Ratgeber Frau und Familie Herbstfrüchte entefrisch serviert (Vorschau)

AROMATHERAPIE
AROMATHERAPIE
Die Wirkung dieser Anwendung ist
sehr sanft und die Beduftung darf
so lange dauern, wie sie Ihnen angenehm
ist. Eine Dauerbeduftung
jedoch zieht einen gewissen Gewöhnungseffekt
nach sich, und die
positive Wirkung der Öle würde
dadurch abgeschwächt werden.
Manchmal sind auch Kopfschmerzen
die Folge. Eine Anwendung
über Nacht ist nur in ganz seltenen
Ausnahmefällen, etwa bei einer
Erkältung, ratsam. Denn nachts
brauchen Körper, Geist und Seele
zur Regeneration viel Ruhe und
möglichst wenig äußere Einflüsse.
Haben Sie beispielsweise einen
blauen Fleck oder eine leichte
Verbrennung, dann tragen Sie am
besten – wie einst Gattefossé – das
erwähnte schmerzstillende Lavendelöl
unverdünnt auf die betroffene
Stelle auf. Auch eine angenehme
Massage von Ihrem Partner mit
einem zart duftenden Öl kann wie
ein kleiner Urlaub vom Alltag wirken.
Dieses wundervolle Ritual ist
nicht nur Balsam für Ihre Haut, sondern
auch für Ihre Seele. Mischen
Sie dafür ein oder zwei ätherische
Öle Ihrer Wahl mit einem sogenannten
Trägeröl, das möglichst
hochwertig sein sollte. Trägeröle
enthalten zusätzliche Wirkstoffe
und verstärken dadurch die Heilkraft
der ätherischen Öle. Geeignet
sind unraffinierte, kalt gepresste
Öle wie zum Beispiel Aloeöl, Avocadoöl,
Hanföl, Johanniskrautöl,
Jojobaöl, Mandelöl, Olivenöl, Sesamöl
und Weizenkeimöl. Geben
Sie zehn bis 15 Tropfen ätherisches
Öl in etwa 50 Milliliter Trägeröl.
Rezept:
10 ml Nachtkerzenöl, 20 ml Jojobaöl,
10 ml Mandelkernöl, 4 Tropfen
Rosenöl, 8 Tropfen Rosenholzöl
und 4 Tropfen Orangenöl in eine
dunkle Flasche füllen und leicht
durchschütteln.
Wirkung:
Die ausgleichend wirkenden ätherischen
Öle und die beruhigenden,
reizlindernden pflanzlichen Trägeröle
fördern die Durchblutung
der Haut, wirken regenerierend
und feuchtigkeitsspendend.
Auszeit in der
Badewanne
Ätherische Öle sind flüchtig und
nicht wasserlöslich. Für einen Badezusatz
benötigen Sie daher eine
Trägersubstanz: Vermischen Sie
zehn bis 20 Tropfen Aromaöl nach
Ihrem Gusto beispielsweise mit einem
halben Glas Milch oder Sahne.
Diese Emulsion fügen Sie dann
dem Badewasser bei. Wahlweise
können Sie das Öl auch mit einigen
Esslöffeln Meersalz vermengen.
Geben Sie den Badezusatz immer
erst dann in die Wanne, wenn das
Wasser vollständig eingelaufen ist.
So verhindern Sie ein vorzeitiges
Verdunsten. Die beste Temperatur
für ein ätherisches Heilbad liegt
zwischen 36 und 39 C°. Baden Sie
etwa zehn bis 15 Minuten.
Wohlgerüche
gegen Winterblues
Bestimmte Öle hellen im Herbst
und Winter, wenn es draußen
früher dunkel und immer kälter
wird, die Stimmung auf. Vanille -
öl beispielsweise, das Bestandteil
zahlreicher Duftkompositionen ist,
verbreitet eine warme, weiche Atmosphäre,
wirkt entspannend, vermittelt
das Gefühl von Geborgen-
heit und hilft bei Ängsten, Schlafstörungen
sowie depressiver Verstimmung.
Vanille sorgt also nicht
nur als Gewürz in Weihnachtsplätzchen,
sondern auch als Aromaöl
für festliche Stimmung. Geben
Sie drei bis fünf Tropfen davon
in die Duftlampe.
Zimt, der Ihrer Weihnachtsbäckerei
ebenfalls Pfiff verleiht, schenkt als
ätherisches Öl emotionale Wärme
und regt zum Träumen an. Er öffnet
das Herz und stärkt die Nerven.
Auch Mandarine und Orange sind
beliebte Düfte in der kalten Jahreszeit.
Ihre fruchtig-süße Note kann
sommerliche Gefühle in dunkle
Tage zaubern. Die Öle lassen Ängste,
Traurigkeit und Verspannungen
im Nu verfliegen.
Die Öle aus Nadelhölzern sind
ebenfalls beliebte Raumdüfte in
der Winterzeit. Zedernholzöl wirkt
beruhigend und besänftigend, es
erdet und stärkt. Fichtennadeln
verbessern nicht nur die Atmung,
sondern sie sind auch Balsam für
einsame Seelen.
Text: Birgit Kaltenthaler
ABC der Risiken und Nebenwirkungen
Allergiegefährdete Menschen sollten nur die Heilöle
verwenden, von denen sie sicher sind, dass keine negative
Reaktion zu erwarten ist.
Bluthochdruckpatienten sollten anregende Öle wie
Rosmarin, Thymian und Salbei nur sehr niedrig dosieren oder
ganz meiden.
Epileptiker müssen unbedingt auf bestimmte Öle wie
beispielsweise Basilikum, Fenchel, Kampfer, Salbei und Ysop
verzichten, da diese einen Anfall auslösen können.
Homöopathische Behandlungen können durch Aromaöle
wie Kampfer, Pfefferminz, Thymian und Kamille negativ
beeinflusst werden, wenn diese direkt am Körper angewendet
werden. Die Raumbeduftung über eine Aromalampe ist
jedoch unbedenklich.
Kinder sollten generell mit einer niedrigeren Dosierung
bedacht werden. Es kommt hierbei auf das Alter
des Kindes an.
Sonneneinwirkung kann bei manchen Personen eine erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber den UV-Strahlen nach sich ziehen.
Gehen Sie dann vorsichtig zum Beispiel mit Bergamotte,
Johanniskraut, Orange und Zitrone um.
98 Ratgeber 10/2014
10/2014
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