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green tech report 2013 - umwelttechnik.at

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Good Practice VII<br />

Solarthermie zur Erzeugung von Prozesswärme -<br />

Fleischwaren Berger GmbH und Co KG<br />

Ende Juni <strong>2013</strong> h<strong>at</strong> die S.O.L.I.D. GmbH bei Berger<br />

Fleischwaren in Sieghartskirchen, Niederösterreich,<br />

eine Anlage zur Erzeugung von industrieller Prozesswärme<br />

mit Solarenergie in Betrieb genommen.<br />

Fleischwaren Berger GmbH & Co KG produziert<br />

Schinken und Würste zu deren Verarbeitung große<br />

Mengen an Dampf und heißem Wasser benötigt<br />

werden, welche nun zum Teil über solare Wärme erzeugt<br />

werden.<br />

„Glu<strong>at</strong>mugl HT“ Kollektoren mit einer Gesamtfläche<br />

von 1.068 m² sowie ein Speichertank von 60 m³<br />

zum Lastmanagement wurden installiert. Die produzierte<br />

Wärme dient in erster Linie zur Vorwärmung<br />

des Speisewassers zur Dampferzeugung auf 95 °C.<br />

Erträge die nicht für das Kesselspeisewasser benötigt<br />

werden, dienen zur Erwärmung des lokalen<br />

Warmwassernetzes auf maximal 60 °C. Durch die<br />

Verwendung von Solarthermie werden bis zu 15 %<br />

des Heizölbedarfs eingespart, für die Firma Berger<br />

bedeutet das rund 60.000 Liter pro Jahr. Durch diese<br />

Maßnahme werden jährlich 150.000 Tonnen CO 2<br />

eingespart.<br />

Der Dampf wird bei Berger für verschiedene Zwecke,<br />

vor allem aber zum Kochen der Schinken verwendet.<br />

Das Warmwasser dient vor allem zur Vortrocknung<br />

der Luft für die Klimakammern und Reifekammern<br />

in denen Dauerwürste produziert bzw. gelagert<br />

werden.<br />

Neben der Wärmebereitstellung mittels Solarthermie<br />

wird Abwärme von bestehenden Kompressoren<br />

verwendet um das Wasser bis auf maximal 40° zu<br />

erwärmen. Fleischwaren Berger ist Partner im Projekt<br />

INSUN, einem europäischen Forschungsprojekt<br />

im Rahmen des FP7 Programms.<br />

Good Practice VIII<br />

Solarthermie im mehrgeschossigen Wohnbau –<br />

Passivhaus Sulzberg Oberdorf, Vorarlberg<br />

In Sulzberg Oberdorf h<strong>at</strong> die Firma Morscher<br />

Bau-&Projektmanagement GmbH eine Kleinwohnanlage<br />

mit vier Wohnungen errichtet. Das ökologisch<br />

optimierte Passivhaus beherbergt insgesamt<br />

vier Eigentumswohnungen. Bei der Errichtung des<br />

Gebäudes würde auf die Einbindung ortsansässiger<br />

Firmen geachtet. Ausgeführt ist das Mehrfamilienhaus<br />

in Hybridbauweise. Während die Decken aus<br />

Stahlbeton bestehen, die auf Stahlstützen gelagert<br />

sind, kamen für die Außenwände und das Flachdach<br />

hochgedämmte Holzelemente zum Eins<strong>at</strong>z.<br />

Eine 40 m² große thermische Solaranlage dient der<br />

Warmwasseraufbereitung und der Raumheizung.<br />

Die Fußbodenheizungsflächen werden direkt von<br />

der thermischen Solaranlage mit Warmwasser versorgt.<br />

So können bereits Rücklauftemper<strong>at</strong>uren von<br />

© Robert Fessler<br />

30°C voll ausgenutzt werden. Die Wärme, die nicht<br />

unmittelbar für die Raumheizung benötigt wird, wird<br />

in einem zentralen Puffer gespeichert und zu Zeiten<br />

ohne Solarerträge der Raumheizung zur Verfügung<br />

gestellt. Mit dieser Systemumkehr wird eine weit höhere<br />

Energieausnutzung erreicht. Dadurch werden<br />

die Bereitstellungsverluste auf beinahe null gesenkt.<br />

Eine 5 kWp große Solarstromanlage auf dem Dach<br />

dient der Stromerzeugung Dabei wird in der Jahresbilanz<br />

mehr Strom erzeugt als für die Raumheizung<br />

erforderlich ist, sodass Elektrizität ins Netz abgegeben<br />

werden kann.<br />

Das Gebäude in Sulzberg erfüllt klima:aktiv Infrastrukturkriterium<br />

und wurde als klima:aktiv Gebäude<br />

in Gold deklariert und erreichte 979 Punkte. Weitere<br />

Inform<strong>at</strong>ionen zum klima:aktiv Gebäudestandard<br />

finden Sie hier: http://www.klimaaktiv.<strong>at</strong>/bauen-sanieren/gebaeudedeklar<strong>at</strong>ion.html<br />

Solarthermieanlage 40 m²<br />

konditionierte Bruttogrundfläche (BGFb) 410 m²<br />

Nutzfläche 320 m²<br />

Kollektorfläche<br />

1.068 m² (ca. 750 kW)<br />

Pufferspeichervolumen 60 m³<br />

Solarertrag<br />

500 kWh/m²/a<br />

Einsparung Heizöl<br />

15 %, entspricht rund 60.000 Liter pro Jahr<br />

Einsparung CO 2<br />

150.000 Tonnen pro Jahr<br />

Investment € 735.000<br />

Förderquote 50 %<br />

Amortis<strong>at</strong>ionszeit<br />

ca. 7,3 Jahre<br />

klima:aktiv Gebäude<br />

Heizwärmebedarf<br />

Primärenergiebedarf<br />

CO 2 Emissionen<br />

U-Werte<br />

Quelle: klima.aktiv (<strong>2013</strong>) [11]<br />

Gold (979 Punkte)<br />

17 kWh/m² BGF a<br />

117 kWh/m 2 BGFa (nach PHPP)<br />

12 kg/m 2 BGFa<br />

Wand: 0,11 W/m²K;<br />

Dach, oberste Geschoßdecke: 0,09 W/m²K;<br />

Boden, Decke: 0,12 W/m²K<br />

Fenster: 0,70 W/m²K<br />

Quelle: S.O.L.I.D GmbH (<strong>2013</strong>) [12]<br />

Fotos: © SOLID GmbH (<strong>2013</strong>)<br />

30 <strong>green</strong> <strong>tech</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong> <strong>green</strong> <strong>tech</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong> 31

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