ignoriert.<br />

Juni 1995:<br />

Der Staatssekretär im Bonner Außenamt,<br />

Peter Hartmann, und der tschechische Vize-<br />

Außenminister Alexandr Vondra beginnen<br />

Verhandlungen über die „Schlu3strich"-Erklärung.<br />

12. Jänner 1996:<br />

Ein Treffen zwischen Außenminister Klaus<br />

Kinkel und seinem tschechischen Amtskollegen<br />

Josef Zieleniec in Bonn bringt Fortschritte,<br />

aber keinen Durchbruch.<br />

18. Jänner 1996:<br />

Kinkel nennt die Lage „verheerend festgefahren".<br />

Strittig ist nach wie <strong>vor</strong> die Forderung<br />

Bonns, Prag möge sich zumindest moralisch<br />

von der Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

distanzieren.<br />

Ende Jänner 1996:<br />

Hartmann und Vondra kommen in aller Stille<br />

wieder zusammen.<br />

Ende Mai 1996:<br />

Führende Politiker der bayerischen CSU unterstützen<br />

die Forderung der Sudetendeutschen<br />

nach einem Heimatrecht und direkten<br />

Gesprächen mit Prag. Beim Ptingsttretfen in<br />

Nürnberg verlangen die Vertriebenen, die<br />

Verhandlungen bis zum Abschluß solcher<br />

Gespräche auszusetzen. Bayerns Ministerpräsident<br />

Edmund Stoiber verlangt, Prag<br />

müsse <strong>vor</strong> seinem EU-Beitritt das Heimatrecht<br />

der Sudetendeutschen anerkennen .<br />

Mitte August 1996:<br />

Der stellvertretende deutsche Regierungssprecher<br />

Herbert Schmülling geht davon aus,<br />

daß die Erklärung „bis Ende des Jahres dann<br />

auch <strong>vor</strong>liegt".<br />

4. September 1996:<br />

Beim tschechisch-deutschen Jugendtreffen<br />

in Policka (Ostböhmen) zeigen sich Havel<br />

und sein deutscher Amtskollege Roman Herzog<br />

überzeugt, daß die Aussöhnung schon<br />

bald gelingen wird. Die „<strong>Schlußstrich</strong>"-Erklärung<br />

liege bis auf einige Formulierungsfragen<br />

fertig <strong>vor</strong>, sagt Herzog.<br />

Mitte September 1996:<br />

Kohl kündigt in der Haushaltsdebatte im deutschen<br />

Bundestag an, daß die Erklärung <strong>noch</strong><br />

heuer unterzeichnet werden soll. Mitte Oktober<br />

1996: Prager Politiker verlangen nach<br />

Zeitungsberichten in den Verhandlungen<br />

über die geplante Aussöhnungserklärung<br />

Nachbesserungen. Umstritten ist <strong>vor</strong> allem,<br />

wie die Vertreibung der Sudetendeutschen in<br />

der Erklärung angesprochen werden soll.<br />

23. Oktober 1996:<br />

Bayern stellt die Notwendigkeit der Erklärung<br />

in Frage. Ministerpräsident Edmund Stoiber<br />

sagt, auch ohne das Papier werde sich die<br />

Entwicklung des Verhältnisses Bonn - Prag<br />

nicht „dramatisch verschlechtern".<br />

27. November 1996:<br />

Kohl kündigt an, persönlich die Sudetendeutschen<br />

über den Text der Erklärung informieren<br />

zu wollen.<br />

3. Dezember 1996:<br />

Kohl trifft Klaus am Rande des Lissaboner<br />

OSZE-Gipfels. Klaus danach: Die Erklärung<br />

ist fertig. Kohl: Es muß <strong>noch</strong> ein letztes<br />

Gespräch der Chef Unterhändler geben.<br />

4. Dezember 1996:<br />

SL-Sprecher Franz Neubauer kritisiert, daß<br />

die Sudetendeutschen nicht in die Verhandlungen<br />

eingebunden sind und warnt <strong>vor</strong> einer<br />

Verhöhnungs- statt Versöhnungserklärung.<br />

Vaclav Klaus sagt in Prag, seine Regierung<br />

werde die Erklärung <strong>vor</strong>aussichtlich am 18.<br />

Dezember behandeln.<br />

Die Zeitungen von Zürich bis Wien<br />

tönen mit verschiedenen Schlagzeilen,<br />

daß Bonn und Prag sich über die sudetendeutsche<br />

Frage und eine „<strong>Schlußstrich</strong>erklärung"<br />

einig sind.<br />

Das Auswärtige Amt in Bonn erklärte,<br />

die Bundesregierung verfolgt bei den<br />

gegenwärtig laufenden Verhandlungen<br />

mit der Tschechischen Republik über<br />

eine gemeinsame Erklärung das Ziel, zu<br />

einer Lösung zu kommen, die Deutsche<br />

und Tschechen wirklich miteinander aussöhnt<br />

und nicht erneut spaltet. Sie hat<br />

dabei selbstverständlich auch die Interessen<br />

der Sudetendeutschen im Auge.<br />

Nun gerade dies dürfte nicht der Fall<br />

sein, denn die unmittelbar Betroffenen<br />

sind die Sudetendeutschen. Versöhnung<br />

per Dekret, oder wie immer man das<br />

Papier nennen will, gibt es ebensowenig<br />

wie einen <strong>Schlußstrich</strong> in der Geschichte.<br />

Wenn Prag und Bonn sich einigen,<br />

ohne die Sudetendeutschen in die Vorgespräche<br />

und die Planung einzubeziehen<br />

und ihre direkten Anliegen zu<br />

berücksichtigen, wie soll dann eine<br />

zufriedenstellende Lösung - und um die<br />

geht es doch - zustande kommen? Eine<br />

Vereinbarung, eine Erklärung, über die<br />

Köpfe der Betroffenen hinweg, bringt<br />

keine Lösung, sondern gerade das<br />

Gegenteil. Wenn nämlich die Repräsentanten<br />

der Sudetendeutschen nach Bonn<br />

geladen werden, um zu versuchen, sie<br />

auf einen Text einzuschwören, der ohne<br />

ihre Zustimmung und über ihre Köpfe<br />

hinweg produziert wurde, so erinnert dies<br />

verdammt an Saint Germain. Dort wurde<br />

dem österreichischen Staatskanzler Dr.<br />

Renner ein Vertragstext zur Kenntnis<br />

gebracht, den er zu akzeptieren hatte,<br />

Gedanken des<br />

Bundesobmannes<br />

weil er keine andere Möglichkeit hatte.<br />

Wenn die Sudetendeutschen in Bonn<br />

einen Text akzeptieren, der die Selbstaufgabe<br />

ihrer Prinzipien und der echten<br />

geschichtlichen Erkenntnisse bedeutet,<br />

geben sie sich auf. Wenn sie dies nicht<br />

tun, werden sie als Verhinderer einer europäischen<br />

Zusammenarbeit hingestellt.<br />

Ist dies geplant ??? Die offene sudetendeutsche<br />

Frage wird damit nicht einvernehmlich<br />

gelöst, sondern Sprengstoff<br />

geschaffen, denn nicht alle Landsleute<br />

sind Tauben, die sich alles gefallen lassen,<br />

es gibt auch Falken, die sich vehement<br />

wehren werden und mit Recht und<br />

ihren Mitteln. Will man dies ??? Vielleicht.<br />

Es scheint Tradition zu sein, über<br />

unsere Köpfe hinweg zu entscheiden.<br />

Zuerst in St. Germain, dann in München,<br />

dann in Prag. Es hat den Anschein, daß<br />

Prag und Bonn gemeinsam diese üble<br />

Tradition fortsetzen wollen.<br />

Die Sudetendeutschen in Österreich<br />

sind der Meinung, daß nur durch einvernehmliche<br />

Lösungen zwischen den Betroffenen<br />

und deren Regierungen Probleme<br />

wirklich gelöst werden können.<br />

Dazu ist es notwendig, die Betroffenen<br />

bzw. deren gewählte Repräsentanten in<br />

die Gespräche und die Vorbereitungen<br />

einzubinden. Bis heute kam es leider<br />

<strong>noch</strong> nicht ausreichend dazu.<br />

Eine „<strong>Schlußstrich</strong>-Erklärung", über die<br />

sich Bonn und Prag scheinbar geeinigt<br />

haben, ist bei einer Nichteinbindung der<br />

Betroffenen für diese weder bindend,<br />

<strong>noch</strong> akzeptabel.<br />

Für die SLÖ, deren Staatsbürger nur<br />

durch die österreichische Regierung vertreten<br />

werden können, kann die Erklärung<br />

lediglich ein Zeichen sein, wie gut<br />

oder wie schlecht Regierungen heute<br />

imstande sind, offene Fragen zufriedenstellend<br />

zu klären.<br />

Für unsere heimatverbliebenen Landsleute<br />

in der CR, denen die Rechte <strong>noch</strong><br />

immer genauso <strong>vor</strong>enthalten werden wie<br />

ihren heimatvertriebenen Landsleuten,<br />

könnte die Erklärung wenigstens ein<br />

Lichtblick sein.<br />

Wie hypnotisiert auf dieses Papier zu<br />

schauen, wäre ebenso völlig falsch wie<br />

unrealistisch. Es ist so gut wie sein<br />

Inhalt. Wir werden ihn erwarten und entsprechend<br />

bewerten. Unsere Arbeit wird<br />

dadurch entweder leichter oder schwerer,<br />

sie geht aber bis zu einer gerechten<br />

Lösung weiter. Ohne diese unsere in verschiedenen<br />

Positionen verantwortungsvolle,<br />

ehrenamtliche, das heißt mit enormen<br />

Selbstkosten verbundene Tätigkeit,<br />

gäbe es heute die sudetendeutsche<br />

Frage überhaupt nicht mehr, dafür danke<br />

ich Ihnen herzlichst.<br />

Die Interessen und Anliegen unserer<br />

Landsleute, und nicht nur der zahlenden<br />

ordentlichen Mitglieder, sondern<br />

auch der nichtzahlenden Trittbrettfahrer,<br />

wären ohne Vertretung.<br />

Wir werden aber auch weiterhin unsere<br />

Anliegen nach bestem Wissen und <strong>vor</strong>handenen<br />

Kräften bestmöglichst vertreten.<br />

Ihr<br />

Bundesobmann Karsten Eder<br />

Franz Neubauer befürchtet eine Verhöhnungs- statt Versöhnungserklärung:<br />

Wie 1938 und 1945 - über die<br />

Köpfe der Betroffenen hinweg!<br />

Noch be<strong>vor</strong> SL-Sprecher Franz Neubauer an<br />

der Spitze einer kleinen Delegation im Bonner<br />

Kanzleramt mit Helmut Kohl zusammengetroffen<br />

war, übte er offen Kritik am Vorgehen der<br />

deutschen Bundesregierung bei den Verhandlungen<br />

über eine deutsch-tschechische Versöhnungserklärung.<br />

Im Deutschlandfunk sagte<br />

Franz Neubauer, sollte die Erklärung tatsächlich<br />

schon fertig sein, wäre „wie 1938 und 1945 über<br />

die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden"<br />

worden. Die Bundesregierung habe es nicht für<br />

nötig befunden, die Sudetendeutschen über die<br />

Verhandlungen weiter zu informieren. „Aus der<br />

Versöhnungserklärung darf keine Verhöhnungserklärung<br />

werden", so Neubauer.<br />

Obwohl <strong>noch</strong> eine Verhandlungsrunde der<br />

Chefunterhändler eingeplant wurde, nachdem<br />

Kohl und,Klaus beim OSZE-Gipfel in Lissabon<br />

keine endgültige Einigung auf Punkt und<br />

Komma erzielt hatten, ging Neubauer auch<br />

nach dem Treffen mit dem Kanzler davon aus,<br />

daß die Regierung am Ziel, <strong>noch</strong> <strong>vor</strong> Weihnachten<br />

den <strong>Schlußstrich</strong> zu ziehen, festhält.<br />

Die tschechische Nachrichtenagentur CTK<br />

hatte auch schon einen Termin für Unterzeichnung<br />

der Erklärung: 11. 12. CTK berief sich<br />

dabei merkwürdigerweise auf Journalisten, die<br />

am 22./23. November beim CSU-Parteitag in<br />

München zugegen waren. Das Dokument<br />

werde angeblich zunächst von den Außenministern<br />

paraphiert - dafür nannte wiederum die<br />

Prager Zeitung „Miada franta Dnes" schon<br />

einen Termin, „kurz nach dem 5. Dezember" -<br />

und dann von den beiden Regierungschefs<br />

Vaclav Klaus und Helmut Kohl unterzeichnet<br />

werden. Die Ratifizierung durch die Parlamente<br />

in Prag und Bonn komme vermutlich erst nach<br />

Neujahr auf die Tagesordnung.<br />

Minister Zieleniec: „Vertreibung<br />

ist ein unpassendes Wort<br />

Der tschechische Außenminister Josef Zieleniec<br />

hält das Wort „Vertreibung" (tschechisch:<br />

vyhnani) als Bezeichnung für die Verbrechen an<br />

der deutschsprachigen Bevölkerung der ehemaligen<br />

Tschechoslowakei für „ungelegen". „Jedes<br />

Wort hat auch eine rechtliche Bedeutung.<br />

Und für uns ist es sehr wichtig, die Rechtsgrundlagen<br />

dessen, was nach dem Krieg in der<br />

Tschechoslowakei geschah, nicht in Frage zu<br />

stellen. Deshalb ist das Wort .Vertreibung' aus<br />

dieser Sicht unpassend", erklärte Zieleniec<br />

kürzlich in einem Interview mit dem Tschechischen<br />

Fernsehen (CT).<br />

„Rechtsgrundlage für den Abschub (tschechisch:<br />

odsun) der deutschen Bevölkerung war<br />

das Potsdamer Abkommen und dies bildete<br />

auch ganz andere Bedingungen als jene, die<br />

das Wort .Vertreibung' beschreiben würde",<br />

fügte Zieleniec hinzu. Auf die Frage, ob die seit<br />

zwei Jahren angestrebte tschechisch-deutsche<br />

„<strong>Schlußstrich</strong>"-Erklärung eine Grundlage für die<br />

Lösung der Forderungen der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft bieten könnte, antwortete<br />

Außenminister Zieleniec, es handle sich<br />

„nicht um Ansprüche der (Sudetendeutschen)<br />

Landsmannschaft, sondern um Ansprüche einiger<br />

deutscher Bürger, die aus dem Teritorrium<br />

der Tschechoslowakei ausgesiedelt worden<br />

sind".<br />

Der Sinn der gemeinsamen Erklärung, die bis<br />

Ende des Jahres paraphiert werden solle, liegt<br />

nach Zieleniec darin, daß Prag und Bonn ihre<br />

künftigen Beziehungen nicht mehr mit den<br />

rechtlichen und politischen Problemen der Vergangenheit<br />

belasten werden. Das Dokument<br />

werde es ermöglichen, „extreme Gruppen" in<br />

beiden Staaten in die Schranken zu weisen.<br />

Man dürfe über der Vergangenheit nicht vergessen,<br />

daß man <strong>vor</strong> allem für die Zukunft arbeiten<br />

müsse, forderte Zieleniec.<br />

Stimmt das Prager Parlament zu?<br />

Gerade dann wird es aber <strong>noch</strong> einmal richtig<br />

spannend. Die Erklärung hat nämlich im Prager<br />

Parlament <strong>noch</strong> eine gar nicht so niedrige<br />

Hürde <strong>vor</strong> sich: Die Minderheitsregierung von<br />

Vaclav Klaus verfügt nämlich nur über 99 Stimmen.<br />

Sicher ist die Ablehung durch die Kommunisten<br />

und die Republikaner. Die Regierung<br />

braucht also die Unterstützung von zumindest<br />

zwei Abgeordneten der in dieser Frage gespaltenen<br />

sozialdemokratischen Partei (CSSD),<br />

<strong>vor</strong>ausgesetzt die Mandatare der Regierungskoalition<br />

stimmen geschlossen für die Erklär<br />

rung. Der kleine Koalitionspartner KDU-CSL<br />

hatte <strong>noch</strong> <strong>vor</strong> kurzem gefordert, daß das Parlament<br />

über die Erklärung nicht nur debattieren<br />

könne, sondern auch die Möglichkeit haben<br />

soll, Textänderungen einzufordern. Eine ausgemachte<br />

Sache ist das Ja des tschechischen<br />

Parlamentes also keinesfalls. Dies wäre auch<br />

eine Erklärung dafür, daß die SL mit ihrer Kritik<br />

an der Vereinbarung zwischen Bonn und Prag<br />

<strong>vor</strong>erst <strong>noch</strong> relativ sparsam ist. Dahinter könnte<br />

sich ein taktisches Kalkül verbergen: Je lauter<br />

der Protest der Sudetendeutschen ausfällt,<br />

desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß<br />

das tschechische Parlament den Sudetendeutschen<br />

mit einer Ablehnung der Erklärung einen<br />

unfreiwilligen Liebesdienst erweist.


Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

SUDETENPOST<br />

Bundestagsvizepräsident Hans „Jonny" Klein ist tot - Großer Verlust für die Sudetendeutschen:<br />

Ein getreuer Sohn seiner Altvaterheimat<br />

Am 26. 11. starb unser Landsmann Hans<br />

Klein, Vizepräsident des Deutschen Bundestages,<br />

an den Folgen eines Herzinfarktes in einer<br />

Bonner Klinik. Noch <strong>vor</strong> fünf Wochen hatte er an<br />

der Strategietagung des Sudetendeutschen Rates,<br />

dessen Mitglied er war, teilgenommen. Im<br />

Februar war er zu einem der drei Stellvertretenden<br />

Bundes<strong>vor</strong>sitzenden der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft gewählt worden. Das<br />

Bonner Regierungsviertel, in dem er so viele<br />

Jahre gewirkt hatte, flaggte nach der Todesnachricht<br />

auf Halbmast. Die Sudetendeutsche<br />

Volksgruppe verliert in ihm einen ihrer engagiertesten<br />

Sachwalter auf der politischen Bühne.<br />

Zu seinem 65. Geburtstag am 11. Juli d. J.<br />

gab seine älteste Tochter eine vierbändige Festschrift<br />

in der „edition schulz München" mit weit<br />

über hundert in- und ausländischen Autoren<br />

heraus. Besser konnte man das vielseitige Engagement<br />

eines arbeitsreichen Lebens nicht<br />

würdigen.<br />

Der gebürtige Mährisch Schönberger war verheiratet<br />

und Vater dreier Kinder. Mit 14 Jahren<br />

kam er durch die Vertreibung nach Bayern. Von<br />

den Realgymnasien in Mährisch Schönberg und<br />

Heidenheim a. d. Brenz führte ihn ein Stipendium<br />

für Volkswirtschaft und Geschichte an das<br />

Cooperative College in Stanford Hall (England).<br />

Nach Zeitungsvolentariat und Schriftsetzerlehre<br />

war er mit 24 Jahren bereits Chefredakteur<br />

eines deutsch-englischen Wochenblattes. 1959<br />

trat er in den Auswärtigen Dienst ein; als Presseattache<br />

wirkte er an den deutschen Botschaften<br />

in Jordanien, Syrien, Irak und Indonesien.<br />

1965 pressepolitischer Sprecher von Bundeskanzler<br />

Erhard, 1968 Wahl zum Pressechef der<br />

Olympischen Spiele in München, ein Amt, das<br />

er angesicht des palästinensischen Attentats<br />

mit großem Geschick meisterte. Seit 1972 war<br />

er freier Journalist mit verschiedenen Buchveröffentlichungen.<br />

Knapp <strong>vor</strong> seinem Tod wurde<br />

er zum Vorsitzenden des Freien Deutschen<br />

Autorenverbandes berufen.<br />

Dem Deutschen Bundestag gehörte er seit<br />

1976 an, von 1982 bis 1987 außenpolitischer<br />

Sprecher der CDU / CSU-Fraktion. 1987 bis<br />

1989 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />

1989 bis 1990 Bundesminister für<br />

besondere Aufgaben und Chef des Presse- und<br />

Informationsamtes der Bundesregierung, seit<br />

1990 Vizepräsident des Deutschen Bundestages.<br />

In all diesen Funktionen waren ihm seine<br />

sudetendeutschen Landsleute eine Herzensangelegenheit.<br />

Der Tod von Hans Klein hinterläßt<br />

für sie eine kaum zu schließende Lücke.<br />

In einer in diesem Jahr im Leopold Stocker<br />

Verlag, Graz, erschienenen Sammel-Edition<br />

Viertelmillion überwiegend älterer Menschen,<br />

Frauen und Kinder durch den tschechischen<br />

Mob nach dem 8. Mai 1945 bis heute im Rahmen<br />

der sogenannten BeneS-Dekrete gesetzlich<br />

zu sanktionieren, hat seine tiefenpsychologischen<br />

Wurzeln in dem Umstand, daß es einen<br />

tschechischen Widerstand gegen die national-<br />

Hans Klein mit Bundeskanzler Helmut Kohl: Die Sudetendeutschen Landsleute waren ihm<br />

immer eine Herzensangelegenheit.<br />

schrieb Hans Klein über die Tschechische<br />

Republik, die immer <strong>noch</strong> eine demokratische<br />

Kontinuitätslinie seit 1918 zu konstruieren trachtet.<br />

Das Vertreibungsunrecht einzusehen, vermochte<br />

in einem wirksamen Maß und mit<br />

noblen humanistischen - wiewohl später ein<br />

Stück zurückgenommenen - Formulierungen<br />

bislang nur Präsident Vaclav Havel. Und wer<br />

nicht zur Kenntnis zu nehmen bereit war, daß<br />

die Sudetehdeutschen gegen ihren Willen ehedem<br />

in die tschechisch dominierte CSR gezwungen<br />

worden waren, ist spätestens durch<br />

den Abfall der Slowaken - wohlgemerkt eines<br />

slawischen Brudervolkes - eines Besseren<br />

belehrt worden. Die Ermordung von fast einer<br />

sozialistische Besetzung so gut wie überhaupt<br />

nicht gegeben hat. Eine Reihe todesmutiger<br />

Ausnahmen, das massenhafte schweijkische<br />

Austricksen der Besatzungsmacht und der gallenbittere<br />

Demütigungsschmerz - das sind seelische<br />

Kategorien, die so lange unaufgearbeitet<br />

bleiben, so lange sie bei falschen Namen genannt<br />

werden.<br />

Zur Stunde, da diese Zeilen geschrieben werden,<br />

steht der Text der in Kürze unterschriftsreifen<br />

deutsch-tschechischen Erklärung <strong>noch</strong> aus.<br />

Das Wirken unseres großen Landsmannes<br />

Hans Klein, wie es aus dem <strong>vor</strong>stehenden Zitat<br />

spricht, wird auch unsere künftige Rechtsverwahrung<br />

begleiten.<br />

In vielfältiger Weise war Hans Klein seinen<br />

Landsleuten aus dem Altvaterland besonders<br />

verbunden, sei es als glänzender Redner auf<br />

Veranstaltungen des Heimatkreises Mährisch<br />

Schönberg in der Patenstadt Bad Hersfeld, sei<br />

es gemeinsam mit dem tschechischen Schachgroßmeister<br />

Ludek Pachmann als Schirmherr<br />

einer kulturellen Veranstaltung der Heimatlandschaften<br />

Altvater und Kuhländchen mit dem<br />

Verband der Deutschen Nordmähren-Adlergebirge<br />

in Freiwaldau. Mit allen Teilen unserer<br />

sudetendeutschen Heimat verbindet uns die<br />

tiefe Trauer um Hans Klein. Roland Schnürch,<br />

Vorsitzender des Landschaftsrates Altvater<br />

Der Vorstand und die Redaktion der<br />

„SU DETEN POST" danken auf diesem<br />

Wege allen Mitwirkenden und Mithelfern<br />

für die erwiesene Bereitschaft,<br />

im abgelaufenen Jahr eine aktuelle Zeitung<br />

für unsere Leser zu gestalten. Wir<br />

wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen<br />

ein frohes Weihnachtsfest und ein<br />

gesundes Jahr 1997.<br />

Für den „Sudetendeutschen<br />

Presseverein"<br />

Prof. Dr. Rudolf Fochler, Obmann<br />

Manfred Maurer, Redakteur<br />

Prof. Wolfgang Sperner, Redakteur<br />

Ing. Peter Ludwig, Geschäftsführer<br />

Weihnachtsferien<br />

der Geschäftsstelle<br />

Wien<br />

Die Geschäftsstelle Wien gibt bekannt,<br />

daß in der Zeit vom Freitag, dem 20. Dezember<br />

1996, bis zum Dienstag, dem 7.<br />

Jänner 1997, keine Geschäftsstunden<br />

stattfinden und daher das Büro unbesetzt<br />

ist. Post kann jedoch gesandt werden und<br />

wichtige Nachrichten können auf Band<br />

gesprochen werden. Bruno Kastei<br />

Weih nachts- und Neujahrsbrief des Sprechers<br />

Wahrheit ist die Grundlage der Versöhnung<br />

Liebe Landsleute,<br />

das Jahr 1996 stand für uns Sudetendeutsche<br />

<strong>vor</strong> allem im Zeichen der Diskussion um<br />

die deutsch-tschechische Erklärung - eine<br />

Diskussion, bei der oftmals mehr verwischt als<br />

geklärt wurde.<br />

Dabei hat man insbesondere der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft wiederholt unterstellt,<br />

sie würde durch ihre Forderungen die<br />

Gespräche erschweren, ja gar eine deutschtschechische<br />

Aussöhnung verhindern.<br />

Diese Unterstellung war und ist völlig haltlos,<br />

denn kaum jemand hat früher und nachhaltiger<br />

die Hand zur Versöhnung ausgestreckt<br />

als wir Sudetendeutsche. Schon im<br />

August 1950 haben unsere damaligen Repräsentanten<br />

nicht nur die „Charta der deutschen<br />

Heimatvertriebenen" mitunterzeichnet - die<br />

weithin als großartige Versöhnungsgeste gilt -<br />

sondern die Sudetendeutschen haben damals<br />

auch im „Wiesbadener Abkommen" gemeinsam<br />

mit Vertretern der <strong>vor</strong> der kommunistischen<br />

Gewalt ins Exil geflüchteten Tschechen<br />

konkrete Wege zu Versöhnung und Ausgleich<br />

zwischen Tschechen und Sudetendeutschen<br />

aufgezeigt. Beim Sudetendeutschen Tag<br />

1963 in Stuttgart hat der damalige Sprecher<br />

der Sudetendeutschen, Bundesminister Dr.<br />

Hans Christoph Seebohm, das tschechische<br />

Volk um Entschuldigung für alles Unrecht<br />

gebeten, das ihm zwischen 1939 und 1945<br />

von Deutschen zugefügt wurde. Er hat dabei<br />

erneut die Hand zur Versöhnung geboten.<br />

Ich selbst habe schon <strong>vor</strong> der politischen<br />

Wende und erst recht danach immer wieder<br />

der Versöhnung und dem Ausgleich das Wort<br />

geredet und immer wieder den klärenden Dialog<br />

zwischen Tschechen und Sudetendeutschen<br />

<strong>vor</strong>geschlagen und angeboten.<br />

Freilich ist Versöhnung keine Einbahnstraße,<br />

und <strong>vor</strong> allem ist ihre wichtige Voraussetzung<br />

die Wahrheit. Nur auf der Grundlage<br />

von Wahrheit kann wirkliche Versöhnung<br />

wachsen. Aber als der heutige tschechische<br />

Staatspräsident Vaclav Havel <strong>vor</strong> Jahren die<br />

einfache Wahrheit aussprach, daß die Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen Unrecht gewesen<br />

sei, erntete er bei der erdrückenden<br />

Mehrheit seines eigenen Volkes Entrüstung<br />

und Schmährufe.<br />

Leider hat sich an dieser negativen Haltung<br />

bei der Mehrheit des tschechischen Volkes<br />

und der tschechischen Politiker bis heute<br />

wenig geändert. Man will Unrecht nicht als<br />

solches anerkennen, man lehnt die Beseitigung<br />

von Dekreten und Gesetzen ab, die<br />

auch heute <strong>noch</strong> dieses Unrecht stützen, ja<br />

man verweigert auch weiterhin sogar jeden<br />

Dialog zwischen den Betroffenen, jedes Gespräch<br />

über das, was war, was ist und was<br />

vielleicht sein könnte.<br />

Vor diesem Hintergrund ist auch eine verbale<br />

Versöhnungserklärung nutzlos und sinnlos,<br />

die hinter verschlossenen Türen von einigen<br />

wenigen Berufspolitikern ausgehandelt<br />

wird, ohne Hinzuziehung der Betroffenen und<br />

ohne Klärung der tatsächlich <strong>vor</strong>handenen<br />

offenen Fragen und Probleme.<br />

Damit bleibt die Politik weit hinter dem<br />

zurück, was auf der Ebene der menschlichen<br />

Begegnung, im Bereich von Organisationen,<br />

Institutionen und Kommunen an tschechischsudetendeutscher<br />

Aufarbeitung von Vergangenheit,<br />

an Wieder- und Neubegegnung von<br />

Tschechen und Sudetendeutschen längst<br />

schon Wirklichkeit ist.<br />

Liebe Landsleute, lassen wir uns nicht beirren:<br />

Ausgleich und Versöhnung zwischen<br />

Sudetendeutschen und Tschechen ist notwendig,<br />

daran kann kein Zweifel bestehen.<br />

Aber sie muß von unten wachsen, kann nicht<br />

einfach nur per Dekret beschlossen und verordnet<br />

werden. Damit sie aber wachsen kann,<br />

sind die Bereitschaft zur Wahrheit und das<br />

Bekenntnis zum Recht als tragendes Prinzip<br />

im Zusammenleben von Menschen, Völkern<br />

und Staaten auf beiden Seiten unerläßlich.<br />

„Nichts ist endgültig geregelt, es sei denn, es<br />

ist gerecht geregelt" - dieser Satz Abraham<br />

Lincolns gilt nach wie <strong>vor</strong>.<br />

So werden wirins neue Jahr erneut mit offenen<br />

Fragen und nicht gelösten Problemen<br />

gehen. Wir werden als Sudetendeutsche unverändert<br />

gefordert sein, an der Lösung dieser<br />

Fragen und Probleme mit Umsicht und<br />

Tatkraft zu arbeiten.<br />

Daß wir als Sudetendeutsche mehr als fünfzig<br />

Jahre nach der Vertreibung aus unserer<br />

jahrhundertelangen Heimat nicht nur in unseren<br />

Gemeinschaften und Organisationen,<br />

sondern auch im politischen Leben existent<br />

sind, verdanken wir nicht zuletzt unserem Zusammenhalt<br />

und unserem ständigen Bemühen,<br />

in den Grundfragen unserer Volksgruppe<br />

einig zu sein. Diese Einigkeit müssen<br />

wir uns auch im neuen Jahr bewahren.<br />

Ich grüße Sie, liebe Landsleute, auf das<br />

herzlichste und wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen<br />

und Freunden ein gesegnetes, frohes<br />

und friedliches Weihnachtsfest sowie ein<br />

glückliches, erfolgreiches neues Jahr!<br />

In landsmannschaftlicher Verbundenheit bin<br />

ich Ihr<br />

Franz Neubauer<br />

Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe


SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Vermögensansprüche auf Restitution verjährt<br />

Altbundespräsident von Weizsäcker hätte<br />

bei seinem Grußwort <strong>vor</strong> der EHD-Synode in<br />

Borkum eigentlich wissen müssen, daß die<br />

deutsch-tschechische Erklärung keine sudetendeutschen<br />

Wiedergutmachungsansprüche zum<br />

Inhalt haben wird. Denn die tschechische Seite<br />

lehnt diese - den Menschenrechten und dem<br />

Völkerrecht zum Trotz - vehement ab. Bonn<br />

aber muß sich <strong>vor</strong> jeglicher Relativierung hüten,<br />

um nicht innerstaatliche Schadenersatzforderungen<br />

zu provozieren. Was also soll die altpräsidiale<br />

Rüge, daß von den Anspruchsberechtigten<br />

kaum <strong>noch</strong> jemand lebt?<br />

Kennt Weizsäcker nicht das Erbrecht? Meint<br />

er vielleicht auch, daß die Entschließung des<br />

Europäischen Parlaments vom 14. 12. 1995 zur<br />

Rückgabe von jüdischem Eigentum in Mittelund<br />

Osteuropa aus gleichen Gründen gegenstandslos<br />

sei? Doch wohl hoffentlich nicht! Was<br />

also sollen solche Differenzierungen?<br />

Weizsäcker war auch schon früher für manche<br />

falsche Wortwahl bekannt. Die „Wanderungsbewegung"<br />

der Vertriebenen von 1945<br />

fand in Ex-Jugoslawien eine fürchterliche Nachahmung.<br />

Eines Rechtsstaates würdig kann<br />

daher nur sein: Völkermord und Vermögenskonfiskation,<br />

gleichgültig von wen an wem begangen,<br />

bedürfen der <strong>noch</strong> möglichen Wiedergutmachung.<br />

Der Bundestag hat dies 1992 und<br />

1994 in dem Bemühen um eine internationale<br />

Konvention gegen Vertreibung unterstrichen.<br />

Nicht von ungefähr kommt es wohl auch,<br />

daß der SPD-Bundestagsabgeordnete Freimut<br />

Duve, seines Zeichens auch Vorsitzender der<br />

OSZE-Menschenrechtskommission, im Anschluß<br />

an einen gemeinsam mit Hartmut Koschyk<br />

(CSU-MdB) bestrittenen BdV-Diskussionsabend<br />

auf zwei Briefe nicht antwortete:<br />

darin war die Frage aufgeworfen worden, warum<br />

das ost- und sudetendeutsche Eigentum<br />

nicht unter den gleichen Prämissen gesehen<br />

wird, wie sie das Europäische Parlament für das<br />

jüdische Eigentum sieht. Im folgenden die entsprechende<br />

Entschließung im Wortlaut:<br />

Rückgabe von jüdischem Eigentum in<br />

Mittel- und Osteuropa<br />

Entschließung zur Rückgabe geraubten Eigentums<br />

an jüdische Gemeinden (einstimmig<br />

angenommen am 14. 12. 1995)<br />

Das Europäische Parlament<br />

a) Unter Hinweis auf das erste Zusatzprotokoll<br />

zur Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

(Paris 1952), insbesondere Artikel 1 dieses<br />

Protokolls, wonach „jede natürliche oder juristische<br />

Person ein Recht auf Achtung ihres Eigentums<br />

hat". - b). Unter Hinweis auf den Einsatz<br />

der Europäischen Union für die Achtung und<br />

Wahrung der Menschenrechte. - c) Unter Hinweis<br />

darauf, daß die Europäische Union stets<br />

den Standpunkt vertreten hat, daß das Geschehene<br />

nicht vergessen werden darf. - d) In Anbe-<br />

Um der Zukunft willen muß geschehenes Unrecht beim Namen genannt werden<br />

Vertreibung ist völkerrechtswidrig<br />

Das Verlangen nach einer eindeutigen Verurteilung<br />

der Maßnahmen, die 1945/46 von den<br />

östlichen Nachbarn Deutschlands gegen die in<br />

ihrem Machtbereich lebenden Deutschen getroffen<br />

worden sind, ist vielleicht gerade deshalb<br />

so schwer zu erfüllen, weil es nicht im Materiellen<br />

begründet ist. Auch dieses Problem scheint<br />

Von Prof. Dr. Otto Komminich<br />

in der Tschechischen Republik größer zu sein<br />

als in Polen. In der tschechischen Geschichtsschreibung<br />

ist die Austreibung der Sudetendeutschen<br />

hauptsächlich mit dem „Verrat" gerechtfertigt<br />

worden, den die Sudetendeutschen<br />

an der ersten Tschechoslowakischen Republik<br />

angeblich verübt haben. Von den Sudetendeutschen<br />

wird darauf erwidert, daß sie 1919 gegen<br />

ihren Willen in den tschechoslowakischen Staat<br />

gezwungen wurden.<br />

Das österreichische Parlament hatte anläßlich<br />

der Ratifizierung des Vertrags von St. Germain<br />

am 6. September 1919 deutlich darauf<br />

hingewiesen: „In schmerzlicher Enttäuschung<br />

legt (es) Verwahrung ein gegen den leider unwiderruflichen<br />

Beschluß der alliierten und assoziierten<br />

Mächte, dreieinhalb Millionen Sudetendeutsche<br />

von den Alpendeutschen, mit denen<br />

sie seit Jahrhunderten eine politische und wirtschaftliche<br />

Einheit bildeten, gewaltsam loszureißen,<br />

ihrer nationalen Freiheit zu berauben<br />

und unter die Fremdherrschaft eines Volkes zu<br />

stellen, das sich .in demselben Friedensvertrag<br />

als ihr Feind bekennt."<br />

Für die Tschechen sind damit zentral Fragen<br />

ihrer politischen Vergangenheit angeschnitten.<br />

Aber nicht nur sie müssen sich fragen, welche<br />

Fehler und Rechtsverstöße bei den Friedensregelungen<br />

am Ende des Ersten Weltkriegs und<br />

danach gemacht worden sind. Die seitherige<br />

Zeitgeschichte und zuletzt die schrecklichen<br />

Vorgänge im ehemaligen Jugoslawien haben<br />

genug Anlaß gegeben, sich mit der Frage zu<br />

beschäftigen. Der historischen Forschung werden<br />

sie <strong>noch</strong> lange Stoff bieten. Vom juristischen<br />

Standpunkt liegen die Dinge einfacher.<br />

Nichts von alledem, was seit 1918 - und da<strong>vor</strong><br />

- geschehen ist, rechtfertigt die unterschiedslose<br />

Massenausweisung.<br />

Der Versuch, Unrecht unter Hinweis auf eine<br />

Kollektivschuld zu rechtfertigen, muß scheitern.<br />

Potsdamer Abkommen<br />

deckt Vertreibung nicht<br />

Niemand hat jemals einen Einwand gegen die<br />

unnachgiebige Bestrafung derjenigen Deutschen<br />

erhoben, die sich auch nur im entferntesten<br />

an Verbrechen gegen Tschechen oder<br />

Polen beteiligt haben. Aber die unterschiedslose<br />

Massenausweisung von Deutschen aus<br />

ihrer Heimat ist mit diesen Verbrechen nicht<br />

zu rechtfertigen. Daß Vertreibungsmaßnahmen<br />

auch durch das sogenannte Potsdamer Abkommen<br />

nicht gedeckt sind, ergibt bereits die Lektüre<br />

des Art. XIII des Schlußkommuniques der<br />

Konferenz von Potsdam, in dem es ausdrücklich<br />

heißt, daß die Notwendigkeit der „Überführung<br />

der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile<br />

derselben, die in Polen, der Tschechoslowakei<br />

und Ungarn zurückgeblieben sind,"<br />

anerkannt werde.<br />

Im Anschluß daran erklärten die Konferenzmächte<br />

„sie stimmen darin überein, daß jede<br />

derartige Überführung, die stattfinden wird, in<br />

ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen<br />

soll." Der Artikel endet mit dem Satz: „Die<br />

Tschechoslowakische Regierung, die Polnische<br />

Provisorische Regierung und die Alliierte Kontrollkommission<br />

in Ungarn werden gleichzeitig<br />

von obigem in Kenntnis gesetzt und ersucht,<br />

inzwischen weitere Ausweisungen der deutschen<br />

Bevölkerung einzustellen."<br />

Von einem alliierten Befehl, inhumane Massenausweisungen<br />

durchzuführen, kann also<br />

nicht die Rede sein. Auch die vom Alliierten<br />

Kontrollrat am 20. November 1945 erlassenen<br />

Richtlinien für die Aufnahme der Ausgesiedelten,<br />

die im tschechischen Schrifttum gelegentlich<br />

als Anordnung oder Billigung der Vertreibung<br />

angeführt werden, haben diesen Inhalt<br />

keineswegs. Vielmehr regeln sie nur die technischen<br />

Bedingungen für die Aufnahme der aus<br />

der Tschechoslowakei und den polnisch besetzten<br />

Gebieten Vertriebenen im besetzten<br />

Deutschland.<br />

Bezüglich der Tschechoslowakei finden sich<br />

in den in der Zwischenzeit veröffentlichten Berichten<br />

der in Westböhmen stationierten amerikanischen<br />

Truppen, die über das Hauptquartier<br />

der US-Armee in Wiesbaden gelangten, wiederholt<br />

dringende Bitten, endlich die Voraussetzungen<br />

für die Aufnahme von Sudetendeutschen in<br />

der amerikanischen Zone zu schaffen, damit<br />

diesen Menschen das Leben gerettet werden<br />

könnte.<br />

USA distanzierten<br />

sich von Vertreibung<br />

Der politische Berater der amerikanischen<br />

Militärregierung in Deutschland, Robert Murphy,<br />

schrieb in seinem Bericht vom 12. Oktober<br />

1945: „Daß im Sudetenland die Deportationen<br />

nicht fortgesetzt werden, liegt zum Teil an der<br />

Anwesenheit unserer Truppen, deren Kommandeure<br />

in freundlicher, aber fester Haltung den<br />

ansässigen Tschechen erklärt haben, daß gewisse<br />

Vorgänge im Namen der Menschlichkeit<br />

nicht geduldet werden können; doch trotzdem<br />

haben sich rücksichtslose Ausweisungen ereignet<br />

und zwar so häufig, daß unsere Soldaten oft<br />

Haß auf das befreite tschechische Volk empfinden."<br />

Am Schluß dieses Dokuments stehen die<br />

folgenden Sätze: „So hilflos auch die Vereinigten<br />

Staaten sein mögen, unfähig, einen grausamen<br />

und unmenschlichen Vorgang, der <strong>noch</strong><br />

immer nicht abgeschlossen ist, zu beenden,<br />

scheint es mir doch angemessen, daß unsere<br />

Regierung ihre in Potsdam zum Ausdruck<br />

gekommene Haltung unmißverständlich deutlich<br />

machen sollte. Es wäre außerordentlich bedauerlich,<br />

wenn wir in die Geschichte als Teilhaber<br />

von Methoden eingingen, die wir in anderen<br />

Fällen oft verurteilt haben."<br />

Deutlich kommt die amerikanische Position<br />

auch in dem erst jüngst veröffentlichten Antwortschreiben<br />

des amerikanischen Delegierten bei<br />

der Alliierten Kontrollkommission in Ungarn an<br />

den Bischof von Szekesfehervar vom 24. Jänner<br />

1946 zum Audruck. Der Bischof hatte sich<br />

gegen die gewaltsame Aussiedlung von Deutschen<br />

aus seiner Diözese beschwert und seine<br />

Beschwerde nicht nur an die ungarischen Behörden,<br />

sondern auch an die Amerikaner gerichtet.<br />

Die letzteren zeigten sich „überrascht,<br />

zu erfahren, daß Sie annehmen, die amerikanischen<br />

Behörden seien für die Aussiedlung verantwortlich.<br />

Ich beeile mich, darauf hinzuweisen,<br />

daß unsere einzige Verantwortung in dieser<br />

Angelegenheit ist, die humane Durchführung<br />

der Aussiedlung und die ordnungsgemäße<br />

Aufnahme und Betreuung in der amerikanischen<br />

Besatzungszone in Deutschland sicherzustellen".<br />

Die letztgenannte Aufgabe meisterten die<br />

Amerikaner, die Erfüllung der erstgenannten<br />

Pflicht aber machten ihnen die Vertreiberstaaten<br />

unmöglich. Man mag hierin eine „Mitschuld<br />

der Anglo-Amerikaner an der Vertreibung" sehen,<br />

wie dies der amerikanische Völkerrechtler<br />

Alfred M. de Zayas tut. Aber mitschuldig in dem<br />

Sinne, daß sie die Vertreibung der Deutschen<br />

angeordnet hätten, sind sie nicht.<br />

Bis heute ist sich die gesamte Völkerrechtswissenschaft<br />

darin einig, daß das Potsdamer<br />

Abkommen das schon damals geltende Vertreibungsverbot<br />

auch in bezug auf Deutschland<br />

nicht geschwächt hat. Es wäre eine grausame<br />

Ironie, wenn ausgerechnet die Bemühungen um<br />

den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen Deutschland und seinen östlichen<br />

Nachbarn Anlaß dazu gäben, jene feste Haltung<br />

- die Völkerrechtswidrigkeit der Vertreibung -<br />

zu erschüttern.<br />

Mit dieser Besorgnis ist der wahrlich schicksalhafte<br />

Punkt im Disput über jene Beziehungen<br />

erreicht.<br />

Einen „<strong>Schlußstrich</strong>"<br />

gibt es nicht<br />

Bei der Stellungnahme zu den Vorgängen<br />

von 1945/46 geht es nicht um eine „Aufarbeitung"<br />

der Geschichte und schon gar nicht um<br />

einen „<strong>Schlußstrich</strong>" (denn einen solchen gibt<br />

es in der Geschichte nicht), sondern um die<br />

Gestaltung des Völkerrechts für die Zukunft,<br />

und es geht nicht nur um Deutschland und<br />

seine östlichen Nachbarn. Das Völkerrecht, das<br />

die Grundlage des Westfriedens ist, gilt weltweit.<br />

Deshalb darf nichts vereinbart oder gebilligt<br />

werden, was als Präzedenzfall für ethnische<br />

Säuberungen oder ähnliche Untaten dienen<br />

kann. Verträge, auch wenn sie <strong>noch</strong> so geschickt<br />

formuliert sind, können das Geschehene<br />

nicht mehr ändern. Es geht nur um die Zukunft.<br />

Gerade um der Zukunft willen aber müssen<br />

wir uns an das Vergangene erinnern: das geschehene<br />

Unrecht beim Namen nennen und<br />

dafür sorgen, daß es nie wieder geschieht. Das<br />

ist die Voraussetzung dafür, daß die Staaten<br />

wirklich das tun können, was ihnen die Charta<br />

der Vereinten Nationen in ihrer Präambel <strong>vor</strong>schreibt,<br />

nämlich „Duldsamkeit zu üben und als<br />

Nachbarn in Frieden miteinander zu leben".<br />

Auszug aus einem in der Beilage „Aus Politik<br />

und Zeitgeschichte" zur Wochenzeitung „Das Parlament"<br />

veröffentlichten Beitrag. Der Autor lehrt<br />

Völkerrecht an der Universität Regensburg).<br />

tracht der politischen Umwälzung in Mittel- und<br />

Osteuropa seit 1989., - e) Unter Hinweis darauf,<br />

daß bestimmte Staaten Mittel- und Osteuropas,<br />

die zur Demokratie zurückgekehrt sind,<br />

mit ihrem Beitritt zum Europarat die Europäische<br />

Menschenrechtskonvention (1950) ratifiziert<br />

haben. - f) Angesichts der Tatsache, daß<br />

das Eigentum jüdischer Gemeinden zweimal<br />

der Plünderung anheimfiel, einmal unter der<br />

NS-Herrschaft oder unter kollaborierenden<br />

Regimes und ein zweites Mal unter den kommunistischen<br />

Regimes. - g) In der Erwägung,<br />

daß unter den kommunistischen Regimen viele<br />

andere Menschen unterschiedlicher Herkunft,<br />

Gemeinschaften und Religionen sowie viele<br />

Organisationen, <strong>vor</strong> allem christliche Kirchen,<br />

ihres Eigentums beraubt wurden.<br />

1. Begrüßt die Tatsache, daß einige osteuropäische<br />

Staaten, insbesondere Ungarn und<br />

Rumänien, den Grundsatz der Gerechtigkeit<br />

und Moral akzeptiert und sich mit der Rückgabe<br />

des Eigentums jüdischer Gemeinden an dessen<br />

rechtmäßige Besitzer einverstanden erklärt<br />

haben.<br />

2. Begrüßt es, daß mehrere mittel- und osteuropäische<br />

Staaten sich für die während des<br />

Zweiten Weltkriegs an Juden begangenen Verbrechen<br />

öffentlich entschuldigt und ihre Verantwortung<br />

anerkannt haben.<br />

3. Fordert, daß alle Staaten Mittel- und Osteuropas,<br />

die dies <strong>noch</strong> nicht getan haben, ger<br />

eignete Rechts<strong>vor</strong>schriften über die Rückgabe<br />

entwendeten Eigentums erlassen, damit das<br />

Eigentum jüdischer Gemeinden nach den<br />

Grundsätzen von Gerechtigkeit und Moral den<br />

jüdischen Einrichtungen zurückerstattet wird.<br />

4. Fordert ferner, daß alle mittel- und osteuropäischen<br />

Länder, die dies <strong>noch</strong> nicht getan<br />

haben, geeignete Rechts<strong>vor</strong>schriften erlassen,<br />

um weiteres Eigentum, das von Kommunisten<br />

oder Nazis oder deren Komplizen geraubt<br />

wurde, seinen rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben.<br />

5. Beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung<br />

dem Rat, der Kommission, den<br />

Regierungen und Parlamenten der EU-Mitgliedstaaten,<br />

dem Europarat und den Staaten<br />

zu übermitteln, die Anträge auf Beitritt zur<br />

Europäischen Union gestellt haben.<br />

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wünschen wir<br />

frohe Weihnachten und ein<br />

glückliches neues Jahr<br />

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Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

SUDETENPOST<br />

Die Benes-Dekrete müssen vom Tisch!<br />

Im 52. Jahr nach der Vertreibung aus unserer<br />

angestammten Heimat will man einen deutschtschechischen<br />

Vertrag, einen sogenannten Versöhnungsvertrag<br />

errichten und zwar über unsere<br />

Köpfe hinweg, das heißt ohne Zuziehung<br />

unserer sudetendeutschen Vertreter. Man streitet<br />

sich <strong>noch</strong> um das Wort „Vertreibung", das die<br />

Tschechen ersetzen wollen durch erzwungene<br />

Aussiedlung oder dergleichen wie Abschub. Jedenfalls<br />

will man über die Geschichte hinweggehen,<br />

die begangenen Verbrechen der Tschechen<br />

will man unter den Teppich kehren, ja man<br />

will sogar diese Verbrechen ins Gegenteil umkehren.<br />

Man spricht von einer Vertreibung der<br />

Tschechen 1938. Nach 1918 wurden von den<br />

Tschechen viele deutsche Beamte ausgetauscht,<br />

.das heißt in Pension geschickt und<br />

durch Tschechen ersetzt, wie der Bahnhofs<strong>vor</strong>stand,<br />

der Postmeister, Finanzbeamte kamen,<br />

sprich Grenzbeamte, ein Schuldirektor für die<br />

Kinder der inzwischen eingereisten Beamten,<br />

eine Kindergärtnerin, ein Gutsverwalter des<br />

inzwischen verstaatlichten Meierhofes und vieles<br />

andere mehr. Diese sind nach dem Münchener<br />

Abkommen ohne jegliche Behinderung<br />

abgezogen, so wie sie gekommen sind. Wir<br />

beginnen mit dem 28. Oktober 1918. Die Tschechen<br />

versprachen das Selbstbestimmungsrecht<br />

für die Sudetendeutschen und begannen gleichzeitig<br />

mit der Unterdrückung der Deutschen, die<br />

immer ärger wurde und immer brutalere Ausmaße<br />

annahm. Zwanzig Jahre Unterdrückung<br />

mußten wir erdulden und diese Unterdrückung<br />

wurde erst durch das Münchener Abkommen<br />

beendet. Für uns war dies eine Befreiung von<br />

der tschechischen Unterdrückung unhaltbaren<br />

Ausmaßes.<br />

Als Hitler im März 1939 auch die tschechischen<br />

Gebiete besetzte, sprich Protektorat,<br />

waren wir überhaupt nicht einverstanden, aber<br />

auch in keiner Weise mitverantwortlich. Wir<br />

haben diese Vorgangsweise abgelehnt, denn<br />

wir wollten mit den Tschechen nichts mehr zu<br />

tun haben, denn die zwanzigjährige brutale<br />

Unterdrückung hat uns gereicht.<br />

Als 1945 der Krieg in unserer Heimat zu Ende<br />

ging, die Bolschewiken unser Land besetzten,<br />

kam mit ihnen auch Dr. Edvard BeneS, der<br />

zunächst 1938 nach England emigrierte, dann<br />

in die USA und zuletzt in die Sowjetunion, nach<br />

Moskau zu seinem Helfer Stalin. Mit Unterstützung<br />

von Stalin konnte nun BeneS darangehen<br />

sein Vorhaben von 1918 zu verwirklichen, nämlich<br />

die geographischen Grenzen der CSR zu<br />

nationalen Grenzen zu machen. Mit Hetzreden<br />

wühlte er die Gemüter der Tschechen auf, verfaßte<br />

die berüchtigten Benes-Dekrete, die die<br />

brutale Vertreibung der Sudetendeutschen zum<br />

Ziel hatten, mit Folter, Demütigung, unmenschlicher<br />

Behandlung, Verachtung, bis zum Mord.<br />

Aber schon 1948 kam das Ende für Benes,<br />

auch politisch, denn die Kommunisten übernahmen<br />

die Macht für 41 Jahre und er verstarb<br />

<strong>noch</strong> im gleichen Jahr.<br />

Als 1989 der „Eiserne Vorhang" niederging,<br />

haben wir zunächst gehofft, daß die Tschechen<br />

aus der Geschichte gelernt hätten und unsere<br />

zur Versöhnung ausgestreckte Hand ergreifen<br />

würden. Nur 23 Prozent Tschechen sind dieser<br />

Meinung, der andere Teil findet die Vertreibung<br />

als korrekt. Auch Havels Entschuldigung für die<br />

Vertreibung wurde stückweise zurückgenommen.<br />

Und Ministerpräsident Dr. Klaus ist ein<br />

Nationalist, der in die EU kommen will, um dort<br />

abzukassieren! Aber <strong>noch</strong> ist sie da, die Erleb-<br />

nisgeneration, die die Vertreibung am eigenen<br />

Leib verspüren mußte, mit Demütigung, Folter,<br />

menschenunwürdiger Behandlung und Mord.<br />

240.000 sind es, die bei der Vertreibung um ihr<br />

Leben gekommen sind, Viele wurden zu Krüppeln.<br />

Wir, die Erlebnisgeneration, sagt es <strong>noch</strong> einmal<br />

ganz deutlich heraus, daß es für die Tschechen<br />

ohne Annullierung der Benes-Dekrete zu<br />

keinem Zugang zur EU kommen kann und wird,<br />

denn mit blutbefleckten und nicht reingewaschenen<br />

Händen gibt es keinen Beitritt zur EU,<br />

denn dort herrscht Rechtsstaatlichkeit.<br />

Aus der Geschichte soll man lernen, man darf<br />

sie auch nicht vergessen, sonst kann sie wiederholt<br />

werden. Und wird die Geschichte nicht<br />

gerecht geregelt, dann bleibt sie ungeregelt.<br />

Man hat immer wieder zu unserem Verhalten<br />

nach der Vertreibung gesagt, dieses sei nicht<br />

nur <strong>vor</strong>bildlich für uns, sondern ein Vorbild für<br />

ganz Europa, für die Europäische Union.<br />

Aber ich sage <strong>noch</strong> einmal, die Benes-Dekrete<br />

müssen vom Tisch! Eine andere Vorgangsweise<br />

betrachten wir als Provokation!<br />

S. Meck<br />

Versöhnung nicht durch Festhalten<br />

an historischer Unwahrheit<br />

Die angekündigte deutsch-tschechische Erklärung<br />

stand im Mittelpunkt der Landesversammlung<br />

Bayern der Union der Vertriebenen<br />

(UdV) in Aichbach. Vor der mit der Deutschlandund<br />

Ostpolitik befaßten Arbeitsgemeinschaft<br />

der CSU wurde bekräftigt, daß es nicht auf eine<br />

schnelle Verabschiedung ankomme, sondern<br />

auf einen Inhalt, den die heimatvertriebenen<br />

Sudetendeutschen billigen könnten. An den<br />

Sudetendeutschen <strong>vor</strong>bei sei eine wirkliche<br />

Aussöhnung nicht denkbar.<br />

„Wir erwarten eine klare Bekundung des<br />

Bedauerns über das Leid und das Unrecht der<br />

Vertreibung, die wahrheitsgemäß auch so benannt<br />

zu werden verlangt", sagte Gerhard<br />

Merkl, Staatssekretär in dem für die Belange<br />

der Heimatvertriebenen und die Patenschaft<br />

über die Sudetendeutschen zuständigen bayerischen<br />

Sozialministerium. „Auch haben wir stets<br />

das Heimatrecht gefordert, was ... in einer<br />

be<strong>vor</strong>zugten Rückkehrmöglichkeit der Sudetendeutschen<br />

ihren Ausdruck finden sollte."<br />

Wenn aber die Deklaration nach den Worten<br />

des tschechischen Ministerpräsidenten Vaclav<br />

Klaus ohnehin nur den „kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner" beschreibe, stelle sich die Frage, „ob<br />

es angesichts des geringen Vorrats an Gemeinsamkeiten<br />

nicht ratsam wäre, ganz oder wenigstens<br />

für eine klärende Zeit auf eine solche Erklärung<br />

zu verzichten".<br />

tf<br />

Sollte eine etwaige Geschichtsbetrachtung in<br />

der angekündigten Erklärung erst mit dem Jahr<br />

1938 beginnen und das Schicksal der Sudetendeutschen<br />

seit 1918 unberücksichtigt lassen,<br />

erklärte Bernd Posselt, Europa-Abgeordneter<br />

der CSU, sei dies nicht akzeptabel: „Menschen,<br />

die eine Vertreibung erlebt haben, wollen nicht<br />

auch <strong>noch</strong> aus der Geschichte vertrieben werden.<br />

Man kann Versöhnung nicht durch Dekrete<br />

von Unwahrheiten an den Betroffenen <strong>vor</strong>bei<br />

erreichen!"<br />

Christian Knauer, MdL, zog die Bilanz erfolgreicher<br />

CSU-Politik im Bayerischen Landtag für<br />

die vertriebenenpolitischen Belange. Mit einer<br />

Interpellation habe die damit befaßte Projektarbeitsgruppe,<br />

der hauptsächlich jüngere Abgeordnete<br />

angehörten, im vergangenen Jahr den<br />

Beitrag der heimatvertriebenen Ost- und Sudetendeutschen<br />

zur Entwicklung Deutschlands<br />

und Bayerns dokumentiert und für ihre Einbeziehung<br />

in den Versöhnungsprozeß geworben.<br />

Mit einer Entschließung seien darüber hinaus<br />

wichtige Positionen für die Vertriebenen „festgeklopft"<br />

worden. Bei Enthaltung der SPD habe<br />

der Landtag die Staatsregierung aufgefordert,<br />

für eine ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit<br />

Sorge zu tragen, die Patenschaften über<br />

die Sudetendeutschen und die Ostpreußen weiterhin<br />

zu erfüllen und die Ächtung der Vertreibung<br />

ebenso <strong>vor</strong>anzutreiben wie ein europäisches<br />

Volksgruppenrecht.<br />

Wer wie SPD, PDS und Grüne Hand an den<br />

Paragraphen 96 des Bundesvertriebenengesetzes<br />

anlegen wolle, der die Bewahrung der ostdeutschen<br />

Kultur <strong>vor</strong>schreibe, „der will ein weiteres<br />

Stück Heimat eliminieren und das müssen<br />

Weihnachten<br />

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wir anprangern!" Der Zuzug deutscher Aussiedler,<br />

betonte Knauer, wirke sich positiv auf die<br />

Rentenversicherung in Deutschland aus. Vierzig<br />

Prozent seien jünger als 20 Jahre (in<br />

Deutschland nur 17,5 Prozent), nur zehn Prozent<br />

über 60, davon sei nur die Hälfte<br />

anspruchsberechtigt. „Tatsache ist, daß Aussiedler<br />

vielfach Arbeitsplätze einnehmen, die<br />

bei den Deutschen nicht gefragt sind." Der UdV-<br />

Landes<strong>vor</strong>sitzende Hartmut Koschyk, zugleich<br />

vertriebenenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion<br />

im Bundestag, listete die Erfolge der<br />

von der CSU inspirierten „aktiven Vertriebenenpolitik"<br />

auf, die gegenwärtig weit überwiegend<br />

auf die deutsch-tschechischen Gespräche<br />

gerichtet sei. CSU-Chef Theo Waigel und Ministerpräsident<br />

Edmund Stoiber sei für die stete<br />

Wahrung ost- und sudetendeutscher Interessen<br />

zu danken. Die Position der CSU zu dem Prager<br />

Verlangen nach einer „<strong>Schlußstrich</strong>"-<br />

Erklärung sei jüngst <strong>noch</strong> einmal zwischen der<br />

Staatsregierung und der CSU-Landesgruppe im<br />

Bundestag abgestimmt worden. „CSU, Bayerische<br />

Staatsregierung und Sudetendeutsche<br />

werden nach Abschluß der Gespräche prüfen,<br />

ob der Text der Verständigung dient und ob die<br />

Anliegen der Sudetendeutschen ausreichend<br />

berücksichtigt sind", versicherte Koschyk. Die<br />

CSU werde eine Erklärung nur akzeptieren,<br />

wenn diese die Vertreibung klar beim Namen<br />

nenne und ebenso deutlich verurteile, keinen<br />

<strong>Schlußstrich</strong> unter offene Fragen ziehe, das<br />

Heimatrecht auch praktisch gewährleiste und<br />

die deutsch-tschechischen Beziehungen einbinde,<br />

sagte er.<br />

Trotz mancher Enttäuschung, etwa über die<br />

Anerkennung der Oder-Neiße-Linie oder den<br />

Vertrag mit der CSFR von 1992, seien die Vertriebenen<br />

indes gut beraten, die Bundesregierung<br />

weiter zu unterstützen. Eine Machtübernahme<br />

durch SPD, PDS und Grüne, wie<br />

vom thüringischen SPD-Landes<strong>vor</strong>sitzenden<br />

Richard Dewes, einem Vertrauten Oskar Lafontaines,<br />

jüngst propagiert, wäre, so Koschyk, das<br />

Ende jedweder Politik zugunsten der Vertriebenen.<br />

Helmut Sauer, der Bundes<strong>vor</strong>sitzende der<br />

Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung in der<br />

Union, bestätigte, die CSU sei auch auf Bundesebene<br />

die treibende Kraft, wenn es um die<br />

Belange der Vertriebenen gehe. Die „Gruppe<br />

Koschyk" in der Bundestagsfraktion sei Ansprechpartner<br />

für Bundeskanzler Helmut Kohl<br />

und finde bei diesem Gehör. Sauer appellierte<br />

an die UdV-Funktionsträger, die Integration der<br />

deutschen Aussiedler auch in die Partei nicht zu<br />

vernachlässigen. In Niedersachsen habe die<br />

Kandidatur von Aussiedlern die Kommunalwahlergebnisse<br />

für die Union gestärkt. Die Oberbürgermeister-Stichwahlen<br />

in Nürnberg, Fürth, Regensburg<br />

und Erlangen, so bestätigte Hartmut<br />

Koschyk, „sind auch von den Aussiedlern<br />

zugunsten der CSU entschieden worden". SAV<br />

Allen Böhmerwäldlem<br />

und Sudetendeutschen<br />

ein frohes Weihnachtsfest und<br />

Gottes Segen im neuen Jahr!<br />

Ks.R. Johann Kindermann<br />

Heimatrecht kein<br />

einziges Mal gefordert<br />

Das Interview des Vorsitzenden der<br />

tschechischen Sozialdemokratie (CSSD),<br />

Milos Zeman, im „Spiegel" wirft Fragen auf:<br />

Zeman befürwortet nicht nur das Wort<br />

„Tansfer" für die Vertreibung der Sudetendeutschen,<br />

er erklärt auch seine Erwartung<br />

(„Davon gehe ich aus"), daß das Wort „Vertreibung"<br />

in der geplanten deutsch-tschechischen<br />

Erklärung nicht erscheinen wird.<br />

Die Bundesregierung hat aber öffentlich<br />

und mit Nachdruck das Gegenteil versichert.<br />

Fragwürdig sind die Einlassungen Zemans<br />

zum Heimatrecht der Sudetendeutschen,<br />

das er kurzerhand mit dem Niederlassungsrecht<br />

in der EU gleichsetzt: „Es<br />

gibt keinen Grund zu Sonderrechten. Im<br />

übrigen ist dies in den Verhandlungsrunden<br />

von den Deutschen auch kein einziges<br />

Mal gefordert worden." Außenminister Kinkel<br />

hat in seiner Regierungserklärung vom<br />

17. März 1995 etwas anderes gesagt.<br />

Auch die fast einstimmig angenommene<br />

Bundestagsresolution vom 23. Juni 1994<br />

spricht eine andere Sprache: „Der Bundestag<br />

fordert die Bundesregierung auf, über<br />

die Durchsetzung des Rückkehrrechts in<br />

die Heimat hinaus Möglichkeiten zu prüfen,<br />

wie Wiedergutmachungs- und Entschädigungsverpflichtungen<br />

der Vertreiber<br />

geregelt werden können."<br />

Wir können uns nicht <strong>vor</strong>stellen, daß die<br />

Bundesregierung in den nun fast zweijährigen<br />

Verhandlungen mit der Tschechischen<br />

Republik tatsächlich das Heimatrecht der<br />

Sudetendeutschen nicht eingefordert hat.<br />

Millionen Betroffene in Deutschland wären<br />

für eine Klarstellung auch in dieser Frage<br />

dankbar.<br />

(DOD)<br />

MARIA MAGDA<br />

REICHEL<br />

wünscht allen Freunden und<br />

Landsleuten frohe Weihnachtstage<br />

und Glück im neuen Jahr.


SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Bonner Justizministerium zur Frage der tschechischen Vertreibungsstraftäter:<br />

Es gibt kein deutsches<br />

Auslieferungsersuchen<br />

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Zur Zeit gibt es kein Auslieferungsersuchen<br />

des Bundesjustizministeriums an die tschechische<br />

Regierung wegen Personen, die sich an<br />

der Tötung von Sudetendeutschen im Verlauf<br />

der Vertreibung beteiligt haben. Das steht in<br />

einem Antwortschreiben des Bundesjustizministeriums<br />

an den sudetendeutschen CSU-Bezirksrat<br />

Hans Slezak. Slezak hatte vom Bundesjustizminister<br />

wissen wollen, ob es ein entsprechendes<br />

Auslieferungsersuchen an die<br />

Tschechische Republik gebe und erklärt, daß<br />

sowohl die Bundesregierung als auch die<br />

Landsmannschaften umfangreiches Archivmaterial<br />

über die Namen von Opfern und Tätern<br />

der Vertreibung besäßen. Hans Slezak wollte<br />

ferner wissen, ob die deutschen Grenzbehörden<br />

angewiesen sind, namentlich bekannte<br />

tschechische Massenmörder beim Grenzübertritt<br />

nach Deutschland zu verhaften. Das ist<br />

offenbar nicht der Fall; jedenfalls gibt es nach<br />

Auskunft des BKA und der bayerischen Grenzpolizei<br />

keine entsprechenden Fahndungslisten.<br />

In dem Schreiben des Bundesjustizministeriums<br />

wird darauf hingewiesen, daß es bis heute<br />

auch keine Anregung einer Landesjustizverwaltung<br />

für ein Auslieferungsersuchen gibt. Deshalb<br />

hat sich Slezak inzwischen auch an das<br />

bayerische Justizministerium mit der Bitte um<br />

Prüfung bzw. Tätigwerden gewandt.<br />

Wir dokumentieren im folgenden das Antwortschreiben<br />

des Bundesjustizministeriums vom<br />

11. November 1996. Darin heißt es:<br />

1. Ein Auslieferungsersuchen des Bundesministeriums<br />

der Justiz an die tschechische Regierung<br />

um Auslieferung von namentlich bekannten<br />

Personen, die sich an der Tötung von<br />

Sudetendeutschen beteiligt haben, besteht zur<br />

Zeit nicht. Es liegt auch keine entsprechende<br />

Anregung einer Landesjustizverwaltung <strong>vor</strong>. Ein<br />

deutsches Ersuchen an die tschechische Regierung<br />

um Auslieferung eines tschechischen<br />

Staatsangehörigen hätte auch keine Aussicht<br />

auf Erfolg, da die tschechische Regierung nach<br />

der bestehenden Vertragslage berechtigt ist, die<br />

Auslieferung eigener Staatsangehöriger abzulehnen<br />

(Artikel 6 Absatz 1 lit. a des Europäischen<br />

Auslieferungsübereinkommens). Ergänzend<br />

wird darauf hingewiesen, daß in einem<br />

Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft<br />

Erfurt gegen mehrere tschechische Staatsangehörige<br />

wegen des Verdachts der Beteiligung<br />

an Tötungshandlungen zum Nachteil von deutschen<br />

Staatsangehörigen (Tötung von deutschen<br />

Soldaten und Zivilisten in der Zeit von<br />

Mai bis September 1945 im Raum Spindelmühle)<br />

die tschechische Regierung im November<br />

1994 auf dem diplomatischen Geschäftsweg<br />

um Übernahme der Strafverfolgung ersucht<br />

wurde. Das tschechische Verfahren ist allerdings<br />

nach Auskunft des Auswärtigen Amtes<br />

vom 17. Oktober 1996 wegen „fehlender<br />

Anhaltspunkte für die Eröffnung eines Strafverfahrens"<br />

eingestellt worden.<br />

Im übrigen liegen Erkenntnisse über ein<br />

tschechisches Ermittlungsverfahren in Pilsen<br />

<strong>vor</strong>, das aufgrund der Anzeige eines deutschen<br />

Familie Bayer<br />

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Staatsangehörigen wegen des Verdachts des<br />

Mordes an Sudetendeutschen eingeleitet worden<br />

¡st. Ein in diesem Zusammenhang gestelltes<br />

Rechtshilfeersuchen der Kreisermittlungsbehörde<br />

in Pilsen ist von den deutschen Behörden<br />

erledigt worden.<br />

2. Nach Mitteilung des Bundeskriminalamts<br />

Wiesbaden und der für die deutsch-tschechische<br />

Grenze zuständigen bayerischen Grenzpolizei<br />

gibt es keine „Fahndungslisten" namentlich<br />

bekannter Personen, denen die Tötung von<br />

Sudetendeutschen zur Last gelegt wird.<br />

Ob es im Inpolsystem Fahndungsausschreibungen<br />

auf Veranlassung deutscher Staatsanwälte<br />

wegen der genannten Vorwürfe gab oder<br />

gibt, ist derzeit dem Bundeskriminalamt in<br />

Wiesbaden und dem Bundesministerium der<br />

Justiz nicht bekannt. Die Eingabe solcher Fahndungsersuchen<br />

erfolgt in den Bundesländern<br />

und ohne Auswertung nach Täterkreis bzw.<br />

Delikt.<br />

3. Hinsichtlich der Ermittlung und Ersuchen<br />

um Auslieferung namentlich nicht bekannter<br />

Personen gelten die Ausführungen unter 1. entsprechend.<br />

4. Die Frage einer Geste für die tschechischen<br />

Opfer des Zweiten Weltkriegs ist Gegenstand<br />

der Verhandlungen zwischen der Bundesregierung<br />

und der Regierung der Tschechischen<br />

Republik über eine gemeinsame Erklärung.<br />

Die Verhandlungen werden vertraulich<br />

geführt und sind <strong>noch</strong> nicht abgeschlossen.<br />

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Tschechisches<br />

Budget ins Minus<br />

geschlittert<br />

Der als ausgeglichen geplante tschechische<br />

Staatshaushalt ist nach elf Monaten des Jahres<br />

1996 ins Minus geschlittert. Wie das Finanzministerium<br />

in Pag Anfang Dezember bekanntgab,<br />

überstiegen die Ausgaben in Höhe von<br />

434,4 Milliarden Kronen um drei Milliarden die<br />

Einnahmen in der Höhe von 431,4 Milliarden<br />

Kronen. Das Parlament in Prag hatte für das,<br />

Jahr 1996 ein ausgeglichenes Budget im<br />

Umfang von 497,6 Milliarden Kronen beschlossen.<br />

Der tschechische Staatshaushalt ist seit April<br />

defizitär, während 1995 ein Überschuß von vier<br />

Milliarden Kronen erwirtschaftet werden konnte.<br />

Um das Budget auszugleichen, beschloß die<br />

bürgerliche Minderheitsregierung unter Premier<br />

Vaclav Klaus Ende August Kürzungen von 9,3<br />

Milliarden Kronen, die für alle Ministerien um<br />

fünf Prozent weniger Finanzmittel bedeuteten.<br />

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Mehrheit der Tschechen sieht<br />

gutes Verhältnis zu Deutschen<br />

Die Mehrheit der Tschechen (57 Prozent) hält<br />

die derzeitigen deutsch-tschechischen Beziehungen<br />

für gut. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten<br />

Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts<br />

(IVVM) in Prag her<strong>vor</strong>.<br />

Zwei Drittel der 1001 Befragten waren zudem<br />

der Ansicht, daß eine Aussöhnung zwischen<br />

Deutschen und Tschechen möglich sei.<br />

Mit der seit langem geplanten deutsch-tschechischen<br />

Erklärung zur Überwindung der aus<br />

der gemeinsamen Vergangenheit herrührenden<br />

Probleme verbanden der Umfrage nach 32 Prozent<br />

der Tschechen die Hoffnung, daß sie zur<br />

Verbesserung der bilateralen Beziehungen beitragen<br />

werde.<br />

Nahezu die gleiche Anzahl der Befragten<br />

(31 Prozent) meinte wiederum, das Dokument<br />

werde darauf keinen Einfluß haben. Mehr als<br />

die Hälfte (57 Prozent) vertrat zudem die Ansicht,<br />

daß die Forderungen der nach dem Krieg<br />

aus der damaligen Tschechoslowakei vertriebenen<br />

Sudetendeutschen Einfluß auf die Formulierung<br />

und die Annahme der deutsch-tschechischen<br />

Erklärung haben könnten. Nur 16 Prozent<br />

waren gegenteiliger Meinung. Die Umfrage<br />

war Anfang November durchgeführt worden.<br />

wird In Glück gemessen.<br />

Bank, Oberbank<br />

Österreich unterstützt Tschechen<br />

„voll und ganz" auf Weg in die EU<br />

Österreich wird die Tschechische Republik<br />

auf dem Weg in die Europäische Union voll und<br />

ganz unterstützen. Das versprach die Staatssekretärin<br />

im österreichischen Außenministerium,<br />

Benita Ferrero-Waldner, kürzlich anläßlich<br />

der Eröffnung des österreichischen Kulturinstituts<br />

in Prag. Und wieder einmal kein Wort<br />

darüber, daß Benea-Dekrete und Amnestiegesetz<br />

mit der EU-Rechtsordnung absolut nicht<br />

vereinbar sind.<br />

Für die Österreicher sei eine europäische Integration<br />

ohne Tschechen „völlig undenkbar",<br />

sagte Ferrero-Waldner. Ob die Dame da wirklich<br />

für alle Österreicher, auch jene Altösterreicher<br />

beziehungsweise der Nachkommen sprechen<br />

konnte, die <strong>vor</strong> fünf Jahrzehnten ihres Eigentums<br />

beraubt, vertrieben und / oder ermordet<br />

worden waren? Jedenfalls meinte die Staatssekretärin,<br />

daß „Prag und Wien immer im Herzen<br />

Europas (waren), und ohne dieses Herz ist<br />

Europa einfach un<strong>vor</strong>stellbar". Da dieses Herz<br />

aber über zwei Kammern verfüge, eine österreichische<br />

und eine tschechische, habe sich<br />

Österreich immer dafür eingesetzt, „daß sich<br />

Tschechien bei der Erweiterung der EU unter<br />

den ersten Ländern befindet, die in die EU aufgenommen<br />

werden". Ferrero-Waldner kann es<br />

nicht schnell genug gehen mit ihrer politischen<br />

Herzensangelegenheit: Sie würde sich freuen,<br />

„wenn die Aufnahme zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt erfolgen könnte, in gut 18 Monaten,<br />

möglicherweise im November 1998, während<br />

der österreichischen Präsidentschaft in der EU",<br />

so die Staatssekretärin. Auf diesem Weg solle<br />

eben auch das Kulturinstitut „eine bedeutende<br />

Rolle spielen, ist doch die Kultur sehr oft die<br />

Außenpolitik kleinerer Staaten und neben der<br />

Wirtschaft eine ihrer bedeutendsten Säulen".


Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

SUDETENPOST<br />

Qlöck und Wohlergehen mögen auch 1977 herrschen!<br />

Bundes<strong>vor</strong>stand der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in Osterreich<br />

Gesegnete Weihnachten und ein glückliches, gesundes und<br />

erfolgreiches neues Jahr wünschen wir namens des Bundes<strong>vor</strong>standes,<br />

sowie auch persönlich allen Mitgliedern und<br />

Freunden der Sudetendeutschen Landsmannschaft.<br />

Für ihre wertvolle Mitarbeit sagen wir allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aufrichtigen Dank und bitten Sie, sich<br />

auch im Jahre 1997 wie bisher in den Dienst der SLÖ zu<br />

stellen.<br />

Dr. HansHalva<br />

Karsten Eder<br />

Vorsitzender der Bundeshauptversammlung<br />

Bundesobmann<br />

Bund der Nordböhmen und Riesengebirgler zu Wien<br />

Allen unseren Mitgliedern und Freunden wünschen wir zum<br />

Weihnachtsfest wie auch zum neuen Jahr alles Gute und danken<br />

für die bewiesene Treue - Dieter Kutschera, Susanne Swoboda<br />

„Bruna-Wien"<br />

wünscht allen Brünner Landsleuten<br />

frohe Weihnacht und Glück für 1997<br />

Böhmerwaldbund<br />

Wien<br />

Böhmerwaldmuseum<br />

Wien<br />

Allen Mitgliedern, Gönnern<br />

und Freunden<br />

ein frohes, gesegnetes<br />

Weihnachtsfest<br />

und ein<br />

glückliches neues Jahr!<br />

Die SLO St. Polten<br />

wünscht allen Mitgliedern und<br />

Gönnern sowie deren Angehörigen<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

sowie Gesundheit, Glück und Erfolg<br />

für das Jahr 1997!<br />

Heimatgruppe Nordmähren -<br />

Sternberg - Mähr. Schönberg -<br />

Mährisch Neustadt<br />

grüßt alle Landsleute, wünscht allen<br />

frohe Festtage und viel<br />

Glück und Erfolg für das Jahr 1997!<br />

DER SUDETENDEUTSCHE<br />

ARBEITSKREIS SÜDMÄHREN<br />

wünscht in heimatlicher Verbundenheit<br />

allen seinen Freunden frohe<br />

Festtage<br />

Der Dachverband<br />

der Südmährer<br />

in Osterreich<br />

tt<br />

entbietet<br />

allen Landsleuten<br />

herzliche<br />

Weihnachts- und<br />

- Neujahrsgrüße! -<br />

- Heimatgruppe -<br />

Jägerndorf<br />

und Umgebung<br />

Allen unseren lieben Landsleuten<br />

frohe Weihnacht und<br />

ein Prosit Neujahr!<br />

HEIMATGRUPPE<br />

M. OSTRAU-ODERBERG,<br />

FRIEDEK U. UMGEBUNG<br />

Allen Landes- und Bezirksreferentinnen, allen Mitarbeiterinnen im<br />

Frauenreferat der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

allen sudetendeutschen Frauen in Österreich ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest!<br />

Für das neue Jahr Gesundheit und Wohlergehen wünschend und auf gute<br />

Zusammenarbeit hoffend<br />

Ihre Gerda Mayer, Bundesfrauenreferentin<br />

Der Vorstand des<br />

»i<br />

SLO-Landesverbandes Wien,<br />

Niederösterreich und Burgenland<br />

wünscht allen Mitgliedern und<br />

Freunden ein frohes Weihnachtsfest,<br />

ein gesundes, glückliches und<br />

erfolgreiches Jahr 1997 und dankt für<br />

die Mitarbeit im vergangenen Jahr.<br />

Obleute:<br />

Johanna v. Etthofen<br />

Albert Schmidl<br />

Willfried Innitzer<br />

Der Bund<br />

der Erzgebirger<br />

in Wien<br />

A gsegnata Weihnacht u a glücksöllighs Neis Gàuha<br />

wünscht der<br />

Arbeitskreis Egerländer Kulturschaffender e. V.<br />

Albert Reich, Stuttgart, 1. Vorsitzender des AEK<br />

Dr. med. Wolf-Dieter Hamperl, Trostberg<br />

2. Vorsitzender des AEK<br />

Die<br />

Sudetendeutsche<br />

• •<br />

Jugend Österreichs<br />

wünscht allen Landsleuten, Lesern, Freunden<br />

und Kameraden ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches neues Jahr!<br />

Wir dürfen allen Gönnern und Spendern ein<br />

herzliches „Dankeschön" entbieten!<br />

Die Bundesjugendführung<br />

und die<br />

Landesjugendführungen<br />

Die Heimatgruppe<br />

Reichenberg-Friedland<br />

der SLÖ in Wien<br />

A-1010 Wien, Cochplatz 4<br />

(Kaffee Ministerium)<br />

wünscht allen Mitgliedern und<br />

Freunden ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein<br />

gesundes neues Jahr 1997!<br />

HUMANITÄRER VEREIN<br />

VON ÖSTERREICHERN<br />

AUS SCHLESIEN IN WIEN<br />

wünscht allen Mitgliedern,<br />

Freunden und Gönnern ein<br />

frohes Weihnachtsfest und<br />

ein glückliches Jahr 1997!<br />

wünscht allen Landsleuten<br />

und Gönnern frohe<br />

Weihnachten und ein<br />

glückbringendes Jahr 1997!<br />

Unseren Landsleuten in Wien und in allen<br />

Bundesländern wünschen wir in heimatlicher<br />

Verbundenheit Glück und Segen<br />

zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel.<br />

SLO-BEZIRKS-<br />

GRUPPE WIEN<br />

UND UMGEBUNG<br />

wünscht allen Landsleuten, Freunden<br />

und Kameraden frohe Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches Jahr 1997!<br />

GRULICH,<br />

ADLERGEBIRGE<br />

FRIESETAL<br />

Allen Landsleuten frohe Weihnacht<br />

und ein glückliches neues Jahr! .<br />

HOCHWALD<br />

ÖSTERR. LANDSMANNSCHAFT DER<br />

BÖHMERWÄLDLER<br />

Weihnachts- und Neujahrswünsche an<br />

Mitglieder, Freunde und Gönner!<br />

Heimatgruppe<br />

Kuhländchen<br />

mit dem Verein der Neutitscheiner<br />

und dem Landkreis Bäm<br />

wünscht allen Mitgliedern frohe<br />

Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches Jahr 1997!<br />

SLÖ-Heimatgruppe<br />

Freudenthal-Troppau


8 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Kniefall <strong>vor</strong> dem lieben Nachbarn?<br />

Kohl und Klaus sind einig! Versöhnungs-<br />

Erklärung soll <strong>noch</strong> <strong>vor</strong> Weihnachten besiegelt<br />

werden. Deutschen, aber auch tschechischen<br />

Zeitungsberichten zufolge, befindet<br />

sich die angesprochene Deklaration in der<br />

Endphase. Wie aus einer Meldung der Prager<br />

Zeitung „Miada fronta dnes" verlautet, soll<br />

in der Textfassung nicht das Wort „Vertreibung",<br />

sondern „Austreibung" oder „Zwangsaussiedlung",<br />

betreffs Sudetendeutsche, Anwendung<br />

finden. Der Begriff „Vertreibung"<br />

solle jedoch im Zusammenhang mit dem Verlassen<br />

der Tschechen aus dem Sudetenland,<br />

nach Abschluß des „Münchener Abkommens",<br />

formuliert werden. Wenn dem so sein<br />

sollte: Ein geringfügiger Kniefall der deutschen<br />

Regierung <strong>vor</strong> dem lieben Nachbarn<br />

CR. Versündigen sich die Politgewaltigen in<br />

Bonn damit nicht an den Sudetendeutschen,<br />

indem sie sich in eine Rolle der Umkehrsituation<br />

von Täter und Opfer hineinmanövrieren?<br />

Bei einem Zusammentreffen von Bundeskanzler<br />

Kohl und dem tschechischen Premier<br />

Klaus, <strong>vor</strong>ige Woche am Rande der OSZE-<br />

Gipfelkonferenz in Lissabon, sollen Fixabsprachen<br />

über die Endfassung der Deklaration<br />

stattgefunden haben. Nachdem dieses<br />

Papier, angeblich ein sechsseitiges Dokument,<br />

von den betreffenden Außenministern<br />

schon abgesegnet sein soll, will man sich<br />

jetzt - von Bonn aus - um Zuspruch bei<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft bemühen.<br />

Der Sudetendeutsche Rat und - <strong>vor</strong> allem<br />

- die Sudetendeutsche Landsmannschaft<br />

müssen jetzt auf der Hut sein, daß sie sich<br />

nicht „nur um des lieben Friedens willen"<br />

Erklärungen abringen lassen, die dann als<br />

Die Familie Karsten Eder wünscht<br />

allen Landsleuten, Freunden und<br />

Bekannten ein glückliches, gesundes<br />

und erfolgreiches Jahr 1997 und<br />

ersucht um Verständnis, daß sie dies<br />

nur auf diesem Wege tun kann.<br />

Präsident Havel wurde ein Tumor<br />

aus der Lunge operiert<br />

Stille Weikrvack+ und<br />

viel ölück z.iAVY\ ^ak^esvve<br />

Dem tschechischen Staatspräsidenten Vaclav<br />

Havel ist am 2. Dezember eine bösartige<br />

Geschwulst aus der Lunge operativ entfernt<br />

worden. Wie Havels SprecherXadislav Spacek<br />

nach der mehrstündigen Operation mitteilte,<br />

wurde dabei der rechte Lungenflügel zur Hälfte<br />

herausoperiert. Der „radikale" Eingriff sei ohne<br />

Komplikationen verlaufen. Nach Angaben Spaceks<br />

gehen die Ärzte davon aus, die Krankheit<br />

im Frühstadium erkannt zu haben, die Prognose<br />

sei relativ günstig. Die Geschwulst sei „<strong>noch</strong><br />

sehr klein" gewesen, so Pafko. Vom ärztlichen<br />

Standpunkt aus sei es jedoch nicht ganz ausgeschlossen,<br />

daß sich Tochtergeschwülste bilden<br />

könnten. Angesichts der vollständigen Entfernung<br />

des Tumors sollte dies jedoch nicht der<br />

Fall sein.<br />

Havel war <strong>vor</strong> einer Woche in eine chirurgische<br />

Klinik in Prag eingewiesen worden, nachdem<br />

eine Lungenentzündung trotz mehrwöchiger<br />

Behandlung nicht abgeklungen war. Eine<br />

<strong>vor</strong>herige tomographische Untersuchung hatte<br />

nach einer späteren Äußerung seines Sprechers<br />

ergeben, daß sich der Krankheitsherd auf<br />

die Lunge beschränkte und kein anderes Organ<br />

erfaßt war.<br />

Zum Unterschied zu seinem russischen Kollegen<br />

Boris Jelzin mußte Havel <strong>vor</strong> der Operation<br />

keine Kompetenzen an einen Vertreter abgeben.<br />

Die Vollmachten des tschechischen Präsidenten<br />

sind nach der Verfassung wesentlich<br />

kleiner.<br />

Der nunmehr bestätigte Verdacht auf eine<br />

Krebserkrankung der Lunge lag bei Havel nahe,<br />

weil der Präsident als leidenschaftlicher Raucher<br />

bekannt ist. Auch im Krankenhaus hatte er<br />

nicht vollkommen auf den Zigarettenkonsum<br />

verzichtet, obwohl ihn die Ärzte dazu aufgefordert<br />

hatten. Eine der letzten Zigaretten <strong>vor</strong> der<br />

Operation hatte Havel bei einem Besuch von<br />

Gesundheitsminister Jan Strasky geraucht.<br />

Bei Redaktionsschluß dieser Ausgabe hat<br />

sich der Zustand des tschechischen Präsidenten<br />

dramatisch verschlechtert, ein Luftröhrenschnitt<br />

und künstliche Beatmung wurden notwendig.<br />

entbietet allen seinen Landsleuten<br />

. a. V. a&A\ar¿<br />

T)c\w\\\z — Wien<br />

Zustimmung für dies oder jenes ausgelegt<br />

werden könnte.<br />

Wir verlangen nicht, daß Geschichte nur<br />

nach unserer Version geschrieben wird, auch<br />

nicht, daß Zukunft nur nach unseren Vorstellungen<br />

erörtert wird, aber wir wollen schon,<br />

als Opfer der neuen Weltordnung nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg, unsere Funktion bei der<br />

Ermittlung der historischen Wahrheit, in Option<br />

zur Zukunft, wahrgenommen wissen.<br />

Allem Anschein nach wird sich nach Bekanntwerden<br />

dieser Erklärung unter den<br />

Landsleuten Wut breitmachen, die man wohl<br />

kaum jemandem verübeln kann. Wie lange<br />

diese dauert und welche Folgerungen sie<br />

haben wird, dies wird die Zukunft weisen.<br />

Apropos <strong>Schlußstrich</strong>: Gibt's den überhaupt<br />

im Vokabular? Albert Schmidl,<br />

LVBD-Obmann von Wien, NÖ., Bgld.<br />

Schweinepest<br />

in Südmähren<br />

Einen Monat nach dem Ausbruch der Schweinepest<br />

in einer tschechischen Landwirtschaftsgenossenschaft<br />

nahe der Grenze zu Österreich<br />

ist die Infektionskrankheit in einer weiteren<br />

Farm in Südmähren aufgetreten.<br />

Die - <strong>vor</strong> einigen Wochen verhängte - regionale<br />

Exportsperre für lebende Zucht-, Nutz- und<br />

Schlachtschweine nach Österreich ist nach wie<br />

<strong>vor</strong> aufrecht. Wie die tschechische Nachrichtenagentur<br />

CTK unter Berufung auf einen Vertreter<br />

der Bezirksveterinärverwaltung in Hustopece<br />

(Auspitz) meldete, müssen <strong>vor</strong>aussichtlich<br />

alle zehntausendvierhundert Schweine der Aktiengesellschaft<br />

a. s. Jave getötet werden,<br />

nachdem mehrere Fälle von Schweinepest<br />

nachgewiesen worden waren. Die Schweinefarm<br />

ist nur rund zehn Kilometer von dem<br />

ursprünglichen Infektionsherd entfernt. Dort<br />

mußten Anfang November zweitausendvierhundert<br />

Schweine getötet werden. Als Überträger<br />

der Seuche gelten Wildschweine.<br />

Klaus-Bündnis erreicht im<br />

Senat absolute Mehrheit<br />

Die bürgerliche tschechische Regierungskoalition<br />

unter Ministerpräsident Vaclav Klaus<br />

hat bei der Wahl zum Senat im November die<br />

absolute Mehrheit der Mandate errungen. Das<br />

Drei-Parteien-Bündnis stellt 52 der insgesamt<br />

81 Senatoren.<br />

Klaus' Demokratische Bürgerpartei (ODS)<br />

kam im Oberhaus des tschechischen Parlaments<br />

auf 32 Sitze, die Volkspartei (KDU-CSL)<br />

auf 13 und die Demokratische Bürgerallianz<br />

(ODA) auf sieben. Die Wahlbeteiligung lag bei<br />

nur 30,5 Prozent. Die oppositionellen Sozialdemokraten<br />

des Präsidenten des Abgeordnetenhauses<br />

(CSSD), Milos Zeman, stellen 25 Senatoren,<br />

die Kommunisten (KSCM) zwei. In den<br />

Senat zog auch der von der CSSD unterstützte<br />

„unabhängige" Gewerkschaftschef Richard<br />

Falbr sowie ein Bewerber der außerparlamentarischen<br />

Demokratischen Union (DEU). Die<br />

rechtsextremen Republikaner (SPR-RSC) boykottierten<br />

die Senatswahl.<br />

Bei der ersten Senatswahl seit 1935 waren<br />

8,1 Millionen Wähler aufgerufen, in 81 Wahlkreisen<br />

nach dem Mehrheitswahlrecht ihren Senator<br />

zu wählen. Nur in einem Drittel der Kreise<br />

wurden die Senatoren für sechs Jahre gewählt,<br />

in den anderen für nur vier bzw. zwei Jahre.<br />

Damit sollte nach US-Vorbild gewährleistet werden,<br />

daß sich alle zwei Jahre 27 Senatoren<br />

einer Neuwahl stellen müssen. Im Herbst 1998<br />

sind von dieser Regelung 13 Senatoren der<br />

ODS, je vier von KDU-CSL und ODA sowie<br />

sechs der Opposition betroffen .<br />

Bei der Senats-Stichwahl erreichte die Wahlbeteilung<br />

in Tschechien ihren historischen Tiefpunkt.<br />

Die Teilnahme an der zweiten Runde fiel<br />

<strong>noch</strong> niedriger aus als jene beim ersten Wahlgang,<br />

an dem 35 Prozent teilgenommen hatten.<br />

Hatten 1990 an der ersten freien Wahl in der<br />

Tschechischen Republik 97 Prozent der Wähler<br />

teilgenommen, so gingen zur Unterhaus-Wahl<br />

<strong>vor</strong> 6 Monaten nur <strong>noch</strong> 76 Prozent der Wähler.<br />

Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus hatte<br />

Klaus' Koalition ihre absolute Mandatsmehrheit<br />

im Unterhaus verloren. Sie stellt nur 99 der 200<br />

Abgeordneten und ist auf die Duldung der Sozialdemokraten<br />

angewiesen.<br />

Botschafter Grusa verfehlte ein Mandat<br />

Bis auf wenige Ausnahmen hat die Wahl zum<br />

Senat, kein politisches Comeback für ehemalige<br />

Minister und Dissidenten mit sich gebracht.<br />

Viele der prominenten Bewerber schafften nicht<br />

einmal den Einzug in die Stichwahl am Wochenende,<br />

darunter Ex-CSFR-Außenminister<br />

Jiri Dienstbier oder Ladislav Lis, der wie Dienstbier<br />

<strong>vor</strong> der Wende 1989 der Menschen rechtsgruppe<br />

„Charta 77" angehört hatte. Auch der<br />

frühere Dissident und nunmehrige tschechische<br />

Botschafter in Bonn, Jiri Grusa, schaffte kein<br />

Senatsmandat.<br />

CSR-Außenhandel stark defizitär<br />

Das seit Jahresbeginn rasant zunehmende<br />

Defizit im Außenhandel der Tschechischen Republik<br />

ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat<br />

um weitere 15,9 Milliarden Kronen (6,3 Milliarden<br />

Schilling, 900 Millionen DM) gestiegen.<br />

Nach Angaben des Tschechische Amtes für Statistik<br />

(CSU) wuchs der Fehlbetrag seit Jänner<br />

bis Oktober auf 125,5 Milliarden Kronen. Im Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres hatte das Defizit<br />

72,1 Milliarden Kronen betragen. Insgesamt<br />

wurden in den ersten zehn Monaten Waren für<br />

620,6 Milliarden Kronen nach Tschechien importiert<br />

und für 495,1 Milliarden Kronen exportiert.<br />

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

stieg der Import in laufenden Preisen um 14,4<br />

Prozent, der Export um 5,2 Prozent.<br />

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Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

SUDETENPOST<br />

Unzerstörbar die Freundschaft von Landsmann zu Landsmann<br />

Der Vorstand der „THAYA" -<br />

Bund der Süd mährer in Österreich<br />

wünscht allen seinen Landsleuten und Freunden ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und viel Glück im neuen Jahr.<br />

Bezirksgruppe<br />

VÖCKLABRUCK<br />

Allen Landsleuten und Mitarbeitern<br />

des Bezirkes ein frohes,<br />

gesegnetes Weihnachtsfest und<br />

ein glückliches Neujahr!<br />

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches<br />

Neujahr wünscht allen Egerländern und<br />

Freunden des Egerlandes<br />

DIE EGERLÄNDER GMOI,<br />

WIEN<br />

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Elisabethstraße 8, 1010 Wien<br />

Jeden 2. Samstag im Monat<br />

Wir wünschen allen Landsleuten<br />

und Freunden ein frohes und<br />

gesegnetes Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches - allen Widrigkeiten<br />

zum Trotz - Jahr 1997.<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft,<br />

Heimatgruppe Baden<br />

DER VEREIN<br />

BIELITZ-BIALA-TESCHEN<br />

wünscht allen Landsleuten ein<br />

frohes Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches Neujahr.<br />

Ortsgruppe<br />

Bad Ischi -Bad Goisern<br />

wünscht allen Mitgliedern<br />

gesegnete Weihnachten<br />

und ein glückliches Neujahr<br />

Der Verband<br />

der Südmährer in Oberösterreich<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und viel Glück<br />

im neuen Jahr.<br />

Der Verbandsausschuß<br />

Der Landes<strong>vor</strong>stand<br />

der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft in<br />

Oberösterreich (SLOO)<br />

wünscht allen Mitgliedern, Freunden und Gönnern ein<br />

gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, friedvolles und<br />

glückliches Jahr 1997.<br />

Mit diesen Wünschen verbinden wir den Dank an alle Mitglieder<br />

für ihre Unterstützung und Heimattreue. Den Amtswaltern in<br />

den Bezirks- und Heimatgruppen danken wir für ihre von<br />

Idealismus getragene Mit- und Zusammenarbeit und bitten um<br />

diese auch im kommenden Jahr.<br />

Bezirksgruppe<br />

Leoben<br />

entbietet allen ein gnadenreiches<br />

Weihnachtsfest. Möge<br />

das neue Jahr uns wieder so<br />

zahlreich und <strong>vor</strong> allem gesund<br />

zusammenführen - zur Ehre<br />

der alten Heimat!<br />

Die Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft in Innsbruck<br />

wünscht allen Landsleuten, Freunden und<br />

Gönnern ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein glückliches Jahr 1997.<br />

Allen Freunden und<br />

Landsleuten in der SLÖ<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein erfolgreiches Jahr<br />

1997<br />

Die Bezirksstelle Köflach-<br />

Voitsberg, Steiermark<br />

Bezirksstelle<br />

BRÜCK AN DER MUR<br />

wünscht allen Landsleuten<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein sorgenfreies<br />

Jahr 1997<br />

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und<br />

viel Glück im neuen Jahr wünscht allen<br />

Landsleuten der<br />

Schönhengster Landschaftsrat<br />

in Österreich<br />

mit den Heimatgruppen<br />

Landskron Mährisch Trübau<br />

- Müglitz und Zwittau<br />

Die<br />

Ortsgruppe Enns-Neugablonz<br />

wünscht allen Landsleuten, Freunden und<br />

Gönnern gesegnete Weihnachten, Glück und<br />

Gesundheit im neuen Jahr!<br />

Der Vorstand<br />

BEZIRKSLEITUNG STEYR DER SLO<br />

wünscht allen Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes,<br />

erfolgreiches Jahr 1997<br />

Bezirksgruppe Linz<br />

wünscht ihren Mitgliedern<br />

recht frohe Weihnachten<br />

sowie viel Glück<br />

im neuen Jahr!<br />

Die Bezirksgruppe Braunau<br />

wünscht allen Mitgliedern und<br />

Freunden ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und viel Glück<br />

im neuen Jahr.<br />

Wir wünschen<br />

Bezirksgruppe<br />

KREMSMÜNSTER<br />

Allen Landsleuten frohe<br />

Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches neues Jahr<br />

Die<br />

EgerländerGmoiz'Linz<br />

wünscht allen Mitgliedern<br />

und Freunden ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und<br />

ein glückliches neues Jahr!<br />

Die Bezirksgruppe<br />

Gmunden<br />

wünscht allen<br />

Landsleuten<br />

frohe Weihnachten<br />

und ein<br />

erfolgreiches<br />

neues Jahr<br />

frohe Festtage<br />

Bezirksgruppe<br />

Wels<br />

Allen Landsleuten frohe<br />

Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches neues Jahr<br />

Bezirksgruppenleitung<br />

Freistadt<br />

Allen Mitarbeitern,<br />

Mitgliedern und Freunden<br />

die besten Weihnachtsund<br />

Neujahrswünsche!


10 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Bei der Festsitzung des Gemeinderates und<br />

Stadtrates von Klosterneuburg am Montag, dem<br />

11. November 1996, im großen Saal der Babenbergerhalle,<br />

der besonders der fünfundzwanzigjährigen<br />

Partnerschaft Klosterneuburgs mit<br />

Göppingen gewidmet war, wurde das Stadtwappen<br />

in Gold an unseren Landsmann Werner<br />

Olbrich für sein Eintreten für die sudetendeutschen<br />

Anliegen und besonders für seine Verdienste<br />

für die Stadtgemeinde Klosterneuburg<br />

durch das Mährisch-Schlesische Heimatmuseum,<br />

das schon mitteleuropäische Bekanntheit<br />

erlangt hat, verliehen.<br />

Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh betonte<br />

dies besonders in seiner sehr persönlichen Ansprache<br />

zur Verleihung.<br />

Karsten Eder, Bundesobmann<br />

„Qlück auf 1997" wünscht die geschäftsweit von Wels<br />

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ES BETREUT SIE LM RAINER RUPRECHT<br />

Europa-Tagung des Sudetendeutschen<br />

Heimatrates<br />

Knapp 100 Delegierte konnte der stellvertretende<br />

Vorsitzende, Landsmann Ernst Klier, am<br />

11. Oktober 1996 zur Jahrestagung des Sudetendeutschen<br />

Heimatrates, des höchsten Gremiums<br />

der Vertreter der Heimatlandschaften<br />

und Heimatkreise der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft, im Bürgerhaus „Am alten<br />

Stadttor" in Leimen bei Heidelberg begrüßen.<br />

Im Mittelpunkt dieses Treffens stand das Verhältnis<br />

der aktuellen tschechischen Politik in<br />

bezug auf Europa, besonders aber auch zu den<br />

Sudetendeutschen, die sich in den letzten lahren<br />

verstärkt um intensive Beziehungen zur<br />

alten Heimat bemühen. Auf beiden Seiten gibt<br />

es auf den unteren Ebenen von Gemeinden<br />

vielfach den Willen zur Freundschaft und zur<br />

Zusammenarbeit, wie auch die guten Beziehungen<br />

zu Leimens Patenstadt Kunin (Kunewald)<br />

zeigen. Andererseits klang auf der Tagung auch<br />

mehrfach an, es gibt auf der politischen Ebene<br />

<strong>noch</strong> Widerstände und Ressentiments zu überwinden.<br />

So diskutierten an dem Wochenende<br />

vom 11. bis 13. Oktober 1996 die Delegierten,<br />

die aus ganz Deutschland nach Leimen gekommen<br />

waren, Fragen zur heimatpolitischen Situation<br />

des Sudetenlandes, zum deutsch-tschechischen<br />

Verhältnis, insbesondere im Hinblick auf<br />

die Situation nach den Parlamentswahlen in der<br />

CR und Fragen zur sudetendeutschen Kulturarbeit.<br />

Die Stadt Leimen hat bereits frühzeitig Patenschaften<br />

für verschiedene Heimatgemeinden<br />

der in Leimen wohnenden Vertriebenen<br />

übernommen. Dank der Unterstützung durch<br />

Oberbürgermeister Ehrbar und des Gemeinderates,<br />

<strong>vor</strong> allem nach der politischen Wende in<br />

Europa, konnten sogar offizielle Kontakte zu<br />

Gemeinden in Tschechien, Ungarn und Rumänien<br />

aufgenommen werden.<br />

Für den erkrankten OB Ehrbar begrüßte der<br />

Leiter der Kämmerei, Stadtverwaltungsdirektor<br />

Klaus Scheiber, die Delegierten im Saal des<br />

Bürgerhauses. In seiner Ansprache würdigte er<br />

die Haltung der Vertriebenen, die nach dem<br />

Krieg ihre Heimat verlassen mußten, aber bereit<br />

waren, in der neuen Heimat das zerstörte Land<br />

gemeinsam mit den einheimischen Bürgern<br />

wieder aufzubauen. Sie schufen sich hier eine<br />

Keine Zustimmung<br />

für Stalins willige<br />

Vertreiber!<br />

Die be<strong>vor</strong>stehende Deutsch-Tschechische<br />

Erklärung ist das Papier, auf das sie<br />

geschrieben steht, nicht wert, wenn:<br />

- wie neuerdings, diese Erklärung gar als<br />

Versöhnungsdekret in die Öffentlichkeit lanciert<br />

wird. Schon allein das Wort Dekret<br />

erweckt grauenhafte Erinnerungen an den<br />

Vertreiber BeneS.<br />

- Deutsche Politiker sich nicht bewußt werden,<br />

daß es nicht zweierlei Menschenrecht<br />

geben darf, das Versöhnung, Wiedergutmachung<br />

<strong>vor</strong>aussetzt. Ansonsten diese<br />

Erklärung einer Vergewaltigung und Verhöhnung<br />

der Gerechtigkeit gleichkommt.<br />

neue Existenz, ohne die Verbindung zur alten<br />

Heimat und ihre eigene Identität aufzugeben.<br />

Ein Beispiel dafür sei die Kunewälder Kirchweih,<br />

die schon seit Jahren regelmäßig in Leimen<br />

gefeiert wird und zu der ehemalige Kunewälder<br />

Bürger aus allen Teilen Deutschlands<br />

nach Leimen anreisen. Dann werden alte<br />

Freundschaften aufgefrischt, gemeinsam erinnert<br />

man sich an vergangene Tage in der alten<br />

Heimat - ist aber auch bereit, den Menschen,<br />

die jetzt dort leben, die Hand zur Versöhnung zu<br />

reichen. Scheiber hob her<strong>vor</strong>, daß sich im Laufe<br />

der Jahre ein Generationenwechsel und damit<br />

auch ein Bewußtseinswandel vollzogen habe.<br />

Standen früher <strong>noch</strong> Gedanken an die zu<br />

Unrecht geraubte Heimat und der Schrecken,<br />

die Not und Vertreibung im Vordergrund, seien<br />

nun aus den Heimatlosen und Gedemütigten<br />

selbstbewußte, aktive Leimener Bürger geworden,<br />

die mit ihrer Lebenserfahrung und ihrer<br />

Kultur das gesellschaftliche und kulturelle Leben<br />

der Stadt bereichern und mitgestalten.<br />

Tagung des Sudetendeutschen Heimatrates in Leimen.<br />

Tribüne der<br />

Meinungen<br />

- Das Münchener Abkommen als nicht<br />

geschehen gewertet wird. Stimmte doch die<br />

damalige BeneS-Regierung mit England und<br />

Frankreich der Abtretung der Sudetengebiete<br />

schon eine Woche <strong>vor</strong>her, am 21. September<br />

1938, zu. Und zwar aufgrund des Berichtes<br />

des englischen Diplomaten Lord Runciman,<br />

die besagte: „Es ist bitter, von einer fremden<br />

Macht beherrscht zu werden." Winston<br />

Churchill kommentierte in der "Züricher Zeitung"<br />

vom 24. 10. 1938: „Den Sudetendeutschen<br />

ist jetzt Recht widerfahren."<br />

. - Die Wiederverfügbarkeit des konfiszierten<br />

Eigentums und das nicht preiszugebende<br />

Abschließend würdigte Klaus Scheiber die<br />

Haltung der Heimatvertriebenen, bei denen die<br />

Liebe zur Heimat wohl im Vordergrund stehe,<br />

die aber ohne Ressentiments bereit sind, an<br />

kulturelle, historische Gemeinsamkeiten anzuknüpfen<br />

und die gemeinsame Heimat zu unterstützen.<br />

Dadurch, so Scheiber, gehören sie zu<br />

den Wegbereitern eines partnerschaftlichen<br />

Miteinanders in Europa - ein Ziel, das Frieden<br />

und Freiheit auf diesem Kontinent garantieren<br />

und dauerhaft machen soll und kann, damit niemand<br />

mehr befürchten muß, aus Haus und Hof<br />

vertrieben zu werden.<br />

Die Tagung schloß mit dem Appell verschiedener<br />

Redner an die Bundesregierung, im<br />

deutsch-tschechischen Vertrag nicht nur ein<br />

Papier zu unterschreiben, das ohne den Hintergrund<br />

der Wahrheit zur Geschichte der Vertreibung<br />

¡st, sondern der das Recht eines jeden<br />

Menschen auf Heimat verankert und damit zu<br />

einer Versöhnung zwischen Deutschen und<br />

Tschechen führen kann. . F.S.<br />

Heimatrecht nicht wahrgenommen werden<br />

kann, weil die gegenwärtige „Rechtsordnung"<br />

der Tschechischen Republik Vertreibung,<br />

Mord und entschädigungslose Beschlagnahme<br />

sudetendeutschen Eigentums <strong>noch</strong><br />

immer als straffreies Delikt zuläßt und damit<br />

allen Menschenrechtskonventionen Hohn<br />

spricht.<br />

- Die Bundesregierung nicht endlich die<br />

Hinhaltepolitik gegenüber den Eigentumsinteressen<br />

von über 2,5 Millionen Sudetendeutschen<br />

(gleiches gilt auch für die ostdeutschen<br />

Heimatvertriebenen) aufgibt und die Wahrung<br />

unseres Eigentums strikt in politische<br />

Wirklichkeit umsetzt.<br />

Die sudetendeutsche Frage ist kein quantité<br />

négligeable. Sie ist der Gradmesser für<br />

die Glaubwürdigkeit deutscher Politik.<br />

Edmund Liepold, Sulzdorf<br />

Konditorei ' Wachswaren<br />

E. URBANN<br />

Wels, Schmidtgasse 20<br />

Rainer Ruprecht<br />

und seine Familie<br />

wünscht allen Landsleuten<br />

und Freunden<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gutes neues Jahr.<br />

Wir haben gelesen<br />

Das reich bebilderte „Südmährische<br />

Jahrbuch 1997", 160 Seiten, mit Bildtafeln,<br />

kann ab sofort zum Preis von<br />

DM 14,- bestellt werden bei: Südmährischer<br />

Landschaftsrat, Postfach 1437,<br />

D-73304 Geislingen.<br />

Im Oktober erschien das „Südmährische<br />

Jahrbuch 1997", herausgegeben vom Südmährischen<br />

Landschaftsrat, gestaltet von<br />

OStDir. a. D. Walfried Blaschka, dem Kulturbeauftragten.<br />

Ihm gilt auch der erste<br />

Beitrag, die Laudatio auf den Kulturpreisträger<br />

1996.<br />

Das Kalendarium mit Heiligennamen<br />

und historischen Ereignissen macht den<br />

Band (zirka 160 Seiten) zu einem nützlichen<br />

Begleiter durch das Jahr. Die breitgefächerten<br />

Artikel befassen sich mit den<br />

immer mehr der Verfälschung verfallenen<br />

Ereignissen von 1938 und 1945, sie gehen<br />

auf die Geschichte kultureller und landwirtschaftlicher<br />

Einrichtungen der Vorkriegsjahre<br />

ein oder sind bedeutenden Söhnen<br />

Südmährens gewidmet.<br />

F. Bergmann gibt ein fundiertes und eindringliches<br />

Bild von der Entwicklung der<br />

Schießstätte in Pohrlitz, H. Kleindienst<br />

schreibt anschaulich über die Weinpressen<br />

und verdeutlicht das Gesagte durch Illustrationen,<br />

H. Lederer beschreibt eine<br />

Renaissance-Kassettendecke in Unter-<br />

Tannowitz. Wir erfahren Interessantes über<br />

Deutsche und Tschechen in Neuhaus, die<br />

Mühle von Neubistritz, die Talsperre von<br />

Jaispitz und die Verbringung der Stiftsbibliothek<br />

von Klosterbruck nach Prag/Strahov.<br />

In Lebensbildern werden gewürdigt: der<br />

Komponist Ferdinand Kauer und der für<br />

das Selbstbestimmungsrecht kämpfende<br />

Dr. Radda. Ilse Tielsch stellt den für das<br />

Gemeinwohl wirkenden Josef Melichar <strong>vor</strong>.<br />

Gedichte von Karl Mayer, dem diesjährigen<br />

Kulturpreisträger und Kurt Nedoma<br />

sowie Sagen und die Erzählung „Der Greif<br />

von Herbert Wessely bereichern den Band<br />

mit nachdenklich stimmenden, das Gemüt<br />

unmittelbar ansprechenden Texten. Damit<br />

ist der Inhalt keineswegs vollständig<br />

erfaßt, es gibt <strong>noch</strong> mehr zu lesen in diesem<br />

liebevoll gestalteten Jahrbuch, das<br />

nicht nur zum alsbaldigen Verbrauch<br />

gedacht ist, sondern innerhalb der Reihe<br />

und für sich einen wahren Hausschatz darstellt.<br />

Gerald Frodi<br />

^<br />

J


11 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

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Unseren Kunden und Geschäftsfreunden frohe Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches neues Jahr!<br />

josef hemetsberger<br />

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dem 18. Jänner 1997, im Festsaal des neuen<br />

Linzer Rathauses. Dazu sind alle Landsleute,<br />

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Eine Satire auf den deutsch-tschechischen „Dialog":<br />

Bittescheen, machen Papier<br />

mit dickes <strong>Schlußstrich</strong>...<br />

Wenn's nicht so ernst wäre, wär's zum Lachen:<br />

Ein Leser hat uns eine Satire auf den<br />

deutsch-tschechischen Dialog geschickt,<br />

den wir Ihnen nicht <strong>vor</strong>enthalten möchten:<br />

Da treffen sich in einem Lokal in Österreich<br />

ein tschechischer Tourist - nennen wir<br />

ihn Wenzel- und ein Vertriebener - nennen<br />

wir ihn Michel.<br />

W: Scheen habts Ihr alles hier.<br />

M: Ja, wir haben dafür auch 50 Jahre<br />

geschuftet.<br />

W: No, haben wir auch, und was harne?<br />

M: Nur mit dem feinen Unterschied, daß<br />

Eure Regierung uns mit nichts in ein zerstörtes<br />

Land verjagt hat, während Ihr ein reiches,<br />

kultiviertes Land mit ungeheuren Vermögenswerten<br />

geraubt habt.<br />

W: Sie meinen Odsun? Bittescheen, haben<br />

uns Alliierte 1945 geschenkt, weil Deitsche<br />

haben Tschechen immer ausgebeitet<br />

und untergedrickt.<br />

M: Beneá hat doch schon Jahre <strong>vor</strong>her mit<br />

Stalin die Vertreibung der dreieinhalb Millionen<br />

Sudetendeutschen ausgepackelt und<br />

'45 habt Ihr die westlichen Alliierten <strong>vor</strong> vollendete<br />

Tatsachen gestellt. Und außerdem<br />

hat Euer Pöbel 240.000 Menschen umgebracht.<br />

Und das war nach Kriegsende.<br />

W: Stimmt nicht, weil hat Kommission fir<br />

Historie nur 30.000 gezählt, altes krankes Leite.<br />

Jeschusch Maria, waren's halt junges tschechisches<br />

Partisanski, die wollen's haben beweisen,<br />

daß gute Antifaschisten sein.<br />

M: Aber nicht genug damit, jetzt geht man in<br />

den Vertreibungsgebieten vielfach dazu über,<br />

alle deutschen Spuren zu verwischen, indem<br />

man Friedhöfe schleift, sich die deutschen<br />

Trachten aneignet, das deutsche Brauchtum<br />

als tschechisch ausgibt und die Traditionen und<br />

Jubiläen als ihre eigenen feiert. Und große, berühmte<br />

deutsche Persönlichkeiten und Künstler<br />

werden posthum tschechisiert.<br />

W: No, ise Beweis, daß waren wir schon<br />

immer da.<br />

M: Und wir dürfen die Kirchen renovieren.<br />

W: Bin ich auch braves Katholik. Gehen oft in<br />

Kirche und danken Gott fir scheenes Land, was<br />

hat er uns gegeben.<br />

M: Das heißt, es ist unser Land auf dem wir<br />

800 Jahre beheimatet waren.<br />

W: War Behmen und Mehren immer unser<br />

Land. Vieles Deitsche sind gekommen mit Hitler.<br />

M: Die Grenze von Böhmen und Mähren war<br />

nur eine historische Grenze. Und daß die Deutschen<br />

erst mit Hitler kamen, ist ein Märchen.<br />

Eure Politiker haben uns 1918 mit Gewalt in<br />

diesen neu gegründeten Staat gepreßt, wobei<br />

Bene§ das berüchtigte Memoir III sehr geholfen<br />

hat.<br />

W: Tschechoslowakei war einziges Demokratie<br />

in Eiropa. Deitsche haben 1938<br />

Republik verraten und Protektorat gemacht,<br />

und deshalb ise Strafe von 1945 gerecht.<br />

M: Diese Lügen verbreitet Ihr <strong>noch</strong> heute.<br />

Am Protektorat, das gewiß ein großes Unrecht<br />

war, waren wir in keiner Weise beteiligt.<br />

Habt Ihr im übrigen <strong>noch</strong> nie was von<br />

Völkerrecht gehört?<br />

W: Natirlich, Völker - tschechisches und<br />

slowakisches - haben recht gehabt, Nemecki<br />

zu verjagen.<br />

M: Völkerrecht verjährt nicht und daher<br />

haben wir nach wie <strong>vor</strong> ein Anrecht auf<br />

unser Hab und Gut.<br />

W: Her ich immer von eich: Mein Haus,<br />

mein Grund und Boden. Bittescheen, seid<br />

Ihr schuldig die Grundsteier fir fimzig Jahre.<br />

M: Ihr wollt in die EU, und dort gelten<br />

internationale Rechtsnormen.<br />

W: Ja, wollen in EU, kriegen's vielen Ferderungen<br />

wie Portugal und Griechenland,<br />

mehr <strong>noch</strong>, weil sind's wir ermer. Und wollen<br />

auch in NATO, kriegen viele Panzer,<br />

Raketen und Flieger.<br />

M: Da haben aber die deutsche und die<br />

österreichische Regierung als Schutzmächte<br />

auch <strong>noch</strong> was mitzureden.<br />

W: Ise große Teischung. EU uns brauchen<br />

wegen Wirtschaft. Deitsches Regierung,<br />

Pane Kohl und Pane Ginkel, machen<br />

Papier mit dickes <strong>Schlußstrich</strong>. Dialog ise<br />

fertig. Jo-Jo<br />

Tribüne der Meinungen<br />

Wie oft wollen<br />

sie <strong>noch</strong> kassieren?<br />

Wie in der „<strong>Sudetenpost</strong>" vom 26. November<br />

d. J. berichtet wird, fordern „tschechische<br />

Opfer des Nationalsozialismus vehement<br />

individuelle Entschädigung" von<br />

Deutschland unwidersprochen. Da darf<br />

man schon fragen: Ist die deutsche Diplomatie<br />

so ahnungslos, daß sie bis heute die<br />

Enteignungsdekrete 1945 nicht genau<br />

kennt bzw. nicht richtig auslegt? In diesen<br />

Enteignungsdekreten von 1945 kommt<br />

immer wieder die Bestimmung: Ein Vorzugsrecht<br />

auf Zuteilung (des geraubten<br />

Vermögens) haben Personen, die sich im<br />

nationalen Befreiungskampf ausgezeichnet<br />

und verdient gemacht haben, insbesondere<br />

Soldaten und Partisanen, ehemalige<br />

politische Häftlinge und Deportierte<br />

und ihre Familienangehörigen und gesetzlichen<br />

Erben, wie auch durch den Krieg<br />

Geschädigte. Daraus läßt sich folgern:<br />

Entweder haben seinerzeit die Opfer<br />

geraubtes Vermögen zugeteilt bekommen<br />

und verlangen <strong>noch</strong> einmal eine „Entschädigung"<br />

oder sie sind damals leer ausgegangen.<br />

Dann allerdings sollen sie gefälligst<br />

den eigenen Staat anklagen. Von den<br />

Millionen Vertriebenen als brave Steuerzahler,<br />

die damals alles verloren haben,<br />

hunderttausende sogar das Leben, <strong>noch</strong><br />

einmal eine „Entschädigung" zu verlangen<br />

ist einfach abwegig. L. H., Wien<br />

Herzlichen Dank an alle unsere<br />

Spender und Gönner<br />

Allen Spendern und Gönnern gilt es wieder<br />

einmal recht herzlich Dank zu sagen! Wir möchten<br />

es auf diesem Wege machen, um Geld zu<br />

sparen hinsichtlich eines Dankschreibens - wir<br />

bitten dazu um Ihr wertes Verständnis. Dank<br />

auch all jenen Landsleuten, die uns durch den<br />

Ankauf von Bausteinen geholfen haben.<br />

Zu all dem ist <strong>noch</strong> anzuführen, daß es dank<br />

Ihrer werten Spenden und Unterstützungen<br />

während des ganzen Jahres möglich ist, unsere<br />

für unsere Volksgruppe so wichtige Arbeit zu leisten.<br />

Wir bitten Sie auch in Zukunft um Ihre<br />

Unterstützung.<br />

Dazu gleich eine Bitte <strong>vor</strong>aus: Wichtig wäre<br />

auch eine weitaus größere ideelle Unterstützung<br />

von seiten aller Landsleute, <strong>vor</strong> allem in<br />

bezug auf die Nennung bzw. Bekanntgabe von<br />

Anschriften von Kindern und jungen Leuten im<br />

Alter von zirka 5 bis 25 Jahren (mit Geburtsdaten).<br />

Nur so kann eine gedeihliche Arbeit in<br />

ganz Österreich weiterhin geleistet werden. Wir<br />

möchten diese Kinder und jungen Leute (und<br />

natürlich deren Eltern) von unseren Aktivitäten<br />

immer wieder in Kenntnis setzen. Denken wir<br />

dabei an das Sommerlager - um dafür zu werben,<br />

brauchen wir Anschriften, Anschriften und<br />

<strong>noch</strong>mals Anschriften!<br />

Ohne diese Anschriften ist jegliche Arbeit in<br />

Frage gestellt. In diesem Sinne dürfen wir alle<br />

Landsleute in ganz Österreich bitten, uns zu<br />

helfen - senden Sie uns so rasch als möglich<br />

diese Anschriften zu (von Ihren Kindern, Enkelkindern,<br />

von in Frage kommenden Bekannten<br />

usw.). Sudetendeutsche Jugend Österreichs,<br />

Kreuzgasse 77/14, 1180 Wien. Wir danken<br />

Ihnen schon jetzt für Ihre Mühewaltung!<br />

Wir wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gutes und gesundes neues Jahr -<br />

und für uns als kleines Weihnachtsgeschenk<br />

viele, viele Anschriften. - Mit den besten landsmannschaftlichen<br />

Grüßen, Ihre<br />

Sudetendeutsche Jugend Österreichs<br />

31. Bundesschimeisterschaften<br />

Gleich <strong>vor</strong>aus: Jedermann, gleich welchen<br />

Alters - egal, ob Mitglied der SDJÖ oder der<br />

SLÖ oder nicht - aus ganz Österreich, kann an<br />

diesen Schimeisterschaften teilnehmen. Also<br />

alle jungen Freunde, die mittlere und jüngere<br />

Generation, ebenso auch die älteren Schifahrbegeisterten<br />

aus allen Bundesländern - auch<br />

Eure Freunde und Bekannten - sind zur Teilnahme<br />

recht herzlich eingeladen!<br />

Ort: Lackenhof am Ötscher in NÖ.<br />

Unterbringung: Gasthof Pöllinger in Langau<br />

(zirka 3 km <strong>vor</strong> Lackenhof); Bett mit Frühstück<br />

S 250.-, mit Dusche S 280.-. Es gibt auch<br />

Übernachtungsmöglichkeit für junge Leute im<br />

geheizten Extrazimmer (Schlafzeug - Luftmatratze,<br />

Liege, Schlafsack, Decken - sind selbst<br />

mitzubrigen), Kosten S 20.-. Bitte selbst keine<br />

Zimmerbestellungen <strong>vor</strong>nehmen - diese nur<br />

über die SDJÖ durchführen!<br />

Programm: Samstag, 22. 2.: Ganztägig<br />

Trainingsmöglichkeit in Lackenhof; 16.15 Uhr:<br />

Treffpunkt in der Pension Schischule Mandi<br />

(Ötscherblick) in Lackenhof; ab 18 Uhr: Startnummernverlosung<br />

mit anschließendem gemütlichen<br />

Beisammensein im Gasthof Pöllinger<br />

in Langau. Sonntag, 23. 2., 9.15 Uhr: Riesentorlauf<br />

in allen Klassen (von der Kinder- bis zur<br />

Seniorenklasse für Mädchen und Frauen, Burschen<br />

und Herren, sowie in zwei Gästeklassen)<br />

am Fuchsenwald, anschließend lustiger Er-und-<br />

Sie-Lauf sowie Siegerehrung beim Mandi (Schischule<br />

- Gasthof Ötscherblick) in Lackenhof.<br />

Startgeld: Kinder bis 10 Jahre S 40.-, alle<br />

übrigen Teilnehmer S 70.- (jeder Teilnehmer<br />

erhält eine Urkunde. Fahrtkosten werden ab<br />

S 90.- für SDJÖ-Mitglieder ersetzt! Sofortige<br />

Anmeldungen mit Angabe des Übernachtungswunsches<br />

sowie des Alters bis spätestens am<br />

14. Februar an die Sudetendeutsche Jugend,<br />

Kreuzgasse 77/14, 1180 Wien, richten (eventuell<br />

mit telefonischer Erreichbarkeit).<br />

Ein wichtiger Hinweis: Der Verein übernimmt<br />

keinerlei Haftung für Unfälle oder ähnliches. Die<br />

Teilnahme erfolgt freiwillig und auf eigene<br />

Gefahr. Der Abschluß einer Freizeitunfallversicherung<br />

wird empfohlen.


Folge 24 vom 12. Dezember 1996 SUDETENPOST 13<br />

Diese Rede des Völkerrechtlers Alfred de Zayas allen <strong>Schlußstrich</strong>-Fetischisten ins Stammbuch<br />

Die Zeit ist <strong>noch</strong> lange nicht reif!<br />

Es ist zwar schon einige Zeit her, daß diese Rede gehalten wurde. Doch gerade in diesen<br />

Tagen, da die Zeremonienmeister in Bonn und Prag schon an den Feiern zur Unterzeichnung<br />

der sogenannten Versöhnungserklärung arbeiten, sind die am Tag der Heimat in Heidelberg<br />

Alfred de Zayas ist Professor des Völkerrechts,<br />

Chicago, Dr. jur (Harvard), Dr.<br />

phil. (Göttingen), Autor der Bücher „Die<br />

Anglo-Amerikaner und die Vertreibung<br />

der Deutschen" (Ullstein), „Die Wehrmacht-Untersuchungsstelle"<br />

(Ullstein),<br />

„Anmerkungen zur Vertreibung" (Kohlhammer).<br />

Mitglied des PEN-Clubs.<br />

„Die Opfer der Flucht und der Vertreibung<br />

haben in fünf Jahrzehnten viele Ansprachen<br />

zum Tag der Heimat oder zu Pfingsttreffen<br />

gehört, in welchen sie hinreichend viel über das<br />

Selbstbestimmungsrecht der Völker, über das<br />

Recht auf die Heimat und über die Völkerrechtwidrigkeit<br />

von Vertreibungen erfahren haben.<br />

Ihnen ist immer auf die. politischen Realitäten<br />

hingewiesen worden, welche eine Wahrnehmung<br />

ihrer Menschenrechte verhinderten.<br />

Heute Nachmittag möchte ich Sie mit einer<br />

Wiederholung von bekannten Schilderungen<br />

nicht langweilen, die Sie ohnehin in Büchern<br />

und Aufsätzen nachlesen können. Außerdem<br />

halte ich den lahmen Hinweis auf sogenannte<br />

politische Realitäten für unaufrichtig, denn politische<br />

Realitäten werden eben von Politikern<br />

geschaffen, und wenn die Politiker diese Realitäten<br />

ändern wollen, gibt es eben Strategien,<br />

um dies zu tun, gibt es Momente und Gelegenheiten,<br />

die man ergreifen muß, wenn sich die<br />

Möglichkeit zum Handeln anbietet. So ein historischer<br />

Moment war da, als der deutsche Bundeskanzler<br />

Helmut Kohl die Perestroika Gorbatschows<br />

als einmalige Gelegenheit erkannte,<br />

die Vereinigung der Bundesrepublik mit der<br />

Deutschen Demokratischen Republik zu verwirklichen.<br />

Er handelte rasch und trotz Widerstände<br />

- nicht nur außerhalb, sondern auch<br />

innerhalb Deutschlands - zog er das Einigungswerk<br />

über die Bühne. Dies war eine politische<br />

Leistung ersten Ranges, die nicht jedem Kanzler<br />

gelungen wäre.<br />

Wiedervereinigung<br />

war nur Teilvereinigung<br />

Natürlich hätte man 1989 und 1990 <strong>noch</strong><br />

mehr erreichen wollen, denn die Wiedervereinigung<br />

war eigentlich eine Teilvereinigung, in der<br />

die Interessen der Vertriebenen bekanntlich auf<br />

der Strecke blieben. Heute wissen wir vom Bundeskanzler<br />

selbst, was für eine ungeheure<br />

.Druckkulisse' gegen ihn aufgebaut wurde<br />

(Deutscher Bundestag, 13. Wahlperiode - 121.<br />

Sitzung, 11. September 1996, S. 10848). Jeder<br />

kann in den Memoiren von der damaligen britischen<br />

Premierministerin Margaret Thatcher<br />

nachlesen, wie sehr sie versuchte, die Wiedervereinigung<br />

zu vereiteln, und wie sie Helmut<br />

Kohl bedrängte, die Oder - Neisse als definitive<br />

deutsch-polnische Grenze anzuerkennen. Auch<br />

der französische Staatspräsident Francois Mitterrand<br />

war von der Wiedervereinigung nicht<br />

sonderlich begeistert und gönnte den vertriebenen<br />

Deutschen keine Selbstbestimmung. Doch<br />

legte er sich wenigstens nicht quer wie seinerzeit<br />

Margaret Thatcher. Ohne die Freundschaft<br />

Kohls mit George Bush und Michail Gorbatschow<br />

wäre m. E. die Wiedervereinigung gar<br />

nicht zustande gekommen.<br />

Ungerechtigkeit<br />

als Realpolitik<br />

Heute kann man feststellen, daß trotz des völkerrechtlichen<br />

Annexionsverbots, trotz fünfundvierzig<br />

Jahre von Büchern und Gutachten über<br />

den völkerrechtlichen Status der Oder-Neisse-<br />

Gebiete - Gutachten von den führenden Professoren<br />

Deutschlands und des westlichen Auslands,<br />

Gutachten, die besagten, daß die Annexion<br />

der Oder-Neisse-Gebiete rechtswidrig sei -<br />

trotz des konsequenten Festhaltens an Rechtspositionen<br />

durch jede Bundesregierung seit<br />

1949, trotz der Vorbehalte und Absicherungen<br />

bei den Westmächten - trotz alledem wurde die<br />

Oder-Neisse-Grenze 1990 doch anerkannt und<br />

die ganze Wissenschaft und das ganze politische<br />

Beharren von 45 Jahren wurden auf einmal<br />

beiseite gelegt. Es war ein Phänomen -<br />

und den<strong>noch</strong> zu verstehen, denn die Anerkennung<br />

der Oder-Neisse-Linie hatte nichts mit<br />

Gerechtigkeit oder mit Völkerrecht zu tun, sie<br />

war der Preis für die Wiedervereinigung. Darum<br />

sagte der Bundekanzler <strong>vor</strong> wenigen Tagen, am<br />

11. September 1996, im Bundestag: ,Die, die da<br />

abgestimmt haben .... haben das nicht leichtfertig<br />

gemacht. Wir haben sehr wohl gewußt, was<br />

dies für Millionen Menschen bedeutet, daß ein<br />

Drittel des Reichsgebietes, nicht eines angemaßten<br />

Reichsgebietes, damals endgültig abgetrennt<br />

wurde ... das ganze Elend dieses Jahrhunderts<br />

ist doch in dieser Entscheidung wieder<br />

angeklungen.' (Zitat Ende.)<br />

Diese, meine Damen und Herren, sind aufrichtige<br />

Worte. Man hat die Oder-Neisse-Grenze<br />

als Akt der Realpolitik anerkannt. Man hat<br />

den schmerzhaften Verlust hingenommen. Und<br />

den<strong>noch</strong> muß man trauern, denn die Ungerechtigkeit<br />

war gewaltig.<br />

Heute steht eine <strong>Schlußstrich</strong>-Erklärung mit<br />

der Tschechischen Republik zur Debatte. Da ich<br />

weder Tscheche <strong>noch</strong> Deutscher bin, kann ich<br />

mich vielleicht als Unparteiischer dazu äußern.<br />

Ich stelle anheim, darüber nachzudenken, ob<br />

die politischen Realitäten heute so sind wie<br />

1990, ob hier ein politisches Geschäft zu machen<br />

ist. Mit anderen Worten, ist eine <strong>Schlußstrich</strong>-Erklärung<br />

sinnvoll oder gar notwendig?<br />

Sollen Rechtspositionen aufgegeben werden,<br />

und wenn ja, gibt es eine Gegenleistung?<br />

In der Presse liest man immer wieder von den<br />

politischen Realitäten. Aber lassen sich diese<br />

Realitäten ändern? Zuweilen denke ich, daß,<br />

wenn sich politische Konstellationen nicht ändern,<br />

liegt es oft daran, daß die Politiker es<br />

eigentlich nicht wollen. Oder vielleicht liegt es<br />

auch daran, daß die Politiker keine Fantasie<br />

haben, daß sie zu bürokratisch und verbohrt<br />

sind, um die Möglichkeiten zu erkennen.<br />

Hat der Begriff Heimat<br />

keine Bedeutung mehr?<br />

Nun werde ich doch auf die Rechtslage und<br />

auf gewisse politische Realitäten Bezug nehmen<br />

müssen, nicht der Wiederholung wegen,<br />

sondern um die notwendigen Faktoren zu identifizieren,<br />

die bei der Suche nach Möglichkeiten<br />

zur Überwindung der Unrechtsfolgen von Flucht<br />

und Vertreibung nützlich sein könnten.<br />

Fünf Jahrzehnte sind seit der Vertreibung vergangen.<br />

Zwei Generationen sind groß geworden.<br />

Soll dies heißen, daß der Begriff Heimat<br />

seine Bedeutung verloren hat? Dies können nur<br />

Sie beantworten. Es liegt an Ihnen, diesen Begriff<br />

lebendig zu machen, denn Heimat heißt<br />

nicht nur Geschichte - sie heißt auch Gegenwart<br />

und Zukunft. Ihre Kinder und Enkel, Ihre<br />

Freunde und Nachbarn, auch Ihre ausländischen<br />

Freunde dürfen wissen, woher Sie stammen<br />

- aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien,<br />

dem Sudetenland, aus Ungarn, Siebenbürgen,<br />

dem Banat, Wolhynien, aus Danzig, dem<br />

Memelland usw.<br />

Es gehört zu den fundamentalsten Eigenschaften<br />

und Bedürfnissen des Menschen, eine<br />

Heimat zu haben und sich dazu zu bekennen.<br />

Dies hat nichts mit Revanchismus zu tun. Es ist<br />

ein anerkanntes Menschenrecht - für die Bosnier,<br />

für die Palästinenser, für die Afghanen, für<br />

die Zyprioten, für die Polen, die Tschechen, die<br />

Russen, die Franzosen und auch - warum<br />

nicht? - für die Deutschen.<br />

Recht auf Heimat<br />

ist fix verankert<br />

Völkerrechtlich besteht keine Frage... Es gibt<br />

ein Recht auf die Heimat. Dieses Recht ist<br />

eigentlich eine unabdingbare Voraussetzung<br />

zur Wahrnehmung anderer im Völkerrecht anerkannter<br />

Rechte. In der Tat werden bürgerliche<br />

und politische Rechte, wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Rechte nicht im Leerraum ausgeübt,<br />

sondern ganz konkret auf dem Gebiet,<br />

wo der Mensch zuhause ist.<br />

Deutschland, Polen, die Tschechische Republik<br />

- alle haben den UNO-Pakt über bürgerliche<br />

und politische Rechte, das Fakultativprotokoll<br />

und den Pakt über wirtschaftliche, soziale<br />

und kulturelle Rechte ratifiziert. Alle haben sich<br />

verpflichtet, die dort genannten Rechte zu achten<br />

und somit auch das Recht auf die Heimat,<br />

das zugleich im Selbstbestimmungsrecht der<br />

Völker und im völkerrechtlichen Annexionsverbot<br />

verankert ist.<br />

Ende September dieses Jahres gesprochenen Worte des Völkerrechtsprofessors Alfred de<br />

Zayas von allergrößter Aktualität. Lesen Sie im folgenden die nur unwesentlich gekürzte<br />

Rede:<br />

Dies gilt zweifelsohne für die Gegenwart und<br />

für die Zukunft. Deshalb kann man heute feststellen,<br />

daß Vertreibung und ethnische Säuberungen<br />

völkerrechtswidrig sind. Eine rückwirkende<br />

Anwendung der Pakte empfiehlt sich<br />

auch, zumal Menschen, die gröbste Menschenrechtsverletzungen<br />

erlitten haben, <strong>noch</strong> unter<br />

uns leben und ein Recht auf Wiedergutmachung<br />

besitzen.<br />

Politiker und Journalisten geben zu, daß<br />

heute ein Recht auf die Heimat existiert. Manche<br />

bestreiten aber, daß dies der Fall <strong>vor</strong> fünfzig<br />

Jahren war, als den vertriebenen Deutschen<br />

ihre Heimat geraubt wurde. Diese Auffassung<br />

läßt sich leicht widerlegen, denn im Nürnberger<br />

Prozeß wurden die durch die Nazis durchgeführten<br />

Vertreibungen von 100.000 Franzosen<br />

und einer Million Polen nicht nur unter Anklage<br />

gestellt, sondern auch im Urteil als Kriegsverbrechen<br />

und Verbrechen gegen die Menschlichkeit<br />

festgehalten. Die Tatbestände sind ähnlich:<br />

Vertreibung und Mord zum Zwecke des Landraubes.<br />

Ein bedeutendes Bekenntnis der Vereinten<br />

Nationen zum Recht auf die Heimat lieferte im<br />

<strong>vor</strong>igen Jahr der Hochkommissar für Menschenrechte,<br />

Jose Ayala Lasso, in der Paulskirche<br />

zu Frankfurt: ,Das Recht, aus der angestammten<br />

Heimat nicht vertrieben zu werden,<br />

ist ein fundamentales Menschenrecht... Ich bin<br />

der Auffassung, daß, hätten die Staaten seit<br />

dem Ende des Zweiten Weltkrieges mehr über<br />

die Implikation der Flucht, der Vertreibung und<br />

der Umsiedlung der Deutschen nachgedacht,<br />

die heutigen demographischen Katastrophen,<br />

die <strong>vor</strong> allem als ethnische Säuberungen bezeichnet<br />

werden, vielleicht nicht in dem Ausmaß<br />

<strong>vor</strong>gekommen wären... Es besteht kein Zweifel<br />

darüber, daß unter der nationalsozialistischen<br />

Besetzung den Völkern Ost- und Zentraleuropas<br />

unermeßliches und unvergeßliches Unrecht<br />

zugefügt worden ist. Sie hatten daher einen<br />

legitimen Anspruch auf Reparationen. Jedoch<br />

dürfen legitime Ansprüche nicht durch die Verhängung<br />

von Kollektivstrafen auf der Grundlage<br />

allgemeiner Diskriminierung und ohne die<br />

genaue Untersuchung persönlicher Schuld verwirklicht<br />

werden.'<br />

Dies, meine Damen und Herren, ist ein Auszug<br />

aus dem Grußwort, das der Ecuadorianer<br />

Ayala Lasso am 28. Mai 1995 an die deutschen<br />

Vertriebenen richtete. In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich auch auf die einschlägigen<br />

Resolutionen der UNO-Unterkommission für<br />

Diskriminierungsverhütung und Minderheitenschutz<br />

hinweisen, die das Recht jedes Menschen,<br />

in Frieden in seinem eigenen Heim, auf<br />

seinem eigenen Grund und Boden und in seinem<br />

eigenen Land zu leben, bekräftigen.<br />

Bosnien ist ein<br />

Präzedenzfall<br />

Solche Resolutionen allein können natürlich<br />

die Verwirklichung des Rechtes auf die Heimat<br />

nicht garantieren. Der politische Wille ist dafür<br />

notwendig. Und wenn das Recht auf die Heimat<br />

verletzt worden ist, müßte eine angemessene<br />

Wiedergutmachung folgen.<br />

So wie das Recht auf die Heimat im ehemaligen<br />

Jugoslawien arg verletzt worden ist, so wird<br />

dieses Verbrechen durch das Internationale<br />

Strafrechtstribunal in Den Haag geahndet. Nicht<br />

nur die Morde und die Vergewaltigungen, sondern<br />

das Verbrechen der ethnischen Säuberungen<br />

zum Zwecke des Landraubes - das ist das<br />

eigentliche Verbrechen, das verurteilt werden<br />

wird.<br />

Und für die Opfer des Verbrechens muß es<br />

auch Abhilfe geben. Dies ist im Dayton-Abkommen<br />

<strong>vor</strong>n Dezember 1995 festgehalten. Eine<br />

internationale Menschenrechtskammer ist ins<br />

Leben gerufen worden, die über Ansprüche auf<br />

Restitution befinden wird. Das deutsche Mitglied<br />

in dieser Kammer ist Professor Dietrich<br />

Rauschning, Direktor des Instituts für Völkerrecht<br />

an der Universität Göttingen - ein Ostpreuße.<br />

Nach dem Dayton-Abkommen haben die<br />

Flüchtlinge und Vertriebenen das Recht, in die<br />

Heimat zurückzukehren und Restitution zu<br />

erhalten. Dieses Abkommen betrifft zwar nur die<br />

Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina - es<br />

stellt aber einen völkerrechtlichen Präzedenzfall<br />

dar, der in ähnlichen Situationen Anwendung<br />

finden sollte.<br />

Allgemeiner - also für alle Menschen, nicht<br />

nur für die Opfer in Bosnien und Herzegowina -<br />

heißt es in den Resolutionen 1994/24, 1995/13<br />

und 1996/9 der UNO-Unterkommission: Flüchtlinge<br />

und Vertriebene haben das Recht, in<br />

Sicherheit und Würde in ihre Herkunftsländer<br />

zurückzukehren.<br />

Das Völkerrecht<br />

in Anspruch nehmen<br />

Dies, meine Damen und Herren, ist das heutige<br />

Völkerrecht. Es liegt an Ihnen, es in<br />

Anspruch zu nehmen. Für die Deutschen auf<br />

das Recht auf die Heimat zu verzichten, wäre<br />

ein verhängnisvoller Präzedenzfall. Dies würde<br />

bedeuten, daß die völkerrechtliche Entwicklung<br />

von mehr als fünfzig Jahren außer Acht gelassen<br />

würde. Dies würde Vertreibung und Landraub<br />

legitimieren.<br />

Auf Rache und Vergeltung haben die deutschen<br />

Vertriebenen bereits in ihrer Charta vom<br />

6. August 1950 verzichtet. Dies war eine große<br />

Geste der Versöhnung, die lange nicht erwidert<br />

wurde, bis der Slowake Danubius - eigentlich<br />

Professor Jan Mlynarik - seine Thesen zur Vertreibung<br />

1978 veröffentlichte, <strong>noch</strong> Jahre <strong>vor</strong><br />

der Entschuldigung des Dichters Vaclav Havel<br />

im Jahre 1989.<br />

Auch der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte<br />

würdigte die Bedeutung der Charta<br />

der deutschen Heimatvertriebenen, als er feststellte:<br />

,Es ist gut, daß Menschen, die Unrecht<br />

gelitten haben, bereit sind, den Teufelskreis von<br />

Rache und Vergeltung zu brechen und auf friedlichen<br />

Wegen für die Anerkennung des Rechtes<br />

auf die Heimat sowie den Wiederaufbau und die<br />

Integration Europas zu arbeiten.'<br />

Mit Benes-Dekreten<br />

keine Freundschaft möglich<br />

Merkwürdig und zugleich traurig ist es, wie<br />

wenig deutsche Politiker diese Charta der Heimatvertriebenen<br />

zur Kenntnis nehmen. Nun zur<br />

Frage der sogenannten tschechisch-deutschen<br />

<strong>Schlußstrich</strong>-Erklärung: Erlauben Sie mir, einige<br />

Überlegungen zu äußern. Zunächst beglückwünsche<br />

ich die Tschechen und die Deutschen<br />

zur Bereitschaft, über vergangenes Unrecht zu<br />

sprechen. Beiden wünsche ich <strong>vor</strong> allem Aufrichtigkeit<br />

und Geduld bei dieser wichtigen Aufgabe<br />

der Annäherung und Verständigung. Es ist<br />

ein nobler Prozeß, der nicht übereilt <strong>vor</strong> sich<br />

gehen sollte. Beide Parteien sollen Gelegenheit<br />

haben, zu trauern, Scham zu empfinden, um<br />

Vergebung zu bitten. Mir scheint aber, daß<br />

diese notwendige Fähigkeit, zu trauern, <strong>noch</strong><br />

nicht genug ausgebildet ist. Wenn ich Äußerungen<br />

von tschechischen Politikern und Journalisten<br />

lese, die nach wie <strong>vor</strong> die Vertreibung für<br />

richtig halten, denke ich, daß die Zeit für eine<br />

tschechisch-deutsche Erklärung <strong>noch</strong> lange<br />

nicht reif ist. Ich persönlich neige zur Meinung<br />

von Bundestagsvizepräsident Hans Klein (t),<br />

der <strong>vor</strong> dem naiven Glauben warnte, Geschichte<br />

mit einem .Versöhnungspapier bereinigen' zu<br />

können. Bereinigen kann man, wenn beide Parteien<br />

dieselben Rechte und dieselben Spielregeln<br />

akzeptieren. Solange sich eine Seite von<br />

Verbrechen nicht distanziert, solange zum Beispiel<br />

die rassistischen BeneS-Dekrete über die<br />

Konfiszierung des Privateigentums von allen<br />

Deutschen bestehen, Dekrete die Konfiskationen<br />

aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit und<br />

die Verteilung desselben nur an slawische Mitbürger<br />

anordnet (BeneS-Dekret Nr. 12), Dekrete,<br />

die Mord an deutschen Zivilpersonen für<br />

straffrei erklärten, scheint mir eine echte, dauerhafte<br />

Freundschaft nicht möglich.<br />

Darum erlaube ich mir die Frage: Warum eine<br />

<strong>Schlußstrich</strong>erklärung überhaupt? Und warum<br />

jetzt? Damals, im Jahre 1990, bestand in den<br />

2+4-Verhandlungen ein Junktim zwischen der<br />

Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze und<br />

das Alliierte ,Ja' zur Wiedervereinigung. Aber<br />

heute? Was ist der Sinn einer vermeintlichen<br />

Schlußerklärung mit der Republik Tschechien?<br />

Vernünftiger erscheint es, den Tschechen Zeit<br />

zu geben, die Enormität der Vertreibung zu<br />

Fortsetzung auf Seite 14


14 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

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Fortsetzung von Seite 13<br />

erkennen. Nur wenn die Tschechen verstanden<br />

haben, was tatsächlich geschehen ist, nur wenn<br />

sie den europäischen menschenrechtlichen<br />

Mindeststandard akzeptiert haben und nicht<br />

mehr die Sudetendeutschen diskriminieren und<br />

verleumden, wird die Zeit für eine aufrichtige<br />

Erklärung kommen, wird die Zeit für Europa<br />

sein. Es genügt nicht, durch Verfassungsgesetz<br />

vom 9. Jänner 1991 die UNO Menschenrechtserklärung<br />

als Bestandteil der tschechischen<br />

Rechtsordnung anzuerkennen. Taten müssen<br />

folgen. Wenn tschechische Gesetze, die nicht<br />

im Einklang mit der UNO-Menschenrechtserklärung<br />

stehen, außer Kraft gesetzt werden<br />

müssen, so sicherlich die Beneè-Dekrete.<br />

Weihbischof Gerhard Pieschl, Beauftragter<br />

der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlings-<br />

und Vertriebenenseelsorge, schrieb am<br />

17. September 1996 in der Süddeutschen Zeitung:<br />

,Ein harmonisches Miteinander auf Zukunft<br />

hin ist abhängig von Vergebung und der<br />

Bitte um Vergebung. Aussöhnung muß aber auf<br />

Wahrheit aufbauen. Deshalb ist die historische<br />

Wahrheit nicht nur weiter zu erforschen, sondern<br />

in einem weitaus größeren Maß als bisher<br />

in beiden Völkern bewußtzumachen und zu<br />

benennen. Aus der Kenntnis und Akzeptanz der<br />

historischen Wahrheit ist sodann in aller Nüchternheit<br />

zu klären, welche Rechte in Frage stehen<br />

und wer auf welches Recht verzichten will.<br />

Dies muß von Verantwortlichen beider Völker,<br />

speziell aber auch von direkt Betroffenen, geleistet<br />

werden 1 .<br />

Entschädigung für<br />

Konfiskation<br />

Wie am Anfang dieser Rede bereits signalisiert,<br />

möchte ich nach Möglichkeiten zur Überwindung<br />

der Unrechtsfolgen der Vertreibung<br />

suchen. Ich glaube, die Möglichkeiten befinden<br />

sich im Instrumentarium des internationalen<br />

Menschenrechtsschutzes. Da Vertreibungen<br />

und ethnische Säuberungen ein Verbrechen<br />

gegen die Menschlichkeit darstellen, gibt es für<br />

die Opfer ein Recht auf Wiedergutmachung.<br />

Dieses Recht kann in den geeigneten Organen<br />

des Europarates und der Vereinten Nationen<br />

geltend gemacht werden. Es liegt an Ihnen, Ihre<br />

politischen Vertreter dazu zu veranlassen. Ganz<br />

konkret soll das Recht auf Rückkehr - für die,<br />

die es wollen - ermöglicht werden. Ferner sollen<br />

Modalitäten für eine Entschädigung für Konfiskationen<br />

ausgearbeitet werden. Schließlich<br />

gibt es 500.000 Hektar Land in den Händen des<br />

Landwirtschaftsministers in der Republik Tschechien,<br />

die sicherlich einige der Ansprüche der<br />

Vertriebenen erfüllen könnte.<br />

Was können Sie persönlich tun? Erlauben Sie<br />

mir, zwei Gebiete zu nennen, wo Sie etwas<br />

unternehmen könnten:<br />

1<br />

Erziehung - Sie sollen bei Ihren Abgeord-<br />

• neten und dem Kultusministern verlangen,<br />

daß die Geschichte der Flucht und Vertreibung<br />

sowie der friedlichen Integration der Vertriebenen<br />

- immerhin 20 Prozent der Bevölkerung<br />

Deutschlands - mehr Raum im Lehrplan gewidmet<br />

wird. Lehrer sollen die Vertreibung im<br />

großen historischen Kontext darstellen - nicht<br />

monokausal als Folge des Nationalsozialismus<br />

- sondern als immer <strong>noch</strong> ungesühntes Verbrechen<br />

mit historischen Wurzeln in den europäischen<br />

Nationalismen des 19. Jahrhunderts, in<br />

den Verträgen von Versailles und St. Germain,<br />

und auch mit historischen Folgen, wenn man an<br />

die Vertreibungen und ethnischen Säuberungen<br />

der letzten fünfzig Jahre denkt. In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich die verdienstvolle<br />

Arbeit der Arbeitsgemeinschaft sudetendeutscher<br />

Lehrer und Erzieher erwähnen. Ich bin<br />

der Überzeugung, daß die Politik von heute die<br />

Erziehung von gestern widerspiegelt. Eine<br />

unzureichende Erziehung hat eine ebenso mangelnde<br />

Politik zur Folge. Eine Erziehung in<br />

Ethik, in Menschenrechte und in Geschichte<br />

könnte eine Generation von Politikern her<strong>vor</strong>rufen,<br />

die auch in der Lage ist, die politischen<br />

Realitäten zum Besseren zu ändern.<br />

Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit - Mir<br />

2 • scheint es, daß die Anliegen der Vertriebenen<br />

von der Presse meistens ignoriert oder oft<br />

falsch dargelegt werden. Da es aber in Deutschland<br />

ein demokratisches Recht auf Meinungsfreiheit<br />

gibt, darf man erwarten, daß die Journalisten<br />

im Funk und Fernsehen auch die Stimme<br />

der Vertriebenen zur Kenntnis nehmen und<br />

auch weitervermitteln. Resignieren Sie also<br />

nicht. Telefonieren Sie, faxen Sie, schreiben Sie<br />

an die Medien. Verlangen Sie, daß Ihre Themen<br />

im Fernsehen behandelt werden, daß auch Ihre<br />

Anliegen demokratisch zur Diskussion kommen.<br />

Zur Aufklärung gehören auch wissenschaftliche<br />

Ausstellungen. Ich hatte zum Beispiel<br />

Gelegenheit, die ausgezeichnete historische<br />

Ausstellung .Odsurï im Sudetendeutschen<br />

Haus in München zu besuchen. Ich könnte nur<br />

empfehlen, diese Ausstellung in jeder deutschen<br />

Stadt und jeder Schulklasse zu zeigen.<br />

Wenn Sie diese zwei Arbeitsbereiche konsequent<br />

verfolgen wollen, tun Sie es mit Bezug auf<br />

die Menschenrechte, denn die Deutschen haben<br />

zwar nicht mehr, aber auch nicht weniger<br />

Rechte als die übrigen Menschen. Wenn das<br />

Recht auf die Heimat im Dayton-Abkommen,<br />

vom UNO-Hochkommissar für Menschenrechte<br />

und in etlichen UNO-Resolutionen anerkannt<br />

wird, so ist es das natürlichste, dieses Recht in<br />

Anspruch zu nehmen. So handeln Sie folgerichtig,<br />

wenn Sie von Ihrem Kultusminister, Abgeordneten<br />

und von Ihrer Presse verlangen, daß<br />

auch für dieses Menschenrecht der deutschen<br />

Vertriebenen Zeit und Platz geschaffen wird."<br />

Prager Regierung gegen Todesstrafe<br />

Die tschechische Regierung hat erneut die<br />

Wiedereinführung der Todesstrafe abgelehnt.<br />

Wie die Prager Tageszeitung „Miada franta<br />

Dnes" kürzlich berichtete, habe sich das Kabinett<br />

von Ministerpräsident Vaclav Klaus auf seiner<br />

letzten Sitzung keine fünfzehn Minuten mit<br />

einem entsprechenden Gesetzesentwurf der<br />

rechtsextremen Republikaner (SPR-RSC) befaßt.<br />

„Die Regierung lehnte die Vorlage entschieden<br />

und einstimmig ab", erklärte Klaus<br />

nach der Sitzung. Sein Kabinett halte die Wiedereinführung<br />

der 1990 abgeschafften Todesstrafe<br />

„weiterhin für völlig falsch". Diese Haltung<br />

entspricht aber nicht der Volksmeinung. Wegen<br />

der wachsenden Kriminalität und der Brutalität<br />

von Wiederholungstätern verlangt nach Umfragen<br />

eine Mehrheit der Tschechen die Wiedereinführung<br />

der Todesstrafe. Zuletzt bestätigte<br />

diesen Trend auch eine Umfrage der Institutes<br />

„Factum" <strong>vor</strong> der Senatswahl. Demnach<br />

würden achtzig Prozent der zweitausend dabei<br />

Befragten ihre Stimme einem Kandidaten<br />

geben, der für Schwerstverbrecher die Todesstrafe<br />

fordert.<br />

Leopold Wandl präsentiert sein dreizehntes Buch<br />

„Von Zeit zu Zeit"<br />

Der Verband der Böhmerwäldler in OÖ., die<br />

Sudetendeutsche Landsmannschaft und die<br />

Volkstanzgruppe Böhmerwald haben am Dienstag,<br />

dem 12. November, im Ursulinenhof in Linz<br />

zur Präsentation des Buches „Von Zeit zu Zeif,<br />

von Prof. Leopold Wandl, unserem oberösterreichischen<br />

Mundartdichter, gebeten. Der Begrüßung<br />

durch unseren Verbandsobmann Konsulent<br />

Josef Wiltschko, der Vorstellung des<br />

Dichters durch den Obmann der Volkstanzgruppe,<br />

Hrn. Rainer Ruprecht, folgte die Präsentation<br />

des Buches. Prof. Leopold Wandl hat mit<br />

diesem seinen derzeit letzten, seinem 13. Buch,<br />

diesmal nicht in Prosa, sondern in Erzählform,<br />

auch die verlorene Heimat und die im Moldaustausee<br />

versunkenen Dörfer des Böhmerwaldes<br />

mit eingebracht. Ein Grund mehr, ihn zu seiner<br />

Buchpräsentation in unsere Heimatrunde zu<br />

laden. Franz Böhm, unser Verbandsgeschäftsführer,<br />

gleichzeitig Tanzmeister der Volkstanzgruppe<br />

Böhmerwald, hat in Zusammenwirken<br />

mit dieser, mit Tanzeinlagen oberösterreichischer<br />

und Böhmerwäldler Tänze - her<strong>vor</strong>ragend<br />

<strong>vor</strong>getragen von dieser Gruppe — die<br />

Pausen zum Atemholen für die beiden Lesenden<br />

zwischen den Lesungen ausgefüllt.<br />

Prof. Leopold Wandl hat zwei Rezitatoren,<br />

Frau Brigitte Huber und Herrn Konsulent Franz<br />

Reindl, die abwechselnd die Lesungen aus diesem<br />

seinen zurzeit letzten Werk machten,<br />

betraut. Im besonderen Konsulent Reindl, der<br />

ihn schon seit vielen Jahren als Freund und<br />

Kenner seines Mundartschatzes begleitet. Prof.<br />

Wandls Beteuerung, sie würden es besser als<br />

er tun können, kann ich und vieler seiner Leser<br />

und Anwesenden, die ihn selbst als her<strong>vor</strong>ragenden<br />

Vortragenden kennen, nicht zustimmen<br />

- ohne die Leistungen beider Rezitatoren (sie<br />

waren <strong>vor</strong>züglich) schmälern zu wollen.<br />

Seine kurzen, aber humorvollen Ausführungen<br />

nach der Vorstellung des Buches, die Güte,<br />

seine Wärme und Herzlichkeit, die seinen wenigen<br />

Worten entsproß, ließen uns nur erahnen,<br />

wie sehr etwa sein Vortrag sich angehört hätte.<br />

Wir Böhmerwäldler als Verehrer seiner Mundartdichtung<br />

- sie kommt uns Nachbarn seines<br />

so sehr geliebten Mühlviertels, dem Wesen,<br />

dem Gemüt und unserer verwandten Böhmerwaldmundart<br />

so sehr entgegen - wünschen<br />

Professor Leopold Wandl viel Erfolg mit diesem<br />

seinen neuen Werk und wünschen auch uns,<br />

daß wir von ihm <strong>noch</strong> viele solcher Köstlichkeiten<br />

österreichischer Dichtkunst lesen und hören<br />

können.<br />

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Meisinger Verlag, Am Steinfeld 4, 94062 Waldkirchen.<br />

Franz Bayer<br />

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EIN VORSCHLAG: Ein Jahres-Abo der „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

...für einen guten Freund, für einen<br />

Angehörigen in der Familie oder für<br />

sonst jemanden? Nun, da können<br />

wir Ihnen gerne ein wenig helfen!<br />

Sicher, bis Weihnachten haben wir<br />

<strong>noch</strong> ein wenig Zeit, aber man sollte<br />

sich frühzeitig damit befassen und<br />

oft kommt man dann darauf, daß es<br />

sehr schwierig ist, jemandem etwas<br />

Besonderes zu schenken, das auch<br />

passend und gehaltvoll ist.<br />

Wie wäre es denn, wenn Sie diesmal<br />

ein Jahresabonnement unserer<br />

„SUDETENPOST" als Geschenk überreichen<br />

würden?<br />

Natürlich kann man auch ein<br />

Abonnement zum Geburtstag überreichen<br />

oder auch zu anderen Anlässen.<br />

Sie werden damit bestimmt<br />

beim Beschenkten Freude erregen<br />

oder zumindest großes Interesse für<br />

uns und unsere Sache - denn viele<br />

Landsleute stehen <strong>noch</strong> außerhalb<br />

der Landsmannschaft und kennen<br />

gar nicht die „<strong>Sudetenpost</strong>*. In vielen<br />

Familien liest nur die Oma oder<br />

der Opa die „<strong>Sudetenpost</strong>* und<br />

eigentlich sollten auch die Kinder<br />

und Enkelkinder unsere Zeitung<br />

haben. Wie wäre es also, wenn Sie<br />

diesmal Ihren zum Teil schon erwachsenen<br />

Kindern ein Abonnement der<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>" für das kommende<br />

Jahr 1997 schenken würden? Aber<br />

auch der Schwager, die Schwägerin,<br />

die eigenen Geschwister, die<br />

vielleicht in einer anderen Stadt<br />

wohnen, gute Freunde aus dem<br />

Sudetenland und aus der einheimischen<br />

österreichischen Bevölkerung<br />

usw. - die Reihe könnte beliebig fortgesetzt<br />

werden - sollten die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

beziehen. Und Sie können<br />

da ein wenig mithelfen!<br />

Ist das kein guter Vorschlag für ein<br />

kleines, nettes Geschenk?<br />

Wenn Sie also ans Schenken denken,<br />

denken Sie auch an die „SU-<br />

DETENPOST" - dies würde uns allen<br />

dienen: dem Erhalt der „<strong>Sudetenpost</strong>",<br />

der Information des jeweiligen<br />

Landsmannes, der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft u.<br />

a. m. - Sie sehen, es würde sich<br />

bestimmt lohnen.<br />

Und wir machen Ihnen auch das<br />

Schenken leicht: Füllen Sie den<br />

Bestellschein auf Seite 23 dieser Ausgabe<br />

aus, senden Sie diesen an uns<br />

und wir überreichen gerne das<br />

Geschenk, verbunden mit den<br />

besten Wünschen von Ihnen, an den<br />

oder die zu Beschenkenden.


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16 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

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Am 22. Oktober wurde im Schloß Kremsegg<br />

im oberösterreichischen Kremsmünster ein<br />

neues Musikinstrumentenmuseum (Träger:<br />

Verein „Musica Kremsmünster") eröffnet, das<br />

sicher schon bald zu einem Mekka von Musikinteressierten<br />

aus aller Welt werden wird. Möglich<br />

wurde dies dadurch, daß Franz Xaver<br />

Streitwieser (geb. 1939 in Laufen/Obb.) das<br />

von ihm 1978 in Pottstown (Pennsylvania)<br />

gegründete Trompetenmuseum als Stiftung in<br />

die neue Einrichtung einbrachte. Streitwieser,<br />

der seine Sammlung nun in besten Händen<br />

und her<strong>vor</strong>ragend präsentiert weiß, wurde von<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit<br />

dem „Goldenen Verdienstzeichen des Landes<br />

Oberösterreich" ausgezeichnet.<br />

Streitwiesers Sammlung umfaßt über eintausend<br />

seltene, historisch bedeutende Blasinstrumente<br />

aus aller Welt, von tibetanischen Tempeltrompeten<br />

bis zu Elfenbeintrompeten aus<br />

Afrika und einem 1884 in Odessa extra für den<br />

russischen Zaren Nikolaus III. angefertigten<br />

Kammer-Solotenorhorn sowie tausende von<br />

Gegenständen, Bildern, Büchern und Noten zur<br />

Geschichte der Blasinstrumente.<br />

Dabei fehlen auch nicht Musikinstrumente<br />

sudetendeutscher Provenienz und zahlreiche<br />

Dokumente zu diesem bedeutenden kulturellen<br />

Kapitel. Für seine Verdienste um die sudetendeutsche<br />

Musikkultur wurde Streitwieser<br />

bereits 1981 von der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

mit der Adalbert-Stifter-Medaille<br />

ausgezeichnet. Die erklärenden musikhistorischen<br />

Einführungen auf den jeweiligen Texttafeln<br />

neben den ausstellungstechnisch perfekt<br />

eingerichteten Schaukästen verfaßte der in<br />

Graz wirkende sudetendeutsche Musikwissenschaftler<br />

Prof. Dr. Eugen Brixel (geb. 1939 in<br />

Mährisch Schönberg).<br />

Da es unmöglich ist, den gesamten Bestand<br />

des Museums auf einmal zu zeigen, hatte sich<br />

Landesmusikdirektor Prof. Heinz Preiss als einer<br />

der Ausstellungsgestalter für ein Konzept in<br />

mehreren Etappen entschieden, so daß in diesem<br />

Jahr unter dem Titel Raritäten der Bläsermusik<br />

367 Instrumente gezeigt werden, die die<br />

Entwicklungsgeschichte der Blasinstrumente<br />

verdeutlichen. Für 1997 ist zum 200. Todestag<br />

Schuberts eine Ausstellung zum Thema Franz<br />

Schubert und die Blasinstrumente der romantischen<br />

Zeit geplant usw. Das Museum soll<br />

daneben auch Konzerte, Workshops und Symposien<br />

veranstalten und der musikwissenschaftlichen<br />

Forschung Platz bieten. Im gleichen<br />

Gebäude ist zur Zeit auch <strong>noch</strong> ein Fahrzeugmuseum<br />

mit Oldtimem zu besichtigen, das<br />

im September 1997 nach Hartberg (Steiermark)<br />

umziehen wird.<br />

Interessenten wenden sich an das Instrumentenmuseum,<br />

Schloß Kremsegg, Kremseggerstr.<br />

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Kirche verzichtet auf Prager Veitsdom<br />

Im Streit zwischen der katholischen Kirche<br />

und dem tschechischen Staat um den Besitzanspruch<br />

auf die Metropolitankirche des Erzbistums<br />

Prag, den Veitsdom, hat die Kirche<br />

nachgegeben. Der Primas der katholischen Kirche<br />

in Tschechien, Kardinal Miloslav Vlk, verkündete<br />

kürzlich im Rundfunk, die Kirche werde<br />

die Kathedrale dem tschechischen Volk übergeben.<br />

Vlk sagte, der Kirche sei bewußt, daß sich<br />

am Bau des schrittweise seit 1344 errichteten<br />

Doms die gesamte Nation beteiligt habe, die im<br />

Mittelalter mit der katholischen Kirche eins gewesen<br />

sei.<br />

Staatspräsident Vaclav Havel wandte sich<br />

kurz nach den Äußerungen des Kardinals an<br />

die Regierung mit dem Ersuchen, beschleunigt<br />

einen Gesetzentwurf über den Besitz der Kathedrale<br />

auszuarbeiten. Dabei sollte es sich um<br />

eine Regelung handeln, die die Konfiskation<br />

des Doms durch das kommunistische Regime<br />

in den fünfziger Jahren wiedergutmachen<br />

würde, schrieb Havel nach Angaben seines<br />

Sprechers Ladislav Spacek an das Kabinett.<br />

Zugleich würdigte der tschechische Präsident<br />

den Vorschlag des Kardinals als großzügige<br />

Geste.<br />

Der als Grabstätte der böhmischen Könige<br />

sowie mehrerer Heiligen dienende und zugleich<br />

als eines der schönsten Bauwerke Prags geltende<br />

Veitsdom war nach der demokratischen<br />

Wende von 1989 zum auch <strong>vor</strong> Gericht ausgetragenen<br />

Streitfall zwischen Kirche und Staat<br />

geworden. Während die katholische Kirche auf<br />

ihre historisch begründeten Besitzansprüche<br />

verwies, argumentierten Gegner der Rückgabe<br />

der Kathedrale damit, daß der Dom im Laufe<br />

mehrerer Jahrhunderte durch Spenden des<br />

Volkes erbaut worden sei.<br />

Die Konfiskation der Kathedrale durch die<br />

Kommunisten hatte unter anderem dazu geführt,<br />

daß die Priester <strong>vor</strong> jedem Gottesdienst<br />

das dafür zuständige benachbarte Präsidialamt<br />

um den Dom-Schlüssel ersuchen mußten. Der<br />

Vorschlag von Kardinal Vlk, den Veitsdom dem<br />

Volk zu übergeben, rechnet denn auch damit,<br />

daß der Kirche gesetzlich das Recht zur ungestörten<br />

Nutzung des Gotteshauses zugesprochen<br />

wird.<br />

Weihnachtsbrief von Pater Norbert Schlegel:<br />

Wo ist heute Bethlehem?<br />

Liebe Landsleute,<br />

in diesem Jahr ist ein halbes Jahrhundert<br />

vergangen, seit die meisten Sudetendeutschen<br />

zum ersten Male Weihnachten als Vertriebene<br />

feiern mußten. Wir erinnern uns:<br />

Nach den wilden Vertreibungen des Jahres<br />

1945, unmittelbar nach Kriegsende, wurde<br />

durch die unseligen Beschlüsse von Potsdam<br />

die systematische Vertreibung aller Deutschen<br />

besiegelt, die man zynisch als Transfer<br />

oder humane Aussiedlung beschönigte.<br />

Die älteren von uns werden an diesem<br />

Weihnachtsfest dieser Zeit gedenken und<br />

versuchen, der jüngeren Generation ein geistiges<br />

Vermächtnis jener bitteren und leidvollen<br />

Erfahrungen weiterzugeben.<br />

Ende Oktober durfte ich mit Gläubigen aus<br />

der mir anvertrauten Pfarrei das Heilige Land<br />

besuchen und an den Stätten beten, die<br />

durch das irdische Dasein unseres Herrn<br />

geheiligt sind. Am meisten hat mich Bethlehem<br />

beeindruckt, die Geburtsstätte Jesu. Ich<br />

dachte an das erste Weihnachten in der Vertreibung,<br />

als uns 1946 bewußt wurde, daß<br />

auch die Heilige Familie im Elend des Stalles<br />

ihr „Weihnachten" begehen und sich dann<br />

bald auf die Flucht ins fremde Land, nach<br />

Ägypten, begeben mußte.<br />

Im Tschechischen heißt Bethlehem (Betlem)<br />

die Weihnachtskrippe. Daran dachte ich<br />

auch und stelle mir seitdem <strong>noch</strong> mehr die<br />

Frage: Was und wo ist Bethlehem?<br />

Diese Frage stellten sich 1946 auch unsere<br />

Heimatpriester, die mit ihren Pfarrkindern vertrieben<br />

wurden und es erreichten, daß „Gedanken<br />

der Rache und Vergeltung nicht<br />

Macht gewinnen über unsere Herzen." Sie<br />

waren Tröster und Helfer „auf den Straßen<br />

der Vertriebenen", wie ein Buch des unvergeßlichen<br />

Pater Reimann lautet. Das Wort<br />

des Propheten Jesaias „Tröstet, tröstet mein<br />

Volk" stand ihnen <strong>vor</strong> Augen, wenn sie in der<br />

Vertreibungsnot den Landsleuten von Gerechtigkeit<br />

und Liebe predigten. Oft blieb nur<br />

der Trost, aber auch das Wissen und der<br />

feste Glaube, „daß alles Menschengeschehen<br />

einmal einmündet in die ewige Gerechtigkeit<br />

Gottes, die nichts anderes ist als seine<br />

Liebe".<br />

Wo ist heute Bethlehem? Auch im Geburtsort<br />

Jesu gibt es <strong>noch</strong> Vertriebene. Ihr Schicksal<br />

ist in doppelter Hinsicht hart, denn viele<br />

von ihnen sind palästinensische Christen, die<br />

auch durch islamische Tendenzen heute eine<br />

bedrohte Minderheit sind. Bethlehem ist deshalb<br />

für mich ein Symbol: Für Vertriebene, für<br />

die in der Herberge kein Platz ist, die in Lagern<br />

oder Aussiedlerheimen leben, in Containern<br />

oder Baracken.<br />

Wie haben wir das damals bewältigt? Wie<br />

ist es uns gelungen, Kräfte in den Reserven<br />

des Herzens zu mobilisieren, so daß wir<br />

keine Terroristen und Revolutionäre wurden,<br />

sondern beim Wiederaufbau Deutschlands<br />

ganz <strong>vor</strong>ne standen und dadurch den Frieden<br />

in Europa retteten? Es war der Glaube, daß<br />

Gott Mensch geworden ist und wir sein Ebenbild.<br />

Das predigten uns unsere Heimatpriester<br />

in Notkirchen und bei den ersten Vertriebenenwallfahrten.<br />

Sie machten aber auch<br />

klare Aussagen über die „selbstverständliche<br />

Pflicht der austeilenden Gerechtigkeit" und<br />

setzten sich für den Lastenausgleich ein. Sie<br />

sprachen auch klar von der „Sünde der Ungerechtigkeit",<br />

wenn sich Einheimische weigerten,<br />

den Vertriebenen zu helfen.<br />

Pater Reimann schrieb 1946: „Spätere Zeiten<br />

werden einmal die deutsche Volksgemeinschaft<br />

unserer Tage beurteilen, wie sie<br />

diese Probe der Liebe bestanden hat". Fünfzig<br />

Jahre später dürfen wir diese Zeit nicht<br />

verdrängen, sondern müssen sie aufarbeiten<br />

und für das Heute nutzbar machen.<br />

Wie schwer das ist, sehen wir im stockenden<br />

Dialog mit unseren Nachbarn, aber auch<br />

daran, daß es nicht nur in Konfliktherden Afrikas,<br />

sondern auch im Europa des Jahres<br />

1996 Flüchtlinge und Vertriebene gibt. In der<br />

Charta der Vertriebenen von 1950 wird verlangt:<br />

„Die Völker sollen handeln, wie es ihren<br />

christlichen Pflichten und ihrem Gewissen<br />

entspricht." Das kommende Weihnachtsfest<br />

möge uns mehr als bisher daran erinnern, so<br />

zu handeln.<br />

Der Herr schenke Ihnen dazu seine Gnade!<br />

Pater Norbert Schiegel<br />

Vorsitzender des Sudetendeutschen<br />

Priesterwerkes


Folge 24 vom 12. Dezember 1996 SUDETENPOST 17<br />

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Am 23. November war es wieder so weit. Im<br />

Haus der Begegnung, im 6. Wiener Gemeindebezirk,<br />

fand unter dem diesjährigen Motto<br />

„Wir spielen und singen für Sie" das traditionelle<br />

Adventsingen statt.<br />

Drei Generationen füllten den Saal und drei<br />

Generationen boten ein eindrucksvolles und<br />

heimatliches Programm auf der Bühne dar. Der<br />

Schwerpunkt lag zum Teil, wie schon das Motto<br />

sagte, bei Liedern, die zum Teil gemeinsam mit<br />

dem Publikum gesungen wurden. Texte lagen<br />

auf allen Tischen, obwohl es sich meist um uns<br />

bekannte Lieder handelte.<br />

Zum größeren Teil kamen aber die Leistungen<br />

unserer vielen und <strong>vor</strong> allem sehr jungen<br />

Kinder zur Geltung. Die älteren und die Erwachsenen<br />

boten das Rahmenprogramm, zusammen<br />

mit unserem Generationenchor.<br />

Die Zusammenstellung (die Arbeiten für das<br />

nächste Jahr beginnen bereits) hatte wie immer<br />

unsere Susanne, die, bedingt durch eine Überlastung<br />

ihrer Stimmbänder, ihren Part ihrer<br />

Tochter Inge überlassen mußte. Waltraud hatte<br />

mit den Kindern geübt und Richard die Lieder<br />

ausgesucht und einstudiert. Die Texte lasen<br />

unsere Erwachsenen mit reger Unterstützung<br />

durch unsere Kinder.<br />

Stellvertretend für alle anwesenden Ehrengäste<br />

und Obleute wurde Gesandter Dr. Soukop<br />

vom Bundesministerium für auswärtige<br />

Angelegenheiten begrüßt, der sich durch gekonntes<br />

und ausgiebiges Mitsingen auszeichnete.<br />

Es war wieder ein gelungener Nachmittag für<br />

alle Heimatgruppen in Wien. Die selbstgebackenen<br />

Kekse auf allen Tischen versüßten<br />

den Abend, so daß nach offizellem Schluß <strong>noch</strong><br />

bei manchen Tischen rege geplaudert wurde.<br />

Vielen Dank allen Mitwirkenden, besonders<br />

der Regie und den Kindern, aber auch dem<br />

Publikum für seinen Einsatz.<br />

Wie jedes Jahr, werden wir wieder ein Weihnachtsbillett<br />

von unserem Adventsingen anfertigen<br />

lassen, das wir an Landsleute, Freunde und<br />

hochrangige Kontaktpersonen in Österreich,<br />

Deutschland und in andere Staaten bis nach<br />

Übersee mit unseren Weihnachtsgrüßen über<br />

das Postamt Christkindl versenden werden.<br />

In der Geschäftsstelle in Wien werden sie für<br />

Ihren persönlichen Bedarf rechtzeitig zum Verkauf<br />

aufliegen. Sie sind nicht nur eine Erinnerung,<br />

sondern auch eine Dokumentation über<br />

unsere <strong>noch</strong> immer ungebrochene Schaffenskraft.<br />

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18 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

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wünscht allen Mitgliedern, Freunden und Qönnern<br />

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Adventfeier des<br />

Verbandes der<br />

Böhmerwäldler OÖ.<br />

Am Sonntag, dem 15. Dezember 1996,<br />

um 14 Uhr, findet im „Langholzfelderhof in<br />

Pasching die Adventfeier des Verbandes<br />

der Böhmerwäldler statt. Um zahlreichen<br />

Besuch, auch von Freunden unseres Verbandes,<br />

wird gebeten. Musikalische Gestaltung:<br />

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die Kleine Singrunde Gramastellen.<br />

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Die Bucherser<br />

Gedenkkapelle<br />

Im Ortsteil Stadiberg der niederösterreichischen<br />

Gemeinde Karlstift (Bezirkshauptmannschaft<br />

Gmünd) befindet sich die hart an der<br />

tschechischen Grenze errichtete Bucherser<br />

Gedenkkapelle, die 1983 vom Bauingenieur<br />

Erich Bierampl (24. 10. 1929 bis 15. 2. 1992)<br />

erbaut wurde. Wenige Meter von dieser entfernt<br />

ist ein Hügel, der den Blick auf die alte und<br />

längst verfallene Bucherser Kirche gestattet.<br />

Diese Kirche wurde in den Jahren 1783 bis<br />

1796 als Nachfolgerin einer hölzernen Kapelle<br />

erbaut und der „Maria vom guten Rar geweiht.<br />

Am jährlichen Kirchweihfest „Maria Namen"<br />

kamen bis zu 10.000 Wallfahrer nach Buchers.<br />

Heute sind Kirche und Ort dem Verfall preisgegeben.<br />

Die Geschichte von Buchers ist eng mit der<br />

Geschichte der Grafen Buquoy verbunden, die<br />

als Patronatsherren die Kirche und den Ort<br />

(Glashütte 1693 bis 1777) besonders gefördert<br />

haben. Der letzte Patronatsherr, Carl Georg de<br />

Longuoval von Buquoy, starb 1952 in tschechischer<br />

Haft.<br />

Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs" ist die<br />

Gedenkkapelle ein beliebter Ausflugspunkt, der<br />

auch einmal einen Spaziergang über die Grenze<br />

ermöglicht.<br />

Anton Padua<br />

Weihnachtsmarkt und<br />

Buchausstellung in Wien<br />

Am 29. und 30. November fand wieder in<br />

Wien 10 der traditionelle Weihnachtsmarkt und<br />

die Buchausstellung statt. Unsere jungen Damen<br />

hatten das ganze Jahr über fleißig gearbeitet<br />

und eine große Menge an schönen Dingen<br />

gebastelt. Daneben wurde auch viel gebacken<br />

und somit konnten auch Bäckereien sudetendeutscher<br />

Art angeboten werden. Auch Frau<br />

Hartmann (Mährisch Trübau) beteiligte sich am<br />

Weihnachtsmarkt mit wunderschönen selbstgefertigten<br />

Puppenkleidchen. Diese waren wirklich<br />

eine Augenweide und man kann diese ältere<br />

Dame (es sei verraten: sie ist achtzig Jahre alt!)<br />

nur bewundern! Und auch die Schwiegertochter<br />

der Obfrau der Heimatgruppe „Hochwald", Frau<br />

Ingrid Prinz, sorgte auch heuer wieder mit den<br />

herrlichsten Dingen, wie Seidentüchern, Lavendelpuppen,<br />

Wandkränzen, Wachsbildern<br />

usw. für weihnachtlichen Glanz beim Weihnachtsmarkt.<br />

In der Buchausstellung wurden auch heuer<br />

wieder zahlreiche neue Bücher jedweder Art,<br />

neben einem Bücherflohmarkt, ausgestellt. Daneben<br />

wurden die obligaten Sudetenland-Wappenbilder,<br />

Ansichtskarten, Sonderstempel,<br />

Wimpel und Feuerzeuge angeboten. Und auch<br />

die Karpatendeutschen hatten eine besondere<br />

Ecke mit Büchern und Wappenbildem.<br />

Alles in allem war es wieder ein sehenswerter<br />

Weihnachtsmarkt, der sich eigentlich einen<br />

weitaus besseren Besuch verdient hätte.<br />

Während am Freitag zahlreiche Besucher<br />

kamen, war es am Samstag eher ruhig. Darüber<br />

hinaus merkte man, daß das Sparpaket der<br />

Regierung anscheinend jeden Bereich betrifft,<br />

denn viele kamen nur zum Schauen, der Verkauf<br />

war zum Teil weitaus geringer als in den<br />

letzten Jahren. Wir sind den<strong>noch</strong> damit zufrieden<br />

und der Reinerlös kommt der Aktion Teilnahme<br />

von sudetendeutschen Kindern aus<br />

Böhmen und Mähren am Sommerlager 1997<br />

zugute. Daran haben all jene Landsleute,<br />

Freunde und Menschen einen besonderen<br />

Anteil, die gekommen waren und einiges mit<br />

nach Hause genommen haben! Herzlichen<br />

Dank dafür.<br />

Hubert Rogelböck<br />

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Vom Augenblick Ihrer Ankunft an werden Sie sich wohlfühlen in der familiären Atmosphäre<br />

unseres Hauses. Umgeben von stilvollem Ambiente, liebevoll gestaltete Zimmer, Café, Tagesbar<br />

und Seminarräume mit Tageslicht. Genießen Sie Gaumenfreuden der besonderen Art, die<br />

unser Küchenchef Herr Angerer mit Raffinement und größter Akribie für Sie zubereitet.<br />

Übernachtung / Frühstück öS 450.- bis 850.- p. P. Halbpension öS 600.- bis 1000.- p. P.<br />

Allen unseren Kunden und Freunden wünschen wir<br />

frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr<br />

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Sommerlager: 12. bis 19. Juli 1997<br />

In diesem Jahr sind wir wieder einmal in der<br />

grünen Steiermark gelandet. Und zwar im wunderschönen<br />

oststeirischen Hügelland (im größten<br />

Apfelanbaugebiet Österreichs) in Kaindorf<br />

bei Hartberg!<br />

Zufolge der dankbaren Zurverfügungstellung<br />

der Volksschule durch die Gemeinde Kaindorf<br />

ist uns dort eine wunderschöne Unterbringung<br />

möglich. Die Mädchen schlafen in mehreren<br />

Klassen (also im Haus) und die Burschen in Zelten.<br />

Ein großer Aufenthaltsraum steht uns zur<br />

Verfügung, ebenso eine große Spielwiese, eine<br />

tolle Sportanlage und für Schlechtwetter ein<br />

großer Turnsaal. In zirka hundert Meter Entfernung<br />

geht es in den Wald - überhaupt sind wir<br />

abseits von Straßen untergebracht. Im Ort<br />

befindet sich ein Freibad und der nahe Stubenbergsee<br />

(der wärmste Bergsee Österreichs)<br />

lädt zum Baden ein.<br />

Wir werden eine herrliche Woche bei Wandern,<br />

Sport und Spiel, Baden, ernsteren Dingen,<br />

Basteln, Lagerolympiade usw. in einer netten<br />

und frohen Gemeinschaft verbringen. Und auch<br />

für Romantik ist gesorgt: Grillabend am Lagerfeuer!<br />

Teilnehmen können Kinder und junge Leute<br />

aus ganz Österreich: Mädchen und Burschen<br />

im Alter von zirka 8 bis 15 Jahren! Und auch die<br />

Freunde der Kinder sind herzlichst eingeladen<br />

und willkommen!<br />

Teilnehmen werden auch sudetendeutsche<br />

Kinder aus Böhmen / Mähren / Schlesien, karpatendeutsche<br />

Kinder aus der Zips / Slowakei<br />

und junge Siebenbürger Sachsen aus Rumänien<br />

- womit wir wieder ein internationales<br />

Lager haben werden.<br />

Das wäre doch bestimmt auch etwas für Ihr<br />

Kind, werte Eltern, Landsleute und Freunde,<br />

bzw. für Dich und Deine Freunde! Mach auch<br />

Du mit! Jeder kann mitmachen, soweit eben die<br />

Plätze reichen - egal, ob sudetendeutscher Abstammung<br />

oder nicht. Alle Kinder und jungen<br />

Leute sind dazu herzlichst eingeladen. Eine Mitgliedschaft<br />

bei der SDJÖ ist nicht unbedingt<br />

erforderlich!<br />

Teilnehmerkreis: junge Leute - Mädchen und<br />

Burschen von zirka 8 bis 15 Jahren.<br />

Unterbringung und Verpflegung: Die Mädchen<br />

schlafen im Haus, die Burschen in modernen<br />

Zelten, Verpflegung im Haus - und diese ist<br />

wirklich sehr gut und mehr als ausreichend -<br />

bzw. auswärts (je nach Programm).<br />

Lagerbeitrag: nur S 1650.- !!! Die Fahrtkosten<br />

werden ersetzt! Der genannte Betrag kann sich<br />

- falls uns Zuschüsse gewährt werden - <strong>noch</strong><br />

etwas ermäßigen. Kinderreiche, finanziell und<br />

sozial schwächergestellte Familien können (<strong>vor</strong><br />

allem bei Teilnahme von zwei Kindern) um eine<br />

Ermäßigung bei uns ansuchen!<br />

Rüstblatt mit all den Dingen, die mitgenommen<br />

werden müssen, bzw. die Anreisemöglichkeiten<br />

usw. wird gegen Ende Mai / Anfang Juni<br />

- nach Erscheinen des neuen Sommerfahrplanes<br />

der ÖBB - an die angemeldeten Teilnehmer<br />

übersandt!<br />

Anmeldung: Wir haben nur eine ganz genaue<br />

(d. h. beschränkte) Platzanzahl zur Verfügung -<br />

daher bitte sofort bei der Sudetendeutschen<br />

Jugend, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14, anmelden.<br />

Wer zuerst kommt, hat seinen Sommerplatz<br />

sicher!<br />

Nach der Anmeldung senden wir die Anmeldebestätigung<br />

sowie einen Zahlschein für eine<br />

Vorauszahlung von S 650.- zu, erst dann ist der<br />

Platz gesichert, Wir ersuchen um Verständnis<br />

für diese Maßnahme!<br />

Kinderfaschingsfest am<br />

Samstag, dem 18. Jänner 1997<br />

Wieder einmal findet ein großes Kinderfaschingsfest<br />

für alle Kinder im Alter von zirka<br />

drei bis etwa 11/12 Jahre statt! Dazu laden wir<br />

recht herzlich ein.<br />

Ort: Haus der Heimat - Veranstaltungsraum<br />

der Sudetendeutschen, Hoftrakt, 1. Stock (Lift),<br />

in Wien 3, Steingasse 25 (nächst dem Rennweg<br />

gelegen - mit der Straßenbahnlinie 71 leicht zu<br />

erreichen, Station Hafengasse / Oberzellergasse<br />

bzw. mit der Autobuslinie 77A.<br />

Beginn: 15 Uhr, Ende zwischen 17 und 18<br />

Uhr - je nach Stimmung. Für die Kinder gibt es<br />

Kuchen und Krapfen sowie Kakao! Und die<br />

begleitenden Eltern oder Großeltern sind herzlich<br />

zu Kaffee und Kuchen eingeladen! Unter<br />

fachkundiger Aufsicht von ausgebildeten Kindergärtnerinnen<br />

und Jugendleitern wird ein buntes<br />

Programm abgewickelt. Jeder komme in<br />

lustiger Faschingsverkleidung - die besten Verkleidungen<br />

bzw. Masken werden prämiiert!<br />

Der Eintritt ist selbstverständlich frei - Spenden<br />

zur Deckung des Aufwandes werden gerne<br />

entgegengenommen. Um den Einkauf usw. entsprechend<br />

<strong>vor</strong>bereiten zu können, wird um Voranmeldung<br />

gebeten (ist aber nicht Bedingung).<br />

Bei Martina Grohmann: schriftlich (Postkarte<br />

genügt - bitte Personenanzahl angeben, getrennt<br />

nach Kinder und Erwachsene), 1170<br />

Wien, Frauengasse 16, oder Tel.: 485 88 73.<br />

Schon jetzt freuen wir uns auf eine recht zahlreiche<br />

Teilnahme und auf schöne Faschingsverkleidungen!


Folge 24 vom 12. Dezember 1996 SUDETENPOST 19<br />

Frohe Weihnachten und viel Qlück und Erfolg im neuen Jahr<br />

wünscht allen Mitgliedern, Freunden und Qönnern<br />

die Sudetendeutsche Landsmannschaft Enns-Neu-Qablonz<br />

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Wir wünschen unseren<br />

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friedvolles Weihnachtsfest und<br />

ein erfolgreiches Jahr 1997.<br />

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wünscht allen Geschäftsfreunden, Bekannten<br />

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ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

sowie Glück und Erfolg für das Jahr 1997<br />

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wünscht allen Mitgliedern,<br />

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ein frohes Weihnachtsfest<br />

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20 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Verlassene Kirche im neuen Glanz<br />

Am Allerseelentag kamen wieder viele<br />

ehemalige Glöckelberger und Freunde des<br />

Böhmerwaldes zur Totengedenkmesse und<br />

Friedhofsandacht in ihre ehemalige Heimatpfarre.<br />

Es war dies auch der letzte Tag dieses<br />

Jahres, an dem die Grenze in Schöneben<br />

überschritten werden durfte, was doch<br />

einmal ganzjährig möglich werden sollte.<br />

Ein kurzer Rückblick soll hier auf die Wiederinstandsetzung<br />

der zur Ruine gewordenen<br />

Pfarrkirche und des Friedhofes gestattet<br />

sein. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhanges"<br />

wurde im September 1990 von vielen<br />

freiwilligen Helfern mit der Rodung des<br />

Friedhofs-Areals begonnen und schon beim<br />

Heimattreffen am 27. Juli 1991 konnten die<br />

Teilnehmer auf der gepflegten Anlage ihrer<br />

Toten gedenken.<br />

Zu dieser Zeit wurde auch schon an der<br />

Restaurierung der Kirche gearbeitet, die<br />

bereits am 22. August 1992 von Bischof<br />

Anton Lischka wieder eingeweiht werden<br />

konnte.<br />

Ein Höhepunkt für alle Beteiligten war<br />

dann der Tag der Glockenweihe am 2. Oktober<br />

1993.<br />

In der ersten Oktoberwoche dieses Jahres<br />

wurde die Kirche innen <strong>noch</strong>mals weiß<br />

gestrichen, so daß sie nun im hellen Glanz<br />

erstrahlt. Für diese Arbeiten haben die Brüder<br />

Franz und Rudolf Micko aus Hüttenhof<br />

die weite Anreise nicht gescheut und eine<br />

Wartende Menschen <strong>vor</strong> der Kirche in Glöckelberg.<br />

ganze Woche ihrer wertvollen Zeit geopfert.<br />

Sehr viele Menschen haben zum Gelingen<br />

dieses anfangs schier unmöglich scheinenden<br />

Vorhabens durch manuelle Arbeit<br />

und Spenden beigetragen. Aber ohne dem<br />

Motor der Arbeitsgemeinschaft, Horst Wondraschek,<br />

wäre die Verwirklichung kaum<br />

möglich gewesen und an ihn soll hier gedacht<br />

und der Dank für seine Leistungen<br />

ausgesprochen werden. Er hat nicht nur<br />

ungezählte Tage für die Arbeiten in Glöckelberg,<br />

sondern darüber hinaus auch viele<br />

Vorsprachen bei kirchlichen und staatlichen<br />

Stellen geopfert. Wie wäre es möglich gewesen,<br />

mit den Arbeiten zu beginnen, wenn<br />

nicht Horst, wie ihn seine Freunde nennen,<br />

die notwendigen Maschinen und Werkzeuge<br />

zur Verfügung gestellt hätte. Von den beachtlichen<br />

finanziellen Zuschüssen von ¡hm<br />

und seiner Familie ganz zu schweigen. Aber<br />

eines dürfte allen klar sein, daß ohne Geld<br />

nicht begonnen werden konnte und woher<br />

das Startkapital kam.<br />

Mit den Wiederinstandsetzungen ist aber<br />

die Arbeit nicht <strong>vor</strong>bei, denn wenn nicht der<br />

harte Kern der Arbeitsgemeinschaft wäre,<br />

der im Sommer alle drei Wochen den Friedhofrasen<br />

mähen und sich um die Pflege des<br />

weiten Areals und der Kirche kümmern<br />

würde, wäre alles bald wieder verwildert.<br />

Auch hier wacht Host streng über alles, so<br />

daß ja nichts verschlampt wird. F.F.<br />

Zum 100. Geburtstag des südmährischen Bildhauers und Malers<br />

Prof. Ludwig Galasek 1897-1978<br />

Am 27. 1. 1897 in Grusbach (Kreis Znaim) in<br />

Südmähren geboren, hat er seine erste fachliche<br />

und künstlerische Ausbildung in der Staatsfachschule<br />

für Tonindustrie in Znaim erhalten<br />

und studierte anschließend an der Kunstgewerbeschule<br />

in Wien in der Fachklasse für Keramik.<br />

Nach seinem Wiener Studium war er als Modelleur<br />

in den „Vereinigten Wiener und Gmundner<br />

Keramischen Werkstätten" in Gmunden am<br />

Traunsee tätig. Es folgten Bistritz in Rumänien,<br />

Ragnit in Ostpreußen, Bunzlau in Schlesien und<br />

Mährisch-Schönberg, in welchen Werkstätten er<br />

sich ein gründliches Fachwissen in allen Zweigen<br />

der keramischen Industrie erwarb und wo<br />

er auch künstlerisch tätig war.<br />

1938 wurde er Assistent an der bekannten<br />

Fachschule für Porzellanindustrie in Karlsbad<br />

und schließlich Professor an dieser Anstalt.<br />

1939 übernahm er eine Professur an der<br />

Staatsfachschule für Tonindustrie in Teplitz-<br />

Schönau. Nach der Vertreibung aus der Heimat<br />

wurde Prof. Galasek 1949 Lehrer für Zeichnen<br />

in Coswig und wirkte hernach an der Keramischen<br />

Fachschule in Höhr-Grenzhausen bis zu<br />

seinem Übertritt in den Ruhestand.<br />

Zu seinen bedeutenden Schöpfungen gehört<br />

das im Jahre 1931 zu Pfingsten in Gmunden<br />

enthüllte Denkmal „Für das Selbstbestimmungsrecht",<br />

das einzige Denkmal dieser Art,<br />

welches bezeichnenderweise auf Anordnung<br />

der amerikanischen Besatzungsmacht 1945<br />

zerstört wurde, vermutlich um darzutun, daß<br />

das Selbstbestimmungsrecht der Völker nun<br />

J<br />

keine Gültigkeit mehr haben soll. Das Vertreibungsdenkmal<br />

auf dem Kreuzberg bei Klein-<br />

Schweinbarth ist ebenfalls ein Werk dieses südmährischen<br />

Künstlers.<br />

Schöpfungen von Prof. Ludwig Galasek fanden<br />

seinerzeit auf Ausstellungen verschiedener<br />

sudetendeutscher Städte wie Eger, Königsberg<br />

im Bezirk Mährisch-Schönberg und Teplitz-<br />

Schönau Anerkennung, waren aber auch auf<br />

großen internationalen Ausstellungen in Stockholm,<br />

Berlin und Paris zu sehen und wurden<br />

von mehreren Museen angekauft. H. Griehsler<br />

Euregio-Preis<br />

vergeben<br />

Mit dem diesjährigen Euregio-Egrensis-Preis<br />

sind Ende November in Auerbach im ostdeutschen<br />

Bundesland Sachsen vier Persönlichkeiten<br />

aus Bayern, Sachsen und Böhmen ausgezeichnet<br />

worden. Den mit insgesamt 35.000<br />

Schilling (5000 DM) dotierten Preis erhielten der<br />

tschechische Vizewirtschaftsminister Vaclav<br />

Menci, der sächsische Staatssekretär für Europaangelegenheiten,<br />

Günter Ermisch, und Konrad<br />

Goppel vom bayerischen Umweltministerium.<br />

Mit der diesjährigen Preisvergabe sollte <strong>vor</strong><br />

allem das hohe Engagement der staatlichen<br />

Seite für eine intakte Umwelt in der Euroregion<br />

im Dreiländereck von Bayern, Böhmen und<br />

Sachsen gewürdigt werden, so die Oberbürgermeisterin<br />

von Marktredwitz, Birgit Seelbinder.<br />

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Die 99er-Gedenkmesse findet nicht -<br />

wie angekündigt - am 15. Dezember d. J.,<br />

sondern am Samstag, dem 21. Dezember<br />

1996, um 16.30 Uhr, in der Votivkirche,<br />

statt. Bei dieser Messe, die Univ.-Prof. Dr.<br />

Karl Hörmann zelebrieren wird, gedenken<br />

wir auch unserer im Mai d. J. verstorbenen<br />

langjährigen Mitarbeiterin Frau Cäcilia Autherith.<br />

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p r j e sterwerk unterstützt Rückkehr<br />

von Kriegsflüchtlingen<br />

Ein Jahr nach dem Frieden von Dayton sei<br />

die Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen<br />

nach Bosnien und auch nach Kroatien ein<br />

Gebot der Stunde, betonte der Vorsitzende des<br />

Sudetendeutschen Priesterwerkes (SPW), Pater<br />

Norbert Schlegel. Daher versuche das Sudetendeutsche<br />

Priesterwerk weiterhin, mit Kleiderund<br />

Lebensmitteltransporten zu helfen. Nun<br />

konnte auch zum zweiten Male in diesem Jahr<br />

ein Löschfahrzeug nach Slawonien gebracht<br />

werden, wo es Dörfer gibt, in die bis zu fünfundachtzig<br />

Prozent der Geflohenen zurückkehren,<br />

aber unter dem Wassermangel leiden, da<br />

die Serben die Brunnen zerstört und sogar vergiftet<br />

hatten. Professor Rudolf Grulich war<br />

dabei, als das Feuerwehrauto in Bogicevci im<br />

Beisein des kroatischen Fernsehens übergeben<br />

wurde.<br />

Die dort zum Wiederaufbau zurückgekehrten<br />

Kroaten hätten keinerlei Verständnis dafür, daß<br />

viele Flüchtlinge in Deutschland bleiben wollen.<br />

Dort, wo eine Rückkehr von den Serben verhindert<br />

wird, müsse die Politik die Voraussetzungen<br />

für eine Rückkehr schaffen, meinte Grulich,<br />

denn in Dayton hätten alle Vertragspartner die<br />

Rückkehr der Vertriebenen garantiert. „Das zerstörte<br />

Land braucht die Arbeitskraft aller", sagte<br />

Grulich. „Unsere Trümmerfrauen haben nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg auch selbst Hand angelegt<br />

und die Grundlage des Wohlergehens<br />

unseres Landes geschaffen. Wer hier bleibt,<br />

kann beim Wiederaufbau zuhause nicht helfen<br />

und schadet seiner Heimat." Professor Rudolf<br />

Grulich sieht sich in dieser Meinung bestätigt<br />

durch die Aussagen von Politikern und Kirchenmännern<br />

in Kroatien und Bosnien. So bat ihn<br />

der „Held von Banja Luka", Bischof Komarica, er<br />

möge auf der Frankfurter Buchmesse das Buch<br />

mit den Appellen und Hilferufen des Bischofs<br />

während des Krieges <strong>vor</strong>stellen. Grulich kam<br />

dieser Bitte gerne nach und würdigte die Rolle<br />

von Bischof Komarica als Friedensstifter und<br />

Dulder. Anwesend war auch der ehemalige<br />

kroatische Flüchtlingsminister Professor Rebic.<br />

Gerade Bischof Komarica bitte heute alle Kroaten<br />

um Rückkehr, wo dies möglich ist. Das<br />

Sudetendeutsche Priesterwerk hat inzwischen<br />

einen weiteren Lastwagen mit Kleidern nach<br />

Bosnien geschickt.<br />

Wie schon bei den bisherigen zehn Transporten<br />

soll die Hilfe an Kroaten und Muslime gleichermaßen<br />

gehen. Für die Zeit vom 12. bis zum<br />

15. Dezember 1996 bereitet Professor Grulich<br />

mit seinem Kollegen Hampel eine Konferenz in<br />

Banja Luka über die Möglichkeit verstärkter<br />

Rückkehr <strong>vor</strong>. Bischof Komarica und sein muslimischer<br />

Kollege, der Mufti von Banja Luka, werden<br />

daran teilnehmen, dazu Fachleute und<br />

Interessierte aus verschiedenen Ländern.<br />

spw.


Folge 24 vom 12. Dezember 1996 SUDETENPOST 21<br />

Qlück und Wohlergehen mögen auch 1997 herrschen!<br />

SLÖ-Landesleitung Salzburg<br />

Allen Mitarbeitern für die im Jahre 1996 aufgewendete<br />

Mühe und allen Landsleuten für die bewiesene Treue<br />

sowie allen Freunden für ihre Unterstützung mit Rat<br />

und Tat Dank und herzliche Weihnachts- und Neujahfswünsche!<br />

Der Verbandsausschuß<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Kärnten<br />

mit ihre Bezirksgruppen in Klagenfurt, Villach, St. Veit an der Gian<br />

sendet allen Mitarbeitern und Mitgliedern die besten Weihnachts- und<br />

Neujahrswünsche<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in der Steiermark<br />

dankt allen Amtswaltern für ihre von Idealismus getragene Mitarbeit und wünscht<br />

allen Landsleuten schöne, gnadenvolle Weihnachten und Glück und Segen im<br />

kommenden Jahr.<br />

Gusti Tschetschounik<br />

Landesgeschäftsführerin<br />

Univ.-Prof. Dr. Adalbert Koberg<br />

Landesobmann<br />

/\)¡kolsbu^g<br />

í~ancis\e.uie.n / T-re.unde.v\ und<br />

e\n gesegnetes Weiknack+sfest und ein<br />

erfolgreiches,, glückliches /\]eujak^.<br />

und Aktivisten im Dienst cxn de** "Heimat<br />

sind bei unseren Vereinsamenden immer willkommen!<br />

cía 6 l 6<br />

¿cfaût ¿ün, die ûteue<br />

*Ven&catde*t6e¿t (tut tutù,.<br />

VERBAND DER BÖHMERWttDlf R IN OBEROSTERREICH<br />

OAV-Reichenberg<br />

Die ÖAV-Sektion Reichenberg wünscht allen<br />

Mitgliedern und Landsleuten ein<br />

frohes Weihnachtsfest und für 1997 Glück<br />

und Gesundheit.<br />

Der Nikolaus<br />

erzählt<br />

Ich zog durch das Sudetenland,<br />

wo ich sonst immer Deutsche fand,<br />

doch wo ich ging, wohin ich schaute,<br />

ich hörte keine deutschen Laute.<br />

Im Böhmerwald war's stumm und still,<br />

mir kam ein eigenes Gefühl.<br />

Ich war in Brunn und Neutitschein -<br />

wo mögen nur die Deutschen sein?<br />

In Teplitz, Aussig, Bodenbach<br />

ging ich vergeblich Deutschen nach.<br />

Mich hat's nach Reichenberg getrieben:<br />

Wo sind die Deutschen nur geblieben?<br />

Hab' mich in Gablonz umgeschaut -<br />

kein deutsches Wort, kein deutscher Laut!<br />

Im Egerland mit seinen Bädern,<br />

da lagen Tschechen in den Federn!<br />

Ich frage mich: Ist das ein Witz?<br />

Ist das nun tschechischer Besitz?<br />

Hat man den Deutschen weggenommen,<br />

was von den Ahnen sie bekommen?<br />

Am Friedhof war das gleiche Bild:<br />

Die Gräser wuchsen hoch und wild!<br />

Ist niemand mehr im Land geblieben,<br />

der pflegt die Gräber seiner Lieben ?<br />

Und in der Landschaft ringsumher,<br />

da standen viele Dörfer leer.<br />

Bin auf die Höhen dann gestiegen,<br />

sah uns're Berge <strong>vor</strong> mir liegen.<br />

Den Borschen und den Milleschauer<br />

umhüllten Wolken wie in Trauer.<br />

Vom Jeschken kam ich dann sogleich<br />

in Berggeist Rübezahls Bereich.<br />

Als ich dann auf der Koppe stand,<br />

der auf mein Rufen zu mir fand.<br />

„Die Deutschen", sprach der alte Herr,<br />

„gibt's im Sudetenland nicht mehr.<br />

Wer nicht ermordet, ward vertrieben,<br />

nur ich bin übrig hier geblieben.<br />

Unsterblich, wie die Zeit beweist,<br />

verbleib' ich hier, der Deutsche Geist,<br />

und warte darauf, bis einmal<br />

man deutsch mich ruft: Herr Rübezahl!<br />

Zieh'nun nach Westen, Weihnachtsmann,<br />

Sudetendeutsche triffst du dann,<br />

und sag zu ihnen überall:<br />

Die Heimat grüßt - und Rübezahl!"<br />

V<br />

Faschingskränzchen -<br />

Gschnas in Wien<br />

In den Räumlichkeiten im „Haus der Heimat",<br />

in Wien 3, Steingasse 25, Hoftrakt, 1. Stock<br />

(Räume der Sudetendeutschen), findet das<br />

Faschingskränzchen - Gschnas - statt. Dazu<br />

lädt die Sudetendeutsche Jugend Wien und<br />

Niederösterreich recht herzlich alle Freunde<br />

und Kameraden (auch ehemalige Kameraden)<br />

sowie alle tanzfreudigen älteren Landsleute<br />

recht herzlich ein.<br />

Die Veranstaltung findet am Freitag, 17. Jänner<br />

1997, mit Beginn um 19.30 Uhr, statt. Für<br />

gute Getränke und Imbisse wird gesorgt, Musik<br />

vom laufenden Band bzw. CD-Player.<br />

Jeder möge in lustiger Verkleidung kommen -<br />

dies ¡st aber nicht Bedingung. Schon jetzt freuen<br />

wir uns auf diesel bestimmt sehr lustigen<br />

Faschings- bzw. Narrenabend!<br />

Landesverband<br />

Wien, NÖ. u. Bsld.<br />

Gratulation. Als langjähriger Vorstand des<br />

Mährisch-Schlesischen • Heimatmuseums in<br />

Klosterneuburg sowie als Aktivist in sudetendeutschen<br />

Belangen im allgemeinen sowie für<br />

die <strong>vor</strong>bildliche Zusammenarbeit mit der SLÖ-<br />

Patenstadt Klosterneuburg erhielt Landsmann<br />

Werner Olbrich das „Klosterneuburger Goldene<br />

Stadtwappen", von Bürgermeister Dr.<br />

G. Schuh überreicht. In Würdigung dieser Ehrung<br />

unsere herzlichsten Grüße zu dieser hochverdienten<br />

Ehrung. Der Vorstand. - Gut organisiert<br />

fand am Samstag, dem 30. 11. 1996, im<br />

Restaurant „Smutny", 1010 Wien, Elisabethstraße<br />

8, die Hauptversammlung des Landesverbandes<br />

für Wien, NÖ. und Bgld. statt. Als<br />

Gäste durften wir Bundesobmann Karsten<br />

E der sowie Bundesfrauenreferentin Gerda<br />

Mayer und Gatten begrüßen. Landesobmann-<br />

Stellv. Frau Johanna von Etthofen sprach<br />

Gedenkworte für die in der vergangenen Vereinsperiode<br />

verstorbenen Mitglieder. Im <strong>vor</strong>gesehenen<br />

Tagesordnungspunkt überreichte Landesobmann<br />

Albert Schmidl an Frau Gerda<br />

Mayer und Herrn Franz Mayer, bezugnehmend<br />

auf ihren großen Einsatz für die Landsmannschaft<br />

und die damit verbundene Arbeit, das<br />

Große goldene Ehrenzeichen der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft; ebenso wurde Herr<br />

Herwig Griehsler von der Bezirksgruppe Sankt<br />

Polten mit Ehrenzeichen und Urkunde geehrt.<br />

Herzliche Gratulation den Geehrten mit der<br />

Bitte um weiteren Einsatz für die Landsmannschaft.<br />

- Die Tätigkeitsberichte der Funktionäre<br />

und Referenten gingen in zügiger Folge<br />

vonstatten. Herr Emil Mück, in Gemeinschaftsarbeit<br />

mit Herrn Willi Reckziegel,<br />

erstattete den Rechnungsprüfbericht und<br />

dankte der Kassierin Frau Hertha Kalva für<br />

deren einwandfreie Rechnungsführung. Auf<br />

Antrag wurde sodann dem Vorstand die Entlastung<br />

erteilt. Die Wahl des neuen Vorstandes<br />

fand unter der Leitung des Herrn Adalbert<br />

Fritsch als Wahlleiter statt. Der neugewählte<br />

Vorstand setzt sich nunmehr wie folgt zusammen:<br />

Obleute: 1. Obm.: Adalbert Schmidl; 2.<br />

Obm.: Johanna von Etthofen; 3. Obm.: Wilfried<br />

Innitzer; Kassier: Hertha Kalva, Kassier-<br />

Stellv.: Adolf Löffler; Rechnungsprüfer: Emil<br />

Mück, Wilhelm Reckziegel; Schriftführer:<br />

Josef ine Innitzer, Susanne Wilfort. Die Referenten<br />

werden bei der nächsten Vorstandssitzung<br />

ernannt.<br />

Neubistritz<br />

Am 26. November war es soweit. Wir traten<br />

unsere Fahrt zur Neuhauser Krippe um 7 Uhr<br />

vom Bahnhof Wien-Mitte an. In Illmanns<br />

wurde eine kurze Pause eingelegt, wo wir von<br />

Familie Böhm mit Kaffee und den köstlichen<br />

Mehlspeisen des Waldviertels verwöhnt wurden.<br />

Ich möchte an dieser Stelle <strong>noch</strong>mals herzlichen<br />

Dank für die Bewirtung aussprechen.<br />

Patenonkel Bürgermeister Böhm und Frau<br />

sowie Eduard Grausam (Gruppenleiter Waldviertel),<br />

ebenfalls mit Frau, stiegen dann <strong>noch</strong><br />

in unseren Bus ein und weiter ging die Fahrt<br />

über die Grenze in Grametten, durch Neubistritz<br />

nach Neuhaus. Die Stadt Neuhaus hat<br />

sich eine Vielzahl von Häusern aus Gotik,<br />

Renaissance und Barock bewahrt. Als Besucher<br />

kann man sich besonders am Hauptplatz an<br />

den schön renovierten Gebäuden erfreuen.<br />

Unser Ziel war aber das Kreismuseum im ehemaligen<br />

Jesuitenseminar. Wir wurden von<br />

einem gut Deutsch sprechenden älteren Herrn<br />

durch das Museum geführt. Es sind u. a. Gemälde<br />

und Plastiken aus ehemaligen Kirchen<br />

ausgestellt. Der Höhepunkt war dann die<br />

Besichtigung der mechanischen Weihnachts-<br />

krippe, die Strumpfmachermeister Thomas<br />

Kryza (1838-1918) in jahrelanger Arbeit angefertigt<br />

hat. Es war ein faszinierender Anblick,<br />

wie sich die teils geschnitzten, teils modellierten<br />

Figuren, Tiere und Gegenstände bewegten.<br />

Nach dem Mittagessen gab es <strong>noch</strong> etwas Freizeit,<br />

dann fuhren wir wieder zurück über die<br />

Grenze, wo sich Patenonkel Böhm und Eduard<br />

Grausam samt Ehefrauen von uns verabschiedeten.<br />

Die restliche Gruppe kehrte dann zum<br />

Ausklang <strong>noch</strong> beim Heurigen in Maissau ein.<br />

Zum Schluß Dank an alle, besonders an Obmann<br />

Edelmann, die zum Gelingen dieser<br />

Fahrt beigetragen haben. Edeltraud Ludwig<br />

Thava<br />

Veranstaltungen im Dezember 1996 und Jänner<br />

1997: Am Sonntag, dem 15. Dezember, um<br />

10 Uhr, Einweihung des Hauses der Heimat,<br />

mit einer feierlichen Messe und anschließender<br />

Weihe der neuen Südmährer-Fahne, in der<br />

Steingasse 25, 1030 Wien. Am Samstag, dem<br />

21. Dezember, um 16.30 Uhr, 99er-Gedenkmesse<br />

in der Votivkirche, 1090 Wien. Liebe Südmährerinnen<br />

und Südmährer, sowie Freunde<br />

der Südmährer! Das Weihnachtsfest und der<br />

Jahreswechsel stehen <strong>vor</strong> der Tür. In einigen<br />

Wochen schreiben wir bereits das Jahr 1997<br />

und jeder fragt sich, was wird uns dieses Jahr<br />

bescheren, was wird es uns bringen? Im Jahre<br />

1996 haben wir so manches erreicht, aber auch<br />

so manches verhindert. Als Obmann danke ich<br />

allen Landsleuten und Freunden, daß sie uns<br />

die Treue gehalten haben und auch weiterhin<br />

halten, daß sie mit dabei waren bei unseren<br />

Veranstaltungen und Fahrten. Ich danke aber<br />

besonders für den geleisteten Mitgliedsbeitrag,<br />

den wir bewußt niedrig gehalten haben sowie<br />

für die Spenden, das heißt den Spendern, denn<br />

nur dadurch haben wir die Möglichkeit, Aktivitäten<br />

zu setzen. Im 52. Jahr nach der Vertreibung<br />

entstand im 3. Wiener Gemeindebezirk,<br />

Steingasse 25, das „Haus der Heimat", ein<br />

wunderschönes Haus, das allen Vertriebenenverbänden,<br />

kurz VLO genannt, gehört. Auch<br />

wir werden dort bereits 1997 Veranstaltungen<br />

abhalten. Und somit wünsche ich Ihnen im<br />

Namen des Vorstandes der Landsmannschaft<br />

„Thaya" ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches neues Jahr 1997. - Am Sonntag,<br />

dem 19. Jänner 1997, veranstaltet die Landsmannschaft<br />

„Thaya" im Kolping Zentral in<br />

1060 Wien, Gumpendorferstraße 39, den traditionellen<br />

„Südmährer-Ball", wozu wir Sie<br />

recht herzlich einladen!<br />

Komm.-Rat Dkfm. Johann Ludwig


22 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

Humanitärer Verein von<br />

Österreichern aus Schlesien<br />

Vereinsabend am 24. November 1996: Nachdem<br />

unser lieber Obmann Karl Philipp krank<br />

wurde, mußten wir den Nachmittag in Eigenregie<br />

durchführen. Unsere Hannelore und Gertrud<br />

Vogel sprangen stellvertretend ein und<br />

begrüßten alle Anwesenden auf das herzlichste.<br />

Vor allem recht liebe Grüße und Genesungswünsche<br />

an unsere erkrankten Mitglieder. Mag.<br />

Herbert Jüttner, Sofie Kollmann und unsere<br />

Hedy Lowak lasen Geschichten und Gedichte<br />

in schlesischer Mundart <strong>vor</strong> und erhielten<br />

großen Beifall. Zwischendurch wurde unsere<br />

Weihnachtspost an alle Anwesenden verteilt.<br />

Anschließend ehrten wir unsere Geburtstagskinder<br />

und zwar: Gisi Saliger, Hermine Edlinger<br />

und Johanna Schiller mit je einer Rose.<br />

Gemeinsam sangen wir unser Geburtstagslied,<br />

wo uns jedoch die führende Stimme von Karli<br />

fehlte. So blieb uns diesmal mehr Zeit zum<br />

Plaudern. Somit ging wieder ein schöner Nachmittag<br />

zu Ende. Wir danken <strong>noch</strong>mals unserer<br />

Hannelore und Gerdi, die uns doch <strong>noch</strong> einige<br />

Stunden verschönten. - Unsere nächste Zusammenkunft<br />

ist am 15.12. 1996: Vereinsabend und<br />

Vorweihnachtsfeier. - Vereinsabendtermine für<br />

das Jahr 1997: 19. 1.: Vereinsabend um 16 Uhr;<br />

16. 2.: Fasching, 16 Uhr; 16. 3.: Generalversammlung<br />

um 16 Uhr; 20. 4.: Vereinsabend um<br />

16 Uhr; 25. 5.: Muttertagsfeier um 16 Uhr; 31.5,<br />

(Samstag): Autobusausflug; 24. 8.: Wolff Neust,<br />

um 16 Uhr; 12. 10.: Hedwigsfeier um 10.30 Uhr;<br />

19. 10.: Kirmes um 16 Uhr; 16. 11.: Vereinsabend<br />

um 16 Uhr; 21. 12.: Weihnachtsfeier um<br />

16 Uhr. - Wir tragen alle Dein Gesicht, Du liebes,<br />

altes Heimatland! In unsern Augen lebt<br />

Dein Licht und heimlich formt uns Deine<br />

Hand! - Liebe Landsleute und Gönner unseres<br />

Vereins! Weihnachten - Jahresende kommt auf<br />

uns zu, deshalb wollen wir Ihnen wieder schöne<br />

Motive aus unserer Altvaterheimat zukommen<br />

lassen. Noch werden wir uns bemühen, die Vereinsarbeit<br />

zu erfüllen - trotz der Verluste von<br />

Mitgliedern, die uns im abgelaufenen Jahr für<br />

immer verlassen haben. Auf die humanitären<br />

Aufgaben möchten wir auch weiterhin nicht<br />

verzichten, wir sind aber auf zusätzliche Hilfe<br />

und Unterstützung (außer dem Mitgliedsbeitrag)<br />

angewiesen. Die Vereinsleitung dankt wie<br />

jedes Jahr für Ihr Verständnis und wünscht<br />

Ihnen ein frohes Weihnachtsfest im Kreise der<br />

Familie sowie ein glückliches, gesundes „neues<br />

Jahr 1997" !<br />

Karl Philipp<br />

Mährisch-Trübauer in Wien<br />

Zu unserem November-Heimatabend am<br />

21. d. M. hieß Obmann OPkr. Franz Grolig alle<br />

Landsleute recht herzlich willkommen. Das<br />

Ehepaar Pelikowsky, Peli, unser Kassier, mußte<br />

leider entschuldigt werden, sie befinden sich<br />

nach Ilses schwerer und langwieriger Beinverletzung<br />

zur Kur. Folgenden Geburtstagskindern<br />

wurden die besten Wünsche übermittelt<br />

und alles Gute für die Zukunft gewünscht:<br />

Frau Margit Heinisch, geb. Czabke (4. 11.<br />

1927), Frau Vilma Schmidt, sie mußte leider in<br />

ein Pflegeheim überstellt werden und ist geistig<br />

schon recht verloren (7. 11. 1911), Frau Elisabeth<br />

Hajek (9. 11. 1914), Frau Luzia Langer<br />

(9. 11. 1926), Frau Trude Irlweck (13. 11. 1924),<br />

Lm. Willi Koblischke (25. 11. 1923) und Frau<br />

Greti Richter (28. 11. 1920). - Nach den Vereinsnachrichten,<br />

wo unter anderem auf die<br />

be<strong>vor</strong>stehende Dichterlesung unserer Lmn. Ilse<br />

Tielsch hingewiesen wurde, sprach Prof. Franz<br />

Negrin über den 29. November 1918, an dem<br />

fünf unschuldige Menschen unserer Stadt, darunter<br />

ein fünfzehnjähriger Knabe, unter den<br />

Gewehrsalven der tschechischen Soldateska<br />

den Tod fanden. Frau Schlesinger, die zu dieser<br />

Zeit das Lebensmittelgeschäft am Stadtplatz<br />

Nr. 14 führte und Augenzeugin dieser furchtbaren<br />

Tat wurde, hatte alle Einzelheiten dieses<br />

Verbrechens für uns, die nächste Generation,<br />

niedergeschrieben. Bei diesem Vortrag war<br />

alles ganz still, man merkte, wie die Menschen<br />

den Erinnerungen an daheim folgten und eine<br />

gewisse Härte zum Ausdruck brachten, die<br />

sagte: „Auch wir werden dieser Tage immer<br />

gedenken!" - Unserem Lm. Prof. Architekt<br />

Gustav Peichl, der seit dem Tod seiner Mutter<br />

Trude Peichl von uns etwas abgerückt ist,<br />

wurde, wie wir den Medien entnehmen konnten,<br />

eine ganz große Ehrung zuteil. Auch wir<br />

wollen uns den vielen Gratulanten anschließen<br />

und bringen Auszüge seiner Laudatio aus der<br />

Presse vom 7. 11. 1996: Architekt Gustav Peichl<br />

bekam am Mittwoch in Wien das ihm von Bundespräsident<br />

Roman Herzog verliehene Große<br />

Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland um den Hals gelegt.<br />

Die deutsche Botschafterin vergaß in ihrer humorvollen<br />

Lobrede nicht, Peichls kritisch-satirisches<br />

Schaffen als „Ironimus" her<strong>vor</strong>zuheben.<br />

Sichtbar mitgeprägt habe Peichl die Architektur<br />

in Deutschland beim Ausbau Berlins.<br />

Seit der Wiedervereinigung sei der Wiener mit<br />

vielen Projekten beschäftigt, betonte die Botschafterin.<br />

In Deutschland baute bzw. plante<br />

Peichl, emeritierter Professor der Kunstakademie<br />

am Schillerplatz, spektakuläre Kulturinstitute.<br />

Mit feiner Selbstironie dankte Peichl<br />

für den hohen Orden. In jungen Jahren hat er<br />

sich mit seiner Karikaturisten-Feder über<br />

Hochdekorierte, etwa beim Opemball, lustig<br />

gemacht. Zum Empfang in die Deutsche Botschaft<br />

war viel Prominenz aus Kunst, Kultur<br />

und Wirtschaft geladen. Gertrud Irlweck<br />

St. Polten<br />

NIEDEROSTERRErCH<br />

Das am 22. November stattgefundene Treffen<br />

stand ganz im Zeichen eines literarischen<br />

Nachmittags. Nach der Begrüßung der Teilnehmer<br />

durch unseren Obmann folgte ein Totengedenken,<br />

nicht nur für jene, die in letzter Zeit<br />

von uns gegangen sind, sondern auch für die,<br />

die der Vertreibung zum Opfer fielen. Mit dem<br />

Gedicht „Die Toten schreien nicht" kam dies<br />

zum Ausdruck. Die nachfolgenden Vorlesungen,<br />

<strong>vor</strong>getragen von Herrn Karl Klement -<br />

südmährischer Abstammung - und Frau Gerda<br />

Wenda, die einen Teil ihrer Jugend in Brunn<br />

verbrachte, fanden allgemeinen Anklang und<br />

trugen dazu bei, Erinnerungen und Brauchtum<br />

aus der alten Heimat zu wecken bzw. nicht in<br />

Vergessenheit geraten zu lassen. Im allgemeinen<br />

Teil machte der Obmann auf die Termine<br />

von Veranstaltungen, die <strong>noch</strong> im heurigen<br />

Jahr stattfinden, aufmerksam, wobei er besonders<br />

auf die Landeshauptversammlung der<br />

SLÖ von NÖ., Wien und Burgenland, die am<br />

30. November stattfand, hinwies. Dazu machte<br />

er den Vorschlag, man solle einen eigenen Landesverband<br />

nur für NÖ. gründen. Der derzeitige<br />

Obmann, Herr Albert Schmidl, könnte seine<br />

Funktion weiterhin ausüben, es müßte dem<br />

neugegründeten Verband nur ein Geschäftsführer<br />

beigestellt werden. Die Vorteile wären,<br />

daß der neue Verband einen eigenen Status<br />

hätte und bei Ämtern bzw. Behörden selbständig<br />

fungieren könnte. Über den Ausgang dieses<br />

Vorschlages wird demnächst berichtet werden.<br />

Außerdem wurden Stimmen laut, daß es bei der<br />

Bezeichnung unserer Landsmannschaft mit der<br />

Abkürzung SLÖ manchmal zu Verwechslungen<br />

mit der sogenannten „Sozialistischen Lehrerschaft"<br />

kommt! Vorgeschlagen wurde daher,<br />

man möge zwischen den Buchstaben S und L<br />

ein D einsetzen, so daß es dann SDLÖ heißen<br />

würde. Ob diese Lösung gut wäre, bleibt abzuwarten.<br />

Die Vorbereitungen und die Programmgestaltung<br />

für die Advent- bzw. Weihnachtsfeier,<br />

die am 20. 12. stattfinden und - wie<br />

immer - von OSR. Länger, in Zusammenarbeit<br />

mit unseren Obmann, durchgeführt wird, sind<br />

bereits abgeschlossen. Die Einladungen hiefür<br />

ergehen rechtzeitig an die Landsleute. - Die im<br />

kommenden Jahr stattfindende Hauptversammlung<br />

soll diesmal nicht schon im März,<br />

sondern erst im April <strong>vor</strong>genommen werden, da<br />

geplant ist, den aus Südmähren stammenden<br />

Landsmann Dipl.-Ing. Walter Wech, der sich<br />

um das Sudetenproblem besonders kümmert<br />

und schon zahlreiche Vorträge in Wort und Bild<br />

darüber abgehalten hat, nach St. Polten einzuladen.<br />

Aus Termingründen ist dies erst im April<br />

möglich. - Mit einem Dank fürs Kommen,<br />

besonders an Herrn Klement und Frau Wenda<br />

für ihre Vorträge sowie auf ein frohes Wiedersehen<br />

bei unserer diesjährigen Weihnachtsfeier,<br />

an der hoffentlich viele Landsleute teilnehmen<br />

werden, dem letzten Treffen im heurigen Jahr,<br />

endete die Zusammenkunft.<br />

Ing. Gustav Pittner, Langenlois<br />

Mistelbach<br />

Liebe Landsleute! Die stillen Wochen <strong>vor</strong><br />

Weihnachten sind ja für uns alle nicht immer so<br />

still. Da gibt es so vieles <strong>vor</strong>zubereiten, bis endlich<br />

das Christfest gekommen ist. Wir wollen<br />

Ihnen mit unserer Adventfeier eine festliche<br />

Vorfreude und~<strong>vor</strong> allem Entspannung bieten.<br />

Wir werden einen Dia<strong>vor</strong>trag über wunderschöne<br />

„Krippen aus dem Sudetenland" sehen.<br />

Aus Falkenstein kommt ein Landsmann zu uns<br />

und wird uns auf seiner Zither mit <strong>vor</strong>weihnachtlicher<br />

Musik Freude bereiten. Wir laden<br />

Sie herzlich ein. Wir treffen uns im Pfarrzentrum<br />

St. Martin. Es befindet sich im Zentrum<br />

von Mistelbach, vis-à-vis vom Barnabitenkloster,<br />

Marienplatz 2. Freitag, dem 13. Dezember,<br />

Beginn um 15 Uhr. Elisabeth Hauck<br />

OBEROSTERRE1CH<br />

Verband der<br />

Böhmerwäldler in OÖ.<br />

Todesfälle: Aus der zweiten Heimat Linz wurden<br />

in die ewige Heimat abberufen: Lm.<br />

August Wolf, geboren in Unterhaid, verstarb<br />

nach schwerer Krankheit am 28. 10. 1996 im<br />

91. Lebensjahr. Die Eltern besaßen eine Landwirtschaft<br />

und Bäckerei. Durch die Vertreibung<br />

war es ihm nicht vergönnt, den elterlichen<br />

Betrieb zu übernehmen. In Linz arbeitete er bis<br />

zu seiner Pensionierung in seinem Beruf als<br />

Bäcker in den Spatenbrotwerken. Er schuf sich<br />

und seinen Schwestern ein Eigenheim und war<br />

ein treues Mitglied unseres Verbandes. - Frau<br />

Katharina Reich, geb. Baumgartner, aus Kaplitz,<br />

verschied am 13. November im 87. Lebensjahr.<br />

Ihr erfülltes und arbeitsreiches<br />

Leben war von den Härten unseres Jahrhunderts<br />

geprägt. Sie schenkte vier Kindern das<br />

Leben, von denen jedoch ihr jüngster Sohn<br />

Walter 1986 verstarb. 1987 verlor sie ihren<br />

Gatten Fritz, den sie bis zu seinem Tod aufopfernd<br />

pflegte. Sie war eine sehr heimatbewußte,<br />

treue Böhmerwäldlerin, die stets zum<br />

Dienst in unserer Gemeinschaft bereit war. Für<br />

ihre heimatverbundene Aktivität erhielt sie die<br />

Ehrennadel in Silber des Deutschen Böhmerwaldbundes.<br />

In der Kaplitzer-Tischrunde im<br />

Linzer „Klosterhof" war sie unsere rührige<br />

Seniorin. Eine überaus große Zahl von Trauergästen,<br />

der Sudetendeutsche Singkreis und die<br />

Heimatfahne Kaplitz begleiteten sie auf ihrem<br />

letzten irdischen Weg. - Lm. Josef Münz aus<br />

Welaun, Bezirk Kaplitz (Hausname Hofguserl),<br />

verstarb nach langer Krankheit im Alter von<br />

80 Jahren am 16. November 1996. Die Eltern<br />

besaßen eine stattliche Landwirtschaft. Lm.<br />

Münz besuchte die Bürgerschule in Kaplitz<br />

und absolvierte in Budweis die Kaufmannslehre.<br />

In Gablonz lernte er seine Gattin kennen.<br />

Der Ehe entsproß eine Tochter. Nach dem<br />

Krieg fand er in Linz eine neue Heimat und<br />

war viele Jahre erfolgreich als reisender Kaufmann<br />

tätig. Ein Sprecher des Verbandes würdigte<br />

den Lebensweg unserer verstorbenen<br />

Landsleute, dankte ihnen für ihre Heimattreue<br />

und sprach den Hinterbliebenen die herzliche<br />

Anteilnahme der Verbandsleitung aus.<br />

Gmunden<br />

Folgende Landsleute feiern im Dezember Geburtstag:<br />

Christi Roßmanith (9. 12. 1925), Obmann<br />

Anton Richter (21. 12. 1926) und Dr. Elisabeth<br />

Hain (28. 12. 1923). Allen Jubilaren<br />

herzliche Glück- und Segenswünsche und weiterhin<br />

beste Gesundheit. Herlinde Lindner<br />

Vöcklabruck<br />

Liebe Landsleute! Die letzte Ausgabe der<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>" 1996 möchten wir dazu benützen,<br />

um Euch allen für die erwiesene Treue zu<br />

danken. Gleichzeitig soll <strong>noch</strong>mals darauf hingewiesen<br />

werden, daß unser letztes Treffen <strong>vor</strong><br />

Weihnachten nicht an einem Sonntag, sondern<br />

ausnahmsweise an einem Dienstag, dem 17.<br />

Dezember, bereits um 14.30 Uhr, stattfindet.<br />

Wir weisen <strong>noch</strong> einmal auf diesen außergewöhnlichen<br />

Termin hin. Wir freuen uns auf<br />

zahlreichen Besuch. Den Dezember-Geborenen<br />

auf diesem Weg beste Glückwünsche, besonders<br />

möglichst gute Gesundheit. Es sind dies<br />

Lmn. Valerie Beck am 3., Gabriele Oberwand -<br />

ling am 17. und Lmn. Leopoldine Wehinger am<br />

19. 12. Persönlich werden diese Wünsche beim<br />

nächsten Treffen, unserem Weihnachtstreffen,<br />

am Dienstag, dem 17. Dezember 1996, ausgesprochen.<br />

HK<br />

Egerländer Gmoi z'Linz<br />

Wie schnell doch immer wieder die Zeit vergeht.<br />

Schon wieder sind vier Wochen vergangen<br />

und die Mouhmen und Vettern trafen sich zum<br />

gewohnten Heimatnachmittag im Vereinslokal<br />

„Zum Tiroler". Da das monatliche Treffen am<br />

9. November nicht zu lange entfernt von Martins<br />

Namenstag war, brachte Jutta Aglas einen<br />

kleinen Gruß ihrer Kindergartenkinder mit.<br />

Tischlampions in Form von Sonnen und blauen<br />

Laternen mit den Symbolen Sonne, Mond und<br />

Sterne aufgeklebt. Vüarstäiha Walter Ludwig<br />

begrüßte die anwesenden Mouhmen und Vettern<br />

recht herzlich, besonders aber das Ehepaar<br />

Dir. Spieler, Vetter Moschi und Ing. Prey, die<br />

wieder einmal den Weg zum Heimatnachmittag<br />

gefunden hatten. Dann gratulierte er den November-Geburtstagskindern<br />

und wünschte Erfolg<br />

und Gesundheit für das neue Lebensjahr:<br />

Jutta Aglas (3. 11.), Dietmar Heger (6. 11.),<br />

Christi Plattner (7. 11.), Ilse Klein (16. 11.),<br />

Eduard Zeiler (22. 11.) und Erich Moschi<br />

(29. 11.). Vetter Ludwig berichtete dann auch<br />

von der Reise nach Berlin und erzählte von<br />

altem Brauchtum, dem „Anklöppeln". Die erste<br />

Nacht ist die Andreasnacht (30. 11.). Mouhm<br />

Erika Herlt brachte nun ein Gedicht: „Hoch<br />

hinaus", und Jutta Aglas erzählte die Legende<br />

des hl. Martin. Die Wandlung vom Soldaten,<br />

dessen Beruf es ist, auch Menschen zu töten, bis<br />

zum Bischof, der Menschen an Leib und Seele<br />

rettete. Die Wandlung im Wesen von Martin<br />

geschah durch das Erlebnis mit dem Bettler am<br />

Stadttor, mit dem er seinen Soldatenmantel<br />

teilte. Für den Bettler wurde es durch diese<br />

Gabe warm und licht. Auch Menschen, die<br />

Gutes tun, empfinden durch ihre Taten Wärme<br />

und Licht, das immer wieder zu einem selbst<br />

zurückkommt. Mouhm Erika Herlt meinte<br />

dann <strong>noch</strong>, daß das Jahr nun schon fast zu<br />

Ende sei. Der Gmoi habe es viele schöne Tage<br />

und Erlebnisse gebracht, deshalb wolle sie<br />

auch auf allgemeinen Wunsch das Gedicht<br />

„Ach Gott, wie war das schön" <strong>noch</strong> einmal<br />

<strong>vor</strong>bringen. Der Applaus war lange und herzlich.<br />

- Liebe Mouhmen und Vettern, unser<br />

nächstes Treffen ist am Samstag, dem 14. Dezember<br />

- die Adventfeier. Es wäre schön, wenn<br />

wir ein bißchen miteinander singen könnten.<br />

Vielleicht könnten Sie die bekannten Lieder<br />

„O Tannenbaum", „Es ist ein Ros' entsprungen",<br />

„Es wird scho glei dumpa", daheim<br />

schon ein wenig üben und so schon auf die<br />

Adventfeier eingestimmt werden. Wie alle<br />

Jahre, so wird auch heuer wieder eine Weihnachtstombola<br />

<strong>vor</strong>bereitet werden. Wie alle<br />

Jahre heißt es auch wieder: Jedes Los gewinnt.<br />

Bitte <strong>vor</strong>merken: Am Samstag, dem 14. Dezember,<br />

15 Uhr, Adventfeier mit Tombola in<br />

unserem Vereinslokal „Zum Tiroler". Wir freuen<br />

uns auf zahlreichen Besuch. J.S.A.<br />

Riesen Isrgebirgler<br />

und Brüxer in Linz<br />

Am letzten Heimatabend konnten wir eines<br />

unserer ältesten Mitglieder begrüßen und zum<br />

vollendeten Neunziger beglückwünschen: Lm.<br />

Walter Sofka, der sich für Blumen und eine<br />

flüssige Stärkung mit einem wunderbaren<br />

selbstverfaßten Gedicht (auswendig rezitiert)<br />

für unsere guten Wünsche bedankte. Weiters<br />

gratulieren wir den im November und Dezember<br />

geborenen Landsleuten L. Böhm, H. Rössler,<br />

E. Suchy, M. Gattermayr, M. Brunnhuber,<br />

T. Jonas sowie den Lmn. E. Zischka, H. Wittula<br />

und St. Wimmer. Lmn. Marianne Friedrich verlas<br />

einen Aufsatz über Kindheitserinnerungen<br />

ihrer Tochter, den diese zehn Jahre nach der<br />

Vertreibung in der Schule schrieb und einige zu<br />

Tränen rührte. So stark sind auch nach fast<br />

52 Jahren die Gefühle und Erinnerungen unserer<br />

älteren Landsleute. Die Ereignisse von<br />

damals sollen nicht in Vergessenheit geraten.<br />

Zur Auflockerung brachte Lm. Goldberg aus<br />

Wels einen Dia<strong>vor</strong>trag mit Reiseeindrücken aus<br />

Sachsen-Anhalt, besonders das historische<br />

Quedlinburg, Wittenberg (Festzug zur 450-<br />

Jahre-Gedenkfeier des Todes von Martin Luther),<br />

den Harz von Ost nach West, Goslar etc.<br />

Anschließend sahen wir die Vorschau auf eine<br />

geplante Reise von Lm. Goldberg im Juni 1997<br />

nach Husum, Helgoland, zu den Halligen... -<br />

Unsere Weihnachtsfeier am 17. Dezember im<br />

„Wilden Mann" wird umrahmt vom Sudetendeutschen<br />

Singkreis, Leitung Frau Konsulent<br />

Sofka-Wollner. Allen Landsleuten, die aus gesundheitlichen<br />

Gründen nicht daran teilnehmen<br />

können, wünscht der Vorstand unter<br />

Obmann Josef Fellner ein frohes Weihnachtsfest<br />

und gute Gesundheit für 1997!<br />

Hilde Kratochwill<br />

Bezirksgruppe Villach<br />

Heimatnachmittag: Er fand am Samstag, dem<br />

9. November, im „Hotel Post", statt. Unser<br />

Obmann Dipl.-Ing. Leopold Anderwald begrüßte<br />

die Landsleute und Gäste. Wir gedachten<br />

unserer Verstorbenen und hörten einen<br />

dazu passenden Bericht von einer Reise in den<br />

Böhmerwald von Otfried Preußler, der viele<br />

Orte nicht mehr <strong>vor</strong>fand, von denen man also<br />

sagen kann, daß sie gestorben sind. Wir hörten<br />

von toten Wäldern, kahlen Hochflächen, verschwundenen<br />

Friedhöfen. Noch <strong>vor</strong> 50 Jahren<br />

war es eine bewohnte, gepflegte Landschaft. -<br />

Nach einer Pause zeigte uns Frau Helga Anderwald<br />

Lichtbilder von einer Reise in die Heimat,<br />

<strong>vor</strong> allem Nordböhmen, aber auch von der<br />

angrenzenden sächsischen Landschaft und von<br />

Dresden. Wir waren alle begeistert von diesem<br />

interessanten Vortrag und dankten Frau Anderwald<br />

mit reichlichem Applaus. - Frauenund<br />

Familienkreis: Wir trafen uns am Montag,<br />

dem 2. Dezember, im „Hotel Post" und konnten<br />

auch unsere Landesobfrau Gerda Dreier aus<br />

Klagenfurt begrüßen. Neben alten Wetterregeln<br />

und Dezember-Gedenktagen (Maria Stona,<br />

Carl Ferdinand Cori, Klemens Maria Hofbauer,<br />

Rainer Maria Rilke) hörten wir eine besinnliche<br />

Adventgeschichte aus der Zeit <strong>vor</strong> dem Ersten<br />

Weltkrieg, die von der Hektik unserer Zeit <strong>noch</strong><br />

nicht heimgesucht wurde. Zwei Adventgedichte<br />

durften auch nicht fehlen. Lebhaft diskutiert<br />

wurde über aktuelle Themen, z. B. die konsequente<br />

Haltung Liechtensteins zum beantragten<br />

EU-Beitritt der Tschechischen Republik. -<br />

Unser nächstes Treffen ist am Montag, 13. Jänner<br />

1997, ebenfalls im „Blauen Salon" des<br />

Hotels Post, aber <strong>vor</strong>her sind alle Landsleute<br />

und Freunde herzlich eingeladen zu unserer<br />

Adventfeier am Sonntag, dem 15. Dezember,<br />

um 14.30 Uhr, in der Orangerie des „Hotels<br />

Post".<br />

D. Thiel<br />

Eigentümer und Verleger Sudetendeutscher Presseverein, Kreuzstraße<br />

7, 4040 Linz, Ruf und FAX: 0 73 2 / 70 05 92, Obmann: Professor<br />

Dr. Rudolf Fochler, Geschäftsführer Ing. Peter Ludwig, Redakteur: Professor<br />

Wolfgang Spemer. Alle in 4040 Linz, Kreuzstraße 7. Druck: LAN-<br />

DESVERLAG Druckservice, 4600 Wels, Boschstraße 29. Die Zeitung<br />

erscheint zweimal monatlich. Jahresbezugspreis: Inland S 308.- incl.<br />

10 % Mehrwertsteuer, Ausland: S 368- (DM 52,50); Einzelpreis<br />

S 15.-, Postsparkassenkonto 7734.939, Bankkonto Allgemeine Sparkasse<br />

ünz, Konto 0000-028.135.<br />

Für die Bezieher aus Deutschland: Volksbank-Raiffefsenbank, Passau,<br />

Konto-Nr. 89869, BIz. 74090000.<br />

Postanschrift und Anzeigenannahme: Kreuzstraße 7,4040 Linz.


Folge 24 vom 12. Dezember 1996 SUDETENPOST 23<br />

DIE JUGEND BERICHTET<br />

JUGENDREDAKTION 1180 WIEN, KREUZGASSE 77/14<br />

Bundesjugendführuni<br />

Ein ereignisreiches und interessantes Jahr<br />

neigt sich dem Ende zu. Was uns als Volksgruppe<br />

(vielleicht) <strong>noch</strong> ins Haus stehen wird, ist<br />

die sogenannte „<strong>Schlußstrich</strong>erklärung", die<br />

die Bundesrepublik Deutschland mit den Prager<br />

Burgherren ausmachen wird. Was diese<br />

Erklärung für uns bedeuten wird, können wir<br />

nur erahnen und nicht ermessen. Wenn diese<br />

Erklärung ohne die demokratisch gewählten<br />

Vertreter der Sudetendeutschen Volksgruppe<br />

beschlossen wird, dann ist dies ein Affront<br />

gegenüber all jenen, die aus der Heimat vertrieben<br />

wurden und auch für deren Nachkommen!<br />

So kann man jedenfalls nicht mit uns umgehen!<br />

Bereits zweimal wurden die Sudetendeutschen<br />

ganz einfach übergangen: 1918/19 in den „Friedensverträgen"<br />

von St. Germain (und da war<br />

Österreich betroffenf) und 1938 (da war Nazideutschland<br />

gemeinsam mit Italien, Großbritannien<br />

und Frankreich dabei - weder die Sudetendeutschen,<br />

<strong>noch</strong> die Tschechen). Mit diesen<br />

beiden Übergehungen wurden folgenschwere<br />

Dinge ausgelöst - auf der Strecke blieben<br />

die Menschen und damit auch die Menschenrechte!<br />

Will man das wieder so handhaben,<br />

werte Damen und Herren in Bonn? Wird<br />

das offizielle Österreich dazu schweigen und all<br />

das gutheißen? Wenn ja, dann müssen in<br />

Zukunft etliche Redner nicht mehr betonen,<br />

wie gut wir sind, was die Sudetendeutschen für<br />

den, ab welchem Zeitpunkt wir die „Büroarbeit"<br />

in der Steingasse aufnehmen werden. Wir<br />

werden dort auch eine eigene Telefonnummer<br />

mit Anrufbeantworter haben. In diesem Sinne<br />

gehen wir hoffentlich in ein sehr erfolgreiches<br />

neues Jahr 1997. - Wir nützen gleichzeitig die<br />

Gelegenheit, um Ihnen für Ihre großzügigen<br />

Spenden und für alle Unterstützung, die uns<br />

gewährt wurde, recht herzlich zu danken. Wir<br />

wünschen allen Landsleuten, Freunden und<br />

Kameraden sowie allen Lesern ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein gutes und erfolgreiches<br />

neues Jahr! Ihre Sudetendeutsche Jugend<br />

Österreichs. - Termin<strong>vor</strong>schau für 1997: 17. 1.:<br />

Faschingskränzchen - Gschnas in Wien; 18. 1.:<br />

Volkstanzfest in Linz - Volkstanzgruppe Böhmerwald;<br />

18.1.: Kinderfasching in Wien; 19.1.:<br />

Südmährer-Ball in Wien; 22./23. 2.: Schimeisterschaften<br />

der SDJÖ und SLÖ in Lackenhof,<br />

Niederösterreich; 8. 3.: Gedenkstunde zum 4.<br />

März 1919 im Kongreßhaus in Wien; 9. 3.: Hallenfußballturnier<br />

in Himberg, NÖ., im Mai:<br />

Sportwochenende in Traun, OÖ.; 17. bis 19. 5.:<br />

Sudetendeutscher Tag in Nürnberg; 1. 6.:<br />

Kreuzbergtreffen in Klein Schweinbarth; 21.<br />

Juni: Sonnwendfeier am Kreuzberg in Klein-<br />

Schweinbarth; 12. bis 19. Juli: Sommerlager in<br />

Kaindorf bei Hartberg in der Steiermark;<br />

Anfang August: Bergwoche - ausgerichtet<br />

durch Tourenführer Franz Schaden; 24. 8.:<br />

Kirtag am Südmährerhof in Niedersulz, NÖ.;<br />

Ende August: Bergwochenende der SDJ- und<br />

Allen Landsleuten, Freunden und Kameraden ein herzliches Dankeschön für<br />

die Mitarbeit und Treue, sowie ein frohes Fest und ein gesegnetes neues Jahr.<br />

HUBERT ROGELBÖCK<br />

gf. Stv. Bundesjugendführer<br />

der Sudetendeutschen Jugend Österreichs<br />

den Wiederaufbau geleistet haben, welch gute<br />

Demokraten sie sind usw. Das sind dann für<br />

uns eigentlich nur leere Worte, die nichts aussagen<br />

und eigentlich uns nur ruhigstellen sollen.<br />

Leider muß das so gesagt werden - sollte es<br />

wirklich so weit kommen. Wir stehen zu Europa<br />

und zur Konvention der Menschenrechte.<br />

Doch: Nur wer zu Europa gehören will, muß all<br />

dies anerkennen und nicht belastet mit der<br />

Schuld der menschenverachtenden Artikeln<br />

der Benes-Dekrete! Mit einer „Schlußerklärung"<br />

würde hier nur Vorschub geleistet werden.<br />

So nach dem Motto: Heute die Sudetendeutschen,<br />

morgen die ... ! Will man solche<br />

Zustände haben? Wir meinen nein. Denn Recht<br />

muß Recht bleiben, es kann nicht je nach<br />

Laune und Eigenzweck ausgelegt werden. Dies<br />

sollten sich die Verantwortlichen in Bonn<br />

wirklich genau überlegen (und Österreich mit<br />

dazu, denn schließlich waren die Sudetendeutschen<br />

seit vielen Jahrhunderten Altösterreicher<br />

aus Böhmen, Mähren und Österreich-<br />

Schlesien!). Hoffen wir auf Gerechtigkeit und<br />

Toleranz sowie auf die Einsicht aller Beteiligten.<br />

1000 Jahre erstmalige Erwähnung des<br />

Namens Österreich sind <strong>vor</strong>bei und wir sind<br />

stolz darauf, ebenfalls ein Teil dieses Österreichs<br />

zu sein. Auch das muß einmal klar<br />

gesagt werden, wobei an die Leistungen unserer<br />

Vorfahren für dieses unser Österreich<br />

gedacht wird. In diesem Sinne freuen wir uns<br />

schon auf unsere neue Tätigkeit im „Haus der<br />

Heimat" in der Steingasse 25 in Wien 3. Es<br />

sollte eigentlich ein Neubeginn für unsere<br />

Arbeit sein. Eröffnet wird dieses unser Haus<br />

am kommenden Wochenende und wir hoffen,<br />

dort viele Freunde und auch viele ehemalige<br />

Kameraden zu treffen. - Die Heimabende für<br />

den Raum Wien und für den Arbeitskreis Südmähren<br />

werden mit Jänner 1997 bereits aufgenommen.<br />

Mit unserer Geschäftsstelle werden<br />

wir dann in den nächsten Wochen übersiedeln,<br />

wobei wir dann zeitgerecht bekanntgeben wer-<br />

BESTELLSCHEIN FÜR DIE<br />

Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an:<br />

Name:<br />

Straße:<br />

ANTON DZIKOWSKI<br />

Bundesjugendführer<br />

SLÖ-Kärnten; 6. 9.: Jedermann-Wettkämpfe in<br />

Wien; 20. und 21. 9.: Heimattreffen in Wien<br />

und Klosterneuburg; Anfang Oktober: Bowlingtumier<br />

in, Wien; Oktober: Südmährertag<br />

mit Erntedankfest in Wien; 26. 10.: Stadträtselwanderung<br />

durch Wien; Busfahrt mit Wanderung<br />

in Oberösterreich; 8. 11.: Volkstanzfest<br />

in Klosterneuburg; 28. und 29. 11.: Weihnachtsmarkt<br />

in Wien; 30. 11.: Sudetendeutscher<br />

Advent; 6. 12.: Krampuskränzchen in<br />

Wien; 26. 12. 1997 bis 3. 1. 1998: Winterlager.<br />

Dies ist eine Auflistung aller bisher bekannten<br />

Veranstaltungen ohne Gewähr auf die Einhaltung<br />

der Termine. Dazu kommen <strong>noch</strong> viele<br />

weitere Veranstaltungen (Ball in Leoben, in<br />

Wels, in Linz usw., Heimattreffen, Großveranstaltungen<br />

in allen Bundesländern usw.). Wir<br />

ersuchen daher um Beachtung aller künftiger<br />

Ankündigungen in der „<strong>Sudetenpost</strong>" bzw. im<br />

Rundbrief der SDJÖ. Zu unseren Veranstaltungen<br />

sind alle Interessierten recht herzlich<br />

eingeladen, <strong>vor</strong> allem die jungen Leute und die<br />

Kinder (diese insbesondere zum Sommerlager).<br />

Landesgruppe Wien<br />

Unsere <strong>vor</strong>weihnachtliche Stunde findet am<br />

Mittwoch, dem 18. Dezember, ab 19.30 Uhr<br />

(bitte pünktlich kommen!), <strong>noch</strong> in unserem<br />

alten Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9,<br />

statt. Es ist dies sozusagen die letzte offizielle<br />

Veranstaltung in der Weidmanngasse - nach<br />

mehr als 45 Jahren Dasein in den dortigen<br />

Räumlichkeiten! Dazu laden wir alle Freunde,<br />

alle ehemaligen Kameraden und all jene, die es<br />

werden wollen (wenn Du zum ersten Mal<br />

kommst, bist Du ein gern gesehener Gast),<br />

herzlich ein. Bitte ein Häferl und wenn möglich<br />

selbstgemachte Weihnachtsbäckerei sowie<br />

ein wenig Adventstimmung mitbringen! -<br />

Bitte um Beachtung: Nach den Weihnachtsferien<br />

treffen wir einander wieder am Mittwoch,<br />

dem 8. Jänner 1997, um 19.30 Uhr, im „Haus<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>", Kreuzstraße 7, 4040 Linz. Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 70 05 92.<br />

Ich abonniere die „SUDETENPOST" für mindestens ein lahr!<br />

Plz: Ort: Telefon:<br />

Die Zeitung erscheint zweimal monatlich. - Jahresbezugspreis: Inland S 308.- (inklusive 10 % Mehrwertsteuer), Ausland: S 368.- (DM 52,50). -<br />

Postsparkassenkonto Nr. 7734.939 Bankkonto Allgemeine Sparkasse Linz, Kontonummer 0000-028.135. - Für die Bezieher aus Deutschland:<br />

Volksbank-Raiffeisenbank Passau, Kontonummer 89869, BIz. 74090000. - Postanschrift u. Anzeigenannahme: Kreuzstraße 7, 4040 Linz. -<br />

Telefon und Fax: 0 73 2 / 70 05 92.<br />

der rieimat", Wien 3, öteingasse 2o, nortraict,<br />

1. Stock (Räumlichkeiten der Sudetendeutschen),<br />

zu unserer ersten Heimstunde im neuen<br />

Jahr und im neuen Heim! Dazu sind alle jungen<br />

Leute sowie deren Freunde recht herzlich<br />

eingeladen! Die Heimstunden werden wieder<br />

jeden Mittwoch abgehalten! - Faschingskränzchen<br />

- Gschnas mit Maskerade: Unser lustiges<br />

Faschingstreiben wird am Freitag, dem 17.<br />

Jänner 1997, ab 19.30 Uhr, gemeinsam mit der<br />

ÖAV-Sektion Reichenberg im „Haus der Heimat",<br />

Wien 3, Steingasse 25, Hoftrakt, 1. Stock<br />

(SLÖ-Räumlichkeiten), durchgeführt. Dazu<br />

laden wir alle Freunde und auch die ehemaligen<br />

Kameraden herzlich ein! Kommt bitte alle<br />

- wenn möglich in Faschingskleidung (ist aber<br />

nicht verpflichtend!). Für Getränke und<br />

Imbisse wird gesorgt, Musik vom laufenden<br />

Band! - Am Samstag, dem 18. Jänner, machen<br />

wir wieder ein großes Kinderfaschingsfest, mit<br />

Beginn um 15 Uhr (Ende gegen 17 bis 18 Uhr)<br />

im „Haus der Heimat", Wien 3, Steingasse 25<br />

(Hoftrakt)! Alle mögen in Faschingskleidung<br />

kommen! Schon jetzt laden wir dazu alle<br />

Landsleute, die Omis und Opas und die Eltern<br />

dazu ein, mit den Enkeln und den eigenen Kindern<br />

- im Alter von zirka 3/4 bis 11/12 Jahren -<br />

zu kommen! Mehr können Sie dem Aufruf im<br />

Zeitungsinneren entnehmen. Im übrigen haben<br />

wir auch alle Heimatgruppen gebeten, für diesen<br />

Kinderfasching Werbung zu machen,<br />

damit dieser ein Erfolg wird. Schon jetzt danken<br />

wir für diesen Einsatz allen Amtswaltern!<br />

Landesgruppe Niederösterreich<br />

Alle Freunde aus der Umgebung Wiens sind<br />

recht herzlich zu folgenden Veranstaltungen<br />

eingeladen: Freitag, 17. Jänner: Faschingskränzchen<br />

in Wien und am Samstag, 18. Jänner:<br />

Kinderfaschingsfest in Wien! Beide Veranstaltungen<br />

finden im neuen „Haus der Heimat",<br />

in Wien 3, Steingasse 25 (nächst dem<br />

Rennweg gelegen), statt. Dies wäre sicherlich<br />

eine Möglichkeit, dieses Haus zu besuchen.<br />

Näheres siehe bitte unter „Wien". Wir freuen<br />

uns schon jetzt auf Deinen Besuch! - Am 22.<br />

und 23. Februar 1997 finden die Schimeisterschaften<br />

in Lackenhof am Ötscher statt. Da<br />

müssen wir mit einer starken Mannschaft vertreten<br />

sein - darum bist auch Du, lieber junger<br />

Freund (auch wenn Du zum ersten Mal dabei<br />

bist) und auch Sie liebe Landsleute und Freunde<br />

jedweden Alters recht herzlich zur Teilnahme<br />

aufgerufen. Macht alle mit und meldet<br />

Euch rechtzeitig an (siehe auch die Ankündigung<br />

im Inneren dieser Zeitung).<br />

Landesgruppe Oberösterreich<br />

Jetzt müßte es eigentlich schon überall<br />

bekannt sein: Die Volkstanzgruppe Böhmerwald<br />

veranstaltet ein großes Volkstanzfest am<br />

Samstag, dem 18. Jänner 1997, im Festsaal des<br />

neuen Rathauses in Linz! Beginn ist um 20<br />

Uhr. Eine gute Tanzfolge und eine erstklassige<br />

Musik werden bestimmt für gute Stimmung<br />

sorgen! Schon jetzt laden wir alle Landsleute,<br />

Freunde des Volkstanzens und des Volks- und<br />

Brauchtums sowie alle jungen und junggebliebenen<br />

Freunde, auch alle ehemaligen Mitglieder<br />

usw. recht herzlich zum Besuch ein! Kommen<br />

auch Sie und werben Sie für einen entsprechenden<br />

Besuch! - Am 22. und 23. Februar<br />

nehmen wir an den Schimeisterschaften in<br />

Lackenhof am Ötscher, NÖ., der SDJÖ und der<br />

SLÖ geschlossen teil - Du und Sie sind ja auch<br />

dabei - oder? Bitte um rechtzeitige Anmeldung,<br />

dazu <strong>vor</strong>her die Vorankündigung im Zeitungsinneren<br />

lesen. Wir versuchen wieder eine<br />

Gemeinschaftsfahrt zu machen - Anfragen und<br />

Anmeldungen dazu bei Rainer Ruprecht,<br />

Johann-Strauß-Straße 9, 4600 Wels!<br />

Landesgruppe Kärnten<br />

Der Advent und das Jahr 1996 neigen sich<br />

wieder dem Ende zu. Ein Jahr, wo wieder viele<br />

schöne Veranstaltungen stattgefunden haben.<br />

Zahlreiche junge Leute haben daran teilgenommen.<br />

Um aber auch alle Eltern vom Sommerlager<br />

persönlich in Kenntnis zu setzen,<br />

ersuchen wir alle Landsleute, uns die<br />

Anschriften und Geburtsdaten der in Frage<br />

kommenden jungen Leute im Alter von zirka 4<br />

bis 26 Jahren sofort mitzuteilen. Wir hoffen,<br />

daß dieser Aufruf nicht ins Leere geht. Wir<br />

werden uns dann mit den Eltern ins Einvernehmen<br />

setzen. Da dies zentral geschieht, richten<br />

Sie die Anschriften gleich an die Bundesjugendführung<br />

der Sudetendeutschen Jugend<br />

Österreichs, Kreuzgasse 77/14, 1180 Wien (wir<br />

hier in Kärnten bekommen dann die Anschriften<br />

gesammelt gemeldet). Es geht hier wirklich<br />

um sehr viel, werte Landsleute, darum sind für<br />

uns die Anschriften so ungeheuer wichtig! -<br />

Das diesjährige Winterlager findet vom 26. 12.<br />

1996 bis 3. 1. 1997 auf der Koralpe im Lavanttal<br />

statt. Es besteht die Möglichkeit, Tagesbesuche<br />

zu machen. Jeden Tag geht es per Bus<br />

(dieser kommt aus Wolfsberg) um 9.30 Uhr von<br />

der „Waldrast" auf die Pisten. Die Teilnehmer<br />

sind in den Ferienwohungen Jäger-Schadenbauer<br />

untergebracht (nächst der Waldrast). Zu<br />

Silvester gibt es einen lustigen Hüttenabend<br />

und das Neujahrsfeuer mit Feuerwerk. Jeder<br />

Besucher ist dort gerne gesehen! - Zum Vormerken:<br />

Das Sommerlager 1997 findet vom 12.<br />

bis 19. Juli in Kaindorf bei Hartberg in der<br />

Oststeiermark statt! Da müssen wir wieder das<br />

Hauptkontingent stellen. Alle Eltern und<br />

Landsleute sind aufgerufen, dafür zu werben<br />

(bitte dazu auch die Vorankündigung in dieser<br />

„<strong>Sudetenpost</strong>" lesen!).<br />

Am kommenden Freitag, dem 13. Dezember,<br />

ist es wieder einmal so weit: Die SLÖ-Ortsgruppe<br />

Kufstein veranstaltet im Lanthalerhof<br />

in Weißach, Bartl-Lechner-Straße, um 18 Uhr,<br />

die Vorweihnachtsfeier. Die SDJ-Kinder- und<br />

Jugendgruppe Kufstein wird diese Feier wieder<br />

mit Gedichten, Kerzensprüchen, mit<br />

Mundart-Vorführungen usw. umrahmen. Alle<br />

Freunde sind aufgerufen, unbedingt an dieser<br />

sehr familiären Veranstaltung teilzunehmen.<br />

Seit dem Jahr 1951 - also seit 45 Jahren! - wird<br />

diese sehr eindrucksvolle und besinnliche<br />

Feier von unserer Kameradin SR Gerda Hahn<br />

<strong>vor</strong>bereitet, mit den Kindern eingeübt und einstudiert.<br />

Alle Augen der Anwesenden leuchten<br />

dann immer wieder ganz besonders, wenn die<br />

Kinder Gedichte, Lesungen und Lieder in den<br />

verschiedenen sudetendeutschen Mundarten<br />

zum Vortrag bringen. Dies hört sich ganz einfach<br />

an. Doch jeder der solche Veranstaltungen<br />

plant und durchführt, weiß, wieviel Mühe,<br />

Arbeit aber auch Liebe dahintersteckt! Im<br />

Laufe der Zeit ist aber alles nicht einfacher,<br />

sondern viel schwieriger geworden, da viele<br />

Kinder und Enkelkinder der Landsleute nicht<br />

mehr in Kufstein beheimatet sind, und von den<br />

Mundarten wollen wir gar nicht reden, wie<br />

schwer dies ist, den Kindern beizubringen.<br />

Doch unsere Gerda hat es immer wieder<br />

geschafft und wir wollen ihr von dieser Stelle<br />

aus für diese uneigennützige Arbeit herzlich<br />

danken, sie hat es wirklich verdient! Der<br />

schönste Lohn wäre allerdings, wenn wieder<br />

viele der ehemaligen Gruppenmitglieder, die<br />

selbst an solchen Feiern aktiv teilgenommen<br />

haben, mit ihren Kindern an dieser Vorweihnachtsfeier<br />

teilnehmen könnten, auch wenn sie<br />

auswärts wohnen. Sicherlich findet man da<br />

etliche Freunde von früher und es gibt da<br />

bestimmt einiges zu beplaudern.<br />

Arbeitskreis Südmähren<br />

Zum Krampuskränzchen fanden sich wieder<br />

zahlreiche Freunde und Kameraden ein, was<br />

auch vom Nikolo-Heimabend berichtet werden<br />

kann. - Unsere <strong>vor</strong>weihnachtliche Stunde -<br />

Südmährische Weihnacht - ist am Dienstag,<br />

dem 17. Dezember, um 19.30 Uhr, im Heim in<br />

Wien 17, Weidmanngasse 9. Kommt bitte alle,<br />

bringt neben Weihnachtsstimmung auch ein<br />

wenig Weihnachtsbäckerei mit. Es ist dies die<br />

letzte Zusammenkunft in diesem Jahr und<br />

auch in der Weidmanngasse, von der wir<br />

Abschied nehmen wollen. - Am Samstag, dem<br />

21. Dezember, findet die „99er-Gedenkmesse"<br />

zu Ehren der Gefallenen und Toten des Znaimer<br />

und Wiener Hausregiments in der Votivkirche<br />

in Wien 9, um 16.30 Uhr, statt. - Die<br />

erste Heimstunde im neuen Jahr findet am<br />

Dienstag, dem 7. Jänner 1997, um 20 Uhr, im<br />

Haus der Heimat, in Wien 3, Steingasse 25,<br />

Hoftrakt, 1. Stock (Sudetendeutscher Teil),<br />

statt. Mit viel Schwung wollen wir ins neue<br />

Jahr einsteigen - dazu seid Ihr alle herzlichst<br />

eingeladen! - Bitte <strong>vor</strong>merken: am Sonntag,<br />

dem 19. Jänner 1997: Südmährer-Ball im Kolpinghaus<br />

Zentral, Wien 6, Gumpendorferstraße<br />

39, Beginn 15 Uhr! Jedermann ist dazu<br />

eingeladen! - Allen Landsleuten und Freunden<br />

ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues<br />

Jahr!<br />

Redaktionsschluß<br />

1997<br />

Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />

acht Tage <strong>vor</strong> dem Erscheinungstermin, bis dahin<br />

müssen die Beiträge bei der Redaktion eingelaufen<br />

sein. Später eingelangte Berichte können<br />

nicht mehr berücksichtigt werden.<br />

Folge 1<br />

Folge 2<br />

Folge 3<br />

Folge 4<br />

Folge 5<br />

Folge 6<br />

Folge 7<br />

Folge 8<br />

Folge 9<br />

Folge 10<br />

Folge 11<br />

Folge 12<br />

Folge 13/14<br />

Folge 15/16<br />

Folge 17<br />

Folge 18<br />

Folge 19<br />

Folge 20<br />

Folge 21<br />

Folge 22<br />

Folge 23<br />

Folge 24<br />

9.Jänner<br />

23.Jänner<br />

6. Februar<br />

20. Februar<br />

6. März<br />

20. März*)<br />

3. April<br />

17. April<br />

2. Mai<br />

15. Mai")<br />

30. Mai"*)<br />

19. Juni<br />

3. Juli<br />

7. August<br />

4. September<br />

18. September<br />

2. Oktober<br />

16. Oktober<br />

30. Oktober<br />

13. November<br />

27. November<br />

11. Dezember<br />

*) Ostern 30731. März<br />

") Pfingsten 18./19. Mai<br />

*") Fronleichnam 29. Mai<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

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Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

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Red.-Schluß<br />

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Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

Red.-Schluß<br />

2.Jänner<br />

16. Jänner<br />

30.Jänner<br />

13. Februar<br />

27. Februar<br />

13. März<br />

27. März<br />

10. April<br />

24. April<br />

7. Mai<br />

22. Mai<br />

12. Juni<br />

26. Juni<br />

31. Juli<br />

28. August<br />

11. September<br />

25. September<br />

9. Oktober<br />

23. Oktober<br />

6. November<br />

20. November<br />

4. Dezember


24 SUDETENPOST Folge 24 vom 12. Dezember 1996<br />

>s war im Winter 1944. Kurz <strong>vor</strong> Weihnachten<br />

gab mir mein Staffelkapitän die<br />

•'Erlaubnis, zusammen mit meinem Brünner<br />

Freund, Leutnant Nakel - er fiel im März<br />

1945 - auf drei Tage nach Hause zu fliegen,<br />

ehe es wieder an die Front ging. Und wir hatten<br />

uns wie Kinder gefreut, Weihnachten daheim<br />

zu verbringen, und so flogen wir am ersten Vorweihnachtstag<br />

mit unserer kleinen Bücker 181<br />

- die wir uns von der dortigen Fliegerschule leihen<br />

konnten - vom verschneiten Allgäu unserem<br />

Weihnachtsmärchen entgegen.<br />

Augsburg lag lange schon hinter uns, und<br />

der Starnberger See glänzte wie ein silberner<br />

Spiegel zu uns herauf. Die Ausläufer des Böhmerwaldes<br />

aber zeigten uns ihren schneebedeckten<br />

Buckel - leider zuerst in dickem Nebel.<br />

Helmut kannte ja den Böhmerwald <strong>noch</strong><br />

nicht, und auch ich wollte nicht darauf verzichten,<br />

die Schönheit unseres Waldes im tiefsten<br />

Winter zu sehen, <strong>noch</strong> dazu, wenn man das<br />

Von Franz Pawel<br />

alles aus der Luft erleben konnte und ein überglückliches<br />

Herz im Leibe schlug. So führte ich<br />

unsere Bücker über den Plöckenstein. Sein im<br />

Sommer so dunkler See lag wie ein schlafendes<br />

Auge im Saume der verschneiten Fichten,<br />

die Stifter im „Hochwald" seine Wimpern nannte.<br />

Die kleinen Einschichten und Flecken duckten<br />

sich in die Täler, und nur hie und da zog ein<br />

bespanntes Gefährt die Spuren menschlicher<br />

Regsamkeit in das träumende und friedliche<br />

Gesicht des Waldlandes. Friedberg lag unter<br />

uns und das Moldauherz. Obschon seit Urzeiten<br />

so geformt, kam es mir <strong>vor</strong> wie ein rührendes,<br />

unzerstörbares Denkmal einer Heimatliebe,<br />

die in den nun heute heimatlosen Menschen<br />

des Böhmerwaldes trauert.<br />

Und es war seltsam, daß ich mich heute <strong>noch</strong><br />

einer seltsamen Bangigkeit entsinne, die mir<br />

ans Herz griff, als ich auf dieses Land hinuntersah.<br />

Ich dachte an den Krieg, der in diesem<br />

schneeigen Raum <strong>noch</strong> kein Gesicht zeigte wie<br />

das damals schon so zerstörte Ostpreußen mit<br />

seinen geschändeten und gepeinigten Menschen<br />

und Städten, deren Wunden ich erst <strong>vor</strong><br />

kurzer Zeit an der Front sehen mußte. Aber<br />

fehlte vielleicht auch schon dort unten in dem<br />

einsamen Haus am Waldrand der Sohn in der<br />

Familie, dort das Pferd im Stalle? Weint nicht<br />

vielleicht auch dort unten unter dem Weihnachtsbaum<br />

eine Mutter oder eine junge Frau<br />

über den gefallenen oder vermißten Sohn, der<br />

in den Weiten Rußlands geblieben ist?<br />

So las ich auch schon aus dem scheinbaren<br />

Frieden die Spuren des Krieges heraus - oder<br />

war es schon so wie eine dunkle Ahnung, die<br />

das traurige Los der Heimat ankündigte, in meinem<br />

Herzen? Oft gibt ja das Schicksal seine<br />

Zeichen den Menschen lange <strong>vor</strong>her, ehe es<br />

sich wirklich erfüllt. Nur kann man sie erst deuten,<br />

wenn sie später zur Wirklichkeit geworden<br />

sind.<br />

Aber wie sollte ich mir damals auch schon<br />

<strong>vor</strong>stellen können, daß nur wenige Monate später<br />

unsere Heimat so hoffnungslos verlorengehen<br />

sollte?<br />

Der Abend zum 23. Dezember verging in<br />

Brunn, und trotz der liebevollen Aufnahme bei<br />

Helmuts Eltern verbrachte ich diese Nacht wie<br />

in einem Hotelbett - fremd und verhastet. Denn<br />

ich wollte gleich am frühen Morgen nach Budweis<br />

fliegen, keine Zeit versäumen, daheim<br />

sein, nichts weiter. Schon die früheste Straßenbahn<br />

brachte mich durch die <strong>noch</strong> schlafende<br />

Stadt zum Flugplatz. Aber der dichte Nebel ließ<br />

keinen Start zu. So hockte ich auf der Flugleitung<br />

herum und versuchte, telefonisch durchzukommen,<br />

um zu sagen, daß ich heimkomme.<br />

Erst gegen Mittag konnte ich an den Start. Die<br />

Nebelwolken hatten sich in Haufen zusammengeschoben,<br />

die ich umfliegen mußte. Sie lagen<br />

wie riesige Polster über der böhmisch-mährischen<br />

Höhe, und es war zeitweilig nicht einfach,<br />

ohne Blindfluggerät durchzustoßen. Aber<br />

niemals hätte ich gedacht, umzukehren. Sonst<br />

aber war lauter Sonnenglanz auf dem Schnee<br />

und auf den Hängen rodelten die Kinder oder<br />

liefen Schlittschuh auf den gefrorenen Teichen.<br />

Ganz niedrig flog ich über sie hinweg, so juckte<br />

mich der Übermut! Und dann lag Budweis <strong>vor</strong><br />

mir.<br />

Der Schnee stob bei der Landung auseinander<br />

- ich war da: abfertigen, einrollen, ganz<br />

mechanisch tat ich alle Prozeduren und eine<br />

Stunde später war ich schon am Bahnhof; ein<br />

Zug nach Kaplitz stand da, als hätte er auf mich<br />

gewartet, fast leer. Die altgewohnten Stationen,<br />

die ich als Budweiser Schüler zwei Jahre lang<br />

durchfahren bin, trugen <strong>noch</strong> immer das alte<br />

Gesicht. Ich kam mir <strong>vor</strong>, als wären die Jahre<br />

zwischen Frieden und Krieg nie gewesen und<br />

ich saß da und vermißte meine Schultasche.<br />

Und doch war alles anders geworden.<br />

Und als die spärlichen Lichter vom Kaplitzer<br />

Bahnhof zu sehen waren, war ich nicht mehr zu<br />

halten. Irgendein Uniformierter rief etwas von<br />

Kontrolle hinter mir her, Kaplitz war ja Grenzbahnhof<br />

geworden. Aber ich hörte auf nichts,<br />

wollte nur daheim sein. Und seltsam, so sehr<br />

Franz Pawel fliegt auch heute <strong>noch</strong>.<br />

ich mich nach dem Elternhause sehnte, ich<br />

fand es gut, daß kein Auto dastand, mich abzuholen,<br />

und so wanderte ich die fünf Kilometer<br />

heimwärts - den so sehr ersehnten Weihnachtsfreuden<br />

entgegen. Und dann lag mein<br />

Heimatstädtchen <strong>vor</strong> mir, und ich dachte, wie<br />

oft ich mich an der Front nach Kaplitz sehnte.<br />

Es brannten in den Straßen vereinzelte Lichter,<br />

und die wenigen Leute froren hinter den hochgeschlagenen<br />

Mantelkragen. Sie erkannten<br />

mich nicht, und ich wollte sie nicht erkennen.<br />

So war das immer im Urlaub. Du stehst <strong>vor</strong> der<br />

Tür, nichts ist zwischen deinen Lieben und dir<br />

als dieses Anklopfen und Warten, daß jemand<br />

„Herein" sagt - und doch ist es der seligste<br />

Augenblick des Urlaubs.<br />

Und es war wie immer um die Weihnacht -<br />

alles schön und gut - kein Schatten über allem.<br />

So, als wären die Jahre zwischen dem Kindsein<br />

und dem Soldatseinmüssen wie ausgelöscht.<br />

Es duftet nach Äpfeln, Gebäck - meine Mutter<br />

war ja eine Wunderköchin - und wieder sind<br />

kleine Kinder im Haus und deshalb auch die<br />

Glastüre zwischen Küche und Zimmer mit einer<br />

Decke verhängt. Dort schmückte der Vater den<br />

Tannenbaum, und niemand darf ihn sehen, ehe<br />

die Kerzen angezündet waren.<br />

Mein Gott! Voller Dankbarkeit bin ich heute<br />

<strong>noch</strong> mit meinen 77 Jahren, daß dies alles so<br />

schön war und auch so empfunden werden<br />

konnte. Ich hatte Wochen <strong>vor</strong>her schon mit<br />

meiner jetzigen Frau (wir sind nun schon mehr<br />

als 52 Jahre verheiratet) verabredet, daß wir<br />

uns unter dem Weihnachtsbaum verloben würden,<br />

und ich trug schon die Ringe in der<br />

Tasche, die ich <strong>vor</strong>her in Riga gekauft hatte.<br />

Die stille Feier war - wie ich sie nicht anders<br />

kannte - so schön! Man schaut in das Kerzenlicht,<br />

singt „Stille Nacht" und ist in allen lieben<br />

Vertrautheiten verfangen. Und den<strong>noch</strong> war die<br />

Bindung mit den Männern, die an der Front<br />

standen, an meine tapfere Besatzung in einer<br />

Ju 88 nicht zu verdrängen. Man fühlt förmlich<br />

ihre Sehnsüchte, und die wissenden Augen<br />

schauen wie nach innen, wo die Pflichten wohnen<br />

und die Verantwortung lastet.<br />

Im Haus meiner künftigen Schwiegereltern<br />

war das anders. Dort lag ein trauriger Schatten<br />

cimnìftnòi<br />

über allem, und das kleine Kind, das meine<br />

künftige Schwägerin in den Schlaf gewiegt hat,<br />

weiß ja nicht, daß die erste Weihnacht seines<br />

Lebens für ihre Mutter auch zugleich die traurigste<br />

ist. Denn ich halte einen verknitterten<br />

Feldpostbrief in meinen Händen und fühle, daß<br />

sein Inhalt eine Welt des Friedens zertrümmert.<br />

„Vermißt in Rußland", so sagt es der Brief lapidar,<br />

und es bleiben tausend Fragen um das<br />

Schicksal des Vaters ungelöst offen.<br />

So gehe ich dann in der Nacht verdüstert und<br />

traurig heim... Du leidvoller Krieg, wie ziehst du<br />

deine Spuren über Länder und Menschen, und<br />

Franz Pawel 1944 im Cockpit.<br />

wir, die wir dir dienen, sind Hammer und Amboß<br />

zugleich.<br />

Am nächsten Morgen - er zog kalt und<br />

unwirtlich herauf, schüttelte mich plötzlich das<br />

Fieber, das ich mir am Wolchow und an den<br />

Sümpfen des Ilmensees geholt hatte. Mit einem<br />

Schlitten brachte man uns dann zu zweit zum<br />

Bahnhof. Der Zug war wohlig geheizt, im<br />

ganzen Waggon keine Seele. Wer mochte auch<br />

schon am frühen Weihnachtsmorgen an das<br />

Reisen denken! So gerne ich es auch so gehalten<br />

hätte, aber ich mußte nach Brunn zurückfliegen,<br />

um Helmut abzuholen.<br />

Wir waren glücklich zu zweien, waren in der<br />

Flugleitung, der Wetterwarte, in der Halle, standen<br />

bei der startbereiten Maschine, die mich in<br />

Kürze wieder in eine Ungewisse Zeit forttragen<br />

Das schöne Städtchen Kaplitz aus der Vogelperspektive.<br />

sollte. Und dann konnte ich nicht abfliegen. In<br />

Linz waren feindliche Verbände unterwegs, und<br />

die Stadt erlebte den ersten schweren Luftangriff<br />

des Krieges. Der Nebel kam wieder auf,<br />

und ich konnte <strong>noch</strong>mals eine Nacht daheim<br />

verbringen. Wieder saßen wir alle zusammen -<br />

aber so schön auch diese Stunden waren, die<br />

Gedanken um meine Pflichten waren in mir. Es<br />

war wie in einem Theater, wenn man eine<br />

schöne Stelle <strong>noch</strong>mals hören möchte und<br />

schon daran denkt, ob man den letzten Autobus<br />

<strong>noch</strong> erreicht, oder die Straßenbahn. Noch<br />

in der Nacht nahmen wir Abschied von allen,<br />

und keiner von uns hätte zu denken gewagt,<br />

daß es ein so bedeutsamer Abschied werden<br />

sollte.<br />

Gegen zehn Uhr war ich mit meinem Flugzeug<br />

über Kaplitz, um von oben ein letztes Ade<br />

zu winken. War das eine Freude! Das Herz<br />

schlug mir bis zum Hals, als ich das kleine,<br />

liebe Heimatstädtchen unter mir liegen sah!<br />

Von allen Seiten kamen die alten Erinnerungen<br />

in mir hoch, und ich war selig und glücklich.<br />

Dort schlängelte sich die Maltsch durch den<br />

Schnee, in deren Wassern <strong>noch</strong> gestern der<br />

Weihnachtshimmel glänzte, dort reckte der<br />

Pflanzner Berg seinen Buckel auf, als wollte er<br />

mir sagen: Vergiß mich nicht, denn ich weiß so<br />

viel von dir, den Sonnwendfeuern, den Singabenden<br />

und dem Wandern auf mir. Da lagen<br />

die Felder meiner Eltern, dort der Schlosserberg,<br />

die Bucherser Straße, das Ziel unserer<br />

langen Abende in den Urlauben. Hat nicht dort<br />

unsere Liebe ihren entscheidenden Anfang<br />

genommen? Und dann lagen die Türme unter<br />

mir. Ganz niedrig kurvte ich um unsere Häuser,<br />

zog Schleifen über den verschneiten Ringplatz<br />

und vertrauten Gassen, bis aus den Türen die<br />

neugierigen Menschen liefen. Ich erkannte<br />

viele von ihnen. Meine Mutter hatte sich mit<br />

einem Leintuch bewaffnet und winkte, damit ich<br />

sie ja nicht übersehen sollte!<br />

Kaplitz! Du liebes, kleines Städtchen! Wie<br />

sehr hänge ich an dir, daß mich das Heimweh<br />

überkommt wie ein kleines Kind, das nirgendwo<br />

anders einschlafen möchte auf der großen,<br />

weiten Welt als hier! Denn das war mein letzter<br />

Abschied von dir - die letzte Weihnacht, die ich<br />

und alle, die heute um dich trauern, in deinem<br />

Frieden erleben durften. Vielleicht hast du<br />

damals, als ich von dir fortflog, schon um die<br />

Düsternis meines und unseres bitteren Loses<br />

gewußt, weil du meine Blicke anzogst und mir<br />

immer zurufen wolltest: „Sieh mich nur immer<br />

wieder an, denn dein ahnungsloses Herz weiß<br />

ja nicht, für wie lange deine Augen von mir<br />

Abschied nehmen." Aber ich war taub, und die<br />

in mir bebende Freude hörte deinen leisen<br />

Seufzer nimmer!<br />

In Budweis wartete Helmut auf mich - er war<br />

mit dem Zug gekommen -, und als sich bei<br />

Passau die Donau zeigte, da schlössen sich<br />

die Nebel hinter einem Weihnachtsmärchen,<br />

das erst heute - im Angesicht dieser traurigen<br />

Wirklichkeit - einen unverlierbaren Glanz erhält,<br />

und das ich hier wieder erzähle, um traurigen<br />

Menschen unserer Stadt, aber auch mir<br />

selber, einen Schimmer erlebten Weihnachtsglückes<br />

zu bereiten.

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