Quecksilber - Gudjons Apotheke
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folGEn EInEr trauMatISchEn GEburt<br />
Herzstillstand, musste reanimiert werden und<br />
erst nach 10 Minuten setzte ihr Herzschlag<br />
wieder ein.<br />
Glücklicherweise überlebte sie diese<br />
Situation, wenn auch mit ernsten Folgen:<br />
durch den Sauerstoffmangel entwickelte sie<br />
ein Hirnödem, begleitet von epileptischen<br />
Konvulsionen. Darüber hinaus zeigten sich<br />
Lähmungen an verschiedenen Körperregionen<br />
(linker Arm, linkes Bein sowie eine Gesichtslähmung).<br />
Anfangs wurde sie auf der Neugeborenenintensivstation<br />
betreut. Als sie sich allmählich<br />
stabilisierte, durften die Eltern ihre fünf Wochen<br />
alte Tochter nach Hause holen. Sie war<br />
immer noch in keinem guten Zustand. Schulmedizinisch<br />
wollte man aber abwarten, Luisa<br />
engmaschig kontrollieren, um ihre physische<br />
und mentale Entwicklung zu verfolgen. Man<br />
gab den Eltern keine guten Prognosen.<br />
Die Erstanamnese<br />
Als ich Luisa zum ersten Mal sah, wirkte sie<br />
sehr schwach. Ihr Muskeltonus war niedrig,<br />
und es zeigten sich ausgeprägte Strecktendenzen<br />
der oberen Extremitäten.<br />
Ihren Augen waren nach rechts oben<br />
gezogen, begleitet von einem ausgeprägten<br />
Nystagmus. Sie konnte keinerlei Personen<br />
oder Gegenstände fixieren. All das machte<br />
die Mutter sehr verzweifelt und bestürzt. Sie<br />
brachte kaum ein Wort heraus ohne immer<br />
wieder verzweifelt zu weinen.<br />
Wie haben Sie die Situation erlebt?<br />
Mutter: „Ich hatte das Gefühl, nicht genügend<br />
Zeit zu haben, um in meinen eigenen<br />
(Wehen)-Rhythmus zu finden. Ich fühlte mich<br />
gezwungen und unter Druck gesetzt, der Arzt<br />
im Krankenhaus war einfach viel zu ungeduldig.<br />
Nachdem ich am Wehentropf hing, hatte<br />
ich das Gefühl, wie von einem Wehensturm.<br />
Es gab keine Zeit für mich und meinen Körper<br />
adäquat zu reagieren.“<br />
Wie haben Sie den Druck erlebt?<br />
M: „Ja, der Arzt hat mich zu sehr gepuscht,<br />
unter Druck gesetzt. Alles ging danach zu<br />
schnell und viel zu intensiv. Ich hatte keine<br />
Zeit, um bei mir selber und in meinem Rhythmus<br />
anzukommen. Ich denke, Luisa muss<br />
diesen Druck auch gespürt haben. Wir beide<br />
steckten in dieser Drucksituation fest.“<br />
Wie erleben Sie Luisa seit sie bei Ihnen zu<br />
Hause ist?<br />
M: „Luisa schreit bei Tag und bei Nacht.<br />
Sie hat richtige Schreianfälle. Dabei wird ihr<br />
Körper steif und sie überstreckt sich. Dazu<br />
zittert ihr Kinn und sie ballt ihre Hände zu<br />
Fäusten und schlägt damit. Es ist sehr schwierig,<br />
sie dann zu beruhigen, und sie braucht<br />
lange, um sich zu entspannen.“<br />
Wie klappt ihre Verdauung?<br />
M: „Meistens macht sie zweimal am Tag.<br />
Ihr Darm scheint sehr aktiv zu sein, der Stuhl<br />
kommt immer mit sehr viel Druck heraus,<br />
manchmal fast explosiv.“<br />
Wie ist ihre Körpertemperatur?<br />
M: „Meistens fühlt sie sich warm an, und<br />
während der Schreianfälle wird sie sehr rot<br />
im Gesicht“.<br />
Wie klappt das Stillen?<br />
M: „Eigentlich ganz gut, doch manchmal<br />
wird sie dabei sehr ungeduldig, und dann<br />
kann es ihr nicht schnell genug gehen. Dann