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Quecksilber - Gudjons Apotheke

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Benzin. Schwer zu ersetzen ist das Bleiglas in<br />

Kathodenstrahlröhren in Computern, Fernsehern<br />

sowie in der Radiologie.<br />

Zusammenfassend:<br />

Blei ist schwer, plump, reaktionsträge und<br />

wird häufig als Schutzhülle eingesetzt.<br />

ToxiziTäT:<br />

Die Vergiftungssymptome sind neben der Arzneimittelprüfung<br />

am Gesunden eine wichtige<br />

Quelle für das Arzneimittelverständnis in der<br />

Wiener Schule der Homöopathie nach Mathias<br />

Dorcsi. Die Kenntnis des Vergiftungsbildes<br />

einer Substanz erleichtert die Beantwortung<br />

der Frage nach den Hauptwirkungsorten einer<br />

Arznei.<br />

Toxikologie von Blei<br />

Elementares Blei in kompakter Form kann<br />

kaum resorbiert werden und ist deswegen<br />

für den Menschen nicht giftig. Toxisch sind<br />

Bleistäube und gelöste Bleiverbindungen, die<br />

durch Verschlucken oder Einatmen in den<br />

Körper gelangen können. Besonders toxisch<br />

sind Organobleiverbindungen wie Tetraethylblei,<br />

die stark lipophil sind und daher<br />

über die Haut aufgenommen werden können.<br />

Heutzutage sind Arbeiter in bleiproduzierenden<br />

und –verarbeitenden Betrieben besonders<br />

durch Bleistäube gefährdet. Bleistäube<br />

kommen mit dem Regen in den Boden und<br />

verursachen dort Bleibelastung, ähnlich wie<br />

Dünger und Klärschlamm.<br />

Bleivergiftung wird auch Saturnismus genannt.<br />

Akute Vergiftungen:<br />

Diese sind eher selten und äußern sich wie<br />

folgt: schwere Magen-Darm-Symptome wie<br />

Übelkeit, Erbrechen, Speichelfluß, Magenkrämpfe,<br />

Kollaps mit kaltem Schweiß und<br />

pluMbuM MEtallIcuM<br />

Kolikanfälle. Durch die Nierenschädigung<br />

kommt es zu Proteinurie, Hämaturie, Glykogenurie<br />

und Zylinder im Urin. Am ZNS treten<br />

Bewusstlosigkeit, Lähmungserscheinungen<br />

an den Gliedern, Paraplegie, Gehstörungen<br />

und Unvermögen zu sprechen auf.<br />

Chronische Vergiftungen:<br />

Diese sind typisch, da sich selbst kleinste<br />

Mengen im Körper anreichern und in Leber,<br />

Niere, Darm und im Knochen eingelagert<br />

und nur sehr langsam wieder ausgeschieden<br />

werden. Eine chronische Vergiftung führt zu<br />

Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abmagerung, Defekten<br />

in der Blutbildung, des Nervensystems<br />

und der Muskulatur sowie zu Gefäß-, Leberund<br />

Nierenschäden.<br />

In einer chronischen Vergiftung hat Blei folgende<br />

toxische Wirkungen:<br />

1. Störung der Hämoglobinsynthese durch<br />

Hemmung verschiedener Enzyme und dadurch<br />

reduzierter Einbau des Eisens in das<br />

Hämoglobinmolekül. Als Folge ist die O2-<br />

Versorgung der Körperzellen vermindert<br />

2. Im Blutbild kommt es zu der typischen basophilen<br />

Tüpfelung der Erythrozyten und<br />

später zu einer Anämie mit verminderten<br />

Erythrozyten<br />

3. Ein typisches Frühzeichen ist der<br />

„Bleisaum“ am Zahnfleisch<br />

4. Angiospasmen, Schädigung der Gefäßintima<br />

und Gefäßsklerose führen zu der<br />

blaß-grauen Gesichtsfarbe und zum blassen<br />

Hochdruck. Der Puls ist verlangsamt<br />

und hart wie ein „gespannter Eisendraht“.<br />

5. Auch die Niere wird durch Gefäßspasmen<br />

und anschließender Ischämie geschädigt.<br />

Unter dem Bilde einer Nephritis oder<br />

Endarteriitis entwickelt sich eine Nephrosklerose.

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