Ausgabe 8, Dezember 2010 - Quartier-Anzeiger Archiv
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Grosse Aufrichtefeier im Vorderen Steinacher<br />
Erinnert sich der Bauherr einer grösseren<br />
Wohnsiedlung an den guten alten<br />
Brauch der Aufrichtefeier, ist das im<br />
Zeitalter der Flachdachbauten schon fast<br />
eine Erwähnung wert. Hat er auch noch<br />
ein unverkrampftes Verhältnis zur veröffentlichten<br />
Öffentlichkeit, dann erst<br />
recht.<br />
Weil in Witikon schon seit längerem keine<br />
grosse Aufrichte mehr gefeiert worden<br />
war, durfte sich das Baukonsortium<br />
Vorderer Steinacher an der Trichtenhausenstrasse<br />
über ein volles Haus freuen.<br />
Rund 150 Personen waren der Einladung<br />
der drei Bauherrschafts-Ehepaare Burkhard,<br />
Boller und Walser gefolgt – Handwerker,<br />
Planer, Behörden, Banker,<br />
Stockwerkeigentümer, Familienmitglieder,<br />
und auch der <strong>Quartier</strong>-<strong>Anzeiger</strong>.<br />
Die Stimmung an den bis auf den letzten<br />
Platz besetzten Festtischen war hervorragend,<br />
die Tiefgarage im Rohbau seit<br />
dem Vortag mit Heizlüftern passabel<br />
aufgewärmt, das lokale Catering<br />
schmackhaft. Im Namen der Bauherrschaft<br />
freute sich Hans-Peter Burkhard<br />
über die bisher planmässig verlaufenen<br />
Arbeiten. Bei einem derart komplexen<br />
Projekt mit so hohen energetischen Ansprüchen<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Unvorhergesehen war einzig eine zusätzliche<br />
Erdwärmesonde, weil eine der<br />
Bohrungen die vorgesehene Tiefe nicht<br />
erreicht hatte.<br />
Sonst gab es nur Positives zu berichten:<br />
Keine schweren Unfälle, der Zeitplan<br />
(der Architekt fand ihn «sportlich») und<br />
das Budget noch immer eingehalten,<br />
eine angenehme Stimmung unter allen<br />
Beteiligten auf dem Bauplatz, die noch<br />
fehlenden Fenster bis Weihnachten hoffentlich<br />
auch noch eingebaut (das sei<br />
«versprochen», betonte der Architekt<br />
später) – Burkhards Zufriedenheit und<br />
Erleichterung waren unübersehbar.<br />
Er dankte es den Bauarbeitern auf sehr<br />
persönliche Weise. Mit Hilfe eines<br />
Nachbarn als Dolmetscher wandte er<br />
sich direkt an die vielen portugiesischen<br />
Handwerker und lobte, immer wieder<br />
von spontanem Applaus unterbrochen,<br />
ihr Werk. Das Schweizer Offizierssackmesser<br />
mit der Witiker Widmung, das er<br />
ihnen zum Schluss als Erinnerung<br />
schenkte, dürfte noch auf vielen Baustellen<br />
in der Essenspause zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Eine ebenfalls symphatische Geste war,<br />
dass der Architekt vier junge Handwerker<br />
für ihre Verdienste auszeichnete. (ee)<br />
Bei Speis und Trank am Aufrichtefest in der Tiefgarage. Nach dem fertigen Rohbau folgt die Feinarbeit. (Foto EBS)<br />
Hüst und Hott an der<br />
Carl Spitteler-Strasse<br />
Der Abbruch des Mehrfamilienhauses<br />
Nr. 32 Anfang September sei enorm<br />
schnell gegangen, sagt ein Nachbar. Der<br />
Architekt des Neubaus mit sieben Wohnungen<br />
bestätigt, er sei von der Bauherrschaft,<br />
der Wolfermann-Nägeli-Stiftung,<br />
unter Zeitdruck gesetzt worden. Der Vertreter<br />
der Stiftung begründet das rasante<br />
Vorgehen gleich nach der Baufreigabe<br />
mit der Angst vor Hausbesetzern. Doch<br />
dann passierte nichts mehr, das eingezäunte<br />
Baugelände blieb verwaist.<br />
Die Stadt wusste von nichts und auch der<br />
Architekt wunderte sich. Er war jedoch<br />
nicht mehr mit dabei, da der ausgewählte<br />
Generalunternehmer seinen eigenen Architekten<br />
mitgebracht hatte. Vor kurzem<br />
hat der Aushub doch noch begonnen.<br />
Nach dem Grund der Verzögerung gefragt,<br />
redet sich der Stiftungsvertreter in<br />
Rage gegen die Baubehörden. Dass die<br />
Stadt in ihren Quartalsberichten über die<br />
Bautätigkeit als Abschlussdatum den Juli<br />
2011 angab, bringt ihn erst recht auf die<br />
Palme. Bezugsbereit seien die Wohnungen<br />
im April 2012. (ee)<br />
Wenn Poller träumen...<br />
Mit seinem nächtlicherweise heidelbeerfarben<br />
bemalten Kopf, der neckischen<br />
Schneekappe und einer leicht ausgefransten<br />
Halskrause wirkte der Poller<br />
Ecke Buchholz-/Buchzelgstrasse gar<br />
nicht mehr so stur. Nur ein oder zwei<br />
Schrittchen nach links oder rechts war<br />
ihm dann doch zu viel. (ee)<br />
Noch kein Hochbetrieb<br />
beim Niederflur<br />
Vom 12. <strong>Dezember</strong> an gilt bei den VBZ<br />
der neue Fahrplan – allerdings nur für ein<br />
Jahr, wie der Zürcher Verkehrsverbund<br />
aus Spargründen beschlossen hat. Wo<br />
also wird aus Witiker Sicht gespart? Eigentlich<br />
überall dort, wo es längst bekannt<br />
ist. Der Bus Nr. 91 fährt vielleicht<br />
in ein paar Jahren auch am Sonntag nach<br />
Zollikerberg. Der Trolleybus Nr. 34 verlangt<br />
auch 2012 noch Kletterkünste beim<br />
Einsteigen, denn die Verkehrsbetriebe<br />
setzen ihre 18 Niederflurfahrzeuge für<br />
Linien mit mehr Passagieren ein. 2012<br />
aber haben die 43 Hochflurbusse endgültig<br />
ausgedient. Ab dann heisst es tatsächlich<br />
«Eintreten» statt «Einsteigen».<br />
Beim Überlandbus Nr. 747 kommt zwischen<br />
7 und 8 Uhr morgens der 15 Minuten-Takt<br />
und damit ein verbesserter Anschluss<br />
ans Tramnetz am Klusplatz. Bei<br />
den Trams verkehren auf der Linie 3 von<br />
jetzt an regelmässig je 5 Cobras und<br />
Tram 2000 Pony-Züge, das heisst jeder<br />
zweite Dreier ist Niederflur. Auf den Linien<br />
8 und 15 hingegen rumpeln die alten<br />
Trams bis ans Ende ihrer Tage. (ee)<br />
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