auf dem Weg zum Energiedach - DEG Alles für das Dach eG
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Betriebsführung: Ausbildung<br />
Nicht länger warten<br />
abholmarkt<br />
Inzwischen sind Auszubildende – gerade in der Baubranche –<br />
echte Raritäten. „Anstatt dar<strong>auf</strong> zu warten, <strong>das</strong>s die Jugend<br />
kommt, müssen wir die Jugend abholen“, so Jürgen Lehner,<br />
<strong>Dach</strong>decker- und Zimmerermeister, Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />
<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen und seit September 2011<br />
hauptamtlicher Jugendbe<strong>auf</strong>tragter der Bayerischen <strong>Dach</strong>decker.<br />
n Jürgen Lehner ist als Jugendbe<strong>auf</strong>tragter<br />
bayernweit im Einsatz.<br />
Dass der „Abholmarkt“ der potenziellen Auszubildenden für<br />
Jürgen Lehner nicht nur ein befristetes Engagement verlangt,<br />
ist ihm durchaus klar. „Der erste Generationenwechsel in den<br />
Betrieben hat stattgefunden. Die heutige<br />
Chef-Generation ist zwischen 40 und<br />
Mitte 50 – es bleiben uns nur zehn Jahre,<br />
den Nachwuchs zu finden, zu binden<br />
und zur Meisterreife als Betriebsnachfolger<br />
und -übernehmer zu führen.“<br />
n Keine Berührungsängste: Als Ausbilder am Kompetenzzentrum<br />
<strong>Dach</strong>technik Waldkirchen e. V. „kann er mit den Kids“.<br />
„Die Kids sind an der Schule – also gehe ich zu ihnen in die<br />
Schule“, erklärt er <strong>das</strong> Prinzip des „Abholmarktes“. „Und wenn<br />
die Jugendlichen und ihre Eltern Berufs-<br />
Info-Tage besuchen, bin ich da.“<br />
Gerade bei schulischen Veranstaltungen<br />
entwickelt sich eine Gruppendynamik.<br />
Der Rädelsführer oder Pausenclown bestimmt,<br />
ob <strong>Dach</strong>decker cool sind oder<br />
nicht. Ein Phänomen, <strong>das</strong> <strong>dem</strong> Jugendbe<strong>auf</strong>tragten<br />
aus seiner Arbeit im Rahmen<br />
der überbetrieblichen Ausbildung nicht<br />
fremd ist: „Der ist schnell erkannt und<br />
wird von mir gefordert – dann ist <strong>das</strong><br />
Problem gelöst.“<br />
Seine anfängliche Skepsis gegenüber<br />
Skater-Action und Fingerboardpark war<br />
schnell Vergangenheit. „Spielen lädt ein<br />
<strong>zum</strong> unverbindlichen Stehenbleiben am<br />
Stand, ohne gleich angesprochen zu werden.<br />
Und diese Spieler hole ich mir ab.“<br />
Die oft gestellte Frage, ob denn nicht <strong>das</strong><br />
Zimmererhandwerk die bessere Wahl sei,<br />
beantwortet er direkt und aus eigener<br />
Erfahrung: „Ich habe den Meisterbrief in<br />
beiden Gewerken – und mich jetzt für die<br />
richtige Seite entschieden.“ Rückfragen<br />
gab es dar<strong>auf</strong>hin bisher keine mehr.<br />
Und um den potenziellen <strong>Dach</strong>deckern von morgen den Einstieg<br />
noch leichter zu machen, gibt es <strong>auf</strong> je<strong>dem</strong> Infostand<br />
neben der Liste der Innungsbetriebe auch noch ein standardisiertes<br />
Anmeldeformular mit<br />
Wunschterminen für ein Praktikum.<br />
Lehners Versprechen:<br />
Wer erfolglos versucht hat einen<br />
Praktikumsplatz zu bekommen,<br />
der soll <strong>das</strong> Formular an<br />
ihn senden. Ein Abholmarkt<br />
mit Full Service also, den die<br />
Bayerischen <strong>Dach</strong>decker systematisch<br />
erschließen.<br />
n Lebende Werkstatt, Fingerboarden<br />
und Skaten: Die Kombination macht’s.<br />
Text und Fotos: Friedrich<br />
16 Das <strong>Dach</strong>