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Quecksilber - Gudjons Apotheke

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A ntimon<br />

antIMon, EIn ElEMEnt dES übErGanGS<br />

ist ein silberweißes Metall mit<br />

einem intensiven Glanz. Seine Kristallstrukturen<br />

bilden hexagonal blättrige Formen,<br />

die wie Schneeflocken aussehen. Die radiären<br />

Strahlenbündel des Kristalls streben von der<br />

Erde weg und strecken sich geradlinig in den<br />

kosmischen Raum. Antimon löst alle Metalle<br />

auf, es erlöst sie gewissermaßen aus der<br />

dunklen Umarmung mit dem Erdhaften. Als<br />

einzige Substanz vermag das Antimon das reine<br />

Gold aus Silbererzen zu befreien. Es weist<br />

alle magnetischen und elektrischen Kräfte ab.<br />

Antimon wehrt sich anscheinend gegen das<br />

‘Erdig-Werden’, gegen jede Erstarrung und<br />

strebt von der Erde weg hin zum<br />

Ätherischen.<br />

I m per iod ischen<br />

System der Elemente<br />

steht es an der Grenze<br />

zwischen Metallen und<br />

Nichtmetallen.<br />

Aus dieser Sicht ist es<br />

ein direktes Gleichnis zum<br />

Menschen, der ebenfalls zwischen<br />

Himmel (den planetaren<br />

Metallen) und Erde (den Mineralstoffen)<br />

steht und die Aufgabe der versöhnenden<br />

Vermittlung zwischen dem Oben und<br />

Unten hat.<br />

Es ist als Spurenelement im Gegensatz zu<br />

den Planetenmetallen nicht im menschlichen<br />

Organismus enthalten, es wirkt gleichsam von<br />

außen in ihn hinein.<br />

Antimon, das im Altertum den Namen Stibium<br />

trug, hat eine lange und sehr besondere<br />

Geschichte im Rahmen der menschlichen<br />

Kultur. Für die Heilkunst hatte es bereits im<br />

3. Jahrtausend vor Christus in Ägypten große<br />

dr. MEd. daGMar uEckEr<br />

Antimonium metallicum<br />

Bedeutung wegen seiner austrocknenden,<br />

blutstillenden und fäulniswidrigen Wirkung.<br />

Der berühmt gewordene Grieche Galen<br />

gebrauchte das Stibium für ophthalmologische,<br />

gynäkologische und laryngologische Erkrankungen.<br />

Bedeutsam vor allem war dieses<br />

Heilmittel für ihn als Prophylaktikum gegen<br />

Krankheitsanfälligkeiten allgemein.<br />

Bis zum Mittelalter kam Antimon nur in<br />

äußerlicher Anwendung in Gebrauch, in Form<br />

von Salben oder Pulver.<br />

Es war Paracelsus, der dem Metall die<br />

Bedeutung eines Arkanums gab<br />

mit innewohnenden höchsten<br />

Heiltugenden. Antimon<br />

wurde zum Mittelpunkt<br />

im Rahmen seiner alchemistischenMetalltherapie.<br />

Der Alchemist Basilius<br />

Valentinus beschreibt in seinem<br />

Werk „Der Triumphwagen<br />

Antimonii“ 1604 verschiedene<br />

Zubereitungsarten aus dem<br />

Grauspießglanz zu Heilzwecken.<br />

Besonders hebt er die hilfreiche Wirkung<br />

bei Schwermut und Melancholie hervor.<br />

Was Valentinus als Conditio sine qua non<br />

hinzufügt, ist die besondere spagyrische<br />

Zubereitung des Antimons, da es in seiner<br />

nativen Form vom Organismus nicht aufgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Später hat Rudolf Steiner auf die Notwendigkeit<br />

einer verfeinernden Bearbeitung<br />

zum Heilmittel ebenfalls hingewiesen. Durch<br />

besondere Herstellungsverfahren müssen<br />

die wirksamen Heilkräfte aus ihrer giftigen,<br />

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