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Quecksilber - Gudjons Apotheke

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26<br />

folGEn EInEr trauMatISchEn GEburt<br />

Herzstillstand, musste reanimiert werden und<br />

erst nach 10 Minuten setzte ihr Herzschlag<br />

wieder ein.<br />

Glücklicherweise überlebte sie diese<br />

Situation, wenn auch mit ernsten Folgen:<br />

durch den Sauerstoffmangel entwickelte sie<br />

ein Hirnödem, begleitet von epileptischen<br />

Konvulsionen. Darüber hinaus zeigten sich<br />

Lähmungen an verschiedenen Körperregionen<br />

(linker Arm, linkes Bein sowie eine Gesichtslähmung).<br />

Anfangs wurde sie auf der Neugeborenenintensivstation<br />

betreut. Als sie sich allmählich<br />

stabilisierte, durften die Eltern ihre fünf Wochen<br />

alte Tochter nach Hause holen. Sie war<br />

immer noch in keinem guten Zustand. Schulmedizinisch<br />

wollte man aber abwarten, Luisa<br />

engmaschig kontrollieren, um ihre physische<br />

und mentale Entwicklung zu verfolgen. Man<br />

gab den Eltern keine guten Prognosen.<br />

Die Erstanamnese<br />

Als ich Luisa zum ersten Mal sah, wirkte sie<br />

sehr schwach. Ihr Muskeltonus war niedrig,<br />

und es zeigten sich ausgeprägte Strecktendenzen<br />

der oberen Extremitäten.<br />

Ihren Augen waren nach rechts oben<br />

gezogen, begleitet von einem ausgeprägten<br />

Nystagmus. Sie konnte keinerlei Personen<br />

oder Gegenstände fixieren. All das machte<br />

die Mutter sehr verzweifelt und bestürzt. Sie<br />

brachte kaum ein Wort heraus ohne immer<br />

wieder verzweifelt zu weinen.<br />

Wie haben Sie die Situation erlebt?<br />

Mutter: „Ich hatte das Gefühl, nicht genügend<br />

Zeit zu haben, um in meinen eigenen<br />

(Wehen)-Rhythmus zu finden. Ich fühlte mich<br />

gezwungen und unter Druck gesetzt, der Arzt<br />

im Krankenhaus war einfach viel zu ungeduldig.<br />

Nachdem ich am Wehentropf hing, hatte<br />

ich das Gefühl, wie von einem Wehensturm.<br />

Es gab keine Zeit für mich und meinen Körper<br />

adäquat zu reagieren.“<br />

Wie haben Sie den Druck erlebt?<br />

M: „Ja, der Arzt hat mich zu sehr gepuscht,<br />

unter Druck gesetzt. Alles ging danach zu<br />

schnell und viel zu intensiv. Ich hatte keine<br />

Zeit, um bei mir selber und in meinem Rhythmus<br />

anzukommen. Ich denke, Luisa muss<br />

diesen Druck auch gespürt haben. Wir beide<br />

steckten in dieser Drucksituation fest.“<br />

Wie erleben Sie Luisa seit sie bei Ihnen zu<br />

Hause ist?<br />

M: „Luisa schreit bei Tag und bei Nacht.<br />

Sie hat richtige Schreianfälle. Dabei wird ihr<br />

Körper steif und sie überstreckt sich. Dazu<br />

zittert ihr Kinn und sie ballt ihre Hände zu<br />

Fäusten und schlägt damit. Es ist sehr schwierig,<br />

sie dann zu beruhigen, und sie braucht<br />

lange, um sich zu entspannen.“<br />

Wie klappt ihre Verdauung?<br />

M: „Meistens macht sie zweimal am Tag.<br />

Ihr Darm scheint sehr aktiv zu sein, der Stuhl<br />

kommt immer mit sehr viel Druck heraus,<br />

manchmal fast explosiv.“<br />

Wie ist ihre Körpertemperatur?<br />

M: „Meistens fühlt sie sich warm an, und<br />

während der Schreianfälle wird sie sehr rot<br />

im Gesicht“.<br />

Wie klappt das Stillen?<br />

M: „Eigentlich ganz gut, doch manchmal<br />

wird sie dabei sehr ungeduldig, und dann<br />

kann es ihr nicht schnell genug gehen. Dann

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