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Rekord beim 5. Witiker Handballschüeli Hallenhandball wird in Witikon zur Trendsportart. Am 5. Turnier der Jüngsten waren so viele wie noch nie dabei. Für Nachwuchs beim TV Witikon ist gesorgt. «Wenigstens ist es für einen guten Zweck!» Diese aufmunternden Worte vernehme ich von Fränzi Burkhard, als wir uns am Samstagmorgen, den 13. November, um sieben Uhr im Tram auf dem Weg nach Witikon treffen. Eine Zeit, zu der unter der Woche mein Wecker das erste Mal klingelt! Grund dieses unchristlichen Frühaufstehertums ist das 5. Witiker Handballschülerturnier – eben das Witiker Schüeli – wo wir unseren Einsatz als Schiedsrichter, Zeitnehmer und Torezähler leisten werden. Bereits um Viertel vor acht soll das erste Spiel angepfiffen werden; normalerweise die Zeit meines ersten verschreckten Blicks in den Spiegel! «Kommt ihr direkt vom Ausgang?», ist entsprechend die Frage von TVW- Mitglied Martin Hegglin, der dem ankommenden Bus Nummer 34 am Klusplatz entsteigt und uns warten sieht. Nur ein kleiner Trost, dass er als Geschäftsleiter des Schweizerischen Handball-Verbandes (SHV) und somit höchster Schweizer Handballer – oder wenigstens wichtigster, oder sogar beides – an diesem Samstagmorgen ebenfalls unterwegs in Sachen Handball ist. Handball in Reinkultur Zurück zum Spielgeschehen: Ab Viertel vor acht, wie bereits gesagt, wird in beiden Turnhallen des Schulhauses Looren pausenlos Handball gespielt. Blitzschnelle Gegenstösse sind zu sehen, während sich der Gegner noch über eine verpasste Chance ärgert. Verzweifelte Geigenbogenpässe werden gespielt, weil ein besonders gross gewachsener Gegner vor einem steht und somit keiner der Mitspieler direkt anspielbar ist. Gazellenhafte Sprungwürfe führen zu Toren, bei denen der Torwart chancenlos ist. Wendige Gegenspieler, die an einem vorbeiziehen wollen, werden von hinten umklammert, was natürlich umgehend zu einem Penalty führt. Wehrt der Torwart ab, ist ein Held geboren, der seine Handballtraining für Junioren Mehr Handball gibt’s am offiziellen Zürcher Handball Schüeli oder beim TV Witikon (www.a.ch): Kinder U9: Montag 17-18 Uhr, Looren B Junioren/innen U11: Mittwoch 16.30-18 Uhr, Looren B Junioren U13: Mittwoch 18.15-20 Uhr, Looren B und Freitag 18.15-20 Uhr, Langmatt Tat in epischer Länge der geduldigen Mutter erzählen wird. Spieler beteuern dem irrenden Schiedsrichter, dass sie selbst den Ball ins Aus befördert hätten und der Einwurf eigentlich der gegnerischen Mannschaft zustünde. Dieser lässt ein Spiel kurz unterbrechen, um buhende Anhänger einer Mannschaft zu Fairness zu ermahnen. Ballwürfe an den Kopf führen zu Tränen, eine Spielerin holt sich eine blutende Nase – auch das gehört nun mal zum Sport – und wird umgehend von Karin Mit vollem Einsatz (Foto TVW) und Ernst Höhener vom Samariterverein Zürich-Neumünster versorgt. Zurück im Schlachtgetümmel sind diese Bagatellen aber nach kurzer Zeit bereits wieder vergessen. Totale Begeisterung Nervöse Lehrer rufen taktische Anweisungen an die Mannschaft – allzu oft leider ungehört. Und Zackbumm 56 Matchs, 692 Spielminuten und 555 Tore später werden die Ranglisten verlesen, die kleinen und grossen Pokale verteilt und die erschöpften Spielleiter, Schiedsrichter, Samariter und Organisatoren ihrer Pflichten enthoben. Das Witiker Schüeli scheint sich im <strong>Quartier</strong> zu etablieren, jedenfalls erreicht es einen Teilnahmerekord: 20 Mannschaften und rund 120 Kinder der beiden Witiker Schulhäuser Looren und Langmatt, vom Erstklässler bis zur Sechst klässlerin, haben an diesem Tag mit Begeisterung Handball gespielt. Und diese Begeisterung hat ganz offensichtlich auch die mitfiebernden Eltern und betreuenden Lehrer sowie den Organisator Laurent Biollay, Jugendchef des TV Witikon, und sein Team angesteckt. Wir freuen uns nach dieser Rekordbeteiligung bereits aufs nächste Jahr. Grund zur Sorge hat lediglich die Elektro Stählin AG. Als Sponsor der Getränke könnte sie der diesjährige Anlass teuer zu stehen kommen: «Wenigstens ist es für einen guten Zweck!» Jüx Rauser Stéphanie will es wissen Sie schwimmt ihre Bestleistungen und Landesrekorde zur Zeit in solchem Tempo in Grund und (Bassin)boden, dass man schon beim blossen Zusehen Luft holen muss. Die 19jährige Witikerin Stéphanie Spahn vom Schwimm - club Uster-Wallisellen scheint unter den Schweizer Brustschwimmerinnen auf den Sprintstrecken zur Zeit nur eine einzige Gegnerin zu haben – sich selber. Der Titelreigen begann mit der doppelten Verbesserung des eigenen Schweizer Rekords über 50 Meter Brust am Weltcup Ende Oktober in Berlin. Zuvor hatte sie sich in ihrer Paradedisziplin schon die Qualifikation für die Langbahn-Europameisterschaften in Budapest gesichert. Dann folgten die Schweizer Kurzbahn-Meisterschaften über 25 Meter in Lausanne mit der erfolgreichen Qualifikation für die EM in Eindhoven und die Weltmeisterschaften in Dubai im Januar. In Holland klappte es erst zur Hälfte, denn Stéphanie verbesserte zwar mit der Staffel den bisherigen Schweizerrekord, blieb aber in den Einzelvorläufen über 50 und 100 Meter noch hängen. Wir drücken die Daumen für Dubai! (ee) Der jordanische Traum Maître Edouard Starzinsky, der knorrige 76jährige Fechtmeister der Fechtschule Zürich, kann mehr als zufrieden sein. Eine seiner talentiertesten Schülerinnen, die 18jährige Witikerin Anina Hochstrasser, kämpft immer erfolgreicher – und träumt von mehr. Sie will im April an die Weltmeisterschaften in Jordanien. Und sie wird es schaffen, denn im verschworenen Team der Schweizer Degenfechterinnen ist sie ein sicherer Wert. Mit ihrem zweiten Sieg im dritten Qualifikationsturnier für die Weltcupsaison hat sie gezeigt, dass ihre Virusinfektion überwunden und der Schock der Junioren-Europameisterschaften im russischen Lubnya verdaut ist. Im tristen Moskauer Vorort, wo die Schweizerinnen im Hotelkorridor statt in der Halle trainieren mussten, hatte Anina in der Vorrunde vier Mal gegen zum Teil stärker eingestufte Gegnerinnen gewonnen. Gegen eine schwächere Fechterin aus Schweden kassierte sie jedoch eine 4:5-Niederlage – ein krasser Fehlentscheid der Schiedsrichterin, die den entscheidenden ungültigen Bodentreffer der Schwedin trotz aller Proteste gab. Das Aus für Anina kam dann in der nächsten Runde gegen die einheimische spätere Vizeeuropameisterin. (ee) 23