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Juli.pdf - Gemeinde Ufhusen

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Der weitgereiste „Franzos met de gälbe<br />

Hos“ tritt ab...<br />

Wohl kaum eine andere Lehrperson der<br />

Sekundarschule Zell kann auf eine ähnlich<br />

spektakuläre und breitgefächerte<br />

Laufbahn zurückblicken wie Philippe<br />

Maag, der am Ende dieses Schuljahres im<br />

Alter von 65 Jahren in Pension gehen<br />

wird.<br />

Dass für ihn die Pensionierung aber nicht<br />

gleichbedeutend mit dem sprichwörtlichen<br />

Ruhestand ist, und dass er auch für<br />

die Zukunft noch einiges im Köcher hat,<br />

was ihn beschäftigen wird, versteht sich<br />

beim Blick auf seine Karriere und seinen<br />

bisherigen Lebensweg eigentlich von<br />

selber.<br />

Dabei hatte<br />

dieser eig<br />

e n t l i c h<br />

alles andere<br />

als spektakulär<br />

begonnen.<br />

Im<br />

Gegenteil,<br />

seine Kindheit<br />

in Sion<br />

bezeichnet<br />

er selber als<br />

sehr zufriedene, ja sogar verträumte Zeit.<br />

Dass er beispielsweise als Zweitklässler<br />

einen Preis als bester Schüler erhielt und<br />

dabei nicht die geringste Ahnung hatte,<br />

wieso überhaupt, spricht für sich.<br />

Die Turbulenzen begannen allerdings,<br />

nachdem er als Neunjähriger mit seinen<br />

Eltern nach Zug gekommen war, ohne<br />

auch nur ein Wort Deutsch zu sprechen.<br />

„Ich konnte mich kaum verständigen<br />

und war bei allen nur „de Franzos met<br />

Sekundarschulkreis Zell<br />

de gälbe Hos“. Klar, dass dadurch Konflikte<br />

entstanden. Konflikte, die auch<br />

schon mal mit Gewalt gelöst wurden“,<br />

gibt er hinter vorgehaltener Hand zu.<br />

Eine Initialzündung für seinen weiteren<br />

Werdegang war die Lektüre von Thør<br />

Heyerdahls Buch „Kon-Tiki“, eine Reportage<br />

über eine Pazifiküberquerung auf<br />

einem Floss, die Heyerdahl angetreten<br />

hatte, um zu beweisen, dass die Besiedlung<br />

Polynesiens von Südamerika aus<br />

möglich war.<br />

Das Werk faszinierte den jungen Sekundarschüler<br />

so sehr, dass er – nachdem er<br />

im Klappentext gelesen hatte, dass Heyerdahl<br />

studierter Ethnologe war – beschloss,<br />

„der Maag wird das auch“.<br />

Also erfolgte kurz darauf der Eintritt ins<br />

Lehrerseminar Luzern, da das zum damaligen<br />

Zeitpunkt für einen Sekundarschüler<br />

der einzige Weg war, an einer Universität<br />

zugelassen zu werden.<br />

Dem Studium der Ethnologie folgte<br />

schliesslich ein Lehrauftrag an der Universität<br />

Zürich, welcher ihn auf verschiedenen<br />

Forschungsreisen und Feldstudien<br />

unter anderem auch nach Afrika führte.<br />

Daneben betätigte sich Philippe Maag ab<br />

1976 als Buchdesigner im Verlag Mc-<br />

Graw Hill, wobei sich die beiden Betätigungsfelder<br />

ab und zu auch verknüpfen<br />

liessen. So war es ihm beispielsweise vergönnt,<br />

1982 mit Professor Giorgio Pilleri<br />

zu den Inuits am Polarkreis zu reisen, um<br />

die Hirne der Narwale zu analysieren.<br />

Wie kam es dazu? „Ungefähr 1977 entstand<br />

innerhalb unseres Verlags die Idee,<br />

ein Buch über Säugetiere zu entwickeln.<br />

Auf der Suche nach einem Wissenschaftler,<br />

der das Projekt begleiten könnte,<br />

stiessen wir bald auf den Neurologen<br />

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