Ausgabe 3, April 2012 - Quartier-Anzeiger Archiv
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Mahuts im Empire-Look<br />
Sie schreiten in Kostümen aus der Zeit<br />
des Empire, tragen stolz silbernes<br />
Schildbeschläg auf rotem Grund im Fahnentuch<br />
und führen seit 1998 am Umzug<br />
mit, was längst inoffizielles Wappentier<br />
der Zunft und Wahrzeichen des <strong>Quartier</strong>s<br />
ist: der Elefant. Jener 2.40 Meter<br />
hohe und 430 Kilogramm schwere afrikanische<br />
(?) aus 3 bis 9 Millimeter<br />
dickem Stahlblech. Geschaffen hat ihn<br />
der Eisenplastiker Daniel Schwarz aus<br />
Effingen 1994 in elf Monaten für «Elefantenvater»<br />
Eugen Küng.<br />
Seit er am Montag mit dabei ist, macht<br />
er die Witiker im Tatzelwurm der Zünfter<br />
unverwechselbar. 2004 thronte er<br />
erstmals auf einem eigens für ihn gezimmerten,<br />
150 000 Franken teuren Wagen.<br />
Der Verlad am Donnerstag vor dem<br />
Umzug wird jeweils vor Ort mit einem<br />
Elefantenapéro begossen.<br />
So gesehen ist Zunftmeister Andreas<br />
Bihrer am Sechseläuten, obschon als<br />
helvetischer Husar gewandet hoch zu<br />
Ross, eigentlich der Erste Mahut – der<br />
Chef der Elefantenführer.<br />
Den Rest des Jahres steht der Elefant an<br />
der Witikonerstrasse im Rank nach der<br />
Schlyfi vor Küngs Haus. Mit seinem<br />
stets wechselnden und immer wieder<br />
überraschenden Outfit war er der Liebling<br />
aller VBZ-Buspassagiere frühmorgens<br />
unterwegs zum Klusplatz. Der verstorbene<br />
Radiomann Max Rüeger hat<br />
vor genau zehn Jahren für die Zeitschrift<br />
der Ehemaligen aus der Kantonsschule<br />
Enge eine amüsante Gastkolumne<br />
darüber geschrieben.<br />
Witikon und sein Elefant – allerdings<br />
der steinerne und wasserspritzende von<br />
1898 mitten im Stöckentobelbach, der<br />
in der Bevölkerung wegen eines ähnlich<br />
aussehenden Sandsteinfelsens damals<br />
schon längst Elefantenbach hiess – ist<br />
auch Thema des Beitrags der Zunft im<br />
diesjährigen Sechseläutenmagazin.<br />
Sackgasse und Mailänderli<br />
Das Tier hinterlässt seine Spuren. Da<br />
ist einmal das Restaurant Elefant im<br />
Zentrum mit seinem Zunftsaal, in dem<br />
sich die Zunft Witikon hoffentlich noch<br />
lange wohl fühlt und nicht aus dem<br />
<strong>Quartier</strong> auszieht. Weiter die imposante<br />
Sammlung an Elefantösem aus aller<br />
Welt des Zunftwirts, seine Blätterteig-<br />
Elefäntli auf jedem Teller und der Junior,<br />
das Bistro Elefantino. Seit acht Jahren<br />
gibt es in der Eierbrecht zudem<br />
eine Stichstrasse mit dem Namen Elefantenweg.<br />
Das interne Zunftmagazin heisst «Witiker<br />
Rüssel», und auf dem Banner der<br />
Jungzünfter balanciert ein weisser Elefant<br />
circensisch auf den Hinterbeinen.<br />
Am Umzug verteilen die Zünfter 5000<br />
Elefäntli aus Mailänderliteig. Früher<br />
standen die Zünftersgattinnen noch bei<br />
Peter Süssli in der Backstube, heute<br />
bäckt die Firma Hiestand und die Witikerinnen<br />
verpacken die Guetzli nur<br />
noch. Einige Säcke landen dabei immer,<br />
zusammen mit den am Umzug gesammelten<br />
Blumensträussen, im ökumenischen<br />
Alterswohnheim Oekas am<br />
Wiesliacher. (ee)<br />
«Lothars» Spätfolgen auf dem Oeschbrig<br />
Gehen Sie wandern!<br />
Das Wandern hat seit vielen Jahrhunderten<br />
Tradition. War es früher eher zweckgebunden,<br />
z.B. Arbeitssuche oder Handel,<br />
so existiert seit dem 18. Jahrhundert<br />
vor allem das «zweckfreie» Wandern.<br />
Dieses Wandern, welches einfach aus Lebenslust<br />
und Freude an der Natur ausgeübt<br />
wird, fördert so ganz nebenbei die<br />
Gesundheit: Das Wandern schützt Ihr<br />
Herz, es reguliert Ihren Blutfettspiegel,<br />
senkt Ihren Blutdruck, kräftigt Ihre Lunge,<br />
stärkt Ihre Knochen, regt den gesamten<br />
Stoffwechsel an und unterstützt Ihre<br />
Abwehrkraft.<br />
Nebst all diesen gesundheitlichen Vorteilen<br />
ist das Wandern Balsam für die Seele:<br />
Es schenkt Ihnen die Farben der Natur,<br />
die Stimmen der Tiere, das Erleben<br />
des Wetters, die Aufmerksamkeit für die<br />
unmittelbare Umgebung und immer wieder<br />
Ruhe. Wenn dieses Wandern dann<br />
auch noch in Gemeinschaft stattfindet<br />
und freundliche Gespräche oder ebenso<br />
freundliches Schweigen möglich werden,<br />
dann gibt es nichts mehr hinzuzufügen.<br />
Drei Stunden unterwegs<br />
All dies können Sie jeden Monat bei unseren<br />
Wanderungen miterleben. Die<br />
langjährigen Organisatorinnen Beatrice<br />
Pugneth und Monica Laager haben erneut<br />
interessante und weniger bekannte Wanderrouten<br />
von rund drei Stunden Wanderzeit<br />
gesucht und gefunden. Die Wanderungen<br />
vom 19. <strong>April</strong>, 9. Mai und<br />
21. Juni führen ins Zürcher Unterland und<br />
in die Kantone Aargau und Luzern. Die<br />
genauen Informationen finden Sie in den<br />
Schaukästen der reformierten Kirche oder<br />
im Internet unter www.ref-witikon.ch.<br />
Sie sind herzlich willkommen – Frauen,<br />
Männer, Jüngere oder Ältere, Einzelne<br />
oder Paare – das einzige, was Sie mitbringen<br />
sollten, ist die Freude am Wandern<br />
und eine Portion Neugier.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie bei<br />
den Wanderleiterinnen Monica Laager,<br />
Tel. 044 381 74 95 und Beatrice Pugneth,<br />
Tel 044 381 98 95. (QA)<br />
(Fotos ee)<br />
Im Oetlisbergwald hat die Holzkorporation Witikon ein weiteres «Lothar»-Kapitel abgeschlossen.<br />
Die Lichtungen, die der verheerende Sturm vor zehn Jahren im Wald auf<br />
dem Oeschbrig hinterliess, werden kontrolliert wieder aufgeforstet. Deshalb wurden<br />
290 Kubikmeter spontan gewachsenes Jungholz, vor allem Weiden, gezielt herausgeholt,<br />
zu einem mächtigen Haufen geschichtet, mit brachialem Lärm zu Holzschnitzeln<br />
gehäckselt und diese an das Fernheizkraftwerk Aubrugg verkauft. (ee)<br />
Leonhard und Clara Ragaz<br />
5. Ökumenischer Frauentreff<br />
Donnerstag, 10. Mai, 9-11 Uhr<br />
Reformiertes Kirchgemeindehaus<br />
Ein Pfarrer, der auf seine Professur verzichtet.<br />
Ein Ehepaar, das freiwillig vom<br />
Zürichberg in das (damalige) Arbeiterviertel<br />
Aussersihl zieht. Zwei Persönlichkeiten,<br />
die ihre Kraft in den Dienst<br />
der drängenden Fragen ihrer Zeit stellen:<br />
Leonhard (1868-1945) und Clara (1874-<br />
1957) Ragaz-Nadig. Mehr darüber erfahren<br />
Sie an diesem Frauentreff von der<br />
Referentin, Pfarrerin Renate Bosshard-<br />
Nepustil. Sie sind herzlich eingeladen!<br />
Infos: Anny Gut, Tel. 044 381 85 56 und<br />
Heidi Gisler, Tel. 044 422 05 85. (QA)<br />
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