Quecksilber - Gudjons Apotheke
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22<br />
endlich zu heilen. Es tut mir gut zu spüren, dass<br />
ich gut und gerne allein sein kann. Ich lerne es<br />
zu genießen. Ich will wieder allein Auto fahren,<br />
allein in die Stadt gehen, .... können.<br />
Ich habe geträumt, dass ich eine Beziehung<br />
mit „Nähe-Gefühl“ eingehen kann. Dass<br />
mir dies keine Angst mehr macht, weil ich<br />
„Nein“ sagen kann, wenn es für mich nötig ist.<br />
Am Wochenende gab es eine Situation,<br />
dass meine Schwägerin über mein erstes<br />
nicht bestandenes Abitur lachte. Ich fühlte<br />
mich kurz verletzt, gab ihr aber in der Situation<br />
zurück, dass ich dies nicht angemessen<br />
finde, weil sie nie über die Situation damals<br />
nachgefragt hat und von mir nichts weiß, sie<br />
keine Hintergründe kennt. Ich fühlte mich gut<br />
danach, weil ich mich gewehrt hatte. Früher<br />
ließ ich dies alles geschehen, schwieg und war<br />
nur verletzt. (Auch damals wurde ich bereits<br />
von einem Lehrer gemobbt. Mobbing durchzieht<br />
mein ganzes Leben.... aber heute zum<br />
Glück nicht mehr. Wenn ich genau nachdenke,<br />
machen mir laute, schreiende Menschen,<br />
Menschen, die von ihrer Meinung als allein<br />
gültige überzeugt sind, immer noch zu schaffen,<br />
wenn ich mit ihnen zu tun habe.)<br />
Wenn auf der Fahrstrecke „Abbrüche“,<br />
steile Böschungen (was andere als solches<br />
gar nicht wahrnehmen) auftauchen, fuhr<br />
ich bis jetzt mit Begleitung angespannt, Atem<br />
anhaltend, zögerlich daran vorbei, oder die<br />
Begleitperson musste diese Teilstrecke fahren.<br />
Jetzt kann ich, ohne die Pobacken zusammenkneifen<br />
zu müssen, entspannt vorbeifahren<br />
und sogar runterschauen. Dabei sind die<br />
„Abgründe“ gar nicht mehr so tief wie früher.<br />
Straßenabschnitte, die ich bis jetzt gemieden<br />
hatte, gehe ich wieder an. Brücken mit Am-<br />
arGEntuM phoSphorIcuM<br />
peln sind nach wie vor ein Problem. Es könnte<br />
ja rot sein und ich muss das Stehen-Bleiben<br />
aushalten:<br />
Wenn ich allein im Haus war, konnte ich<br />
mich – auch tagsüber – nicht hinlegen, weil<br />
ich sofort hoch schreckte und mich nicht fallen<br />
lassen konnte. Seit etwa 2 Wochen gelingt<br />
es mir besser, auch wenn ich allein im Haus<br />
bin.<br />
Inzwischen gehe ich wieder Situationen an,<br />
von denen ich früher gesagt habe: „Kann ich<br />
nicht, deshalb mache ich es nicht. Ich brauche<br />
es gar nicht erst versuchen.“<br />
Mein Wunsch, endlich niemand mehr<br />
brauchen zu müssen, ist unendlich groß.<br />
Ich klebe so an Ihnen, weil Sie der erste<br />
Mensch in meinem Leben waren, der mich<br />
mit meinen Ängsten ernst genommen hat.<br />
Ich fühlte mich von Ihnen angenommen. Ich<br />
durfte so sein. Sie redeten mir meine Ängste<br />
nicht aus, sondern versuchten von Mal zu Mal<br />
mich zu verstehen. Außerdem habe ich einen<br />
Glauben, ein Wissen in mir, dass Sie nur das<br />
richtige homöopathische Mittel finden müssen,<br />
das eine Heilung bei mir möglich macht.<br />
Deshalb gab ich nie auf. Ich hoffte von Besuch<br />
zu Besuch. Ich danke Ihnen, dass Sie nie aufgegeben<br />
haben, mich zu behandeln und sich<br />
immer wieder neu bemühten und bemühen.<br />
Übrigens: Schritte in Richtung Heilung und<br />
Besserung waren möglich, seit Sie nach Seghal<br />
behandeln. Seit dieser Zeit waren zwar<br />
kleine, aber immerhin Schritte in Richtung<br />
Besserung und Heilung möglich.<br />
Nachtrag: Der Impuls zu springen ist weg,<br />
hat nachgelassen. Ich muss es noch glauben<br />
lernen. Deshalb gehe ich die Situationen, die<br />
ich bis jetzt gemieden habe, vorsichtig an.