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ildeten bei ihnen orthodox-christliche Motive auf Frauenstickereien<br />

bald das E<strong>in</strong>zige, was vom <strong>Orthodoxe</strong>n Christentum übrigblieb.<br />

Nacht brach here<strong>in</strong> über Afrika - ke<strong>in</strong> Wunder, daß andere<br />

später vom „Dunklen Kont<strong>in</strong>ent“ sprachen.<br />

Wie bereits gesagt, überlebte <strong>in</strong> Alexandria e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e griechische<br />

orthodoxe Kolonie. Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde<br />

ihr e<strong>in</strong> Heiliger geschenkt, der - wäre er Patriarch geworden -<br />

se<strong>in</strong>en Wunsch, das Licht Christi zu den Völkern Afrikas zu br<strong>in</strong>gen,<br />

hätte verwirklichen können. Stattdessen wurde dieser große<br />

Mann Gottes, Nektarius von Pentapolis, auf grausame Weise von<br />

neiderfüllten Establishment - Karrieristen verleumdet und völlig<br />

mittellos nach Athen verbannt. Die Strafe dafür war der Niedergang<br />

dieses Patriarchats sowie die faktische Vertreibung der griechisch-stämmigen<br />

Herde und ihrer Patriarchen aus jener Stadt -<br />

ausgerechnet nach Athen, <strong>in</strong> die Exilstadt des hl. Nektarius. So<br />

antimissionarisch war dieses e<strong>in</strong>st so große Patriarchat geworden,<br />

daß se<strong>in</strong>e „Platzhalter <strong>in</strong> absentia“ zu offiziell ernannten „Dritte-<br />

Welt“ - Vertretern des Außenm<strong>in</strong>isteriums <strong>in</strong> Athen verkamen. Es<br />

hatte e<strong>in</strong>es entschiedenen Auftretens seitens der schwarzen Anglikaner<br />

Ostafrikas bedurft, um die Kirche von Alexandria zu<br />

zw<strong>in</strong>gen, sie <strong>in</strong> die <strong>Orthodoxe</strong> Glaubensgeme<strong>in</strong>schaft aufzunehmen.<br />

Damals wurde die Lage dank des missionarischen Eifers des<br />

Erzbischofs Makarius von Zypern und se<strong>in</strong>er Treffen mit dem<br />

Präsidenten Kenias, Kenyatta, im Rahmen der Commonwealth-<br />

Konferenzen, gerettet. Endlich, mit e<strong>in</strong>er hundertjährigen Verspätung,<br />

begann Schwarzafrika, sich dem <strong>Orthodoxe</strong>n Christentum<br />

zu <strong>öffnen</strong>. Die Zukunft ist klar: Wenn der Patriarch und Papst von<br />

Alexandria, der „Richter des Weltalls“ 14 , <strong>in</strong> der <strong>Orthodoxe</strong>n<br />

Christenheit wieder ernst genommen werden will, wird es im e<strong>in</strong>undzwanzigsten<br />

Jahrhundert unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en schwarzen Patriarchen<br />

für ganz Afrika geben müssen. Dies würde e<strong>in</strong>e wahre<br />

Wiederherstellung des Patriarchats von Alexandria und e<strong>in</strong>e wahr-<br />

14 So lautet se<strong>in</strong> offizieller Titel (Anm. d. Übers.).<br />

* Bulgarien<br />

Die Bulgarische Kirche ist durch e<strong>in</strong> Schisma gespalten. Ihr<br />

monastisches Zentrum <strong>in</strong> Rila ist fast zu e<strong>in</strong>em Fremdenverkehrsamt<br />

verkommen und das bulgarische Zographou-Kloster<br />

auf dem Berg Athos beherbergt nur wenige tapfere Mönche. Auch<br />

hier gibt es Widerstand gegen die von den Kommunisten veranlaßte<br />

E<strong>in</strong>führung des römisch-katholischen Kalenders für unbewegliche<br />

Feste. Wie kann e<strong>in</strong>e monastische Wiedergeburt <strong>in</strong><br />

Bulgarien <strong>in</strong> die Wege geleitet und die Orthodoxie <strong>in</strong> den Pfarrgeme<strong>in</strong>den<br />

dieses Landes wiederhergestellt werden?<br />

* Serbien, Montenegro und Mazedonien<br />

Die Orthodoxie im ehemaligen Jugoslawien ist zwischen zwei<br />

Extremen festgenagelt: dem westlichen Materialismus und ehemaligen<br />

kommunistischen Machthabern, die auf Nationalismus<br />

setzen. Die orthodoxen Christen leiden darunter. Ke<strong>in</strong> Ausweg aus<br />

dieser Balkan-Krise ist bisher gefunden worden.<br />

3) Polen, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Tschechien, Slowakei,<br />

F<strong>in</strong>nland, Lettland, Estland, Litauen<br />

Alle diese Länder weisen kle<strong>in</strong>e orthodoxe M<strong>in</strong>derheiten auf,<br />

und e<strong>in</strong>ige von ihnen besitzen sogar eigene orthodoxe Lokalkirchen.<br />

Diese M<strong>in</strong>derheiten haben oft tapfer der Verfolgung<br />

seitens des Kommunismus, Katholizismus und Protestantismus<br />

widerstanden. Bisweilen aber wurden e<strong>in</strong>zelne ihrer Mitglieder von<br />

den sie umgebenden Mehrheiten assimiliert und „ent-orthodoxifiziert“.<br />

Werden diese M<strong>in</strong>derheiten imstande se<strong>in</strong>, dem <strong>Orthodoxe</strong>n<br />

Christentum <strong>in</strong> all se<strong>in</strong>er Fülle und Unversehrtheit die Treue zu<br />

halten und auch andere <strong>in</strong> den Schoß der Heiligen Kirche zu<br />

br<strong>in</strong>gen ?<br />

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