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Die Bottroper ZWAR-Zeitung Die AKTIVE GENERATION Ausgabe 2 2014 Seite 13<br />

Einmal Urlaub am Wasser<br />

Tante Zette hatte ihr Leben lang nichts anderes<br />

gekannt als Arbeit und nochmals Arbeit im<br />

Haushalt von Ihrer Schwester Fine, die elf Kinder<br />

geboren hatte.<br />

Bis auf Jüppi waren schon alle außer Haus,<br />

hatten eine eigene Familie und standen auch auf eigenen Beinen. So<br />

unterschiedlich auch ihre Meinungen und Ansichten waren, in einem zogen<br />

alle an einem Strick: Tante Zette mußte mal in Urlaub gehen, möglichst an<br />

die See. Und sie waren sich einig: Sylt - da schien immer die Sonne, da<br />

konnte man mit bloßen Füßen am Strand laufen, und das Essen war auch<br />

reichlich und lecker. Was da alles so über die anderen Urlauber erzählt<br />

wurde, die da den ganzen Tag über nackend am Strand herumliefen - es<br />

sollte wohl nicht so schlimm sein!" Laß sie nur quatschen, das meiste sollte<br />

ja wohl gelogen sein oder übertrieben. Tante Zette war sich nicht so sicher,<br />

wie sie sich gab - aber was sollte es? Probieren geht auch hier über Studieren!<br />

Als Zette mit dem Zug in Sylt auf dem Bahnhof ankam, sah sie weit und breit<br />

angezogene Menschen. Sicher doch, der Bahnhof war kein Strand. Auch in<br />

ihrem Hotel! Alle waren angezogen, wenn auch manchmel mehr als knapp<br />

und luftig. Und die Männer? Kurze Hosen und manchesmal auch ohne<br />

Hemd! Aber nackend? Nein, nackend war hier keiner!<br />

Als Tante Zette so eine Woche auf Sylt war, wagte sie sich auch mal nach<br />

draußen - und da traf sie der Schlag! Da liefen tatsächlich Groß und Klein,<br />

Kinder, Männer und Frauen, Jung und Alt, Schlank und Wabbelig, total nakkend<br />

herum — und taten obendrein auch noch so, als wenn das keine<br />

Sünde wäre!<br />

So eilig war Tante Zette noch nie in ihr Zimmer gerannt wie jetzt, wo sie<br />

Augenzeuge geworden war über dieses Sodoma und Gomorrha am Strand.<br />

Dies alles war ihr auf den Magen geschlagen, daß sie nicht zum Essen in<br />

den Saal gegangen war. Sie war fest entschlossen, so schnell wie möglich<br />

von hier weg zu gehen - auch wenn sie nur die Hälfte von ihrem Urlaub<br />

hinter sich gebracht hatte.<br />

Am Telefon sagte sie zu ihrer Schwester Fine, daß sie allein, ohne ihren<br />

Mann Jupp kommen sollte. „Den laß mit dem Hintern zu Hause bleiben. Und<br />

dann denk auch an dich! Wenn die Männer, und dazu gehört auch dein Jupp,<br />

einmal dieses Sündenbabel erlebt haben — junge, junge, ich sage es dir!<br />

Und ehe er blind wird, ist das mit Beichten auch nicht getan.“ Fine bestand<br />

aber darauf, daß ihr Mann Jupp mitkäme — als Hilfe, Schutz und<br />

Taschenträger. Zette: „Dann tu uns allen den Gefallen und laß Jupp nicht<br />

dorthin, wo Schilder stehen mit der Aufschrift: FKK!" Fine: Keine Angst!<br />

Auch du kennst Jupp, der hat lieber seine Fott voll*) - als blank beim Baden. "<br />

*) ist lieber besoffen

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