FILM REVIEW KICK Ein Film, dem der gewisse Kick fehlt Eines gleich vorweg: Wer bei „Kick“ einen besonders anspruchsvollen Film erwartet, sollte lieber gleich dem Kino fernbleiben, denn das ist der Film ganz sicher nicht. Vielmehr haben wir hier einen rundum gelungenen fantastischen Bollywood-Masala-Film, der alles für die leichte Unterhaltung bietet. Und das nicht zuletzt aufgrund seiner Hauptdarsteller Salman Khan, Randeep Hooda, Nawazuddin Siddiqui und Jacqueline Fernandez. Devi Lal (Salman Khan) ist ein äußerst exzentrischer Lebemann, der immer auf der Suche nach dem gewissen Kick im Leben ist und sich dabei auch gern mal mit Gangstern anlegt, was sein Leben nicht gerade ungefährlich macht. Eines Tages trifft er jedoch die hübsche, etwas schüchterne und sehr gebildete Shaina (Jacqueline Fernandez) und beide verlieben sich ineinander. Da Shaina einem guten Job als Psychiaterin nachgeht, möchte sie von Devi, dass auch er sich einen anständigen Job sucht. Doch daraus wird nichts und Devi macht sich kurzerhand aus dem Staub, nicht zuletzt, weil er polizeilich gesucht wird und dabei hinterlässt er Shaina mit gebrochenem Herzen. Die Jahre vergehen und Shainas Vater (Saurabh Shukla), ein Diplomat der in Polen arbeitet, möchte seine Tochter endlich verheiratet wird und schlägt den angesehenen Polizeiinspektor Himanshu (Randeep Hooda) vor. Shaina und Himanshu treffen sich und sie erzählt ihm ziemlich bald von ihrer ersten großen Liebe – ihrer Liebe zu Devi. Im Laufe des Gesprächs wird wird Himanshu klar, dass es sich bei Devi um den von ihm gesuchten Gangster handelt. Devi hat sich zwischenzeitlich mit dem korrupten Gesundheitsminister Shiv (Nawazuddin Siddiqui) zum Schein verbündet und will eigentlich als eine Art moderner Robin Hood den armen Kindern die Medizin zukommen lassen, die er vom Shiv stiehlt. Er ahnt noch nichts davon, dass ihm Saina als auch Himanshu auf den Fersen sind. Salman Khan zeigt sich in „Kick“ in seiner gewohnten Art und Weise als charmanter Gauner und bietet an sich wenig neue Akzente. Er stellt sich selbst als Retter der Armen dar, als einsamer und verkannter Kämpfer gegen soziale Ungerechtigkeit. Enttäuschend ist die Performance von Jacqueline Fernandez, die versucht, mit einer Brille intellektuell zu wirken, um ihrer Rolle als Psychiaterin gerecht zu werden, wobei man sie jedoch hauptsächlich durch die Welt jetten sieht, als dass sie ihrer Arbeit nachgeht. Randeep Hooda und Nawazuddin Siddiqui hingegen glänzen in ihren jeweiligen Rollen, besonders in den gemeinsamen Szenen. Die Story an sich ist etwas flach und man hat als Zuschauer ständig das Gefühl, dass Handlungsstränge nicht zu Ende erzählt werden. Am überzeugendsten im Film sind daher neben den genannten Performances von Randeep Hooda und Nawazuddin Siddiqui vor allem die Action-Szenen und das gesamte Produktionsdesign. Durch das offene Ende besteht die Möglichkeit einer Fortsetzung des Films, was Salman Khan-Fans sicher freuen würde. Insgesamt lohnt sich der Film vor allem wegen seines Casts und des Entertainments. Aufgrund der genannten Schwächen ist „Kick“ jedoch auch ein Film, den man getrost auch wieder vergessen kann und kein zweites Mal sehen muss. 18 <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong>
Cast: Salman Khan, Jacqueline Fernandez, Randeep Hooda, Nawazuddin Siddiqui, Mithun Chakraborty, Saurabh Shukla, Vipin Sharma Regie: Sajid Nadiadwala Genre: Action-Drama Filmlänge: 142 Minuten Rating: <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY</strong> <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong> 19