auf dem Weg zum Energiedach - DEG Alles für das Dach eG
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Titelthema: Energieeinsparung<br />
I <strong>Dach</strong>decker erobern Markt<br />
für Photovoltaik<br />
Experten für den boomenden Markt Photovoltaik<br />
hat auch Dirk Bollhorst, verantwortlich<br />
für diesen Bereich bei der<br />
<strong>DEG</strong> DACH-FASSADE-HOLZ <strong>eG</strong>, in seinem<br />
Team. Für ihn ist ebenfalls klar, <strong>das</strong>s<br />
Klempner, Elektriker und Solateure nichts<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Dach</strong> zu suchen haben. „Allein<br />
der <strong>Dach</strong>decker kann beurteilen, ob ein<br />
<strong>Dach</strong> saniert werden sollte, bevor eine PV-<br />
Anlage <strong>auf</strong>gebaut wird. Denn diese sollte<br />
mindestens 20 Jahre lang dort oben bleiben.<br />
Und nur der <strong>Dach</strong>decker weiß, wie<br />
er sich <strong>auf</strong> einem <strong>Dach</strong> bewegen muss“,<br />
sagt Bollhorst. Gewährleistung, Sicherheit,<br />
Qualität: Das sind die Kriterien, die<br />
für den <strong>Dach</strong>decker sprechen. „Doch davon<br />
muss er seine Kunden überzeugen,<br />
denn mit den „Niedrigpreisen“ von so<br />
manchen Solarteuren kann und sollte<br />
ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb nicht mithalten“,<br />
erläutert Bollhorst. Dabei hilft, <strong>das</strong>s sich<br />
n Dirk Bollhorst bietet Photovoltaik-Workshops<br />
für Profi-Verarbeiter an.<br />
langsam herumspricht, was die Konkurrenz<br />
<strong>auf</strong> Dächern angerichtet hat. „Wir<br />
hatten einen Fall im Münsterland, wo<br />
ein Elektriker nicht sauber gearbeitet hat<br />
und <strong>das</strong> <strong>Dach</strong> letztendlich undicht wurde.<br />
Die Anlage musste vom Netz genommen<br />
und abgebaut werden“, berichtet Bollhorst.<br />
Danach kam der Profi, ein <strong>Dach</strong>deckerbetrieb,<br />
und wechselte die Ziegel<br />
aus, um anschließend dann fachgerecht<br />
12 Das <strong>Dach</strong><br />
die PV-Anlage zu montieren. Aber auch<br />
Stockschrauben in Verbindung mit Silikon<br />
durch den Wasserl<strong>auf</strong> eines <strong>Dach</strong>ziegels<br />
montiert oder Module, die mit Spanplattenschrauben<br />
„gehalten“ werden,<br />
sind vereinzelt <strong>auf</strong> PV-Dächern anzutreffen.<br />
„Da wird unser <strong>Dach</strong>deckerhandwerk<br />
zukünftig noch einiges zu tun bekommen,<br />
sagt Bollhorst.<br />
Damit die Mitglieder und<br />
Kunden der Genossenschaften<br />
die Hausbesitzer<br />
und Investoren überzeugen<br />
können, gibt es bei<br />
der <strong>DEG</strong> aus einer Hand.<br />
Von der Planung über <strong>das</strong><br />
Angebot mit sämtlichen<br />
Komponenten bis zur Berechnung<br />
der Wirtschaftlichkeit<br />
erhält unser Kunde <strong>das</strong> komplette<br />
Paket direkt an die Baustelle geliefert.<br />
„Wir haben Ende 2004 angefangen, den<br />
Bereich Photovoltaik <strong>auf</strong>zubauen und<br />
die Nachfrage ist sehr langsam angel<strong>auf</strong>en“,<br />
berichtet Bollhorst. Deshalb startete<br />
sein Team vor drei Jahren an verschiedenen<br />
Standorten Basisschulungen<br />
für Mitgliedsbetriebe der <strong>DEG</strong>. „Heute<br />
haben wir bereits eine stolze Anzahl von<br />
Stammkunden, die regelmäßig Umsätze<br />
in diesem Bereich mit unserer Genossenschaft<br />
tätigen. Der aktuelle Rückgang im<br />
Markt ist an uns und unseren <strong>Dach</strong>deckern<br />
vorübergegangen“, sagt Bollhorst.<br />
„Und 2012 werden wir bereits den dritten<br />
Photovoltaik Workshop für Profiverarbeiter<br />
durchführen.“ Es scheint ganz so, als<br />
eroberten sich unsere <strong>Dach</strong>decker ihre<br />
Dächer zurück.<br />
I Einkommensneutrale Förderung<br />
als politischer Kompromiss<br />
Fehlt eigentlich nur noch der politische<br />
Rückenwind. Doch die von der Bundesregierung<br />
vorgesehene geplante steuerliche<br />
Vergünstigung über zehnprozentige<br />
jährliche Abschreibungen über zehn Jahre<br />
und die Aufstockung der KfW-Förderung<br />
<strong>auf</strong> 1,5 Milliarden Euro pro Jahr stoppte<br />
der Bundesrat. Und Auch im Vermittlungsausschuss<br />
gab es in den ersten zwei<br />
Anläufen keinen Kompromiss, die nächste<br />
Chance besteht im Dezember. Immerhin<br />
scheint eine Kompromisslinie in Sicht.<br />
Da die steuerliche Förderung, wie sie die<br />
Bundesregierung vorsieht, Bürger mit hohen<br />
Einkommen stärker entlastet, könnte<br />
der Kompromiss mit SPD und Grünen <strong>auf</strong><br />
eine einkommensneutrale Förderung in<br />
Form eines Steuerabschlags l<strong>auf</strong>en, etwa<br />
drei Prozent der Investitionssumme.<br />
Wissenschaftler Krames merkt dazu kritisch<br />
an, <strong>das</strong>s die wichtige Zielgruppe<br />
der Rentner unberücksichtigt bleibe. Er<br />
hält mehr davon, die für die Steuervergünstigungen<br />
jährlich benötigten rund<br />
1,5 Milliarden Euro in kostenlose telefonische<br />
Verbraucherberatung zu investieren,<br />
wie es sie schon in Rheinland-Pfalz<br />
gibt. „Im Vergleich <strong>zum</strong> Saarland, wo der<br />
Anruf kostenpflichtig ist, gibt es bei uns<br />
die fünffache Zahl an Nachfragen. Wir<br />
sollten die Hürden so niedrig wie möglich<br />
machen. Die Hausbesitzer wollen eine<br />
neutrale Information, wo sie Geld bekommen<br />
für energetische Sanierung.“ Eine Zusammenarbeit<br />
mit Verbraucherzentralen<br />
sowie anderen unabhängigen Vereinen<br />
oder Institutionen legt Krames auch den<br />
<strong>Dach</strong>deckern ans Herz. „Zu Infoveranstaltungen<br />
für Kunden sollte man einen<br />
neutralen Berater einladen. Es schafft Vertrauen,<br />
wenn ein anderer die energetische<br />
Sanierung des <strong>Dach</strong>es empfiehlt.“<br />
Text Köstergarten, Fotos: <strong>DEG</strong>, ifas