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lebig ist die Indoktr<strong>in</strong>ation, der sie jahrhundertelang ausgesetzt<br />

worden s<strong>in</strong>d. Doch wer weiß - vielleicht werden wir noch zu<br />

unseren Lebzeiten den Fall des heutigen Papsttums und die<br />

Wiedergeburt des Orthodox-Christlichen Patriarchats des Edlen<br />

Rom - jener e<strong>in</strong>st christlichsten aller Städte - erleben.<br />

2) Protestantismus<br />

Der Protestantismus ist immer noch als ethnischer Glaube unter<br />

den germanischen Völkern Nordwesteuropas verbreitet – <strong>in</strong> Island,<br />

Dänemark, Norwegen, Schweden (und auch <strong>in</strong> der ehemals<br />

schwedischen Kolonie F<strong>in</strong>nland), sowie <strong>in</strong> den größtenteils<br />

protestantischen Niederlanden, Deutschland und Großbritannien<br />

und als M<strong>in</strong>derheitenglaube <strong>in</strong> Belgien, Ungarn und Tschechien.<br />

Möglicherweise besteht <strong>in</strong> diesen Ländern, die sich dem ideologischen<br />

Würgegriff des Katholizismus längst entzogen haben, mehr<br />

Hoffnung für das <strong>Orthodoxe</strong> Christentum: die Völker dieser<br />

Länder können sich leicht e<strong>in</strong> Christse<strong>in</strong> außerhalb des römischen<br />

Katholizismus vorstellen. Doch andererseits herrscht <strong>in</strong> diesen Ländern<br />

angesichts der protestantischen Herkunft<br />

ihrer gegenwärtigen säkularen Kultur e<strong>in</strong>e<br />

noch größere Gleichgültigkeit gegenüber dem<br />

Licht Christi. Als Länder mit e<strong>in</strong>er antisakramentalen<br />

Kultur s<strong>in</strong>d sie womöglich noch entweihter<br />

und säkularisierter als selbst die<br />

römisch-katholischen Länder 17 . Nichtsdestoweniger<br />

könnten eventuell noch kle<strong>in</strong>e Gruppen<br />

<strong>in</strong> diesen Ländern durch ihre Rückkehr<br />

zur Fülle des <strong>Orthodoxe</strong>n Christentums vor<br />

Heiliger Erkenwald,<br />

Bischof von London<br />

dem Rückfall <strong>in</strong> die alte Barbarei und ausschweifende<br />

Gewalttätigkeit des heidnischen<br />

Europa gerettet werden.<br />

17 Im Umgang mit vielen Konvertiten zur Orthodoxie aus dem Anglikanismus<br />

und aus anderen Spielarten des Protestantismus fällt oft auf, wie erstaunlich<br />

schwer es ihnen fällt, den S<strong>in</strong>n für das Heilige zu entwickeln.<br />

WELT-ORTHODOXIE UND<br />

ORTHODOXES EUROPA<br />

von Priester Andrew Phillips<br />

Obgleich der e<strong>in</strong>e im Westen und der andere im Osten weilt, s<strong>in</strong>d<br />

sie nie vone<strong>in</strong>ander getrennt, wegen der Liebe, die sie verb<strong>in</strong>det.<br />

Seliger August<strong>in</strong>us von Hippo, ca. 420<br />

Teil e<strong>in</strong>s: Welt-Orthodoxie<br />

Vor e<strong>in</strong>tausend Jahren - obwohl es damals noch weder Flugzeuge<br />

noch Computer noch Telephone gab – war Welt-Orthodoxie<br />

e<strong>in</strong>e für alle wahrnehmbare Realität. Denn das Gros der damaligen<br />

„Terra Cognita“ bekannte sich zum Orthodox-Christlichen Glauben.<br />

Warum kl<strong>in</strong>gt dann dieser Term<strong>in</strong>us - „Welt-Orthodoxie“ -<br />

heute so ungewöhnlich?<br />

Es kann dafür nur zwei Erklärungen geben: Entweder, weil jene,<br />

die <strong>in</strong> physischen Ghettos leben, die Orthodox-Christliche Kirche<br />

und das <strong>Orthodoxe</strong> Christentum als Privateigentum e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Volksgruppe betrachten, oder aber, weil jene, die - obgleich<br />

sie <strong>in</strong> der <strong>Orthodoxe</strong>n Kirche getauft worden s<strong>in</strong>d - <strong>in</strong><br />

mentalen Ghettos leben, me<strong>in</strong>en, die <strong>Orthodoxe</strong> Kirche sei e<strong>in</strong>e Art<br />

prov<strong>in</strong>ziell-rückständiger Ableger e<strong>in</strong>er künftigen synkretistischen<br />

„Weltreligion“ 7 . Tatsache aber ist, daß die Bewohner solcher Ghettos<br />

altmodischen Ideologien nachhängen, von denen die e<strong>in</strong>e antimodernistisch<br />

und die andere modernistisch ist. Es s<strong>in</strong>d zum Teil<br />

diese Ideologien - welche durchaus verdienen, als „Häresien“ 8 be-<br />

7 Das wahrsche<strong>in</strong>lich bedeutendste Treffen, das <strong>in</strong> jüngerer Zeit mit dem Ziel der<br />

Schaffung e<strong>in</strong>er synkretistischen Weltreligion e<strong>in</strong>berufen wurde, fand <strong>in</strong> Assisi, <strong>in</strong><br />

Italien, statt; es kam daher nicht als Überraschung, zu erfahren, daß e<strong>in</strong> Jahrzehnt<br />

später dieser Ort von e<strong>in</strong>em Erdbeben heimgesucht und be<strong>in</strong>ahe zerstört wurde.<br />

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