Injektionen, Definitionen, Beschreibungen Ablauf.pdf - Bak-24.de

Komplikationen von Injektionen ergeben sich aus (meist systemischen)
Unverträglichkeitsreaktionen und/oder einer falschen
Injektionstechnik.
Unverträglichkeitsreaktionen (z.B. allergische Reaktionen) zeigen sich
vor allem durch Hautrötung, Juckreiz oder Hautausschlag, Kopf-,
Gelenk- und Gliederschmerzen, Unruhe, Angst, Übelkeit, Erbrechen,
Temperaturanstieg, Hitzewallungen, Atemnot sowie Kreislaufstörungen
bis hin zum Schock. Diese Reaktionen können prinzipiell nach jeder
Medikamentengabe auftreten, sind aber nach parenteraler Gabe
ausgeprägter und setzen schneller, oft ohne jegliche Vorboten, ein.
Folgen einer falschen Injektionstechnik sind v.a.:
• Schmerzen durch Applikationsfehler, z.B. bei adipösen Patienten
und zu kurzer Kanüle (s.c. statt i.m.) bzw. bei kachektischen
Patienten und zu langer Kanüle (i.m. statt s.c.) und gleichzeitig für
die Injektionsart ungeeigneter Injektionslösung, oder durch
paravenöse statt venöse Injektion, wenn die Vene beim Punktieren
nicht getroffen wird und die Injektionslösung so in das
umliegende Gewebe gelangt. Schmerzen aber auch durch
zögerliches Einstechen der Kanüle oder zu schnelles Injizieren
• Blutungen ins Gewebe (Hämatome), z.B. verursacht durch das
Durchstechen der Gefäßwände
• Nervenverletzungen, besonders bei der Verabreichung einer i.m.-
Injektion am falschen Injektionsort
• Gefäßschädigungen (bis zum Gefäßverschluss) und
Gewebeschädigung (bis zur Nekrose) wegen Unverträglichkeit des
Gewebes gegenüber dem eingespritzten Medikament, z.B. durch
irrtümliche i.a.-Injektion (statt i.v.-Injektion), oder wenn das
Medikament bei fehlerhafter i.m.-Injektion (ohne Aspiration) in
eine Arterie gelangt (Nicolau-Syndrom)
• Lokale und/oder generalisierte Infektionen durch fehlerhafte
Hautdesinfektion, Verwendung unsauberer Materialien oder
unhygienisches Arbeiten, z.B. bei der Vorbereitung der Injektion.