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* Griechenland und Zypern<br />

Als Bruchstücke e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>st großen Reiches teilen diese griechischsprachigen<br />

Gebiete heute, wenngleich nicht gänzlich auf dem<br />

Balkan gelegen, die gleiche typisch balkanische Mentalität. Manche<br />

könnten vielleicht me<strong>in</strong>en, der Begriff „Apostasie“ passe nicht zu<br />

ihnen. Und dennoch sche<strong>in</strong>en ihre kirchenfremden Massen, ihre<br />

Scheidungs- und Abtreibungsraten, ihre während der Fastenzeiten<br />

geöffneten und geschäftlich florierenden Fleischerläden, sowie das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> von Altkalenderbewegungen <strong>in</strong> diesen Ländern die<br />

Tatsache zu bestätigen, daß auch diese Völker der Europäischen<br />

Apostasie zum Opfer gefallen s<strong>in</strong>d. Ihre nom<strong>in</strong>elle, kulturell bed<strong>in</strong>gte<br />

Orthodoxie trägt oft re<strong>in</strong> folkloristische Züge, während ihr<br />

tatsächlicher Glaube westeuropäischer Materialismus ist. Wie viele<br />

von ihnen empfangen Kommunion zur Osterzeit und wie viele<br />

gehen nur aus Gewohnheit h<strong>in</strong>? Ihre orthodoxen Bischöfe haben<br />

seit vielen Jahren vor dem verderblichen E<strong>in</strong>fluß des Tourismus mit<br />

se<strong>in</strong>er Diskothekenkultur und vor den Versuchungen Westeuropas<br />

gewarnt, doch sehen sich diese beiden Länder zu e<strong>in</strong>em gewissen<br />

Grade gezwungen, sich vor dem Goldenen Kalb von Brüssel zu<br />

verbeugen.<br />

* Rumänien<br />

Obwohl das Mönchtum <strong>in</strong> Rumänien die kommunistische Verfolgung<br />

überlebt hat, hat se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluß aus irgende<strong>in</strong>em Grunde<br />

noch nicht die Pfarrgeme<strong>in</strong>den erreicht, und außerdem gibt es die<br />

durch die E<strong>in</strong>führung des „neuen“ Kalenders hervorgerufene Spaltung.<br />

E<strong>in</strong>e eucharistische Wiedergeburt hat nicht stattgefunden. Die<br />

Mehrheit der Menschen pflegt ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaft mit Christus <strong>in</strong><br />

der Heiligen Kommunion. Genügt es, e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Kelch für e<strong>in</strong>e<br />

Wallfahrt zu weihen, an der 50.000 Pilger teilnehmen? Was kann<br />

man für die Hunderttausende von Waisen und Straßenk<strong>in</strong>dern <strong>in</strong><br />

Rumänien tun? Wie kann die <strong>Orthodoxe</strong> Lebensweise <strong>in</strong> diesem<br />

leidgeprüften Land wiederhergestellt werden?<br />

hafte „Organisation Afrikanischer E<strong>in</strong>heit“ für e<strong>in</strong>e Milliarde<br />

Afrikaner bedeuten.<br />

b) Asien<br />

1) Antiochien und der ganze Nah- und Mittelosten<br />

Heute ist der Patriarch von Antiochien e<strong>in</strong> Araber, der, obgleich<br />

er immer noch se<strong>in</strong>en historischen Titel „von Antiochien“ führt,<br />

eigentlich <strong>in</strong> Damaskus residiert. Obwohl viele se<strong>in</strong>er Schafe <strong>in</strong><br />

Syrien, Libanon, Jordanien und <strong>in</strong> anderen Ländern des Nahen<br />

Ostens zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d, s<strong>in</strong>d ihm auch Gläubige <strong>in</strong> Nord- und Südamerika<br />

sowie <strong>in</strong> Indien unterstellt. E<strong>in</strong>stmals gab es auch viele<br />

weitere antiochenische orthodoxe Christen im heutigen Irak und <strong>in</strong><br />

Persien, und möglicherweise gelangte das <strong>Orthodoxe</strong> Christentum<br />

von dort aus bis nach Ch<strong>in</strong>a. Die Berufung dieses Patriarchats bestünde<br />

nicht nur dar<strong>in</strong>, die Orthodoxie <strong>in</strong> der zwischen den beiden<br />

Irrwegen des Islams und der Union mit Rom gefangenen Arabischen<br />

Welt heimisch zu machen, sondern auch dar<strong>in</strong>, sie <strong>in</strong> weiter<br />

östlich gelegenen Ländern zu verbreiten. Wäre es nicht denkbar,<br />

e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>en Patriarchen an der Spitze des Patriarchats Antiochien<br />

zu f<strong>in</strong>den, der e<strong>in</strong>e Milliarde Inder repräsentieren würde?<br />

2) Nordasien<br />

Die Russische Kirche brachte die Orthodoxie <strong>in</strong> das Land der<br />

Tataren, zu den Kasachen, nach Sibirien, nach Japan, <strong>in</strong> die<br />

Mongolei, nach Korea und Ch<strong>in</strong>a. Obgleich die Japanische<br />

<strong>Orthodoxe</strong> Kirche die Stürme der bolschewistischen Revolution <strong>in</strong><br />

Rußland unbeschadet überstanden hat, muß viel getan werden, um<br />

all das, was sonst noch von der Russischen Kirche <strong>in</strong> der Zeit vor<br />

ihrem Martyrium durch den Kommunismus auf dem Gebiet der<br />

Mission geleistet wurde, wiedererstehen zu lassen. (So s<strong>in</strong>d viele<br />

e<strong>in</strong>geborene Völker Sibiriens seit 1917 von der Orthodoxie abgefallen).<br />

Auch die Orthodoxie <strong>in</strong> Korea bleibt weiter bestehen, wenngleich<br />

unter dem Schutz und <strong>in</strong> der Freiheit der Russischen Ortho-<br />

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