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green tech report 2013 - umwelttechnik.at

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Good Practice XI<br />

EnergieAG Powertower Linz<br />

Der 19-geschossige Büroturm ist das weltweit erste<br />

Bürohochhaus, das mit Passivhauscharakter errichtet<br />

wurde. Herzstück des energie<strong>tech</strong>nisch weltweit<br />

einmaligen Vorzeigeprojektes ist das integrierte Gesamtenergiekonzept,<br />

das aus den drei Eckpfeilern<br />

Gebäudehülle und Fassade, Haus<strong>tech</strong>nik sowie<br />

Energieaufbringung besteht. Weltweit erstmals in<br />

einem Bürohochhaus dieser Größe kommt fast der<br />

gesamte Energiebedarf aus erneuerbaren Energieträgern.<br />

Dank eines ausgeklügelten Energiekonzeptes<br />

kann auch auf den Eins<strong>at</strong>z von fossilen Energieträgern<br />

für Heizung und Kühlung verzichtet werden.<br />

Grundstein für dieses Konzept ist die multifunktionale<br />

Fassadenkonstruktion, die zu zwei Dritteln<br />

aus Glas und zu einem Drittel aus hochisolierenden<br />

M<strong>at</strong>erialien besteht. Dadurch können ein niedriger<br />

Heizwärmebedarf (Wärmedämmwert U ges < 0,8 W/<br />

m²), niedriger Kühlbedarf durch eine Reduktion des<br />

solaren Wärmeeintrages um 90 % und die optimale<br />

Durchlässigkeit für Tageslicht und damit reduzierter<br />

Kunstlichteins<strong>at</strong>z gewährleistet werden. Der<br />

Energieaufwand für Heizung und Kühlung kann auf<br />

ein Minimum reduziert werden. Die gesamte Haus<strong>tech</strong>nik<br />

verbraucht nur halb so viel Energie wie herkömmliche<br />

Technik in einem Gebäude vergleichbarer<br />

Größe. Die Klim<strong>at</strong>isierung der Räume mittels abgehängter<br />

Kühldecken mit Strahlungswirkung ohne<br />

Bruttogeschoßfläche<br />

Wärmedämmwert<br />

Anzahl Energiepfähle und Abteuftiefe<br />

Anzahl Erdwärmesonden und Bohrtiefe<br />

32.872 m² (inkl. Tiefgarage)<br />

U ges < 0,8 W/m²<br />

90 à 10 m<br />

46 à 150 m<br />

Fassadenfläche 11.620 m²<br />

davon Photovoltaikfläche 637 m²<br />

Heizlast (Winter)<br />

Kühllast (Sommer)<br />

Einsparung CO 2<br />

800 kW<br />

800 kW<br />

ca. 300 Tonnen pro Jahr<br />

Quelle:<br />

http://www.zement.<strong>at</strong>/Service/liter<strong>at</strong>ur/fileupl/klima07_vbg_wilk_kaltenhauser.pdf<br />

Konvektion, Heizkörper mit hohem Strahlungsanteil<br />

und individueller Regelbarkeit und einer Frischluftversorgung<br />

durch kontrollierte Be- und Entlüftung<br />

mit nicht spürbarem 1,5 fachen Luftwechsel wurden<br />

realisiert.<br />

Für die Energieversorgung des Gebäudes wurden<br />

in das Fundament 90 Gründungspfähle als<br />

Energiepfähle integriert und 46 Tiefsonden à 150<br />

m gebohrt. Über diese wird aus dem Erdreich mittels<br />

Wärmepumpen die Energie für das Beheizen<br />

und Kühlen des PowerTowers gewonnen. Weitere<br />

Energie wird aus dem Grundwasser über zwei<br />

Förderbrunnen bezogen. Das Kühlwasser wird vor<br />

allem für das Rechenzentrum und für den Betrieb<br />

© M. Burger<br />

der Frischluftversorgung herangezogen. Die mittels<br />

Photovoltaik erzeugte elektrische Energie wird für<br />

den Betrieb der Wärmepumpen und Brunnenpumpen<br />

verwendet (Wärmepumpenvorlauftemper<strong>at</strong>ur:<br />

35/30°C, Heizleistung 337,4 kW). Das neue Kraftwerk<br />

ist mit 637 Quadr<strong>at</strong>meter das größte fassadengebundene<br />

Solarkraftwerk Österreichs und liefert<br />

jährlich 42.000 Kilow<strong>at</strong>tstunden Strom.<br />

Good Practice XII<br />

Mehrfamilienhaus Neubau<br />

(Haus der Zukunft 2020)<br />

Der Versuch, das Leben in einem Fünf-Familien<br />

Wohnhaus so zu organisieren, dass keine CO 2 -Emissionen<br />

verursacht werden, wurde mit dem Projekt<br />

„Haus der Zukunft 2020“ in Kammer bei Schörfling<br />

am Attersee realisiert. Eine hocheffektive Dämmung<br />

der Gebäudehülle, eine Betonkernaktivierung zur<br />

Speicherung von Energie, der Eins<strong>at</strong>z von Wärmepumpen<br />

zur Nutzung von oberflächennaher Geothermie,<br />

kontrollierter Wohnraumlüftung und einer<br />

Photovoltaikanlage sowie eine Ladest<strong>at</strong>ion für das<br />

Elektroauto wurden in diesem Projekt eingesetzt.<br />

Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser<br />

wird über ein spezielles Solardach und einer Erdwärmepumpe<br />

mit einer Arbeitszahl von ca. 5 abge-<br />

Wohnnutzfläche<br />

Nutzfläche Stiegen, Lager, Carport<br />

Heizlast<br />

Heizwärmebedarf<br />

Gesamtenergiebedarf<br />

Anzahl Erdwärmesonden und Bohrtiefe<br />

420 m²<br />

145 m²<br />

13,2 kW<br />

24,9 kWh/m 2 a<br />

18.200 kWh/a<br />

3 à 80 m<br />

Photovoltaikfläche 140 m²<br />

Einsparung CO 2<br />

ca. 8,3 Tonnen pro Jahr (ohne Mobilität)<br />

jährliche Heiz-/Kühlkostenersparnis gegenüber Gas ca. € 2.000<br />

Investment (Mehrkosten im Vergleich zu konventioneller<br />

Heizung/Kühlanlage ohne Erdwärmenutzung)<br />

Förderquote (gegebenenfalls und Bezeichnung des Förderprogramms)<br />

ca. € 20.000<br />

© Josef Köttl<br />

deckt, wobei die Antriebsenergie des Kompressors<br />

und der Umwälzpumpen zur Gänze mit Öko- und<br />

Solarstrom aus dem eigenem Solarkraftwerk abgedeckt<br />

wird. Ein Zu- und Abluftsystem mit Energierückgewinnung<br />

und Erdwärmevorwärmung sorgt<br />

für ein gesundes Raumklima. Jeder Autoabstellpl<strong>at</strong>z<br />

verfügt über eine eigene Solartankstelle. Der Solarstrom<br />

für die Elektroautos wird direkt von der Photovoltaikanlage,<br />

die auf dem Carport montiert ist,<br />

geliefert.<br />

Das Energiekonzept erfüllt das Anforderungsprofil<br />

des Landes Oberösterreich. Die geforderte Energiekennzahl<br />

für ein Niedrigstenergiehaus von 27 kWh/<br />

m 2 a wird mit ca. 20-24 kWh/m 2 a klar unterschritten.<br />

Für das „Haus der Zukunft“ wurde die ÖMAG Förderung,<br />

Einspeisevergütung 0,18 Cent/kWh beansprucht. Weitere<br />

Unterstützungen von den jeweiligen Projektpartnern.<br />

Keine Förderung aus öffentlicher Hand.<br />

Amortis<strong>at</strong>ionszeit (bzw. auf die Mehrkosten gegenüber<br />

einer „konventionellen“ Lösung)<br />

ca. 10 Jahre<br />

Quelle: Haus der Zukunft 2020<br />

42 <strong>green</strong> <strong>tech</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong> <strong>green</strong> <strong>tech</strong> <strong>report</strong> <strong>2013</strong> 43

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