Katalog Auktion 10: "Basler Drucke" (PDF, niedrige Auflösung, 4 MB)

25 S. Ambrosius. Opera, partes II et III (ohne I). Basel, Johann Amerbach, 1492. Fol. Römische und gotische
Typen, 52 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. Pars II: 302 unnum. Bl. (Lagenzählung:
a-s 8/6 ); Pars III: 285 unnum. Bl. (statt 290 Bl.; Lagenzählung: a 1 und 7-8 , b-k 8/6 , l-o 6 , a 8 , b 6 , c-h 8 , i 6 ,
J 6 , k 6 , l-n 8 , a-d 8/6 , e-f 6 , a-f 8/6 , g 10 ). Teilweise rubriziert. Schöne zeitgenössische Holzdeckelbände auf
vier Bünden mit reich blindgeprägtem Schweinslederbezug: Deckel mit Streicheisenfileten, Rhomben-
und Tropfenstempeln (ein Band ohne die alten Schliessen, beim andern die Schliessen erneuert;
ein Kapital unten ausgerissen; etwas berieben und bestossen, gebräunt, Wurmlöcher).
(CHF 5’000.00)
ISTC ia00551000. GKW 1599. BMC III 753. Goff A-551. VdH Basel 16.57.
Zwei Teile der Editio princeps der Werke des Heiligen Ambrosius, einer der grossen editorischen Leistungen
des Frühhumanisten Johann Heynlin von Stein (um 1430-1496), der damals als Mönch in der Basler Kartause
wirkte. Johann Heynlin stammte aus Stein; Heynlin hatte in Erfurt, Leipzig und Löwen studiert, ab 1455 lebte
er in Paris, wo er seit 1462 der theologischen Körperschaft der Sorbonne angehörte. 1464-1467 lernte er in Basel
das Druckerhandwerk. 1467 kehrte er nach Paris zurück, wo er 1469 Rektor der Sorbonne wurde. Er war der
erste Deutsche, der in Paris einen Doktortitel erwarb. 1474 kehrte er nach Basel zurück als Prediger an St. Leonhard
und später am
Münster. 1477 zählte er
zu den Gründern der Tübinger
Universität, deren
Rektor er 1480
wurde.1484 ist er erneut
in Basel am Münster, 1487
trat er in die Kartause ein.
Heynlin besass eine bedeutende
Bibliothek, die
in die Bestände der Universitätsbibliothek
übergegangen
ist.
Die vorliegenden beiden
Bände der Werke des Kirchenvaters
Ambrosius
enthalten die Kommentare
zum 118. Psalm, zum
Lukas-Evangelium und
zu den Briefen des Apostel
Paulus (Pars II), zehn
Bücher Briefe (in Antiqua
gedruckt), die beiden
Briefe „De Fide“ und „De
spiritu sancto“ an Gratianus,
die acht Bücher „De
virginibus“ sowie Predigten
(Pars III).
Auf den Titeln zwei ältere
handschriftliche Besitzeinträge
eines Georgius
Pontius und Leonhard
Saltzmann, auf den Innendeckeln
neuerer Besitzeintrag
Eugène Gerny.
Durchgehend kleinere
Wurmspuren und –löcher.
Ränder etwas gebräunt.
Feuchtigkeitsspuren
am Oberrand. Im
zweiten Band fehlen fünf
Blätter der ersten Lage.
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