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Substanzbezogene Störungen am Arbeitsplatz - Aktionswoche Alkohol

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Fürsorgegespräch<br />

Klärungsgespräch<br />

Stufengespräche<br />

· Anlass ist: Persönliche,<br />

soziale oder gesundheitliche<br />

Probleme der<br />

betroffenen Person<br />

werden <strong>am</strong> <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

sichtbar. Bei Fortsetzen<br />

des Verhaltens wird eine<br />

Verletzung der arbeitsvertraglichen<br />

Pflichten<br />

als wahrscheinlich<br />

gesehen.<br />

· Anlass ist: Wiederholte<br />

oder schwerwiegende<br />

Verletzungen der<br />

arbeitsvertraglichen<br />

Pflichten liegen vor.<br />

· Führungskraft ist sich<br />

nicht sicher, ob die<br />

Verfehlungen in<br />

Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

Substanzgebrauch oder<br />

nicht stoffgebundenem<br />

Problemverhalten*<br />

stehen oder anders zu<br />

begründen sind.<br />

· Verletzung arbeitsvertraglicher<br />

oder dienstrechtlicher<br />

Pflichten<br />

beruht mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit<br />

auf Substanzkonsum<br />

oder nicht stoffgebundenem<br />

Problemverhalten*.<br />

· In mehreren Gesprächen<br />

(4-5) wird auf die<br />

Erfüllung der Pflichten<br />

aus dem Arbeits-/<br />

Dienstvertrag<br />

hingearbeitet.<br />

und / oder über eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

zu beraten. Der Hinweis,<br />

sich eine weitere Fachmeinung durch einen<br />

niedergelassenen Arzt (ggf. bei einer<br />

Suchtberatungsstelle auf Honorarvertrag<br />

angestellt) einzuholen oder aber auch betriebsärztliche<br />

Beratung in Anspruch zu<br />

nehmen, darf erfolgen.<br />

Rechtlich nicht zulässig ist es, sich von<br />

Seiten des Arbeitgebers in die Behandlung,<br />

hier speziell in die Verordnungsvorgabe<br />

des behandelnden Arztes, einzumischen!<br />

Vielleicht stellt sich aber auch heraus,<br />

dass die Medik<strong>am</strong>enteneinnahme zurzeit<br />

unumgänglich ist. Dann könnten im<br />

Gespräch trotzdem weitere zusätzliche,<br />

eventuell ergänzende Lösungsmöglichkeiten<br />

für die Belastungssituation der /<br />

des Beschäftigten bedacht werden. Die<br />

Hilfe einer externen Suchtberatungsstelle<br />

oder das vertrauensvolle Gespräch mit<br />

dem Betriebsarzt bzw. der Betriebsärztin<br />

könnten solche ergänzenden Angebote<br />

sein. Eine Überprüfung der Arbeitssituation<br />

auf unangemessene Belastungen<br />

und die Klärung von eventuellen kollegialen<br />

Problemen wären eine Unterstützung<br />

durch die Führungskraft, um zur Entlastung<br />

beizutragen.<br />

· Führungskraft führt ein<br />

vertrauliches Gespräch<br />

begründet durch die<br />

Sorge um die weitere<br />

Chancen des Fürsorgegespräches bei<br />

· Neben der Sorge steht<br />

Entwicklung.<br />

medik<strong>am</strong>entenbedingten Auffälligkeiten<br />

die Erwartung an eine · Hilfeangebote für die<br />

· Das Fürsorgegespräch positive Veränderung. angenommene Hintergrundproblematik<br />

frühe Intervention. Die Gründe zur Ein-<br />

Die beste Aussicht auf Erfolg hat hier eine<br />

hat keinen Disziplinarcharakter!<br />

den Anlass und die<br />

und Sanktionen für die<br />

nahme, trotz Schmerzen oder seelischer Durch die konkrete Beschreibung der<br />

· Gesprächsnotiz über<br />

· Schriftliche Aufzeichnungen<br />

sind nicht<br />

ausgehändigt.<br />

ergänzen sich.<br />

ben, können in einem „Fürsorgegespräch“ die/der Vorgesetzte deutlich, dass es ne-<br />

Zielvereinbarung wird Pflichtverletzungen<br />

Beeinträchtigung leistungsfähig zu blei-<br />

wahrgenommenen Veränderungen macht<br />

2<br />

geäußert werden. Über die Verordnung gative Auswirkungen der Medik<strong>am</strong>enteneinnahme<br />

gibt. Der / die Beschäftigte hat<br />

erforderlich.<br />

· Die Gespräche werden<br />

des Medik<strong>am</strong>ents durch den Arzt bzw. die<br />

dokumentiert (siehe<br />

Ärztin ist die Einnahme legitimiert und der davon bislang eventuell ein ganz anderes<br />

Bild, das von positiven Rückmeldun-<br />

Stufenplan).<br />

Konsum muss von der betroffenen Person<br />

nicht verheimlicht werden. Wenn die vorgesetzte<br />

Person im Fürsorgegespräch die wirken, sind vielleicht sogar Äußerungen<br />

gen geprägt ist. Seit die Psychopharmaka<br />

* nicht stoffgebundenes Problemverhalten: Ess-<strong>Störungen</strong>, Medienkonsum, Glücksspiel usw.<br />

Sorge und Unterstützung als Beweggründe<br />

für das Gespräch glaubhaft darstellt, wenigstens nicht mehr so empfindlich!“<br />

von anderen gefallen wie: „Jetzt bist du<br />

dann könnten in dieser frühen Phase oder „Endlich hältst du wieder was aus!“<br />

aufgrund der Offenheit der Beteiligten die Verstärkt durch diese positiven Bestätigungen<br />

ihres Handelns, wird die betroffe-<br />

Das Fürsorgegespräch und das Klärungsgespräch<br />

können also auch zu einem hergehend verschriebene Medik<strong>am</strong>ente<br />

ihre ärztliche Behandlung und d<strong>am</strong>it ein-<br />

„Weichen anders gestellt“ werden. Die<br />

Möglichkeit, über den Abbau von Belastungen<br />

zu sprechen und nach weiteren Al-<br />

diese unangenehme Wahrnehmung gibt.<br />

ne Person jetzt irritiert sein, dass es auch<br />

ganz anderen Ergebnis in den Ursachen an, dann ist Achts<strong>am</strong>keit gefragt. Sollte es<br />

kommen, als es der vermutete riskante<br />

Medik<strong>am</strong>entenkonsum ist. Aber um dann ist bereits im ersten Stufengespräch<br />

zum Einsatz des Stufenplanes kommen,<br />

ternativen als den Medik<strong>am</strong>entenkonsum Diese Rückmeldung muss erst verarbeitet<br />

zu suchen, würde sich eröffnen.<br />

werden! Was aber durch diese Rückmel-<br />

Zus<strong>am</strong>menhänge zu verstehen, muss die die Aufforderung an die betroffene Person<br />

Führungskraft zunächst erst einmal das auszusprechen, sich mit dem behandelnden<br />

Arzt in Verbindung zu setzen, um sich<br />

Gespräch suchen. Sollten sich im direkten<br />

Kontakt vermehrt Anzeichen für einen mit ihm über die weitere notwendige Medikation<br />

und deren Wirkungen und Neben-<br />

substanzbedingten Hintergrund ergeben<br />

oder spricht die betroffene Person selber wirkungen bezogen auf den <strong>Arbeitsplatz</strong><br />

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